D-Kapitalertragssteuer/Dk-?

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dina
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D-Kapitalertragssteuer/Dk-?

Beitrag von dina »

Wie wird eigentlich privates Sparvermögen in DK versteuert,gibt es ein dänisches Gegenstück zur deutschen Kapitalertragssteuer?
-werden verschiedene Anlage bzw Sparformen unterschiedlich besteuert?
-wie hoch sind die Steuersätze?
-wie wird in D angelegtes Geld im Falle eines Umzugs nach DK besteuert,bzw sollte man es lieber "mitnehmen",das hätte dann aber widerum Zinsverluste zur Folge...
-gibt es in DK so etwas wie Freibeträge?

Danke im voraus :!:
Tina
dina
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Beitrag von dina »

Würd mich wirklich freuen,wenn auf meine Frage einer `ne Antwort hätte.
Natürlich könnte ich auch die Bank fragen,allerdings hält sich mein Vertrauen da in Grenzen,vor allem seit sie meiner damals 80-jährigen,dementen Mutter mal `nen Hochrisiko-Fonds aufgeschwatzt haben,mit der Begründung."Sparbücher gibts nicht mehr,das macht man jetzt SO :mrgreen:"
Zur1000.Frage zur Registreringsafgift gibts doch auch immer wieder noch ´ne antwort
:o
Tina
sushirobot

öffnungszeiten

Beitrag von sushirobot »

hallo tina

öffnungszeiten:

über ostern geschlossen!

bis bald

sr
Peter

Beitrag von Peter »

mir ist bekannt daß Du bei einem Umzug deine Steuerfreibeträge in D verlierst und somit Zinseinkünfte voll versteuert werden.
Dann wird das Einkommen in DK auch noch zusätzlich versteuert.
Als ich hier rüberzog habe ich meinen Investmentfond noch 1 Jahr laufen lassen und dann auszahlen lassen. War einer mit 3-jähriger Laufzeit.
Es gibt hier in DK auch massenhaft gute Angebote.

Bei extrem hohen Einlagen ist die Sydbank interessant.
;O)scar

Beitrag von ;O)scar »

Hallo Tina,

so richtige Sparkonten wie in Deutschland gibt es hier leider gar nicht, zur Zeit gibt es jedoch Festkonten mit höheren Zinssätzen, ein Sparbuch ist wohl für jeden Dänen ein wundersames Wort.

In Dänemark werden deine "Sparvermögen" jedes Jahr in deinen Lohnsteuerjahresausgleich als "Kapitalindkomst" mitversteuert, oder halt deine Zinsen für Kredite abgezogen.
Daher siehst du hier auch immer wieder Sätze wie "Friværdi" welches wiederum heisst das man auf seine "Sicherheiten" (z.B. Haus, Eigentumswohnung) neue Kredite aufnimmt um diese dann für andere Investitionen in Haus und Hof zu nutzen und die Zinsen dann wieder Steuerlich absetzen.

Einen Extrasteuersatz gibt es eigentlich nur für Aktienvermögen, aber auch hier kann man wie so oft seine Verluste wieder steuerlich absetzen.

Hier könntest du dir die Steuersätze einmal anschauen:
http://www.skm.dk/tal_statistik/skatteberegning/1372.html

Ach ja, natürlich musst du bei der Steuer auch deine Kapitalvermögen im Ausland angeben.

Hilsen
;O)scar
Peter

Beitrag von Peter »

also empfehlen tue ich die Sydbank nicht weil man da wie ein Bittsteller behandelt wird.
Danske Bank ist für die Armen, mit Nummer ziehen und unendlichen Wartezeiten.

empfehlenswert ist die Seite
www.mybanker.dk
muss man allerdings dänisch für können
MichaelD
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Re: D-Kapitalertragssteuer/Dk-?

Beitrag von MichaelD »

Ein grosses Thema, dass man hier so nicht behandeln kann. Nur ein paar Bemerkungen:
Vermögen (ausser Immobilienvermögen) wird nicht besteuert.
Kapitalerträge und Zinsausgaben, darunter für selbst genutzte Eigenheime werden zusammengerechnet, also der Nettobetrag bestimmt.
Hat man netto positive Kapitalerträge, werden sie im allgemeinen über die Einkommensteuer besteuert, also mit sehr hohen, individuellen Sätzen, oft 59%.
Hat man netto negative Erträge, wird der Einkommensteuerbetrag reduziert. Der "umgekehrte Steuersatz" beträgt 32%.
Für Einnahmen aus Aktien (und gewissen Fondsanteilen) unter einer gewissen Grenze (ca. 45.000 kr./Jahr) gibt es andere Regeln. Die Besteuerung ist hier niedriger, 28%.
Andere Steuerersparnisse ergeben sich beim Investieren in Immobilien und privaten Pensionsversicherungen.
Es spielt theoretisch keine Rolle, ob die Erträge aus Deutschland kommen, oder aus DK. Deutsche Vorsteuern können steuerlich geltend gemacht werden. Man zahlt letzten Endes die dänischen Sätze, wenn man hier der Einkommensteuer unterliegt - aber hier gilt es das Doppelbesteuerungsabkommen näher zu studieren!!!
Es gibt keine Sparerfreibeträge.

Alles ohne Gewähr.

Hoffe, das hat weitergeholfen.
Gruss Michael
dina
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Beitrag von dina »

Danke für eure Antworten :!:
Die Art der Besteuerung,also die Begünstigung von Schulden ist wohl gut für die Konjunktur,der private Verbrauch steigt,klappt ja in Dk sehr gut.
Für mich persönlich ist das eher gewöhnungsbedürftig,Schuldenfreiheit bedeutet ja auch Unabhängigkeit,eben FREIHEIT,da konsumiere ich lieber weniger.
Aber ob das typisch deutsch ist? Auch hier verschulden sich ja immer mehr Haushalte.
Aber so wie viele an die Sache rangehen,"jetzt hab ich `nen Job oder auch nur `ne Zusage,dann kauf`ich gleich ein Haus und finanziere vielleicht noch ein Auto,ohne daran zu denken,dass der Job vielleicht in drei Monaten wieder weg ist.
Ich könnte da wohl keine Nacht mehr ruhig schlafen.
Ist wohl einfach eine Frage der Lebenseinstellung :)
God nat,
Tina
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Ich meine auch, dass man in Dänemark stärker gegängelt wird. "Kauf dir ein Haus und versenke Ersparnisse in einer Pensionsversicherung", denn sonst wirst du abgezockt!
Dazu kommt ja noch, dass es kaum Ehegattensplitting gibt. "Heirate jemanden, der so gut verdient wie du, und mach keine Karrierepause wegen Kindern", denn sonst kostet es extra.

Umgekehrt muss man auch sagen:
- Auch die deutsche Rentenversicherung straft die, die nicht ein "normales Berufsleben" mit 45(!) Jahren Anstellung vorweisen können.
- Die Kosten des Immobilienhandels im breitesten Verstand (einschliesslich des Austretens aus Kreditverträgen) in Dänemark sind wesentlich niedriger als in Deutschland.
- Der Arbeitsmarkt funktioniert besser als in Deutschland. Verliert man seinen Job, kommt man schnell wieder auf einen anderen. Dabei spielt eine Rolle, dass Anreize und Möglichkeiten zur Weiterbildung grösser sind als in D.
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