Der "Kampf für ein neues Ungdomshuset" geht weiter

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Requiem for a Dream
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Der "Kampf für ein neues Ungdomshuset" geht weiter

Beitrag von Requiem for a Dream »

Der Sinn des Threads soll mehr oder weniger darin bestehen, ein Augenmerk auf jene zu richten, die am 1. März diesen Jahres ihr Obdach, Treffpunkt und viel mehr verloren haben.

Mehr oder weniger will ich damit auch etwas mehr dafür beitragen, dass bestimmte Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden, auch wenn viele Fehler begangen wurden.

Ich hab zum ersten mal von dem Vorfall vor knapp 2 Monaten erfahren und habe sofort gemerkt, dass hier nicht irgendein Jugendhaus geräumt und abgerissen wurde. Das meiste was man von dem Vorfall weis, las man in der Zeitung oder sah man im Nachrichten. Es wurde von massiven "Riots", Straßenkämpfen berichtet, brennenden Barrikaden und Hunderschaften von Polizisten. Das sind Menschen, die nicht wie an G-8 einfach nur Trittbrettfahrer waren, wirklich aus Verzweiflung und Rache den "Krieg erklärt" haben. Auch wenns der reichlichst falsche Weg war.

Hier einmal ein paar Bilder zum Ungdomshuset. Besonderes Augenmerk gilt auf die 24 Jahresfeier, 2006.

http://www.nathue.dk/ungeren/2006/

Auf Youtube schwirren neben den "Riotvideos" auch zahlreiche andere Videos, wie "Tribute for Ungdomshuset", welches eine Freundin meinerseits aus Kopenhagen gemacht hat. Sie sagte mir, es fühle sich an als ob man einen Freund verloren hätte. Und ich denke, wenn sehr viele Jugendliche an den Trümmern stehen,s ich in den Armen liegen und weinen denke ich nicht, dass es sowas schlechtes sein konnte... Die Regeln waren einfach im Haus: Keine Drogen, keine Gewalt. Fremdenhass wurde verabscheut, der Zusammenhalt stand im Mittelpunkt. Hier war jeder, absolut jeder Willkommen. Und der "Kampf" geht friedlich weiter. Mit Aktionen wie dem "Summer of 69", (Die Adresse des Hauses war "Jagtvej 69"), der "Volksküche" usw. sind sie immer noch da.

Ich habe mich dafür entschieden mich für diese Menschen miteinzusetzen. Ich bin ein vernünftiger Mensch und ich habe mich hoffentlich über all die Monate wirklich gut genug informiert. Ich habe die Berichte der Zeitungen gelesen, die News der Seiten des Ungdomshusets und auch einige andere Dinge, die wirr im Internet zu finden waren. Da bekam ich wirklich verscheidene Eindrücke von der Sache und auch ein Bild davon, dass mehrere Stellen an der Sache einfach undicht waren. Das soll heißen, dass alle Seiten Fehler gemacht haben und diese gnadenlos bestraft wurden.

Für alle die den Vorfall noch nicht kennen oder unzureichend informiert sind, hier ein paar hilfreiche Links:

www.politiken.dk (Einfach nach Ungdomshuset suchen)
www.thatswhy.dk (Gute Infoseite auf English)
www.wikipedia.de ("Ungdomshuset" suchen; Ein kleiner Bericht über das Haus)
www.nathue.dk/ungeren/2006/ (Bilder vom Ungdomshuset)
www.youtube.com ("ungdomshuset blir" suchen)
www.ungdomshuset.dk (die offizielle Seite des Ungdomshuset)
http://ungeren.wordpress.com/2007/04/ (Nachrichten auf Deutsch, Augenzeugenberichte von der Räumung)

Anmerkung zur Räumung: Die Räumung selbst verlief auf beiden Seiten sehr gewalttätig. Eine Reporterein, Ditte, hatte im Haus eine Doku über das Haus gedreht und wurde bei der Räumung irreparabel verletzt. Viele erlitten Lungenschäden wegen dem massiven Tränengaseinsatz und der Wasserwerfer in der Kälte. Ein deutscher Aktivist wurde niedergeschlagen. AUf dem Youtube Video "Rydningen af Ungeren Part 5" sieht man, wie dieser bewusstlos und mit freiem Oberkörper aus dem Gebäude gezogen wird.

Leider wurde da auch das Thema "Polizeigewalt" laut, da Videos auftauchten auf denen Polizisten mit Gummiknüppeln auf eine friedlich demonstrierende Gruppe Jugendlicher schlug. Sogar Amnesty International hatte sich zeitweilig dazu eingeschaltet.

Die Jugend klagt von sogenannter "Repression". Das Ungdomshuset hatte einen guten Ruf bis über die Landesgrenzen hinaus, auch wenn der Lärm natürlich viele der Anwohner nervte. Die Aktivisten schrubbten sogar nach jedem Konzert freiwillig die Graffitties von den Gebäuden und so hielt sich die Debatte in Grenzen. Jedenfalls wurde das Haus vielerorts durch die Krawallen, zu denen sich die einstmaligen Besitzer und Nutzer nicht richtig distanziert hatten auch viel dem Ruf geschadet.

hilsen,
Daniel
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Beitrag von User »

Interessante, aber nicht überraschende Neuigkeiten gab es jetzt aus UK. Dort hat eine ehemaliger Agent, der auch in D verdeckt aktiv war(Castortransport, G7), erklärt, dass er bei den Krawallen wegen der Schließung des Ungdomshuset, aktiv mitgewirkt hat.

Mich wundert hier nichts mehr...

http://www.guardian.co.uk/environment/2011/nov/13/undercover-policeman-admits-spying-danish-activists
[url=http://www.un.org/en/index.shtml]Plan A, Plan B, Plan C usw.[/url]
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