fischie hat geschrieben:Mal ganz ehrlich: Wie zufrieden kann man denn als Deutscher im Lande sein? Was macht denn die Politik und die Wirtschaft?
Ist das nicht gerade das Problem bzw. der Unterschied?
"Es kann nicht besser werden, weil die da oben immer Mist bauen"
Mit dieser Einstellung macht man sich und sein Lebensglück von etwas abhängig, worauf man kein Einfluss hat.
Politiker und Wirtschaftsbosse in DK machen doch genau so viel Mist (und genau so viel gutes). Die Frage ist aber, ob man (als Individuum in diese Gesellschaft) meint, dass man dies beeinflussen kann bzw. ob man sein Leben auch trotz diese Leute "dort oben" gestalten kann.
Daraus ergibt sich, wie man Probleme angeht. Nehmen wir z.B. Benzinpreise. Die sind ja in beiden Länder genau gleich viel gestiegen, aber wie reagieren die Leute darauf?
In DE kommen immer abstrusere Forderungen nach Steuersenkungen, Pendler-pauschale und "Sozialtarife" (Als ob die Ölgesellschaften für die Sozialpolitik verantwortlich wäre) bis hin zu Boykottaufrufe gegen Ölgesellschaften. D.h. es gibt die Einstellung "Ich habe ein Problem, das müssen die Politiker und Wirtschaft lösen" bzw. "Mir geht es schleckt und keiner hilft mir".
In DK wird zwar auch über Benzinpreise gestöhnt, aber daraus ergeben sich keine Forderungen an Politiker oder Ölgesellschaften. Jeder weis doch, dass es eigentlich ganz gut ist, wenn Benzin teurer wird, weil ohnehin gespart werden sollte. Man muss also darüber nachdenken, wie man Energie sparen kann. D.h. "Ich habe ein Problem, wie kann ich das lösen". Das ändert zwar im ersten Moment auch nichts, aber statt in Lethargie und Verzweiflung hinzusinken kann man seine Kräfte auf die Lösung des Problems einsetzen.
Als ich bei der Armee war, haben wir irgend wann das Wort "Problem" verboten, weil es gibt keine Probleme, es gibt nur Herausforderungen. Das haben wir ganz wörtlich gemacht. Wer "Problem" gesagt hat, musste eine Runde ausgeben. Es war ganz erstaunlich, wie das funktioniert hat - Stimmung, Zusammenarbeit, Hilfsbereitschaft.