Gekenterter Frachter: dänische Taucher finden weitere Leichen
Beim Kentern des Frachters "Omer N" im Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark sind wahrscheinlich acht Besatzungsmitglieder ertrunken. Am Montag fanden Taucher bei der Durchsuchung des seitlich auf Grund liegenden Schiffes drei weitere Leichen. Darunter war auch die einzige Frau unter den elf türkischen Besatzungsmitgliedern. Vier Seeleute blieben vermisst. Der 54-jährige Maschinist war bereits tot, als ihn eine Hubschrauberbesatzung kurz nach dem Unglück am Sonntag aus dem eiskalten Wasser westlich des Fährhafens Rødby barg.
Die Rettungseinheiten, zu denen der Seenotkreuzer "Arkona" aus Warnemünde gehörte, stellten die Suche inzwischen ein. Am Montagmorgen hatten dänische und deutsche Rettungsexperten noch gehofft, dass die Vermissten möglicherweise im Innern des Schiffes in Luftblasen überlebt haben könnten.
Russischer Frachter rettet drei Seeleute
Die in der Slowakei registrierte "Omer N" war am späten Sonntagnachmittag bei relativ gutem Wetter vor Lolland auf Grund gelaufen. Drei junge Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren überlebten, weil die Besatzung eines in Sichtweite fahrenden russischen Frachters sie nach dem Kentern schnell aus dem Fehmarnbelt zwischen Lolland und Fehmarn retten konnte. Die drei Seeleute gaben später an, dass die Mehrzahl der Vermissten wahrscheinlich in ihren Kabinen eingeschlossen gewesen sei, als das 73 Meter lange Schiff kenterte. Am Sonntagabend musste die Suche nach den sieben Vermissten wegen aufkommenden Sturms mit hohem Wellengang bis Montagmorgen unterbrochen werden.
Reederei in Istanbul betroffen
Die Ursache für das plötzliche Kentern des vor 23 Jahren gebauten Schiffes war auch am Tag nach dem Unglück vollkommen unklar. Die Überlebenden schlossen gegenüber den dänischen Behörden eine Verschiebung der Last als Unglücksursache aus. Die mit Düngemitteln beladene "Omer N" war auf dem Weg von Polen nach Frankreich. Ein privates Unternehmen soll den Frachter nun bergen. Das Schiff war 1984 auf der dänischen Nordseewerft in Ringkøbing vom Stapel gelaufen und wird von einer Reederei in Istanbul betrieben.
joop5000