Macht es Sinn nach DK zu ziehen?

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Amala
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Macht es Sinn nach DK zu ziehen?

Beitrag von Amala »

Hallo ihr Lieben,

bitte zerreisst mich nicht in der Luft. Aber ich habe so viele Fragen!
Ich war leider 4 Jahre krank (Soziale Phobie und Depressionen) und habe diese größtenteils besiegt. Leider habe ich damals meinen Realschulabschluss abbrechen müssen und mit meinen 21 Jahren möchte ich endlich voll durchstarten! Ich weiß dass man in Dänemark mehr ALG II bekommt, aber das ist mir egal. Wichtig ist mir Folgendes:
Der dänische Staat hilft bei der Arbeitssuche, habe ich gehört. Hier in Deutschland wird man alleine gelassen, jedes Arbeitsamt ist ein Staat für sich, da sie nicht zusammenarbeiten und das macht mir das Leben schwer. :(
Ich bin bereit viel zu lernen, aber ich möchte doch endlich Arbeit!
Mein Abschlusszeugnis ist nicht sehr gut, da ich den Nachmittagsunterricht oft schwänzen musste, da es Zuhause viel Ärger gab und ich sonst Abends erst nach Hause gekommen wäre, da ich damals 45 Minuten mit dem Bus jeweils fahren musste und Angst vor meinem Stiefvater und neuen Auseinandersetzungen hatte.

Ich konnte aber letztens bei einem Test beweisen, dass ich es noch drauf habe, und ein wenig auffrischen schadet nie. Ich wäre auch bereit noch ein Jahr die Schulbank zu drücken und auch um Dänisch zu lernen.

Wie ist das denn eigentlich, wenn man derzeit arbeitslos ist? Wird man überhaupt nach Dänemark "auswandern" können? Ich möchte nicht für immer dort leben, zumindest habe ich das jetzt nicht bewusst vor, aber ich möchte dort auf jedenfall ein paar Jahre arbeiten. Und in 10 Jahren oder so zurück nach Deutschland kommen, wenn sich die Lage gebessert hat, da mir das deutsche Rechtssystem allmählich auf die Nerven geht und ich eine Auszeit davon brauche und einfach nur weg möchte.

Bekommt man tatsächlich Hilfe vom Staat, was die Arbeitssuche angeht? Wie ist das mit der Wohnungssuche? Gibt es dafür eine bestimmte Website? Wie hoch würden die Kosten überhaupt übernommen werden? Erstmal, bis Arbeit da ist.

Ich möchte aber in der Nähe zur Grenze leben, nicht allzu weit im Landesinneren.

Liebe Grüße und tut mir leid wegen den vielen Fragen.
blomster

DK

Beitrag von blomster »

Hej Du,

werde Dich auf keinen fall zerreissen,aber ich wuerde Dir empfehlen in D zubleiben.

1)Absicherung ! in D viel besser
2 ) ohne eigenkapital und ohne Arbeit keine Chance
3 ) Geld von der Kommune ???????????????

informiere Dich genauer den hier werden zuerst die freien Stellen mit danen besetzt und dann kommen die die danisch sprechen und dann............


also erst info sammeln und dann eventuell noch einmal drueber nachdenken

aber warum DK warum nicht Holland ?

hilsen Anke
Amala
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Beitrag von Amala »

Moin!

Klingt logisch, danke. :)
Holland wäre sicher auch eine Idee, wie sind denn da die Möglichkeiten und Verdienstmöglichkeiten und Ausbildungsmöglichkeiten?
Kenne mich mit Auslandsarbeiten leider gar nicht aus.
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

also ich denke auch in holland warten die nicht gerade auf schulabbrecher ohne sprachkenntnisse und wenn du irgendwann mal nach deutschland zurückwillst, dann sieht lieber zu, dass du eine vernünftige ausbildung startest, ohne die wirst du in deutschland nämlich gerade in zukunft keinen brauchbaren job bekommen (außer du willst über eine zeitarbeitsfirma für 6,20€ als putzfrau arbeiten) und auch im EU ausland sieht es ohne vernünftige ausbildung recht mau aus, gerade wenn du keine sprachkenntnisse hast, helfen tut der dänische staat grundsätzlich erstmal nur leuten bei der arbeitssuche, die dort auch gemeldet sind, eine aufenthaltserlaubnis gibts aber nur, wenn du dich finanziell selbst versorgen kannst, also schlag dir das lieber alles aus dem kopf und beiss in den sauren apfel, drück noch ein jahr die schulbank und starte danach eine vernünftige ausbildung
Galaxos

Beitrag von Galaxos »

Wenn man 1 Jahr dort gearbeitet hat in dk. hat man doch auch Anspruch auf Arbeitslosengeld,sogar 2 Jahre und nicht 1 Jahr wie in d.
Das mit der Sozialen Absicherung wird immer mehr ein Witz in deutschland. :roll: Normalerweise müßte gerade Arbeitslose eine Möglichkeit bekommen eine Weiterbildung zu erhalten von der Arge.Dies wird denen verweigert.Tatsache ist das die Leute psychisch irgentwie krank werden oder fertig gemacht werden .Gerade in d. ist dampinglohn am meißten verpreitet.Für kleine Leute haben die nichts üprig.
Warum funktioniert denn das dänische System besser als das deutsche und haben bessere Tarifliche Abstimmungen als hier :?: :!:
Auch die Schwarzarbeit tendiert daraus und ist hier viel mehr verbreitet als in den nördlichen Ländern.In den Südlichen Ländern wird dies viel mehr genutzt um überhaubt über die runden zu kommen.
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

amala könnte ganz normal ihren schulabschluss nachholen und würde dafür schülerbafög bekommen, während einer normalen ausbildung würde sie dann weiterhin reguläres bafög bekommen, leider haben in deutschland immer noch etliche leute nicht begriffen, dass die ganzen ungelernten irgendwann früher oder später mal durchs raster fallen werden, weil kaum mehr ungelernte arbeitskräfte gebraucht werden, in was für weiterbildungen soll man denn auch leute schicken, die in ihrem leben noch nie oder höchstens als putzfrau oder karusellbremser gearbeitet haben? wenn man diese leute für den arbeitsmarkt fitmachen will, muss man sie durch eine mindestens 2 jährige ausbildung oder umschulung schieben und das halten dann viele jenseits der 25 für gänzlich unzumutbar dort 2 jahre für fast wenig geld 40std/woche arbeiten zu gehen
und abgesehen von einigen berufen wie friseur oder jobs in der gastronomie, sind die gehälter für gelernte arbeiter in deutschland garnicht übel
Galaxos

Beitrag von Galaxos »

Man braucht sich von Obrigkeit in der Gesellschaft man lebt sich nicht andauernd maßregeln zu lassen,was für einem richtig oder falsch ist.Denn das ist genau deutsch...Sondern man müßte ein Anspruch haben auf eine Qualifizierung, wenn man das für richtig hält.Das muß auch nicht unbedingt eine 2 jährige Ausbildung seien.Wenn man etwas will oder ist das besser nichts zu machen. Die Gewerkschaft weiß eigentlich auch davon das man nur hingehalten wird.Und die sagen selber schon das man dagegen vorgehen soll.
hettibert
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Beitrag von hettibert »

Nein, es macht ganz und gar keinen Sinn, nach DK zu gehen, wenn du nicht dort einen Arbeitsvertrag hast, die Sprache kannst und über genügend finanzielle Mittel verfügst, die ersten paar Monate zu überbrücken.
Meine Meinung, aber nicht die vieler TV Auswanderer.
Ein Kampfhund wird vom Mensch gemacht,
drum gebt auf eure Hunde acht!
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Hallo Galaxos,

du schreibst: " Sondern man müßte ein Anspruch haben auf eine Qualifizierung, wenn man das für richtig hält"

Das ist doch mal ´ne qualifizierte Aussage. :wink:

Man müsste doch echt ´n Anspruch haben.

Auf irgendetwas müsste man doch ´n Anspruch haben.

Wer hier auf irgendwas irgend ´n Anspruch haben will, der ist in good old Germany besser aufgehoben.

Da kann man igendwie immer auf irgendwas irgend ´nen Anspruch erheben und mit irgendeiner Rechtsschutzversicherung kriegt man den bestimmt auch irgendwie durch.

Aber hier in Dänemark, da gehen die Leute für ihr Geld noch arbeiten, mit ´ner qualifizierten Ausbildung und unbezahlten Überstunden um sich und ihre Lieben über Wasser zu halten.


Nun aber mal zu Amalas Ausgangsfrage.

Darauf gibt es eine klare Antwort. Nein. Für Leute mit deinen Vorstellungen nicht.
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

also meine freundin lässt sich gerade im rahmen so einer zweijährigen veranstaltung umschulen und geht für hartz 4 + ein paar euronen fahrtgeld für 2 jahre in vollzeit arbeiten und ihr glaubt garnicht, was ihre kollegen/mitschüler da alle so für ansprüche haben, die dürfen dort, wenn sie kinder haben ihre umschulung in teilzeit machen und selbst die teilzeitler beschweren sich noch und erzählen, dass sie sich ne andere ausbildung suchen wollen, wo sie auch geld für bekommen (bitte fragt mich nicht, wo das sein soll), dann halten die es für selbstverständlich da zu kommen und zu gehen mit der begründung, dass ihr kind angeblich irgendwas hat oder irgendwohin muss, überstunden (die komplett abgebummelt werden dürfen) sind eine unverschämte zumutung und so weiter und natürlich haben die allermeisten (insbesondere die alleinerziehenden muttis, die dort sitzen) noch nie oder seit >5 jahren nicht mehr gearbeitet

anspruchsdenken scheint also irgendwie eine volkskrankheit minderbemittelter deutscher zu sein...schließlich wird denen ja auch immer schön erklärt, dass sie anspruch auf hartz 4 haben und wenn man sich einige deutschen arbeitslose so anschaut könnte man meinen, dass sie das so verstanden haben, dass sie einen anspruch drauf haben, nicht arbeiten zu gehen, wenn sie nicht möchten
Tenda
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Beitrag von Tenda »

Tja, so traurig es ist, aber ich muss Euch Recht geben. "Anspruchsdenken" vs. "so richtig will ich ja eigentlich auch gar nicht arbeiten" haut einfach nicht hin. Auch in Dänemark nicht. Wie kommt man eigentlich auf so eine Idee?

KH... Tenda
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

na hab ich doch geschrieben, den leuten wird hier so lange eingehämmert, dass sie anspruch auf arbeitslosengeld, wohngeld und und und haben, dass das halt total ungewohnt ist, wenn man für sein geld mal arbeiten muss, anstatt einfach immer nur ansprüche zu stellen, ist so ähnlich wie "the simple life" mit paris hilton, nur dass das ganze realität und kein dummer scherz fürs TV ist
Galaxos

Beitrag von Galaxos »

Die haben doch auch Geld genug für 1€ jobs.So davon könnten se den kleinen auch vernünftig bezahlen damit der Arbeiten geht und gewillt ist.Ich kenne auch jemanden der sucht sich für 1€ Jobs leute damit der nichts bezahlen braucht.Das sind doch Zustände ! Die Fördern ja auch die Arbeitslosigkeit und die Menschen sind nicht dumm.Gerade Ausländer wissen sich untereinander besser zu helfen als bei deutschen.
Im üprigen hätte eine weiterqualifizierung auch vorrang gegen alles andere,als irgentwelche sinnlosen Maßnahmen.

Klar ist dänemark nicht so ein Sozialparadies wie ihr meint es in d. zu seien.Aber wenn man vergleiche macht kann man erkennen das deutschland in der Entwicklung weit hinten liegt.
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

das problem ist, dass das deutsche sozialsystem arbeitsunwillige einfach verkommen lässt und damit nachhaltig für den arbeitsmarkt versaut, genau soweit lässt man es in DK garnicht erst kommen, weil den leuten von anfang an beigebracht wird, dass sie die pflicht haben zu arbeiten und nicht, dass sie anspruch auf irgendwas haben und wer sich zum beispiel die ganze schulzeit über nicht am riemen gerissen hat, der kann auch nicht erwarten, dass ihm danach die wunschausbildung für den traumjob zugelaufen kommt, so einfach schauts aus, egal wie doll man das ganze beansprucht
Galaxos

Beitrag von Galaxos »

Also der däne geht da auch nicht unbedingt in teilzeit ,auch wenn er es müßte.In dänemark wurden zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern mit der Gewerkschaft bessere weichen gestellt damit die auch arbeiten.Sonst würde das keinen sinn bringen.Und dies wurde im Ausland nur nicht in deutschland bisher so erkannt.Es würde sonst kein Sinn bringen.Warum meinst du haben se in anderen EU Ländern es geschafft die Arbeitslosigkeit abzubauen.
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