In dem ein oder anderen Beitrag bzgl. Steuern in Dänemark wurde schonmal erwähnt,
dass man u.U. einen reduzierten Steuersatz von 25% für 3 Jahre zahlen kann, z.B. in
Dazu ein bisschen Information aus eigener Erfahrung.Ausländische Experten und Führungskräfte können unter Umständen eine günstigere Regel in Anspruch nehmen: Sie müssen dann während ihrer ersten drei Jahre in Dänemark nur eine Pauschalsteuer von 25 % zahlen (plus 9 % Beiträge zur Sozialversicherung). Eine der Voraussetzungen ist ein Mindesteinkommen von DKK 54.300 im Monat (knapp 7.300 EUR). Weitere Informationen finden Sie bei der dänischen Zoll- und Steuerbehörde (Told- og Skattestyrelsen), www.skat.dk <http://www.skat.dk/> (auf Dänisch).
Zu den 25% kommt tatsächlich noch etwas hinzu, das wird aber in allgemeinen Aussagen gerne unterschlagen. So habe ich viele Dänen getroffen, die von der 25%-Regelung wussten, denen es aber auch nicht auf Anhieb einfiel, dass man auch noch die 8% "Arbeitsmarktbeitrag" zahlen muss. So kommt man dann auf 31% Abgaben (8% zuerst und dann 25% vom Rest), was eben etwas näher am normalen Steuersatz ist als die Zahl 25 einen glauben lassen kann.
Die 54.300 DKK Monatseinkommen (oder wie auch immer) sind keine generelle Voraussetzung, um den reduzierten Steuersatz zu erhalten. Ich glaube, es kommt da zuerst einmal auf die Tätigkeit an, und bei bestimmten Jobs kann es dann vielleicht ein Mindesteinkommen als Voraussetzung geben. Ich selbst habe als Post-Doc an der Uni wesentlich weniger als besagter Betrag verdient und trotzdem den reduzierten Steuersatz bekommen.
Mein Eindruck ist, dass der Staat den reduzierten Steuersatz nicht "umsonst" bzw. nicht als einseitige Last hergibt. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei das für ihn prinzipiell ein Verlustgeschäft. Aber der Staat erhält auch dadurch eine Gegenleistung, nämlich einen wesentlich vereinfachteren Steuerfall. (Aus Sicht eines Deutschen ist das natürlich fast lachhaft; als ob es im Vergleich zu Deutschland nicht eh schon einfach wäre, aber das ist ja etwas anderes ...) Das wiederum kann aber auch nachteilig sein, denn wer den 25% Pauschalsatz wählt, der erhält keine Freibeträge, insbesondere nicht den generellen Freibetrag (von 38.500 DKK in 2006, gaube ich).
In meinem Fall führte das dann dazu, dass ich in 2006 - ich weiss nicht, was genau nun mit dem normalen Steuersatz bei mir passiert wäre - evtl. mehr Steuern gezahlt habe als es ohne den 25% "reduzierten" gewesen wäre. Grund: Ich kam im September 2006 nach DK, habe in 2006 also nur 4 Monate gearbeitet. Da meine Frau nicht gearbeitet hat, und somit auch ihren Freibetrag nicht hat ausnutzen können, hätte ich bei normalem Steuersatz die zwei Freibeträge gehabt. So hatte ich keinen. Gut, ich weiss nicht, ob es in DK auch solche Erfindungen wie Progressionsvorbehalt usw. gibt. Deswegen ist das nur eine Schätzung für den besten Fall. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der Freibetrag nur anteilig gewährt wird, wenn man nicht das gesamte Jahr über in DK wohnt bzw. Steuern zahlt.
Mein Tipp jedenfalls an alle diejenigen, die die Möglichkeit haben, nach dem reduzierten Satz besteuert zu werden: Nicht gleich gierig zugreifen mit dem Gedanken, dass man dann fast nur noch die Hälfte zahlt, sondern lieber erstmal rechnen, insbesondere wenn man in einem Kalenderjahr nur wenige Monate in DK ist. Die eigene Steuerlast kann man auch versuchen sich hier auszurechnen - wenn man genug Dänisch lesen kann:
[url]http://tastselv.skat.dk/[/url]
So, hoffentlich hilft das hier irgendwann mal jemanden.
Gruss,
Martin