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Verfasst: 23.04.2008, 15:06
von Bruno
Seit Jahren wird international die Nummer 112 etabliert, damit jeder, der die lokale Notrufnummer nicht kennt, an einen kompetenten Dienst verbunden wird. Sei das (je nach Land) Polizei, Rettundsdienst, Feuerwehr... die einen informieren können bzw. notwendige Aktionen auslösen. Und bezüglich der Sprache... ich vermute die regionalen Notdienste in DK verstehen besser/öfters Deutsch als die Notdienste in D Dänisch und Englisch verstehen sie wahrscheinlich/hoffentlich in beiden Ländern.
Warum müssen Leute, die die überall publizierten Angaben zum Ärztesystem in DK (Ferienhaus, Touristavisen etc.) schon nicht beherzigen unbedingt auf eigene Faust losfahren ohne den international gültigen Notruf zu wählen?
Warum haben immer so viele das Gefühl, nur weil es das Nachbarland ist, muss in DK alles gleich funktionieren wie zu Hause. Fährt man in Marokko oder Burundi oder Japan auch einfach los oder versucht man es erstmal mit dem Notruf? Falls man sich nicht vorher "schlau" gemacht hat, wie das System funktioniert. Was ja in der heutigen Zeit mit den zur Verfügung stehenden Informationen (Internet/Reisebüros/Touristeninfo) weiss Gott nicht allzuschwierig ist.
Es ist traurig, was hier passiert ist, aber keiner von uns weiss wirklich ganz genau, wer was gemacht oder nicht gemacht bzw. unterlassen hat. Wäre aber von Anfang an ein "sicheres" Vorgehen über die Notfallnummer gewählt worden, wäre das ganze vielleicht nicht passiert.
Leute, auch wenn es so nahe ist und so viele deutsch reden. DK ist ein fremdes Land. Da sollte man sich drauf vorbereiten wie auf jede andere Fernreise auch. Und d.h. dass ich mich über die ärztliche Versorgung vor Ort orientiere - vor allem wenn ggf. medzinische Hilfe notwendig wird (Kinder, ältere Personen, chronisch Kranke).
Gruss
Bruno
Einkleiner Rat am Rande,
Verfasst: 23.04.2008, 15:08
von Salue
denn m.E. sind der Worte und Argunente genug gewechselt. Was immer auch in diesem tragischen Fall geschehen ist und wie es passiert ist, es gilt, dass sich dies nicht wiederholen darf.
Dafür müssen einerseits die Gäste/Touristen sorgen, in dem sie sich über die Gegebenheiten des Gastlandes informieren (Inzw. fährt ja auch fast jeder deutsche Gast in skandn. Ländern mit Tageslicht).
Und ein Urlaubsland bzw. eine touristisch frequentiert Region tut gut daran, wenn sie ihr Notrufsystem ihren Gästen erklärt, sei es durch Broschüren in Hotels, Ferienhäuser etc. oder mehrsprachige Bedienungshinweise an Notruftelefonen (bei Geldautomaten klappt das ja auch)
Für deutsche Urlauber im Ausland ist es ratsam, "Notfallnummern" dabei zu haben, z.B.
ADAC Notrufzentrale München 24h besetzt +49 89 22 22 22
ADAC "Medizinische Notfall-Nummer" +49 - 89 - 76 76 76
ACE Notrufzentrale Stuttgart +49 711 53 01 111
Gruß
Salue
Verfasst: 23.04.2008, 15:10
von Fuchter
Hallo zusammen,
schlimm genug, dass so etwas in unserem modernen Europa überhaupt passieren muss.
Ich denke es war einfach eine Verkettung unglücklicher Umstände. Also wenn meine Frau/ Freundin Luftprobleme hätte würde ich nicht seelenruhig in ein KKH spazieren und nach nem Arzt fragen. Ich hätte die Krankenschwester am Ärmel gepackt und zum Auto gezerrt. Vielleicht sind wir Deutschen auch viel zu verwöhnt was Ärzte angeht. Sobald uns ein Furz quer im Magen liegt spazieren wir zum Arzt und werden behandelt. Ob mit oder ohne Termin. Notefall oder kein Notfall. Ausserdem sollte es allgemein bekannt sein, dass in den meisten Europäischen Ländern, wenn nicht inzwischen bereits in allen Ländern, die 112 als Notruf-Nummer gilt. Vielleicht sollte man sich nicht nur auf den billigesten Ferienhaustarif oder den Supermarkt mit dem günstigsten Bier konzentrieren, sondern auch mal über Notfallsituationen Gedanken machen.
Bye
fuchter
Verfasst: 23.04.2008, 15:12
von lailadk
Hej
wenn ich im Urlaub bin, sei es Italien oder Griechenland. Nehme ich an, wenn ich einen Schild mit ein rotes kreuz drauf sehe, das dort ein Krankenhaus ist. Wenn ich unterwegs einen Notambulanz brauche, würde ich bevor ich in einem Urlaubsland, wo ich die Sprache nicht spreche , 112 anrufe, ganz bestimmt das nächste Krankenhaus ansteuern.
Ich finde nicht, das es darum geht, ob DK
einen anderen Gesundheitspolitik als woanders habe. Sondern ich finde es bedenklich das einen "Haus" sich als Krankenhaus oder Klinik auszeichnen darf ohne es zu sein.
Das Rote Kreuz auf weißem hintergrund steht überal auf der Welt dafür das man hier geholfen wird, und wenn das nicht geleistet werden kann ,
soll das Schild abgebaut werden!.
Übrigens zum thema ob es rettungshubschrauber gibt: neulich war bei uns im Mommark /als einen Notfall und weil es nicht möglich war schnellgenug mit dem Rettungswagen vor Ort zu sein kam einen Hubschrauber es ist also nicht nur für Rettung auf dem See.
Ganz viele Grüße von Laila
Verfasst: 23.04.2008, 15:14
von nachbar29
es ist ein mensch gestorben . vor der tür eines krankenhauses . weil keiner hilfe leisten konnte . und das nicht in afrika nein . sondern in einen modernen land wie es dännemark sein will . ausreden und erklärungen zum trotze . es ist einfach nur peinlich und traurig . alle nichthelfer sollten sich was schämen . mein beileid dem ehemann . gr nachbar
Nationalstolz
Verfasst: 23.04.2008, 15:15
von Claudia48
Man kann es mit dem o.g. auch übertreiben in dem man sich ständig persönlich angegriffen fühlt. Ich muss Reimund rechtgeben, na wie sagen wir
hier? Der liebe Gott erhalte mir meine Ausreden! Amen.
EURONOTRUF- 112
Verfasst: 23.04.2008, 15:19
von Fuchter
Der Euronotruf ist die EU-weite Notrufnummer 112. Sie gilt in fast allen Ländern der EU sowie auf Island, in Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz. Allein Bulgarien hat die Einführung der 112 Anfang 2008 noch nicht abgeschlossen.
Unter dieser Rufnummer ist eine Leitstelle zu erreichen, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert.
Neben dem Euronotruf sind die lokalen Notrufnummern meist weiterhin gültig.
Die Einführung des Euronotrufs wurde 1991 von der EU-Kommission beschlossen.
Bei einem Mobiltelefon ist der Euronotruf immer ohne eingelegte SIM-Karte, Eingabe des PIN-Codes oder Aufhebung der Tastensperre wählbar. Ein solcher Notruf hat im Mobilfunknetz Priorität, nötigenfalls wird eine andere Verbindung getrennt.
Die EU-Verordnung legt weiterhin fest, dass die Leitstelle automatisch Informationen über den Standort des Anrufers angezeigt bekommen soll. Dies funktioniert bislang nicht in Italien, Litauen, den Niederlanden, Polen, Rumänien und der Slowakei. Ferner ist eine solche Ortung technisch bedingt fehlerbehaftet (s. z.B. GSM-Ortung). Eine genaue Ortsangabe beim Notruf ist daher weiterhin unverzichtbar.
Ein mutwilliger Missbrauch des Notrufs ist in den meisten Ländern strafbar, vgl. Missbrauch.
Medizin. Vesrsorgung in DK
Verfasst: 23.04.2008, 15:45
von Berlingo
Ich bin ja nun auch schon seit ca. 25 Jahren DK Urlauber und Freund, und habe leider
auch schon negative Erfahrungen machen müssen.
Im ersten Fall hatte ich mir bei einem Sturz im Ferienhaus 2 Rippen gebrochen.
Meine Frau rief darauf hin die 112 (Falck) an und die empfahlen ihr mich doch ins
nächste Krankenhaus(ca 30Km enfernt) zu fahren, wo ich dann zu einem anderen
Arrzt in wiederum ca.20Km Entfernung verwiesen wurde, der mir dann
mitteilte, das ich großes Glück gehabt hätte, das durch den Transport im PKW,
die eine gebrochene Rippe nicht in die Lunge eingedrungen ist !
Im 2ten Fall wurde ich beim schwimmen von einer großen Welle erwischt und
bin mit der Schulter so unglücklich aufgeschlagen, das der Arm ausgekugelt und
diverse Bänder gerissen wahren. Nach der vohergehenden Erfahung mit der 112,
dachten wir dieses mal, wir fahren doch lieber gleich ins Krankenhaus.
Mit dem Ergebnis, das wir dort, ohne überhaupt auf die Verletzung einzugehen
bzw. überhaupt danach zu Fragen, wieder zu einem weiter entfernten Arzt verwiesen
wurden.
Über die Behandlung bei den Ärzten kann ich mich allerding nicht beklagen,
das hat alles hervorragend funktioniert. Im gegenteil, im erten Fall hat der Arzt
sogar noch in dem Krankenhaus angerufen und sich über dren verhalten beschwert.
Fazit: Sobalt wir im FH. eintreffen, informiere ich mich immer zuerst, wo ich Im falle eines Unfalls bzw. auch plötzlicher Erkrankung den nächsten Arzt finde.
Re: Medizin. Vesrsorgung in DK
Verfasst: 23.04.2008, 16:09
von Lars J. Helbo
Berlingo hat geschrieben:
Meine Frau rief darauf hin die 112 (Falck) an und die empfahlen ihr mich doch ins nächste Krankenhaus(ca 30Km enfernt) zu fahren, wo ich dann zu einem anderen Arrzt in wiederum ca.20Km Entfernung verwiesen wurde, der mir dann mitteilte, das ich großes Glück gehabt hätte, das durch den Transport im PKW, die eine gebrochene Rippe nicht in die Lunge eingedrungen ist !
Das ist eigentlich einer der Hauptargumente für die jetzige Umlegung. Man will erreichen, dass die Notaufnahmen auch tatsächlich alles machen können. Dort sollen also alle Spezialgebiete rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Der Vorteil ist, dass der Patient, der in die Notaufnahme kommt auch dort zu Ende behandelt werden kann und nicht nach der Untersuchung wieder auf dem Weg geschickt werden muss.
Der Nachteil ist natürlich, dass man dann nur eine Notaufnahme für je 200.000 Einwohner haben kann.
Verfasst: 23.04.2008, 16:14
von Lars J. Helbo
lailadk hat geschrieben:Nehme ich an, wenn ich einen Schild mit ein rotes kreuz drauf sehe, das dort ein Krankenhaus ist.
Das ist aber eine falsche Annahme. Du meinst doch dieses Schild:
http://www.trafikken.dk/wimpdoc.asp?page=document&objno=10661
(dritte von oben links)?
Das bedeutet nicht Krankenhaus oder Notaufnahme sondern "erste Hilfe". D.h. dahinter kann sich auch lediglich einen Verbandskasten verbergen.
Verfasst: 23.04.2008, 17:05
von Berndt
Der tragische Tod einer Frau: Nachbar29 schrieb:
.....vor der tür eines krankenhauses . weil keiner hilfe leisten konnte . und das nicht in afrika nein . sondern in einen modernen land wie es dännemark sein will . ausreden und erklärungen zum trotze . es ist einfach nur peinlich und traurig .
Mein Fall, den ich weiter oben beschrieben habe (Blinddarmentzündung), war auch ziemlich ernst.
Wenn Teile des Darminhalts in die Bauchhöhle eingedrungen wären....
Ich könnte eigentlich über mein eigenes Erlebnis fast dasselbe schreiben:
"Ich hätte vor der Tür der privaten deutschen Arztpraxis sterben können. Der Arzt unterließ, mich ernst zu nehmen. Gut, daß ich jemanden kannte, der mich später in der Nacht zum nächsten Krankenhaus fahren konnte..... Und das nicht in Afrika, nein – sondern in einem modernen land wie es Deutschland sein will, Ausreden und Erklärungen zum Trotze. Ist einfach ebenso peinlich und traurig".
Aber wie gesagt, ich wurde wegen des schnellen Eingriffs eines Arztes aus der schlechten Situation gerettet.
Wir sind natürlich alle einig: Wie
10 jahre DK in der Einleitung schrieb: Ein tragischer Fall, der nirgendwo vorkommen sollte.
Verfasst: 23.04.2008, 17:24
von hippo73
Lars J. Helbo hat geschrieben:
Was mich an der Sache ärgert ist, dass wir hier im Forum immer wieder darauf hingewiesen haben: Beim Notfall immer 112, niemals einfach in irgend ein Krankenhaus fahren. Nur leider habe ich hier auch immer wieder die gleichen Reaktionen erlebt:
1. "Wenn man sich nicht auskennt, dann kann man doch nicht erwarten, dass man erst irgend eine Telefonnummer sucht"
2. "Ich würde aber immer ins nächste Krankenhaus fahren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man dort nicht geholfen wird"
...
Gegen diese Wand von Sturheit kommt kein Hinweis an.
aber das ist doch genau DER Punkt, den du da ansprichst: hier im Forum! aber wie viele Touris gibt es, die sich nicht in irgendwelchen Internet-Foren "rumtreiben"? die nehmen höchstens mal einen Reiseführer zur Hand.
und da wird eben oft NICHT auf dieses spezielle Notrufsystem hingewiesen. ich gebe es ja gerne zu: vor diesem Thread habe ich es auch nicht gewusst und hätte mich mit Sicherheit falsch verhalten

Verfasst: 23.04.2008, 19:19
von schwarzerangler
lailadk hat geschrieben:
...wenn ich einen Schild mit ein rotes kreuz drauf sehe, das dort ein
Krankenhaus ist. Wenn ich unterwegs einen Notambulanz brauche,
würde ich bevor ich in einem Urlaubsland, wo ich die Sprache nicht
spreche , 112 anrufe, ganz bestimmt das nächste Krankenhaus
ansteuern.
Dann kann es jedoch ebenso passieren, dass Du vor einer neuro-
chirurgischen Spezialklinik stehst, oder auch einer privaten Einrichtung.
Letztere würden evtl. sogar helfen, die Kostenübernahme der Kasse
ist jedoch nicht geklärt.
Die Idee, die entsprechenden Telefonnummern in Ferienhäusern,
Hotels, etc. auszulegenen, ist sicher ein guter Ansatz.
Verfasst: 23.04.2008, 20:17
von runesfar
Ein paar kommentare:
1) Nummer 112 soll man NICHT - wiederhole - NICHT vertrauen. Die Stimmen an andere ende sind Polizisten ohne medicinische Kenntnisse. Man kann genau so gut eine Bäcker um Rat gegen Blinddarmentzündung fragen. Die Freunde und Helfer können Krankenwagen requirieren - aber das war es.
2) Ich habe jetzt mit quellen über diesen Fall gesprochen. Hört sich aus als ob Kommunikationsprobleme dahinter stecken. Die Personal am Dienst hat überhaupt nicht verstanden, das es so ernst war.
Das kann übrigens auch in Dänemark, unter Dänen, passieren. Wenn ein Typ aus Westjutland sagt das es ein bissl wehtut, kann es durchaus ernst sein.
Verfasst: 23.04.2008, 20:22
von sven estridsson
jetzt bin ich aber mal gespannt.....also bezüglich der notarztnummer, und helbo....aber eigentlich reicht es ja auch wenn der polizist am telefon einen krankenwagen schickt, dumm nur wenn kein arzt drin sitzt.
hoffen wir einfach, dass so etwas nicht mehr passiert, weder in dk noch in d noch sonstwo...
andersen