Auswandern hat immer zwei Seiten...

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werner48
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Auswandern hat immer zwei Seiten...

Beitrag von werner48 »

Hejssa dk-venner,
eigentlich bin ich noch gar nicht lange Mitglied in diesem Forum - trotzdem sehe ich eine zunehmende Veränderung in der Art der Beiträge. Vereinfacht gesehen waren früher mehr Beiträge über spezifisch, dänische Belange zu lesen. Austausch von Urlaubsinfos aller Art, interessante Links, Erfahrungsberichte usw. usw. machten das DK-Forum für mich interessant. Doch nun nehmen Beiträge zum Thema Auswandern bzw. Arbeiten in Dänemark einen immer größeren Raum ein. Nicht daß diese nicht ebenso lesenswert wären, doch diese Tendenz erfüllt mich mit Sorge. Ich will versuchen meine Gedanken dazu hier niederzuschreiben:

Zum Auswandern gehören immer zwei Parteien: die, die auswandern und die, die zurückbleiben!
Ich gehöre zu denen, die hier bleiben müssen/dürfen - ab einem gewissen Alter, ich bin gerade mal 58, ist der Zug einfach abgefahren. Nicht das ich das nicht auch wollte, doch damals in den 70-er Jahren war die Motivation eine gänzlich andere. Wir hatten in der BRD noch gutes Einkommen und verlässliche Zukunftsperspektiven. Es war die Mentalität der "Wikinger", das Gefühl liberaler Freiheit und das Fehlen der "besonderen historischen Verantwortung" , das Dänemark für uns Nachkriegsgeborene so auswandernswert erschienen ließ. Doch damals hattest Du - wenn Du nicht gerade einen so genannten Mangelberuf hattest - so gut wie keine Chance...
Heute sieht das schon anders aus! Kein Tag vergeht mehr ohne Fernsehsendung mit Berichterstattungen über ausgewanderte Landsleute - bei weitem nicht nur nach Dänemark. Aber immerhin, wer hätte sich vor ein paar Jahren noch vorstellen können, daß so viele Menschen auch nach Dänemark auswandern?
Und es sind eben junge, tüchtige Leute die das Land verlassen. Leute, die eigentlich unsere Zukunft sind! Solche Leute, die sich was trauen und arbeitswillig sind. Sonst hätten sie "da draußen" wohl keine Chance.
Und ich gebe zu, daß ich dem Treiben neidvoll zuschaue - aber auch mit Wohlwollen für gerade jene, die in meine "zweite Heimat" auswandern; mögen alle ihre Wünsche und Vorstellungen in Erfüllung gehen. Ich wünsche und gönne es ihnen von Herzen!
Doch ich bin auch in Sorge. Wer bleibt noch in unserem Deutschland und vor allem: wer kommt statt dessen rein? Ich sah und sehe noch eine Flut von Menschen hierher kommen, die eben nicht so tüchtig sind wie die, die gehen. Und die nicht unbedingt gewillt sind hier im Lande zu arbeiten - kurz gesagt: Leute die Geld kosten. Geld, das nicht da ist. Die teilhaben wollen an den Sozialleistungen, die unsere Elterngeneration geschaffen haben, sei es Sozilahilfe, Kranken- oder Rentenkasse. Da heisst es teilen. Zunehmende Altersarmut ist heute keine düstere Vorahnung mehr, sie ist bereits Realität geworden. Von fremdartiger Kultur und Religion, sowie der Weigerung sich sprachlich zu integrieren will ich gar nicht erst schreiben.

Natürlich will ich optimistisch bleiben, möchte aber den Auswanderern trotzdem hinterher rufen: "Vergeßt uns Alte hier nicht - schickt uns in Zukunft Care-Pakete!" ;-)
Doch Scherz bei Seite. Was ich hier kurz umriß verursacht in mir zunehmend ein mulmiges Gefühl. Mich würde Euere Meinung dazu interessieren. Vielleicht habe ich völlig unbegründete Panik - dann helft mir bitte argumentativ wieder auf die Beine.
mfg werner48
den sidste Viking i Franken
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Meiner Meinung nach laesst sich vieles im Ursprung auf "Geiz ist geil" zurueckfuehren.
Die Kunden wollen weniger bezahlen.
Die Firmen kriegen nur noch "Billigauftraege" rein - oder verlegen wenn moeglich den Firmensitz ins Ausland.
Nehmen die in D verbleibenden Firmen weniger Geld ein, koennen sie sich das "tuechtige" Personal nicht mehr leisten - gute Leute werden entlassen und wandern aus, weil sie fuer'n Appel und 'n Ei nicht mehr arbeiten wollen (und zwangslaeufig in den "Geiz ist Geil"-Kreislauf reingezogen werden, weil sie sich was anderes nicht mehr leisten koennten).
Nachkommen tun die, die du erwaehntest.

Im Moment ist Deutschland "dran", sich in einen Strudel reingerissen haben zu lassen (oh je was ein Wortgefuege...), aus dem es sich an den eigenen Haaren wieder herausziehen muss. Das dauert. Irgenwann wird sich das auch wieder in andere Richtungen verlagern, aber bis dahin muss Deutschland mit der Abwanderung klarkommen, sie irgendwie absorbieren, Wege finden, die guten Leute auch wieder heimzuholen (Incentives anbieten, die aber auch erst wieder finanziert werden muessen).
Keine leichte Situation - aber eine Krise, die jedes Land befallen kann und viele Laender befallen hat. Leider haben "gute Leute" oft Familie etc und keine Lust, diese "unter Wert" durchbringen zu muessen, nur weil die Wirtschaft schlaucht. Deshalb wird es immer jene geben, die in solchen Situationen auswandern - fuer sich und die Familie - und wer will es ihnen veruebeln. Solange der Aufschwung nicht deutlich sichtbar wird, wird sich an dem Trend auch nichts aendern.
galaxina
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Beitrag von galaxina »

das problem ist wohl, dass deutschland de facto ein billiglohnland ist und infolge dessen die lesitungstraeger das land verlassen. dieses gescheiht auch in anderen laendern. estland, russland, polen usw. um nur mal einige wenige zu nennen. russland leidet heute schon daran,dass die reproduktionsrate pro frau auf 1,2 kinder alter abgesunken ist.
Rørviger

Re: Auswandern hat immer zwei Seiten...

Beitrag von Rørviger »

Nachdenklicher Beitrag, in vielem hast du recht...ABER, das hier:
werner48 hat geschrieben:wer kommt statt dessen rein? Ich sah und sehe noch eine Flut von Menschen hierher kommen, die eben nicht so tüchtig sind wie die, die gehen. Und die nicht unbedingt gewillt sind hier im Lande zu arbeiten - kurz gesagt: Leute die Geld kosten.
Ist meineserachtens hanebüchener Quatsch, es wird zwar von gewissen Kreisen genau SO propagiert, aber es stimmt nicht die Bohne ! Es gibt keine Fluten !!!

Auch Deutschland hat die Schotten für MENSCHEN schon ZU dicht gemacht !

Apropos, ich BIN ausgewandert, vor über 35 Jahren, und immer noch hier :D

(Auch damals gab es Gründe und Ursachen die BRD schleunigst zu verlassen, aber das mit den 2 Seiten STIMMT ! :roll: )
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

galaxina hat geschrieben:das problem ist wohl, dass deutschland de facto ein billiglohnland ist
Teils, teils.

Es gibt Einkunftsgruppen, welche in D tagtäglich REICHER werden, das sind dann auch oft die, welche z.B. in der Schweiz 150 Mia. Euro am Fiskus vorbei gebunkert haben.

Das Problem ist in Deutschland eher, dass die Schere Arm/Reich immer weiter aufgeht, und dass DADURCH die Binnenkaufkraft total verschütt geht, mit den bekannten Folgen. Dass Hartz4 und ähnliche Menschenfeindlichkeiten dann noch dem Fass die Krone aufsetzten (bildlich gesprochen *grien*) ist selbstredend, und doppelt schlimm und beschämend.

Es liegt auch an, lass uns mal sagen, typisch deutschem Verhalten, sprich "raffe, schaffe, Häusle bauen", die "inflation" wie die Pest fürchten und dann nur noch Benz fahren und Besitzstand wahren. :wink:
Thomas Graap
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Beitrag von Thomas Graap »

Moin Tom heir.
Ich bin gegangen weil ich in D die Tendenz zu einem menschenunwürdigem Leben als normal ansah. Ich habe 4 Kinder und war asozial weil ich damit nicht in die Norm passte. Es war nicht möglich so viel Geld zu verdienen die Familie ohne die Hilfe von Vater Staat zu ernähren.
Doch glaube ich auch das die Auswanderung ein Trend ist weil es auf einmal "so leicht "ist woanders zu leben. So wie nach dem Mauerfall die Reiselust der östlichen Bundesbürger.
Wer seine Feinde liebt,sollte seine Freunde besser behandeln.
Djursland-Fan
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Beitrag von Djursland-Fan »

werner48 hat Folgendes geschrieben:
wer kommt statt dessen rein? Ich sah und sehe noch eine Flut von Menschen hierher kommen, die eben nicht so tüchtig sind wie die, die gehen. Und die nicht unbedingt gewillt sind hier im Lande zu arbeiten - kurz gesagt: Leute die Geld kosten.


Ist meineserachtens hanebüchener Quatsch, es wird zwar von gewissen Kreisen genau SO propagiert, aber es stimmt nicht die Bohne ! Es gibt keine Fluten !!!
Hej Rørviger,

so ganz falsch liegt Werner48 nicht, und es hat nichts mit irgend einer Gesinnung zu tun, sondern es fühlt sich manchmal echt so an.

Bei uns hier in HH erwägt man bereits Islam-Unterricht als reguläres Fach ein zuführen. Es gibt auch eine Wohngegend, da muss die Direktorin zum islamistischen Redensführer gehen und um Mitarbeit betteln, da normaler Schulbetrieb nicht mehr geht. Vorschlag von dem netten Mann, er müsse sich nicht an die hiesigen Gesetze halten bzw. dann müssen die eben geändert werden, basta.

Und ich hoffe, dass das jetzt hier nicht zu einem Chaos kommt.

Manchmal würde ich mir nur wünschen, wir hätten mehr Toleranz im Land und die dürfte auch ruhig mal wieder uns Eingeboren zu teil werden.

Zu guter letzt möchte ich betonen, dass ich es super gefunden habe, dass es im letzten Fussballsommer möglich war, so viele Nationalitäten mit der deutschen Flagge stolz und vereint zu sehen.

Hilsen
Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr [img]http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/engel/d105.gif[/img]

Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen. (Terry Pratchett)

http://www.youtube.com/watch?v=TEb6oamv4Ng&feature=related
https://vimeo.com/72152240
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hej @ Djursland-Fan,

das ist nicht nur in Hamburg so.

Selbst bei uns in der Provinz gibt es mittlerweile schon ganze Stadtteile die fest in der Hand bestimmter Nationen sind.
Mein Nachbar ist Lehrer an einer Hauptschule, und der hat absolut "keinen Bock" mehr auf seinen frustrierenden Job.
Da ist es etlichen Eltern sch...egal ob ihr Nachwuchs die "dekadente westliche Schule" schwänzt in der solche gotteslästerliche Dinge wie Toleranz und Gleichberechtigung gelehrt werden.
Hauptsache die Kinder versäumen die Koranschule nicht und werden "gute Moslems", bzw. was die in ihren eigenen Heimatländern unerwünschten Hassprediger vom Schlage eines Mehti Kaplan darunter verstehen.
Und wenn die Kinder dann mangels Schulabschluss keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben , dann ist natürlich nur die Ausländerfeindlichkeit der Deutschen daran schuld.

Für Dänen (bezw. Leute die seit 35 Jahren in DK leben) sind solche Zustände natürlich unvorstellbar.
Schliesslich hat das kleine Königreich es bisher immer noch ganz gut verstanden sich der massenhaften Zuwanderung "fremder Kulturkreise" zu erwehren.
Wenn Rørviger oder ein anderer Zweifler mal zufällig in meiner Nähe sein sollten, dann lade ich sie gerne ein mal ein paar Städte zu besuchen in denen der Ausländeranteil mittlerweile bei 25 Prozent liegt.

Gruß

Reimund
(der jetzt von einigen wahrscheinlich automatisch in die rechte Ecke eingeordnet werden wird, weil er einfach "keinen Bock" mehr darauf hat sich im eigenen Land oft nur noch "geduldet" zu fühlen zu müssen)
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Ich werde auf die letzten beiden Beiträge NICHT näher eingehen, sie sprechen für sich selbst.

Und: hier wird DK missinterpretiert und -verstanden.

Schade.

aber zu erwarten.

ICH bin aus D ausgewandert u.a. wegen SOLCHER Meinungen.

Jeg skriver et bidrag med et par fakta, og straks bliver der svaret med den typiske form for eksemplarisme, der altid præger denne utilfredsstillende form for "diskussion".

Og jeg forstår nogle gange udmærket visse antityske ressentiments i den danske befolkning, hvis og når visse tankesæt konstant bliver skyllet til den ak så gerne glinsende tyske overflade.

Her viser sig en af de mest dominerende forskelle mellem de to lande.

Og jeg ved, desværre, at temaet ikke kan diskuteres uden at det vil føre til de sandheder, som jeg helst ikke vil komme med her, da det (især i Tyskland) altid fører til en total argumentations- og i vis forstand terapi-resistens.

Til sidst kan man kun håbe, at denne form for tyskere og tyske meninger ikke (bogstaveligt) masseindvandrer i Danmark.

Der ligger jo en vis ironi i, at der her bliver diskuteret indvandring af tyskere i en anden, som det få fornemt udtrykkes her, "kulturkreds".



:wink:
Zuletzt geändert von Rørviger am 16.03.2007, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
Ingrid A.
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Wohnort: Südwestdeutschland

Beitrag von Ingrid A. »

Ich bin auch eine von denen, die bleiben muss. Ich betone dieses "Muss", weil ich - wenn ich irgend könnte -alles stehn und liegen lassen würde und einfach gehen würde.
Aber wenn man gebunden ist, ist das nicht ganz so einfach.

Und einer der Gründe, weshalb ich liebend gerne dieses Land verlassen würde, ist der gleiche Grund, weshalb Rørviger es verlassen hat!

Ich hasse solche Äußerungen wie in den vorherigen Beiträgen gebracht. Ich nenne das einfach Intoleranz, ich würde es noch ganz anders nennen, aber das lasse ich lieber. Ich wohne selbst in einer Stadt, in der es Viertel gibt, in denen fast nur Ausländer leben. Fragt sich nur, wer sie dorthin geschickt hat? Es ist doch so: Sobald ein Ausländer kommt und eine Wohnung sucht, wird er doch in solchen - nennen wir es mal so - Ghettos
untergebracht - er hat doch überhaupt keine Chance, in ein "normales" Wohngebiet reinzukommen.
Alleine schon die Aussage, "dass eine Flut von Menschen hereinkommt, die nicht so tüchtig sind, wie die, die gehen" finde ich naja.... Ob die Dänen auch so denken, bei der Flut von Deutschen, die sie plötzlich überfallen? :roll:

Leute, lasst es doch auf der Welt irgendwo eine Ecke geben, wo man nicht "Ausländer" ist. Gibts denn das nicht mehr?

Und wenn man dann - wie der Verfasser dieses Threads - noch 58 Jahre alt ist - mein Jahrgang!! Dann stehen mir die Haare zu Berge! :shock:

Tut mir Leid, wenn ich ein bisschen zu hart geworden bin, aber es gibt Themen, da sehe ich rot. Auch um diese Zeit schon.
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Fabula hat geschrieben:Ob die Dänen auch so denken, bei der Flut von Deutschen, die sie plötzlich überfallen? :roll:
:D

Insbesondere, da diese (DIE Deutschen) ja die eindeutige und weltweit einzigartige Tendenz besitzen sich überall einzugraben und mit Wällen zu umgeben. :P

Wird das dann die Etablierung von tausenden Kilometern Maschendrahtzäunen, Gittern, Alarmanlagen und Panzertüren nach sich ziehen ?

(*hust* ,man sehe sich mal deutsche "Eigenheim"viertel an )

Das waren jetzt mal 2 Sätze voller dansker ironi. :roll: :wink: :oops:
Ursel
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Danke Fabula und Rörviger!

Daß die Integration weder in Dtld. noch in DK gut gelungen ist, wissenwiralle.
Aber Sätze wie:
Mein Nachbar ist Lehrer an einer Hauptschule, und der hat absolut "keinen Bock" mehr auf seinen frustrierenden Job.
Da ist es etlichen Eltern sch...egal ob ihr Nachwuchs die "dekadente westliche Schule" schwänzt in der solche gotteslästerliche Dinge wie Toleranz und Gleichberechtigung gelehrt werden.
Hauptsache die Kinder versäumen die Koranschule nicht und werden "gute Moslems", bzw. was die in ihren eigenen Heimatländern unerwünschten Hassprediger vom Schlage eines Mehti Kaplan darunter verstehen.
sind sowas von einseitig.
Als ich in Dtld. i den 80er Jahren :!: gearbeitet habe, kamen immer wieder Schulklassen. Da gab es Extra Klassen für die Jugendlichen, die leider (auch damals schon, also kein spezifisch neues Problem, wie die heutigen ja so gerne meinen!) keine lehrstelle mehr bekommen hatten und bis zum nächsten Bewerbungsjahr möglichst sinnvoll überbrücken sollten - obwohldie Stadt viele Auslnder beherbgte, waren es beleibe nicht überwiegen oder gar nurAusländer, die i ndiesen Klassensaßen.
es gibt auch unter Deutschen (Dänen) genug,die in Schule, lernen und einem geregelten Tagesablauf nichts Positives sehen oder leider nicht lernen, es zu sehen!



Wer nach Dk auswandert, wird selber merken, wie schwer es sein kann, in kontakt mit der einheimischen bevökerung zu kommen.
Wieviel Überwindung oder sogar Mut es manchmal erfordert, auf einen Dänen zuzugehen und ihn im eigenen gebrochenen Dänisch mit vielen Aussprache- und Grammatikfehlern anzusprechen, nur um dann von einer Flut von unverständlichen Wörtern erstmal erschlagen zu werden.
und die meisten werden nach der ersten begeisterten Phase sicher auch feststellen, daß die Dänen auch wenig Zeit und Lust haben, sich ein soziales Hilfsprojekt à la "wie helfe ich meinem deutschen Nachbarn ... beim Autoummelden, Steuernbezahlen, Arbeit finden, Buskarte kaufen, KIGA aussuchen, Kind anmelden, Lehrergespräch etc" an die Beine zu hängen.

Integration ist nun mal keine Einbahnstraße - nur erwarten,daß sichdie Ausländer anpassen und integrieren (assimilieren) trifft es sowieso meistens eher), ist eben sehr bequem gedacht.
Jeder, der über die mangelnde Intergration jammert, muß sich fragen lassen, wieviel er denn zur Integration seines türkischen Nachbarn, englischen Kollegen, kroatischen Vater des Freundes seines Sohnes beigetragen hat:
Wie oft hat derjenige die betreffende Person eingeladen, in der Supermarktschlange ein Gespräch mit ihm geführt, einen kleinen Besuch bei ihm gemacht?

Fabula, mir geht bei dem Thema auch der Hut hoch - undebenso wenig wie die meisten deutschen derzeit aus reiner Liebe zu DK hierher auswandern, sondern, wie sie ja selbst drastisch genug betonen, aus reiner wirtschafrtlicher Not und weil alles so besch... ist, kommen und kamen diese Menschen aus wirtschaftlicher Not und nicht aus Begeisterung für Dtld. auch wenn die meisten Deutschen dies zu glauben scheinen und sich dann wundern, wieso die Begeisterung der Ausländer sich derart in Grenzen hält).

Ich wünsche keinem, der hierher kommt, daß er so behandelt wird wie in Dtld. die meisten "ihre" Ausländer behandeln - Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Sonnet

Beitrag von Sonnet »

Ursel hat geschrieben: undebenso wenig wie die meisten deutschen derzeit aus reiner Liebe zu DK hierher auswandern
Ich gehöre zu dieser Minderheit. :) Meine Entscheidung auszuwandern hatte nichts mit Deutschland zu tun, sondern ausschließlich mit Dänemark. Ich fühle mich trotzdem wohl wenn ich in Deutschland bin, aber in Dänemark möchte ich einfach leben, wegen Dänemark.
Djursland-Fan
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Beitrag von Djursland-Fan »

Hej,

ich hab mir schon gedacht, dass das wieder ganz schnell in die Ecke Ausländerfeindlichkeit oder aber brauner Gesinnung gestellt wird, schade eigentlich.

Zuwanderung ist glaube ich weltweit ein Thema.

Und ich glaube Länder, die nicht diese Vergangenheit wie D haben und sich dennoch um ihr Sozialgefüge etc. sorgen haben solche Diskussionen einfach nicht.

Ich wage auch zu bezweifeln, dass wenn wer auch immer nach DK kommt, dass er erst einmal mit allem was er denkt so zu brauchen wie selbstverständlich versorgt wird und das sogar über mehr als eine Generation hinweg.

Schade Rørviger, dass Du statt Migrationshilfe zu leisten, es einfacher fandest zu gehen. In eine für Dich bequemere Umgebung. Aber auch da sind schon wieder Deutsche und jetzt?

Ich für meinen Teil nehme teil an dem Leben der Zuwanderer, denn der meiste Teil der Freunde meiner Kinder hat Migrationshintergrund und so tauschen auch die Familien automatisch Sitten und Gebräuche aus und noch viel wichtiger man hilft sich. Und es macht Freude. Und wenn ich jetzt erzähle, dass einige von denen sich für so manchen Landsmann schämen, gehts hier sicher wieder los.

Und jetzt werde ich mich weiter um das Wohl meiner Familie sorgen gehen, denn ich werde mich nicht darauf verlassen das mich der Vater Staat versorgen wird, dafür muss man aber auch einiges mehr aufwenden.

Es wäre schön einfach mal solche Themen sachlich diskutieren zu können.

Ich halte mich nicht für einen Ausländerfeind oder braunen Weggefährten.
Dann sagt lieber "Sozialschmarotzerfeind", das passt zu mir.

Hilsen
Gabi
Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr [img]http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/engel/d105.gif[/img]

Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen. (Terry Pratchett)

http://www.youtube.com/watch?v=TEb6oamv4Ng&feature=related
https://vimeo.com/72152240
werner48
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Beitrag von werner48 »

Halt, halt, halt -
bevor diese Dikussion in eine Richtung gedrängt wird, die ich überhaupt nicht beabsichtigte, melde ich mich noch mal zwischendurch. Mir geht´s darum zu erfahren was Ihr "Nicht-Auswanderer" dabei empfindet, wie immer mehr unserer jungen, tüchtigen Leute Deutschland verlassen.

Aber anscheinend lauern hier im Forum auch Leute darauf Wörter auf die Goldwaage zu legen und eine "Ausländerdiskussion" loszubrechen. Und die hat ja nun mit dem DK-Forum absolut nix zu tun.

@ Rørviger: also ich nehme das Wort von der "Flut" gerne zurück, wenn´s Dich schon so stört. Trotzdem bitte ich Dich mal bei Gelegenheit mit offenen Augen durch eine deutsche Großstadt zu gehen. Ich würde dir z.B. gerne mal unseren Hauptbahnhof in Nürnberg zeigen, welche Leute sich Morgens, wenn die Arbeiter und Schüler in die Stadt strömen, hier eilig durch die Hallen drängeln. Und dann würde ich Dir gerne zeigen welche Leute ab Mittag den Bahnhof als Treffpunkt nutzen. Das kannst Du mir glauben, das sind zwei völlig unterschiedliche Gruppen. Und dann möcht´ ich Deine Meinung dazu hören.
Mich macht das alles schon sehr nachdenklich (ich hoffe die Realität zu beschreiben ist nicht bereits ausländerfeindlich).

Abschließend möchte ich ausdrücklich betonen, daß ich weder "gewissen Kreisen" angehöre, noch eine ausländerfeindliche Dskussion anreissen wollte. Wer meinen Beitrag, der einfach nur der Sorge um meine/unserer Zukunft entsprang, dahingehend versteht irrt oder unterstellt mir falsche Absichten.

mfg werner48
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