Ein dänischer Grosshändler ist gestern wegen Handel mit Gammelfleisch verurteilt worden. Er hatte unter anderem Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum an Restaurants verkauft, und für anderes solches Fleisch persönlich neue Etikette erzeugt und es dann an Kantinen verkauft.
Er wurde weder zu Haftstrafe ohne oder mit Bewährung verurteilt, sondern soll Bussgeld und Konfiskation von 75+50=125.000 Kronen tragen. Dagegen hatte das Ernährungsamt seinen Gewinn auf 225.000 Kr. ermittelt.
http://politiken.dk/erhverv/article331935.ece
Es scheint mir, als habe der Richter den Wareneinkauf dobbelt abgezogen, da der Umsatz mit 380.000 kr. angegeben wird.
http://jp.dk/arkiv/?id=981893
Der Skandal ist Glied einer Reihe von Skandalen i 2006, die hier in einen politischen Zusammenhang gestellt werden:
http://jp.dk/arkiv/?id=83425
Für Deutsche ist der Verlauf aus zwei Gründen interessant:
Zum einen scheint es in Dänemark keinen politischen Willen zu geben, die Grundlagen des Geschäfts zu beseitigen. Damit wird auch der Export nach Deutschland nicht bekämpft.
Zum anderen machte der Verurteilte quasi unter den Augen der Lebensmittelaufsicht krumme Geschäfte mit einem anderen Betrüger, der 80 Tonnen Gammelfleisch nach Deutschland geliefert hatte.
http://borsen.dk/nyhed/86306/
Die Staatsanwaltschaft überlegt, in Revision zu gehen. Mal sehen.
Gruss Michael
Dänischer Gammelfleischhändler behält Profit
Natürlich muss er den Gewinn nicht abgeben, das wäre ja noch schöner. Nur verbohrte Stalinisten können so etwas fordern.
Schließlich herrschen in Dänemark liberale Wirtschaftsprinzipien, und der tüchtige Unternehmer hatte einige störende Bestimmungen nur etwas liberal ausgelegt...Hat der Statsminister Anders Fogh doch seinerzeit mit seiner "kreativ bogføring" eingeführt. Wo ist das Problem?
Schließlich herrschen in Dänemark liberale Wirtschaftsprinzipien, und der tüchtige Unternehmer hatte einige störende Bestimmungen nur etwas liberal ausgelegt...Hat der Statsminister Anders Fogh doch seinerzeit mit seiner "kreativ bogføring" eingeführt. Wo ist das Problem?