Hej,
wer Zeit hat.
Sonntagabend im ZDF 19:30 Uhr
" Das Wikingerkartell "
Detlef
TV-Tipp DK-Geschichte
TV-Tipp DK-Geschichte
Zuletzt geändert von Tatzelwurm__1 am 26.05.2004, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
Hej!
Hier eine Zusammenfassung der Sendung:
Ende des 8. Jahrhunderts brachen die Wikinger scheinbar aus dem Nichts wie eine Feuersbrunst über Europa herein. Mit ihren Blitzangriffen auf Britannien, Irland und Franzien verbreiteten sie Angst und Schrecken. Niemand schien ihnen Widerstand leisten zu können. Selbst die ausgeklügelten Frühwarnsysteme des mittelalterlichen Paris versagten. Mit ihren gefürchteten Drachenbooten segelten die kampferprobten Nordmänner in Rekordzeit über die Seine und brandschatzten die unvorbereitete Stadt, lange bevor reitende Boten Alarm schlagen konnten. Was war der Auslöser für den plötzlichen Aufbruch der Nordmänner, die Jahrhunderte lang friedlich in Skandinavien gesiedelt hatten? Führende Wissenschaftler sind heute der Meinung, dass vor allem Fortschritte im Schiffsbau für den rasanten Aufstieg der Wikinger verantwortlich waren. Die Erfindung der Langboote war die Grundlage für alle Entdeckungs- und Eroberungszüge, die die Wikinger bis zum Schwarzen Meer und sogar nach Nordamerika führten. Nicht nur die schmalen, waffenstarrenden Kriegsschiffe, sondern vor allem die gewaltigen, hochseetüchtigen Handelsschiffe machten ihre Besitzer reich. Handel und Raub galten unter Wikingern als zwei Seiten derselben Medaille. Obwohl die Nordmänner in den christlichen Quellen meist als Räuber, Mörder und Brandschatzer beschrieben werden, kannten die meisten Zeitgenossen sie wohl eher als gewitzte Händler. 'Fesjukr', geldgeil, sollen sie gewesen sein. Auf jeden Fall schafften sie es, ein erstes weltweit operierendes Handelsnetz zu installieren. Einer ihrer bedeutendsten Warenumschlagplätze war Haithabu im heutigen Schleswig-Holstein. Von hier aus verschifften sie Salz aus Frankreich und rheinische Schwerter nach Norden, Pelze, Jagdfalken und Sklaven in den arabischen Raum, Bernstein, Eiderdaunen und Narwalzähne nach Süden. Zu ihren Kunden zählte die gesamte mittelalterliche Prominenz - der Papst genau so wie der oströmische Kaiser, christliche Fürsten und sogar der Kalif von Bagdad.
Moderne Interpretationen der nordischen Sagas und archäologische Funde zeigen vor allem eines deutlich: Die Nordmänner waren geniale Schiffsbauer und verfügten über ein beeindruckendes nautisches Wissen. Mithilfe einfacher Techniken konnten sie die Länge von Strecken präzise bestimmen und überall auf der Welt Ebbe und Flut vorher berechnen. Ein Sonnenkompass half ihnen tagsüber bei der Kursbestimmung, nachts orientierten sie sich an den Gestirnen. Funde in Neufundland belegen, dass sie mit diesem Wissen bis Nordamerika gelangt sind. Einige Forscher glauben sogar, dass sie weiter in den Süden gesegelt sind und versucht haben, mit den amerikanischen Ureinwohnern Handel zu treiben.
Viel Spaß beim Fernsehen und schöne
Pfingsten
ulli
Hier eine Zusammenfassung der Sendung:
Ende des 8. Jahrhunderts brachen die Wikinger scheinbar aus dem Nichts wie eine Feuersbrunst über Europa herein. Mit ihren Blitzangriffen auf Britannien, Irland und Franzien verbreiteten sie Angst und Schrecken. Niemand schien ihnen Widerstand leisten zu können. Selbst die ausgeklügelten Frühwarnsysteme des mittelalterlichen Paris versagten. Mit ihren gefürchteten Drachenbooten segelten die kampferprobten Nordmänner in Rekordzeit über die Seine und brandschatzten die unvorbereitete Stadt, lange bevor reitende Boten Alarm schlagen konnten. Was war der Auslöser für den plötzlichen Aufbruch der Nordmänner, die Jahrhunderte lang friedlich in Skandinavien gesiedelt hatten? Führende Wissenschaftler sind heute der Meinung, dass vor allem Fortschritte im Schiffsbau für den rasanten Aufstieg der Wikinger verantwortlich waren. Die Erfindung der Langboote war die Grundlage für alle Entdeckungs- und Eroberungszüge, die die Wikinger bis zum Schwarzen Meer und sogar nach Nordamerika führten. Nicht nur die schmalen, waffenstarrenden Kriegsschiffe, sondern vor allem die gewaltigen, hochseetüchtigen Handelsschiffe machten ihre Besitzer reich. Handel und Raub galten unter Wikingern als zwei Seiten derselben Medaille. Obwohl die Nordmänner in den christlichen Quellen meist als Räuber, Mörder und Brandschatzer beschrieben werden, kannten die meisten Zeitgenossen sie wohl eher als gewitzte Händler. 'Fesjukr', geldgeil, sollen sie gewesen sein. Auf jeden Fall schafften sie es, ein erstes weltweit operierendes Handelsnetz zu installieren. Einer ihrer bedeutendsten Warenumschlagplätze war Haithabu im heutigen Schleswig-Holstein. Von hier aus verschifften sie Salz aus Frankreich und rheinische Schwerter nach Norden, Pelze, Jagdfalken und Sklaven in den arabischen Raum, Bernstein, Eiderdaunen und Narwalzähne nach Süden. Zu ihren Kunden zählte die gesamte mittelalterliche Prominenz - der Papst genau so wie der oströmische Kaiser, christliche Fürsten und sogar der Kalif von Bagdad.
Moderne Interpretationen der nordischen Sagas und archäologische Funde zeigen vor allem eines deutlich: Die Nordmänner waren geniale Schiffsbauer und verfügten über ein beeindruckendes nautisches Wissen. Mithilfe einfacher Techniken konnten sie die Länge von Strecken präzise bestimmen und überall auf der Welt Ebbe und Flut vorher berechnen. Ein Sonnenkompass half ihnen tagsüber bei der Kursbestimmung, nachts orientierten sie sich an den Gestirnen. Funde in Neufundland belegen, dass sie mit diesem Wissen bis Nordamerika gelangt sind. Einige Forscher glauben sogar, dass sie weiter in den Süden gesegelt sind und versucht haben, mit den amerikanischen Ureinwohnern Handel zu treiben.
Viel Spaß beim Fernsehen und schöne
Pfingsten
ulli
Zuletzt geändert von Ulli am 26.05.2004, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo
Man hat da noch ein paar Dinge rekonstruieren können.
Irgendwann zwischen 500 und 800 wurde im Norden nach südlicheren Vorbildern das Segel (Rechtecksegel) eingeführt. Damit wurden die Langschiffe für weite Reisen geeignet, weil man nur noch im küstennahen Bereich ruderte. Trotzdem wurde die ruderfreundliche Bauform beibehalten, wodurch die Schiffe überall - auch im ufernahen Flachwasserbereich - schnell und wendig waren. Der geringe Tiefgang erlaubte die schnelle und problemlose Landung an vielen Stränden, die den Schiffen anderer Bauart verschlossen blieben oder wo erst mühsam Beiboote ausgesetzt werden mussten.
Die Langschiffe waren mit meistens 50 Ruderern bemannt, die praktisch ausnahmslos auch geübte Kämpfer waren. 50 bewaffnete Kämpfer waren im Frühmittelalter mit seinen weit verstreuten kleinen Dörfern eine riesige Streitmacht. In den meisten Dörfern gab es nur vielleicht ein Dutzend Männer im wehrfähigen Alter, in der Regel ohne Waffenausbildung und ohne Schwerter. Solange die Wikinger nicht auf eine Stadt stiessen, waren sie praktisch immer überlegen. Wollten sie eine Stadt angreifen, kamen eben viele Schiffsladungen im Flottenverband. Besonders gern plünderten sie Klöster, denn selbst wenn es Mönchsklöster waren, setzten sich die Mönche nicht zur Wehr.
Trotzdem ist der Zeitpunkt kein Zufall. Karl der Grosse hatte gute diplomatische Verbindungen zum dänischen Königshof. Solange er regierte, blieben die Küsten des fränkischen reichs verschont, und die Wikinger behelligten England und Schottland. Als er starb, liess sein Sohn Ludwig der Heilige die Kontakte verfallen und zwigte sich ausserdem als untätiger Monarch. Sofort brach die Hölle über die Küsten des Frankenreichs herein, denn in der dänischen Königsrezidenz Jelling wusste man schnell, was Sache ist.
Unter anderem wegen der Wikingerinvasionen wurde dann der untätige Ludwig von seinen drei Söhnen abgesetzt (840), und sie versuchten eine Art Küstenverteidigung zu organisieren. Ludwig dem deutschen gelang das, als er von einem Adligen der Nordseeküste den Hilferuf erhielt:
"Hludwig kuning min, hilph minan liutin,
heigun sa northman harto piduuungan"
Ludwig, mein König, hilf meinen Leuten.
Sie werden von den Nordmännern schwer bedrängt.
Und er reagierte so:
Tho nam er Godes urlub, huob her gundfanon
uf und reither thara in Vrankon ingagan northmannon
Da nahm er Urlaub von Gott, hob die Kriegsfahne auf und reitete in Franken gegen die Normannen.
Daraufhin war die Plünderung der Küste des Ostreichs (Deutschland) für die Nordmänner nicht mehr verlockend, und sie konzentrierten sich auf das Westreich Karls. Bis einer seiner Nachfolger eine Truppe dänischer Wikinger unter ihrem Herzog Rollo anheuerte und sie in der Normandie ansiedelte mit der Aufgabe, die Küste gegen ihre eigenen Landsleute zu verteidigen. Das wirkte.
England war noch bis um 1050 weitgehend unter dänischer Herrschaft, und ab 1066 unter der Knute der französisch sprechenden Normannen, die aber dänischer Abstammung waren.
Gruss
Odin
Man hat da noch ein paar Dinge rekonstruieren können.
Irgendwann zwischen 500 und 800 wurde im Norden nach südlicheren Vorbildern das Segel (Rechtecksegel) eingeführt. Damit wurden die Langschiffe für weite Reisen geeignet, weil man nur noch im küstennahen Bereich ruderte. Trotzdem wurde die ruderfreundliche Bauform beibehalten, wodurch die Schiffe überall - auch im ufernahen Flachwasserbereich - schnell und wendig waren. Der geringe Tiefgang erlaubte die schnelle und problemlose Landung an vielen Stränden, die den Schiffen anderer Bauart verschlossen blieben oder wo erst mühsam Beiboote ausgesetzt werden mussten.
Die Langschiffe waren mit meistens 50 Ruderern bemannt, die praktisch ausnahmslos auch geübte Kämpfer waren. 50 bewaffnete Kämpfer waren im Frühmittelalter mit seinen weit verstreuten kleinen Dörfern eine riesige Streitmacht. In den meisten Dörfern gab es nur vielleicht ein Dutzend Männer im wehrfähigen Alter, in der Regel ohne Waffenausbildung und ohne Schwerter. Solange die Wikinger nicht auf eine Stadt stiessen, waren sie praktisch immer überlegen. Wollten sie eine Stadt angreifen, kamen eben viele Schiffsladungen im Flottenverband. Besonders gern plünderten sie Klöster, denn selbst wenn es Mönchsklöster waren, setzten sich die Mönche nicht zur Wehr.
Trotzdem ist der Zeitpunkt kein Zufall. Karl der Grosse hatte gute diplomatische Verbindungen zum dänischen Königshof. Solange er regierte, blieben die Küsten des fränkischen reichs verschont, und die Wikinger behelligten England und Schottland. Als er starb, liess sein Sohn Ludwig der Heilige die Kontakte verfallen und zwigte sich ausserdem als untätiger Monarch. Sofort brach die Hölle über die Küsten des Frankenreichs herein, denn in der dänischen Königsrezidenz Jelling wusste man schnell, was Sache ist.
Unter anderem wegen der Wikingerinvasionen wurde dann der untätige Ludwig von seinen drei Söhnen abgesetzt (840), und sie versuchten eine Art Küstenverteidigung zu organisieren. Ludwig dem deutschen gelang das, als er von einem Adligen der Nordseeküste den Hilferuf erhielt:
"Hludwig kuning min, hilph minan liutin,
heigun sa northman harto piduuungan"
Ludwig, mein König, hilf meinen Leuten.
Sie werden von den Nordmännern schwer bedrängt.
Und er reagierte so:
Tho nam er Godes urlub, huob her gundfanon
uf und reither thara in Vrankon ingagan northmannon
Da nahm er Urlaub von Gott, hob die Kriegsfahne auf und reitete in Franken gegen die Normannen.
Daraufhin war die Plünderung der Küste des Ostreichs (Deutschland) für die Nordmänner nicht mehr verlockend, und sie konzentrierten sich auf das Westreich Karls. Bis einer seiner Nachfolger eine Truppe dänischer Wikinger unter ihrem Herzog Rollo anheuerte und sie in der Normandie ansiedelte mit der Aufgabe, die Küste gegen ihre eigenen Landsleute zu verteidigen. Das wirkte.
England war noch bis um 1050 weitgehend unter dänischer Herrschaft, und ab 1066 unter der Knute der französisch sprechenden Normannen, die aber dänischer Abstammung waren.
Gruss
Odin
Zuletzt geändert von Odin am 27.05.2004, 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
Hej,
vergeßt nicht den Einfluss der Wikinger nach Osten.
Immerhin verdankt Russland den Wikingern den Namen.
Und wo fiel der Danebrog vom Himmel oder ist das wieder eine andere Geschichte ?
Noch mehr Vorinformation zur Sendung.
http://www.world-of-darkness.de/Mystik/Wikinger/wikingvolkindex.htm
http://www.danewerk.de/
http://www.wikinger-in-daenemark.de/
Gruß
Detlef
vergeßt nicht den Einfluss der Wikinger nach Osten.
Immerhin verdankt Russland den Wikingern den Namen.
Und wo fiel der Danebrog vom Himmel oder ist das wieder eine andere Geschichte ?
Noch mehr Vorinformation zur Sendung.
http://www.world-of-darkness.de/Mystik/Wikinger/wikingvolkindex.htm
http://www.danewerk.de/
http://www.wikinger-in-daenemark.de/
Gruß
Detlef