
Haben sich die Ansprüche geändert?
Hallo Shorty,
die Häuser haben doch alle unterschiedliche Eigentümer. Es ist ja nicht wie in einem Appartment-Hotel, wo man die Einrichtung beliebig wechseln könnte, weil alle Appartments dem gleichen Besitzer gehören.
Als Eigentümer hättest Du doch bestimmt etwas dagegen, wenn Deine Möbel einfach mal so in ein anderes Haus verbracht würden. Ich kann mir vorstellen, dass das auch gar nicht erlaubt ist.
Vielleicht hätte man es Dir netter sagen können, doch vielleicht war es gar nicht böse gemeint, mit dem Rat, bei einer krankheit lieber nicht zu verreisen.?
Viele Grüße
Annegret
P.S: Geht es Deinem Rücken wieder gut?
die Häuser haben doch alle unterschiedliche Eigentümer. Es ist ja nicht wie in einem Appartment-Hotel, wo man die Einrichtung beliebig wechseln könnte, weil alle Appartments dem gleichen Besitzer gehören.
Als Eigentümer hättest Du doch bestimmt etwas dagegen, wenn Deine Möbel einfach mal so in ein anderes Haus verbracht würden. Ich kann mir vorstellen, dass das auch gar nicht erlaubt ist.
Vielleicht hätte man es Dir netter sagen können, doch vielleicht war es gar nicht böse gemeint, mit dem Rat, bei einer krankheit lieber nicht zu verreisen.?
Viele Grüße
Annegret
P.S: Geht es Deinem Rücken wieder gut?
also einen Stuhl aus dem Haus des Herrn XY nehmen und in das Haus des Herrn YZ bringen ? Und wie erklärt man nun dem Herrn XY, daß man sein Eigentum einfach mal so umschichtet ?
Als Eigentümer des Hauses sowie dessen Inventar wäre ich aber über ein solches Verhalten von Novasol gar nicht begeistert.
Als Eigentümer des Hauses sowie dessen Inventar wäre ich aber über ein solches Verhalten von Novasol gar nicht begeistert.
Ja so sehe ich das auch!Sunny41 hat geschrieben:Hallo MKP,MKP hat geschrieben:Nu muss ich mich mal outen:
wir sind gestern hier angekommen und nachdem das Haus lt.Internet für die vergangene Woche noch frei gewesen wäre, haben wir es gewagt, bereits um 1130Uhr ins Dancenter Büro zu gehen und zu fragen ob der Schlüssel wohl evtl. schon verfügbar wäre. (wir sind sehr gut durchgekommen und haben für die 1200km nur 11Std gebraucht)
Das habe ich sehr Höflich mit dem Hinweis "ich weiss das es eigentlich nicht geht" getan - die Dame war sehr resolut - ich würde eigentlich sagen unhöflich, lehnte ohne jede weitere Nachfrage (welches Haus hatte ich noch gar nicht kundgetan) ab: nein das geht erst ab 1500 Uhr.
Wir sind dann mal zum Haus gefahren und habe geschaut: niemand da und das Dancenter-Endreinigungszettelchen schon fertig ausgefüllt aufm Tisch.
Klar könnte der Schlüssel noch bei der Reinigungskraft gewesen sein...aber ich fress nen Besen wenn irgendjemand die 7 Tage vor unserer Ankunft im Haus war.
Bei Novasol haben wir das vor 2 Jahren auch schon mal gefragt - da hat man erstmal nachgeschaut und uns dann tatsächlich den Schlüssel gegeben.
Nun könnte man ja sagen: steht so in den Bedingungen. Stimmt. Aber die 2 Meter zum Schlüssselbrett zu gehen und zu schauen hätte den Unterschied zwischen dem zufriedenen Kunden und nem nicht ganz so zufriedenen gemacht. Oder wenigstens nur so zu tun. Schließlich und Endlich zahlt man ja auch einiges und die Agenturmitarbeiter leben davon. Und DanCenter nennt das Schlüsselübergabehäuschen ja "Servicecenter".
Schönes Beispiel hast du da gebracht.Nun stelle ich mir die gleiche Situation mal ein klein wenig abgewandelt vor.
Angenommen gleicher Tag, gleicher Ort aber andere Uhrzeit. Sagen wir mal gegen 15.00 Uhr.
Du betrittst das Büro, man tauscht die allgemeinen Höflichkeiten aus, ein wenig hektisch wird es sein, denn die Schlange ist ja lang. Nun hast du Anspruch auf dein Ferienhaus und den Schlüssel. Siehe da, du bekommst sofort den Schlüssel und fährst zu deinem Ferienhaus. Ein zufriedener Kunde. Der Urlaub beginnt.
Ich würde sagen, eine normale Abwickung die hier keine Zeile wert gewesen wäre.
Ich kann hier nur Vermutungen anstellen, denn ich war schliesslich nicht dabei. Auch habe ich mit Tourismus nichts zu schaffen. Kann mich nur gut in andere Menschen hinein versetzten.
Aber stelle dir vielleicht mal vor, dass du an diesem Tag nicht der erste gewesen bist, der nach seinem Schlüssel fragt sondern schon der 38ste. Es könnte ja auch sein, das der Chef angewiesen hat, dass es grundsätzlich erst den Schlüssel ab 15.00 Uhr gibt. Dann muss sie erst gar nicht schauen ob der Schlüssel verfügbar ist. Ob das Haus vorher belegt war oder du gut durchgekommen bist, interessiert dann keinen. Wenn du nicht vor der Theke gestanden hättest, müsste sie in dem Moment auch nicht freundlich sein, sondern könnte stur ihre Arbeit erledigen, damit um 15.00 Uhr auch alles bereit ist für den grossen Ansturm. Ob du nun höflich fragst oder nicht, (setzte ich natürlich voraus) aufhalten tust du in diesem Moment auf jeden Fall.
Man muss auch nicht meiner Meinung sein, aber man kann.......
Ich weiß z.b.das wir erst ab 15 Uhr rein dürfen..okay und wenn ich nachfrage und ein NEIN bekomme....erkunde ich etwas die Gegend oder geh was Essen

oder fahre an den geliebten Strand und geniess meinen Urlaub....

Seid lieb gegrüßt...
Iris & Rasselbande
Manchmal ist das schwierigste nicht das Loslassen,
sondern zu lernen, von vorn anzufangen
N.Sobon
Das dies nicht so einfach geht wie man sich das vorstellt, wurde ja schon geschrieben.....
Auch wenn es "nett" gewesen wäre, eine Lösung im Sinne des Mieters zu finden......in erster Linie kommt es ja aber auf den Mietvertrag an. Hier sind noch Fragen offen und darüber weiss man jetzt nichts......Auch kennt man das Haus nicht. Stand in der Ausstattung zum Haus überhaupt etwas von Gartenmoblilar oder wie es beschaffen ist ? Wenn ich es richtig verstanden habe, war ja überhaupt nichts vorhanden. Wann wurde nach einer Lösung gefragt? Womöglich am Ankunftstag? Hier wurden ja zudem gleich "verstellbare Gartenstühle oder Liegen" gewünscht. Die gibt es in so manch einem älteren Haus auch nicht.
Für die Gesundheit wünsche ich natürlich das allerbeste......
Generell möchte ich sagen, ich möchte wirklich niemals mit einem der Servicemitarbeiter tauschen wollen.....besser für mich und die neue Art der wie -spare- ich -noch -ein -Euro Touristen.
Wenn ich mir das so vorstelle, im grössten Gedränge heulen (überspitzt gesagt
) mir die Touris ständig die Ohren voll....mir fehlt eine Wäscheleine, Bratpfanne, ein Küchensieb oder Oh Graus ich habe eine Ameise in der Ecke gefunden.....dann würde mir aber der Blutdruck auch gewaltig steigen. 
Auch wenn es "nett" gewesen wäre, eine Lösung im Sinne des Mieters zu finden......in erster Linie kommt es ja aber auf den Mietvertrag an. Hier sind noch Fragen offen und darüber weiss man jetzt nichts......Auch kennt man das Haus nicht. Stand in der Ausstattung zum Haus überhaupt etwas von Gartenmoblilar oder wie es beschaffen ist ? Wenn ich es richtig verstanden habe, war ja überhaupt nichts vorhanden. Wann wurde nach einer Lösung gefragt? Womöglich am Ankunftstag? Hier wurden ja zudem gleich "verstellbare Gartenstühle oder Liegen" gewünscht. Die gibt es in so manch einem älteren Haus auch nicht.
Für die Gesundheit wünsche ich natürlich das allerbeste......
Generell möchte ich sagen, ich möchte wirklich niemals mit einem der Servicemitarbeiter tauschen wollen.....besser für mich und die neue Art der wie -spare- ich -noch -ein -Euro Touristen.

Wenn ich mir das so vorstelle, im grössten Gedränge heulen (überspitzt gesagt


Re: Haben sich die Ansprüche geändert?
Hallo Susanne,Sollys hat geschrieben:Glaubt ihr das liegt an einer gestiegenen Anspruchshaltung oder haben sich die Umgangsformen in den letzten Jahren einfach allgemein verschlechtert?
ich denke mal, beides trifft zu.
Aufgrund der "Geiz-ist-geil"-Methode versuchen sicher mehr Touristen als früher, scheinbare Mängel aufzubauschen, um einen Preisnachlass rauszuschinden. Man scheint doof zu sein, wenn man das nicht macht (Achtung, Ironie !!!!!). Bisher war dies vermutlich eher in den Blöd-Zeitungsleser-Reisezielen üblich, aber wenn diese Klientel nun Dänemark entdeckt, mein Beileid an alle, die im Tourismus tätig sind !
Zudem ist wohl gutes Benehmen immer weniger gefragt. Ich bin selbständig, habe auch mit Kunden zu tun und stelle immer wieder fest, dass die Leute so gar nicht mehr darüber nachdenken, dass auch ein Dienstleister ein Mensch ist. Meine Kunden können mich im Notfall (!!!!) - und den gibt es in meiner Branche extrem selten - auch abends und am Wochenende anrufen. Tja, immer mehr Kunden rufen zu absoluten Unzeiten an wegen NIX. Rekorde dieses Jahr waren ein junger Mann, der um 23.00 Uhr seine Abrechnung erklärt haben wollte (ich bin Hausverwalter), und eine Hausfrau, die um 7.00 Uhr melden wollte, dass das Ehepaar nebenan so viel streitet..... Natürlich lasse ich außerhalb normaler Zeiten meistens den AB ans Telefon gehen, aber bei ganz exotischen Zeiten denke ich eben an einen Notfall und gehe ran..... okay, selber schuld.
Ich höre das von ganz viele Kollegen, die Kundschaft fordert und fordert, ist selbst aber teilweise echt gruselig.
Vielleicht ein kleiner Tipp mit einem Augenzwinkern: Ich sehe mein Honorar immer auch als Schmerzensgeld für die unangenehmen Typen.
Und ja, viele Kunden - noch ist es die Mehrheit - sind wirklich nett.
Viele Grüße
Sylvia - in EINER Woche wieder in Dk *freufreufreu*
das mit dem Stuhl war ein Beispiel....scheinbar kein gutes...es gab vor ort Gartenmöbel,einfache Gartenstühle, wir wollten eben für mich eine Liege oder so haben,die für mich in dem Zustand besser gewesen wäre. Damals bei Ulla wie gesagt, wäre sowas kein Thema gewesen. In dem Servicecenter standen ja auch diverse Gartenliegen rum, wenn was kaputt ist ,muss es ja auch ersetzt werden. Und wenn man den Stuhl/Liege von einem unbesetzten Haus ausleiht-kann man es doch wieder zurückstellen.Wir verleihen auch mal an Nachbarn Stühle oder so,wenn Besuch kommt.Kein Problem.Und es war ein neueres Haus, wo im Katalog stand " Gartenmöbel vorhanden".Auch als Stammgast,immerhin seit 1977 sollte man zuvorkommend behandelt werden.Ich kann meine Kunden in der Bank auch nicht so behandeln.Freundlickeit,schnelle problemlösende Handlungen sind doch normal.Das zeichnet ein Unternehmen aus.
Entweder man lebt,oder ist konsequent
(Erich Kästner )
(Erich Kästner )
Stimmt. Allerdings arbeiten immer Menschen, die sind auch mal schlecht drauf, das sollte zwar im Service nicht auffallen, aber wenn sich ein einzelner Mitarbeiter blöd verhält (ist mir auch schon passiert), sollte man nicht unbedingt gleich auf den Anbieter schimpfen.Shorty hat geschrieben:.Ich kann meine Kunden in der Bank auch nicht so behandeln.Freundlickeit,schnelle problemlösende Handlungen sind doch normal.Das zeichnet ein Unternehmen aus.
Okay, Novasol hätte sich vielleicht kooperativer zeigen können, aber wir kennen hier ja nur einen Teil der Geschichte.
Wir hatten nur einmal eine kleine, unwichtige Reklamation - das Schaukelseil war gerissen (schon bei unserer Ankunft, wir haben es also nicht kaputtgemacht

Vielleicht hätten wir einen Preisnachlass aushandeln sollen - ein relativ teures Haus, und die Schaukel ist einen ganzen Tag lang nicht benutzbar, so geht das ja nicht

Ja, und es war nach dem ersten Schrecken echt nett !Gröni hat geschrieben:Hej ,
genau da ist der springende Punkt !
Die Eigentümerin kam und brachte eine neue Schaukel !
Wir haben uns nämlich geschämt, sie kam ja unangekündigt, und wir hatten nicht aufgeräumt (Klamotten und so, keine Dreckhölle, aber drei Kleinkinder... da sieht es eben schnell schlampig aus). Sie war aber sehr freundlich und meinte nur, das sei gar kein Thema, wir seien ja im Urlaub, und sie hat uns ein Album gezeigt, wo der Bau des (relativ neuen) Hauses dokumentiert war. Das Haus war übrigens ganz toll, nur haben wir inzwischen Hunde und können es daher nicht mehr mieten *seufz*.
Hey Susanne, vielen Dank für die guten Urlaubswünsche an uns alle. Ich glaube, benniksgaard und schwarzerangler haben die Sache ganz gut getroffen. Die ganze Problematik ist wohl auch ein hausgemachtes Problem der dänischen Tourismusindustrie. Die wirtschaftliche Lage, die bei uns Deutschen sowieso IMMER schlecht ist, hat wohl ausnahmsweise keine Schuld.
Als ich vor 17 Jahren das erste mal in DK war, war der Urlaub und auch der Anspruch der Dänemark-Touristen noch ein ganz anderer. Man hatte ein kleines Häuschen, vielleicht etwas abgewohnt, aber urig und gemütlich. Es gab einen Stromzähler, der zu den unmöglichsten Zeiten nach Münzen verlangte (plötzlich saß man im Dunkeln), zu kleine Betten, ein Radio und mit etwas Glück auch einen Fernseher. Der Urlaub war für unsere Verhältnisse teuer, aber unglaublich schön. Das Land und die Leute waren ungewohnt direkt, furchtbar nett und dutzten mich. Man freute sich, weil viele Dänen Deutsch verstanden und sogar etwas Deutsch sprechen konnten - es war herrlich! Wer damals nach DK fuhr, gehörte zu der "kleinen" Gruppe derer, die wussten, dass man hier Ruhe und Freundlichkeit sucht und gegen Vorurteile ankämpfte, es wäre ja so schrecklich kalt - selbst im Sommer...
Doch dann gab es einen schleichenden Prozess, eine kleine Wende. Man erzählte immer mehr Freunden von diesem tollen Land, schwärmte von dänischer Gelassenheit, traumhaften Stränden und gemütlichem Urlaub vorm Kamin. Hin und wieder nahm man eine befreundete Familie mit, den ein oder anderen infizierte man sogar mit dem DK-Fieber... Auch die Häuser veränderten sich allmählich. Viele wurde renoviert, bekamen neue Möbel, wurden komfortabler und in besserer Lage gebaut. Manch einer wollte solche Veränderungen, manch einer nahm sie nur billigend in Kauf. Erst hatten alle einen Fernseher (natürlich mit 30 deutschen Sendern), dann einen Geschirrspüler, Sauna, (Whirl-) Pool... Über die Jahre hinweg gewöhnten wir alle uns daran. Und mit den Niveau der Häuser stiegen, Stück für Stück, auch die Preise und unsere Ansprüche.
Seit ein paar Jahren nun ist ein regelrechter Boom im Gange. Überall schießen dänische Fünf-Sterne-Ferienhäuser aus dem Boden. Wer in DK eine Altersvorsorge sucht, investiert immer häufiger in ein eigenes Ferienhaus - und vermietet es 50 Wochen im Jahr. Auswüchse wie SeaWest schockieren uns Alt-Eingesessene, während die Tourismusbranche immer stärker wirbt, nicht zuletzt mit Argumenten wie: Luxusferienhäuser, Badeparadies, fast überall wird Deutsch gesprochen... Das weckt sogar bei Malle-Touris Interesse und nährt deren Ansprüche an eins der reichsten Länder dieser Erde! Immer mehr neue Urlauber kommen, die Branche präsentiert stolz ihre Wachstumszahlen. Zu dumm nur, dass im großen Aufbruch selbst die dänische Qualität und Sorgfalt ab und an auf der Strecke bleibt.
Und nun rollt die Lawine über dieses kleine, von mir so geliebte Land. Bjerregard und Henne Strand gleichen, zumindest in der Hochsaison, immer mehr eben jenen Orten, die der "alte" Dänemark-Urlauber nie erleben wollte und lockt so immer mehr neue (nicht nur Deutsche) ins Land. Und diese (oft Pauschal-Touris) sind Ruhe, Gemütlichkeit, SELBSTVERSORGUNG und fehlende Strandliegen ja gar nicht gewohnt. Unsicher ist, ob sie es überhaupt wollen... "Schlauchbootverbot in der Nordsee, Schwimmen nur bis ins bauchnabeltiefe Wasser - diese Dänen halten sich wohl für schlau? Ich mach mir meinen Urlaub, wie er mir passt! Kevin, komm wir buddeln eine Höhle in die Düne..."
Und jetzt sind sie da, klagen immer häufiger über einen Urlaub, mit dem sie schlicht nicht klar kommen (wollen) und ziehen immer öfter das in DK so arg lädierte Ansehen der Deutschen noch in den Dreck. Dass der Deutsche großartig im Meckern ist, weiß jeder, der in Deutschland im Servicebereich gearbeitet hat. Dass er oft überzogene Ansprüche (an andere) hat, ist auch bekannt. Und auf Malle klappts ja auch...
Viele in diesem Forum haben solche Menschen schon erlebt, auch ich. Und immer lese ich davon, dass sich alle für diese unsere Landsleute schämen - zu Recht. Schade eigentlich, dass ich so selten von eben jenen Deutschen lese, für die sich alle schämen... Irgendwo müssen sie ja sein. So idealisiert wir alle auch sind, einen Anteil an der Entwicklung hat wohl jeder von uns.
Als ich vor 17 Jahren das erste mal in DK war, war der Urlaub und auch der Anspruch der Dänemark-Touristen noch ein ganz anderer. Man hatte ein kleines Häuschen, vielleicht etwas abgewohnt, aber urig und gemütlich. Es gab einen Stromzähler, der zu den unmöglichsten Zeiten nach Münzen verlangte (plötzlich saß man im Dunkeln), zu kleine Betten, ein Radio und mit etwas Glück auch einen Fernseher. Der Urlaub war für unsere Verhältnisse teuer, aber unglaublich schön. Das Land und die Leute waren ungewohnt direkt, furchtbar nett und dutzten mich. Man freute sich, weil viele Dänen Deutsch verstanden und sogar etwas Deutsch sprechen konnten - es war herrlich! Wer damals nach DK fuhr, gehörte zu der "kleinen" Gruppe derer, die wussten, dass man hier Ruhe und Freundlichkeit sucht und gegen Vorurteile ankämpfte, es wäre ja so schrecklich kalt - selbst im Sommer...

Doch dann gab es einen schleichenden Prozess, eine kleine Wende. Man erzählte immer mehr Freunden von diesem tollen Land, schwärmte von dänischer Gelassenheit, traumhaften Stränden und gemütlichem Urlaub vorm Kamin. Hin und wieder nahm man eine befreundete Familie mit, den ein oder anderen infizierte man sogar mit dem DK-Fieber... Auch die Häuser veränderten sich allmählich. Viele wurde renoviert, bekamen neue Möbel, wurden komfortabler und in besserer Lage gebaut. Manch einer wollte solche Veränderungen, manch einer nahm sie nur billigend in Kauf. Erst hatten alle einen Fernseher (natürlich mit 30 deutschen Sendern), dann einen Geschirrspüler, Sauna, (Whirl-) Pool... Über die Jahre hinweg gewöhnten wir alle uns daran. Und mit den Niveau der Häuser stiegen, Stück für Stück, auch die Preise und unsere Ansprüche.
Seit ein paar Jahren nun ist ein regelrechter Boom im Gange. Überall schießen dänische Fünf-Sterne-Ferienhäuser aus dem Boden. Wer in DK eine Altersvorsorge sucht, investiert immer häufiger in ein eigenes Ferienhaus - und vermietet es 50 Wochen im Jahr. Auswüchse wie SeaWest schockieren uns Alt-Eingesessene, während die Tourismusbranche immer stärker wirbt, nicht zuletzt mit Argumenten wie: Luxusferienhäuser, Badeparadies, fast überall wird Deutsch gesprochen... Das weckt sogar bei Malle-Touris Interesse und nährt deren Ansprüche an eins der reichsten Länder dieser Erde! Immer mehr neue Urlauber kommen, die Branche präsentiert stolz ihre Wachstumszahlen. Zu dumm nur, dass im großen Aufbruch selbst die dänische Qualität und Sorgfalt ab und an auf der Strecke bleibt.
Und nun rollt die Lawine über dieses kleine, von mir so geliebte Land. Bjerregard und Henne Strand gleichen, zumindest in der Hochsaison, immer mehr eben jenen Orten, die der "alte" Dänemark-Urlauber nie erleben wollte und lockt so immer mehr neue (nicht nur Deutsche) ins Land. Und diese (oft Pauschal-Touris) sind Ruhe, Gemütlichkeit, SELBSTVERSORGUNG und fehlende Strandliegen ja gar nicht gewohnt. Unsicher ist, ob sie es überhaupt wollen... "Schlauchbootverbot in der Nordsee, Schwimmen nur bis ins bauchnabeltiefe Wasser - diese Dänen halten sich wohl für schlau? Ich mach mir meinen Urlaub, wie er mir passt! Kevin, komm wir buddeln eine Höhle in die Düne..."
Und jetzt sind sie da, klagen immer häufiger über einen Urlaub, mit dem sie schlicht nicht klar kommen (wollen) und ziehen immer öfter das in DK so arg lädierte Ansehen der Deutschen noch in den Dreck. Dass der Deutsche großartig im Meckern ist, weiß jeder, der in Deutschland im Servicebereich gearbeitet hat. Dass er oft überzogene Ansprüche (an andere) hat, ist auch bekannt. Und auf Malle klappts ja auch...
Viele in diesem Forum haben solche Menschen schon erlebt, auch ich. Und immer lese ich davon, dass sich alle für diese unsere Landsleute schämen - zu Recht. Schade eigentlich, dass ich so selten von eben jenen Deutschen lese, für die sich alle schämen... Irgendwo müssen sie ja sein. So idealisiert wir alle auch sind, einen Anteil an der Entwicklung hat wohl jeder von uns.