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Verfasst: 25.10.2008, 18:44
von joe100
wie schon seit Jahren bleibt mir da nur eine Empfehlung an DK:
Sehr schnell den Euro in DK einführen.

Mit dem blauen Auge kommt DK davon, wenn die Euro Länder jetzt sinnvollerweise den Stabilitätspakt lockern.
Eine höhere Inflaton muss jetzt in Kauf genommen werden, um die Rezession abzuschwächen.

Dieter

Verfasst: 25.10.2008, 20:43
von Lars J. Helbo
Naja, aber wenn DK den Euro einführt, wäre das vermutlich eine Stimme gegen jede Lockerung.

Gastarbeiter Handwerker

Verfasst: 26.10.2008, 01:39
von udo66
galaxina hat geschrieben:
Frank H. hat geschrieben:
micha_i_danmark hat geschrieben:... Deutsche Handwerker duerften insofern betroffen sein, als das die Investitionstætigkeit in der Baubranche noch weiter abnimmt und damit die Arbeitslosigkeit steigt. ...
Lars J. Helbo hat geschrieben:... Das heißt wiederum, dass es schwieriger wird Geld für An- und Umbauten zu leihen (weil die Sicherheit im Haus nicht so groß ist). Damit gibt es weniger Arbeit für Handwerker. ...
Vielleicht nur noch als Anzeichen zu betrachten -> Politiken berichtet, dass schätzungsweise 5.000 von 22.000 polnische
Handwerker in den letzten Monaten Dänemark verlassen haben: http://politiken.dk/indland/article586200.ece
wozu gesagt werden muss, dass in polen das lohnniveau in den letzten jahren eheblich gestiegn ist und die polen an sich ein sehr mobiles volk sind (im gegensatz zu den deutschen). so ist die geschaetze zahl der "Pendler" UK-PL bei 300.000 Arbeitnehmer. Jetzt wahrscheinlich auch mit abnehmender Tendenz
1. Die kalte und dunkle Jahreszeit naht!
2. ....siehe Artikelfragment:
...> »Useriøse« firmaer er ude
Hans kollega i TIB Forbundet, gruppeformand Peter Haugård Nielsen, beklager ikke udviklingen.

»Op mod tre ud af fire af de firmaer der opererede her i landet var useriøse, og det er dem, der nu tager hjem til Polen«, siger han.

Også tilgangen af arbejdskraft er kraftigt aftagende. For et år siden blev der hver måned givet 3.600 såkaldt aktive arbejdstilladelser til arbejdere fra de tidligere østlande. Nu er tallet dalet til 1.600, og der gives samtidig langt færre opholdstilladelser til disse grupper.

Endelig er den tidligere kraftige vækst i udenlandske firmaer, der startede arbejde her i landet men fra hjemlandet fladet ud, viser en opgørelse, som Skattecenter Tønder har lavet.

Wie ein dt. Kollege - der, als Handwerker, jetzt im Winter wieder 2 Monate die A-kasse strapazieren wird.


mvh
Udo


Das Foto in dem Artikel zeigt aber poln. Gastarbeiter beim Fleisch-trennen...keine Handwerker uebrigens.

Verfasst: 26.10.2008, 08:02
von Lars J. Helbo
http://epn.dk/okonomi/article1494984.ece

Direkte Kosten pro Familie fürs fehlende Euro-Mitgliedschaft 12.000 Kr./Jahr. Verlust an Wachstum insgesamt 14 Milliarden kronen. Wäre für DE vergleichbar ein Verlust von 30 Milliarden Euro.

Vielleicht kann jemanden auf diesen Hintergrund endlich verstehen, warum mir das Schwachsinnswort des Jahrhunderts - "Teuro" so nervt ?

Verfasst: 26.10.2008, 08:49
von joe100
Lars J. Helbo hat geschrieben:Naja, aber wenn DK den Euro einführt, wäre das vermutlich eine Stimme gegen jede Lockerung.
Zunächst wohl, aber das ist ja eine Frage des Regulat.

Im Moment scheint der volkswirtschafltiche Schaden durch starres Beibehalten des Stabilitätspaktes (dann wohl lämngere Rezession) größer als eine höhere Staatsverschuldung, Inflaton.
Natürlich nicht in dem Maß, wie es die Bush Regierung getan hat.

"Sorgt" auch Dänemark für eine höhere Verschuldung/Inflation, wird sich die dkr dem Euro automatisch angepasst entwickeln,ohne damm man "krampfhaft" daran festhalten muss wie jetzt, "weil es Euch so viel besser geht".

Ich bleib dabei, das Beste für Dänemark wäre gerade jetzt den Euro einzuführen.

Erstaunt bin ich, wie "lautlos" die staatlichen Garantien in DK ablaufen, während es ja bei uns eine unglaublich langwierige Debatte ist.
Ich habe (Kleinaktionär der Danske Bank) einfach nur eine Brief bekommen, dass die staatliche Stütze in Anspruch genommen wird, und deswegen bis Datum X (ich glaube es war 2011) Dividenden nicht ausgezahlt werden.

Motto mal wieder, nicht lange Reden sondern handeln.

Auch wenn kein DK Bezug: in in diesem ganzen Chaos schafft es nun eine weitere von Macht besessene und rein egoistisch denkende Frau der SPD sich auf den MP Posten zu heben. Hoffentlich erlebt Ypsilanti das gleiche Waterloo wie Simonis, und wir sehen sie dann aber nicht in Tanzshows oder wie sie eine renommierte Institution in ein totales Chaos stürzt.

Verfasst: 26.10.2008, 08:53
von joe100
Lars J. Helbo hat geschrieben:http://epn.dk/okonomi/article1494984.ece


warum mir das Schwachsinnswort des Jahrhunderts - "Teuro" so nervt ?
Lars,

du weist, dass dies nicht eine Frage des "Nervens" ist, sondern halt eben faktisch einfach falsch ist.
Alle Statistiken der Preissteigerungen sprechen da eine eindeutige Sprache.

Der Euro hat uns eine unglaubliched Stabilität und Preisgarantie beschert.

Dieter

Verfasst: 26.10.2008, 09:56
von Lars J. Helbo
joe100 hat geschrieben: Erstaunt bin ich, wie "lautlos" die staatlichen Garantien in DK ablaufen, während es ja bei uns eine unglaublich langwierige Debatte ist.
Ich habe (Kleinaktionär der Danske Bank) einfach nur eine Brief bekommen, dass die staatliche Stütze in Anspruch genommen wird, und deswegen bis Datum X (ich glaube es war 2011) Dividenden nicht ausgezahlt werden.
Ich denke es gibt beim Ablauf mehrere Unterschiede.

Erstens haben sich die Politiker sehr zurück gehalten. Alles lief über den Zentralbank und in der Öffentlichkeit trat vor allem der Zentralbankchef Niels Bernstein auf. Dadurch gab es nie den Eindruck, dass die Steuerzahler hier herangezogen werden sollten.

Diesen Eindruck wurde dadurch verstärkt, dass das ganze mit der Übernahme von Roskilde Bank begonnen hat. Das war ein rein privater Bank, der sich verspekuliert hatte. Der Zentralbank hat dann die Sache übernommen, einen neuen Vorstand eingesetzt - wobei alle anderen Banken mit in die Pflicht genommen wurden, mit bezahlen mussten und Teile vom zerschlagenen Roskilde Bank übernehmen mussten.

Die großen Verlierer waren dabei von Anfang an die Aktionäre von Roskilde Bank.

Wichtig ist vielleicht auch, dass die Manager von Danske Bank und Nordea etwas mehr Zurückhaltung gezeigt haben als z.B. die von Deutsche Bank. Und natürlich, dass wir nie die deutsche Debatte über Manager-Gehälter hatten.

Bedenken muss man vielleicht auch, dass wir keine Landesbänker haben und dass die Sparkassen hier genau so privatwirtschaftlich betrieben werden wie die Banken (nur mit ein etwas anderes Geschäftsphilosophie). Der öffentliche Hand hat also kein Anteil im Bankenwesen.

Verfasst: 26.10.2008, 10:45
von AnjaA
Lars J. Helbo hat geschrieben:http://epn.dk/okonomi/article1494984.ece

Direkte Kosten pro Familie fürs fehlende Euro-Mitgliedschaft 12.000 Kr./Jahr. Verlust an Wachstum insgesamt 14 Milliarden kronen. Wäre für DE vergleichbar ein Verlust von 30 Milliarden Euro.

Vielleicht kann jemanden auf diesen Hintergrund endlich verstehen, warum mir das Schwachsinnswort des Jahrhunderts - "Teuro" so nervt ?
Was zahlt die LZB oder die EZB denn so für "dänemarkaffine EUR-Propaganda" ??

Der EUR ist keine "Geissel Gottes" - Ausbeuter und Globalisiererer brauchen ihn (zwingend) zur Finanzierung ihrer dreckigen Abzockergeschäfte - zu Lasten der werktätigen Massen.

Re: Diskont und Hauskredite

Verfasst: 26.10.2008, 13:15
von Dr. jur. von Campe
frosch hat geschrieben:Lars,
das halte ich für eine stark verkürzte Aussage und bezweifle ihre Richtigkeit. Auch in den Euroländern wird derzeit mit steigenden Kreditzinsen für Hypotheken gerechnet, aufgrund der Finanzkrise; die sich übrigens bisher herzlich wenig um sinkende Zinsen gekümmert hat.

Und selbst wenn Politiken aktuell Recht hätte, dann wars in den den letzten 24 Monaten bei steigenden Diskontsätzen im Eurobereich genau andersherum: Da DK noch keinen Euro hat, erfreuten sich Kreditnehmer an niedrigeren Zinsen als im Euroland, oder?

Ich habe mit einige Leuten in D-land zu tun, die haben in den
letzten Tagen einen ANruf ihrer Hausbank bekommen.
Die Leute möchten zur Bank kommen und eine Bareinzahlung
vornehmen.
Man (die Bank) habe die Immobilie neu bewertet und die seien
nicht wert, was im Darlehnsvertrag stehe .............. :|

Verfasst: 26.10.2008, 18:09
von Hina
Ich finde hier die Argumentation von Lars ausgezeichnet und wohl für jedermann nachvollziehbar.

Euro=Teuro? Das ist das Empfinden der Leute auf der Straße, die auf ihr Konto schauen. Dafür aber pauschal dem Euro die Schuld zu geben, heißt, man macht sich gar nicht erst die Mühe, sich ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen, sondern argumentiert rein subjektiv. Ich selbst habe den Euro nie so empfunden, obwohl es nach der Einführung auf meinem Konto auch nicht anders zuging als bei jedem anderen. Aber ich habe vor allem die Geschäftemacherei etlicher Firmen, Behörden usw. beobachtet, die die EURO-Einführung schlicht und einfach ausgenutzt haben, um ihre längst vorhandenen Defizite zu stopfen oder überhaupt mal einen ordentlichen Schnitt zu machen - und jede Wette, auch das wird es in DK geben aber das ist nicht das Problem des Euros als Währung.

Der dänische Bürger sitzt ganz und gar in dem Boot des Euros, hat ihn aber nicht und zahlt Jahr für Jahr die Zeche dafür, ohne einen Vorteil davon zu haben. Das mit Sturköpfigkeit oder nationaler Identität der Dänen in einen Topf zu werfen, dafür gibt keinen Grund. Das ist schlicht und einfach Politik. Wer jahrelang mit dem Argument, wir wollen keinen Euro, wir wollen Europa aber eigentlich auch nicht so richtig, auf Stimmenfang ging, obwohl er genau wusste, dass genau das von den Wählern teuer bezahlt werden muss, der will doch nicht zugeben, seine Wähler schlicht und einfach nicht richtig informiert zu haben. Also schweigt man lieber weiter und lässt den Bürger weiter für etwas zahlen, was er nicht hat.

Ich kann mir nur wünschen, dass den Dänen auch bald ein Licht aufgeht.

Viele Grüße
Hina

Verfasst: 30.10.2008, 13:09
von Lars J. Helbo
Es gibt wieder eine neue Entwicklung zum Thema:

http://www.berlingske.dk/article/20081030/politik/81030088/

Gestern hat Anders Fogh gesagt, dass er "im Moment" keine neue Volksabstimmung starten will, wenn aber SF seine Einstellung zum Euro neu überdenken würde, gäbe es eine neue Situation". Damit hat er indirekt gesagt, dass es eine Volksabstimmung gibt, wenn SF ja sagt.

Damit ist SF und Villy Søvndal sehr in die Enge gedrängt worden. Es gibt in der Partei einige in die Partei, die durchaus bereit wären, ja zur Euro zu sagen. Villy Søvndal ist noch nicht so weit. Er würde aber sehr gerne irgendwann mit der SPD eine Regierung bilden. Dazu muss er zeigen, dass die Partei "wirtschaftlich verantwortlich" ist. Mit dem Schachzug von Anders Fogh steht Villy Søvndal aber als derjenige, der die Einführung des Euros blockiert und somit für die höheren Zinsen verantwortlich ist.

Das ist ein immenser Druck auf ihm. Wie in dem Artikel genannt musste er heute zum ersten mal zugeben, dass es finanzielle und wirtschaftliche Kosten hat, dass wir noch kein Euro haben. Bisher hat SF immer behauptet, es sei nur eine politische Frage.

Verfasst: 30.10.2008, 22:23
von Lars J. Helbo
http://www.berlingske.dk/article/20081030/politik/81030161/

Anders Fogh hat jetzt Villy Søvndal zu direkte Verhandlungen über den Euro eingeladen.

Verfasst: 02.11.2008, 09:47
von Lars J. Helbo
Scheinbar haben die Dänen jetzt das Licht gesehen:

http://www.berlingske.dk/article/20081102/politik/811020302/

http://politiken.dk/politik/article591827.ece

Vor 14 Tagen waren nur 45 Prozent für die Einführung des Euros. Jetzt gibt es eine absolute Mehrheit von 52%.

Verfasst: 02.11.2008, 12:54
von DK-Alex
Lars J. Helbo hat geschrieben:Scheinbar haben die Dänen jetzt das Licht gesehen
Das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Zug sein! :roll:

Verfasst: 02.11.2008, 17:48
von cimberia
Lars J. Helbo hat geschrieben:Scheinbar haben die Dänen jetzt das Licht gesehen:
Vor 14 Tagen waren nur 45 Prozent für die Einführung des Euros. Jetzt gibt es eine absolute Mehrheit von 52%.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Euro bis nach Skagen kommt :idea:

Denn wenn nicht, zahlt entweder der dänische Staat die Zeche oder der dänische Bürger. Bei zweiterem ist aber das dänische Bankensystem genauso stark gefärdert wie das der Ami's. Da der dänische Bürger im Schnitt sehr hoch verschuldet bzw. mit Krediten belastet ist und die dänen bestimmt kein 2. Island wollen....., kommt der Euro nach DK

Hilsen Frank