Betonungen! Hilfe bitte...

Wo und wie Dänisch lernen, Fragen zur Sprache usw.
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Bleistift
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Betonungen! Hilfe bitte...

Beitrag von Bleistift »

*seufz* Ich empfide Dänisch eigentlich nicht als zu schwer, grammatikalisch gesehen und so was. Aber mit der Aussprache habe ich es wirklich nicht :(

Gibt es denn irgendwo eine übersicht von "Grundregeln", die man (akzentunabhängig) zur Orientierung benutzen kann? Was mich auch verwirrt ist, wenn man dänische Lieder hört (Beispiel: was von sys bjerre) und das gesungene mit dem Text vergleicht, wirkt Dänisch doch als eine Sprache, wo Aussprache und Geschriebenes dicht beieinander sind. Betrachte ich, wie ein typischer Däne es dann ausspricht (z.B. bei drk), dann ... werde ich wieder traurig :|. Ist auch beim Vokabeln lernen finde ich doof, immer Wort + Bedeutung + Aussprache zu lernen, da man (ich?) anhand des Wortes gerne eine "falsche" Aussprache annehme.


Also, alle Tipps zur Aussprache gern gesehen, vielen Dank!
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

Yep, das ist wohl richtig. Es gibt Regeln aber nicht alles læsst sich mit Regeln abdecken. Man muss sich schon ein wenig die Aussprache des Wortes merken.

Beim googeln habe ich diese Tipps gefunden:


D wird meist wie das englische th gesprochen, UDSALG (Schlussverkauf), und ist
stumm nach l, n und r und vor s und t, JYLLAND (Jütland).
• F wird in der Vorsilbe af- wie w gesprochen, AFGANG (Abfahrt).
• G kann wie das deutsche g, GADE (Straße), wie j, REGNING (Rechnung), wie w,
FÆRGE (Fähre) oder aber auch gar nicht, PIGE (Mädchen), gesprochen werden.
• Bei H ist zu beachten, dass h in HV und HJ stumm ist, HVAD? (was/wie), HVOR?
(wo), HJEM (Heim).
• V wird wie w ausgesprochen, VESTERHAVET (die Nordsee), nach einem Vokal
wird v jedoch wie u ausgesprochen, KØBENHAVN (Kopenhagen).
• Æ entspricht dem deutschen ä, STOREBÆLT (der Große Belt).
• Ø entspricht dem deutschen ö, Ø (Insel).
• Å entspricht keinem deutschen Buchstaben, wird aber wie eine Kombination aus A
und O (offenes O) gesprochen, z.B. in ÅRHUS (Århus) oder in TÅSINGE (Insel
Tåsinge). Bitte beachten Sie, dass aa die frühere Schriftweise für å ist und immer
noch bei manchen Eigennamen und Ortsnamen zu finden ist: AALBORG
(Aalborg).
Noch ein paar Beispiele zum D:
Danmark / dame = d
Blød / fløde = ð
Gedser / Randers = (stumm)

Das Beispiel mit "f" stimmt nicht so ganz. "Afgang" wird eher wie "augang" gesprochen, wæhrend das Wort "af" wie "æ" gesprochen wird

G / Færge: ist kein "w" sondern nur stumm/ unterteilt das Wort: fær'e

V: Vordingborg = "Wordingbor". Havn = "Haun"
Aber: Hav = "hau" wæhrend die bestimmte Form havet = "hæwitt" ausgesprochen wird.

Desweiteren wird A teilweise wie das deutsche A gesprochen (Danmark) aber meist eher næher am A-Umlaut.
Ich lerne zur Zeit Russisch und wenn die Lehrerin das Alphabet diktiert, schreibt mein dænischer Mitschueler fuer das kurze E meisst "A", weil sich das dænische A eben meisst wie ein kurzes "e" oder A-Umlaut anhørt. ;-)

Ø wie O-Umlaut, aber "øj" wie "eu", zB støj = steu.

C = K vor a / o / u / konsonant aber wie ein stimmhaftes s z.B. centrum = sentrum (wie das "s" in "Sense")


Notes
c = [ s ] before e or i, [ k ] elsewhere
e = [ ɑ ] before g
d = [ ð ] after a vowel, [ d ] at the start of a word, silent after l, n or r and before t or s
g = [ ɪ ] after a vowel, [ ʒ ] in words of foreign origin. The g in words ending in ig is silent, e.g. kedelig (boring)
h is not pronounced before v or j
Wenn Du erstmal mit der Aussprache der Vokale und Konsonanten einigermassen klarkommst, kommt als næchste Schwierigkeitsstufe das Beherrschen des "Støj" - der Stosslaut, der fast schon einer besonderen Atemtechnik gleichkommt :wink:
benniksgaard
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Beitrag von benniksgaard »

@micha_i_danmark: Danke.

Dieser ist der erste Beitrag im ganzen Forum, den ich mir als Text kopiert habe.

helsingør

Robert
Lippe 1
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Beitrag von Lippe 1 »

Hej alle,
der Stosston oder auf Englisch "glottal stop" heißt auf Dänisch "stød" und erklärt sich auf Deutsch gut mit vereisen. Beim "Ver - eisen" hält man ja auch die Luft etwas an. Meiner Erfahrung nach muß er aber nicht unbedingt gelernt werden. Vielleicht erklärt uns ein Muttersprachler mal, wann es zu Mißverständnissen kommen kann.

Tak på forhand og
Grüße aus Lippe
Günter
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

oops stimmt natuerlich. Stød heisst es korrekt. Støj hingegen bedeutet "Lærm" :wink: . Ob das Nichtbeherrschen zur Missvertændnissen fuehrt, vermag ich nicht zu sagen. Man wird einfach nur schlechter verstanden und es gehørt halt zur korrekten Aussprache dazu, diesen (irgendwann ) zu beherrschen
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Stød kann einen Unterschied in der Bedeutung machen, und das gilt auch für grammatische Formen. Aber in erster Linie ist es eine Frage der leichteren Verständlichkeit. Wie wenn man etwa im Deutschen jedes y wie ein i ausspricht.

Stød ist eine Art Konsonant, der nicht geschrieben wird. Bestimmte Wörter haben ihn als Möglichkeit (tatsächlich sind es viele Wörter). Aber lustigerweise wird er nur ausgesprochen, wenn das Wort nach den Regeln der dänischen Satzbetonung BETONT ist. Manche Beugungsformen verbieten Stød allerdings.

Eine Voraussetzung und in jedem Falle wichtiger zu lernen ist die korrekte Betonung der Wörter im Satz. Nicht betonte Wörter werden häufig nur angedeutet und werden in extremen Fällen gar nicht ausgesprochen! Gute Bücher für den Ausländerunterricht wie z.B. Grammatikken von Annegrethe Jönck haben kurze Artikel zu diesem Thema, die ich nur empfehlen kann. Ich weiss nicht, ob es da auch gute Beschreibungen im Netz gibt.

Was die Silbenbetonung angeht gibt es nur wenige Aufmerksamkeitspunkte. Die Vorsilbe u- wird nicht immer betont, anders als un- im Deutschen. Die Vorsilbe for- (in der Bedeutung ver-) wird manchmal betont, auch anders als im Deutschen.
Lippe 1
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Beitrag von Lippe 1 »

Hej MichaelD,

tak for svaret, har du også erfaringer med, at brugen af stødet skes afhængig af hvor man bor, hvor gammel man er og hvad for en uddannelse man har?

Tak på forhånd og
Grüße aus Lippe
Günter
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