Hallo,
wie kommt die Jungfrau zum Kind ?
Bei mir war es eher so eine Art Liebe auf den zweiten Blick.
Meine Bundeswehrzeit habe ich ja vor über 30 Jahren in Flensburg verbracht.
Und weil die deutschen Väter ihre "zwangskeuschen" Töchter damals noch sicherheitshalber "wegschlossen" wenn wir "blauen Jungs" dort auf Kneipen- und Disco-Tournee waren, sind wir dann halt rüber nach Sønderborg gefahren.
Die "danske piger" waren damals schon wesentlich "aufgeschlossener" und aus irgendwelchen Gründen standen Deutsche damals bei denen ziemlcih weit oben auf der "Traumprinz-Wunschliste".
Na ja, und irgendwann war ich dann dort fest liiert, und schon praktisch auf dem Weg vom deutschen Facharbeiter zum dänischen VVS-Monteur im elterlichen Betrieb meiner Herzdame umzusatteln.
Leider fanden es wohl nicht alle Familienmitglieder so toll einen deutschen Schwiegersohn zu bekommen, und so ging die ganze Sache aufgrund ständiger Intrigen dann irgendwann zu Brüche.
Damals habe ich eigentlich mit dem Land und seinen Bewohnern abgeschlossen.
Danach bin ich erst einmal rund ums Mittelmeer herumgetourt und habe mich dann auch mal weiter in der Welt herumgetrieben.
Und wenn es mal an die Nordsee gehen sollte, dann lag Holland ja "um die Ecke".
Als meine älteste Tochter geboren wurde, da sollte es eigentlich nach Holland oder an die deutsche Küste gehen.
( Fliegen mit einem 10 Monate alten Kleinkind ist ja nicht wirklich prickelnd.)
Wegen meiner Abendschule ging das aber trotz Kleinkind nur in den Ferien.
Aber da war alles Bezahlbare schon ausgebucht, und alles was noch frei war einfach unbezahlbar.
Also ging es mehr oder weniger zufällig nach Dänemark.
Diese erste Fahrt werde ich nie vergessen, den die Autobahn Kolding-Esbjerg gab es damals noch nicht, an den Grenzen gab es noch kilometerlange Staus und die Zockelei über Tøndern und Ribe nahm kein Ende.
Dazu noch ein zwar freundliches, aber gelangweiltes Kind, welches mehr Hipp-Fläschchen auf 100km verbrauchte als das Auto an Benzin.
Die Windeln wogen beim Wechseln einen "gefühlten Zentner".
Das Haus war auch nicht so prickelnd, vor allem weil da noch die 1,60 m-Mini-Betten vorhanden waren und auch sonst jeder Komfort fehlte.
Das Wetter war eher "typisch dänisch", also 3 Wochen lang hauptsächlich Wind, Wolken und maximal 18 Grad.
Und das im "Hochsommer".
Erholt haben wir uns aber trotzdem prima, und vor allem waren die sonst ständig verschleimten Bronchien unserer "Kurzen" (die demnächst ihr Studium beginnt) völlig frei.
Na ja, trotzdem wollten wir eigentlich nicht mehr dorthin.
Aber weil beide Omas mal Urlaub mit der Enkelin machen wollten, haben wir dann im nächsten Jahr wieder ein Haus in Henne Strand gebucht.
Diesmal mit jeder Menge Komfort, aber dafür mit 3 Wochen Dauerregen.
Erholt haben sich trotzdem alle.
Tja, und im übernächsten Jahr ging es dann trotzdem wieder nach Dänemark .
Diesmal ohne Regen, aber 3 Wochen maximal 18 Grad.
Ich schätze mal dieser Dänemark-Virus entwickelt bei diesem Wetter seine maximale Aktivität, denn seither geht es fast jedes Jahr mindestens einmal nach DK.
Natürlich sind wir als die Kinder größer wurden auch des öfteren in den Süden geflogen, aber der Erholungseffekt will sich trotz schönerem Wetters an einem Pool einfach nicht so richtig einstellen.
Ich vermeide zwar "Bettenbunker" wo immer ich es kann, aber selbst in kleinen Familenhotels ist es mir immer noch zu hektisch.
Vor allem die festen Essenzeiten mit den ewig gleichen Buffets, die permanente Animateur-Bespassung, die vollen Strände, die eingeschränkte Mobilität, die winzigen unkomfortablen Appartements oder Zimmer, und vor allem die nervigen und dauernörgelnden Gäste muss ich nicht mehr wirklich haben.
Nein, da lobe ich mir mein "heim auf Zeit", in dem ich so lange aufbleiben kann wie ICH will und nicht der Barkeeper bestimmt wann die Zapfhähne hochgedreht werden.
Da kann ich morgens aufstehen wann ICH es will, und muss weder befürchten das mir das Frühstücksbufet vor dem leeren Teller weggeräumt wird, noch das ich vom Zimmermädchen aus dem Bett geworfen werde.
Was ich genauso wenig brauche sind tagelange Sitzungen auf dem "Thron", nur weil mein Verdauungssystem sich erst nach heftigen Auseinandersetzungen mit der einheimischen Bakterienpopulation und durch massive Intervention mittels starker Arzeneien zu einem meist nur vorübergehenden Waffenstillstand arrangieren kann.
Wenn ich es will, dann kenne ich Ecken in denen ich 2 Kilometer Strand für mich praktisch alleine habe, oder Wälder in denen man höchstens mal enem freundlichen Menschen mit oder ohne Hund begegenet.
Wenn mir nach Shoppen ist, dan geniesse ich es auch wieder aus dem Laden gehen zu könen ohne das mir aufdringliche Verkäufer permanent auf die Pelle rückt, oder mich lautstark bei Allah oder anderen Göttern in der Landessprache verpetzt, nur weil ich doch nichts gekauft habe.
Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich über jeden froh, der die Erfüllung aller seiner Urlaubsträume darin sieht sich am Ballermann eimerweise gepanschte Sangria in den Kopf zu schütten, sich ständig wegen jedem Pups bei der Hotel- oder Reiseleitung beschweren, mit den Russen im "All-Inclusive-Club" um die Wette zu saufen, sich auf Gran Canaria mit den Engländern um die Liegen zu balgen, auf Rundreisen die Reiseleitung zu schickanieren, oder sich in Thailand "Mastmatrosen" anzuheuern.
Fast alle diese Leute die ich im Urlaub NICHT sehen will, fahren NICHT nach DK.
UND DAS IST GUT SO !
Gute Nacht
Reimund