lyngvigfyr hat geschrieben:Nicht dass man das Thema wegen Fettnäpfchengefahr tabuisieren müsste, aber für jene, die irgendeine engere Beziehung dazu haben, stellt es vielleicht doch eine Sache dar, die man eher im Selbstgespräch abhandelt.
Klar kannst Du einzelne Menschen treffen, wo ein bestimmtes Thema problematisch ist. Das gilt auch für den Krieg. Etwa 7000 Dänen sind als Folge des Krieges gestorben. Die zwei größten Gruppen mit jeweils etwa 2000 waren dabei die Seeleute die für den Alliierten fuhren und sie Mitglieder der Waffen-SS. Damit kann man natürlich auf einzelne Familien stoßen, wo das Thema problematisch ist (insbesondere wenn die Familie auf beide Seiten tätig war). Es gibt ja auch Menschen, die in der glaube aufgewachsen sind, der Großvater ist als Widerstandskämpfer ums Leben gekommen, und jetzt stellen sie plötzlich fest, er war doch auf der andere Seite. Das sind aber einzelne Personen - die Anfangsfrage war aber, ob es Themen gibt, die man in DK generell vermeiden sollte, und dazu gehört der Krieg nach meiner Meinung bestimmt nicht!
Dazu eine kleine Geschichte. Das war vor rund 20 Jahren in der DK Armee. Ich habe mit ein dänischer Offizier gesprochen. Er wusste ja, dass ich Verbindungen nach D hatte und kam daher auf D-DK Unterschiede zu sprechen.
Er erzählte, er war in eine DK Einheit gewesen, der über etliche Jahre ein sehr enger Zusammenarbeit und Austausch mit ein deutscher Einheit gehabt hatte. Er hat erzählt (und sich etwas gewundert), dass man zwar eine gute Zusammenarbeit und Bekanntschaft hatte - aber er fand es hat sehr lange gedauert, bis es wirklich Freundschaft wurde.
Das hat er dann an eine bestimmte Geschichte ausgemacht. Er war also mit seinen DK Offizierskollegen jahrelang bei den deutschen immer wieder zu Besuch gewesen, und hatte viele Abenden in deren Offizierskasino verbracht (70'er - 80'er Jahre). In diesem Offizierskasino gab es ein kleines Zimmer ganz hinten. Das war aber immer abgeschlossen. Nach etliche Jahren wurden die Dänen aber eines Tages darin eingeladen und das war für ihm der Beweis, dass wirklich Freundschaft und Vertrauen entstanden war.
In dieses kleine Zimmer befand sich so was wie eine Art Museum - mit Gegenstände und Bilder von der "Vorgängereinheit" und dessen Kämpfe in der Nähe von Moschaw. Dieser dänische Offizier fand das hoch interessant, allerdings auch etwas merkwürdig, dass man eine so interessante Geschichte derart verstecken würde. Es hat aber anerkannt, dass es in D eben so ist, und er hat es als hohe Anerkennung gesehen, dass er selber dort Einlass gewährt wurde. Er hat sich riesig gefreut, dass er in diese Weise wirklich als Freund anerkannt wurde, und das er diese sehr interessante Bilder sehen durfte.
Zur Geschichte gehört, dass dieser dänische Offizier Jude ist.
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Wenn man von tabuisierte Themen reden will, dann geht es um etwas ganz anderes. Ich komme dabei auf zwei Sachen. Erstens das Kritik am Königshaus. Man kann das vielleicht humor- und liebevoll etwas ansprechen. Aber sei bitte nicht zu penetrant damit.
Zweitens gibt es einige soziale Schichten (vielleicht "Schrebergartenumfeld"), wo man nicht unbedingt zu Islamfreundlich sein sollte.