Trotz alle dem habe ich mich dann mal dem Wunsch meiner Mitreisenden gefügt, da es mal etwas anderes sein sollte, also die Westküste. Nun ist mir die Region ja nicht gänzlich unbekannt gewesen, daher konnte ich so weit wie möglich nach Norden verlagern und es wurde eben Søndervig und nicht Blåvand oder Henne. Dennoch aber waren es für mich, zwei enttäuschende Wochen.
Beginnend mit der Anreise in einer unendlich langen Schlange deutscher Fahrzeuge, angekommen auf einem Parkplatz mit… natürlich… fast nur deutschen Autos und weiter ging es in der ebenso durchweg deutschsprachigen Schlange vor dem Sonne und Strand Büro.
Den Schlüssel gab es dann sogar schon kurz nach 1500 Uhr, wobei ich auch gern bis 1700 Uhr gewartet hätte, wenn es dem Zustand des Hauses zuträglich gewesen wäre. Nicht nur, dass es durchweg dreckig war (Fenster von aussen schlecht, von innen gar nicht geputzt, was bei Vormietern mit Kind und/oder Hund nicht gerade für Durchblick sorgt / Essensreste in Klappen von Herd und Geschirrspüler, dieser auch mit üblem Gestank / Staub auf allen Flächen, teils schon flauschig / total versiffte Bezüge auf den Stühlen / etc.), sondern auch für ein gerade mal fünf Jahre altes Haus überdurchschnittlich verwohnt und eine lange Liste an Defekten (z.B. defekte Kühlschrankbeleuchtung mit Tesakrepp geklebt / gebrochene Lautsprecherverkleidungen / abgebrochener Lampenschirm am Bett / defekte Jalousien / etc.), da fällt so was wie verdreckter Ofen oder Grill ja gar nicht ins Gewicht.
Es geht hier im Übrigen um das Haus 22-1387.
Das Angebot der Nachreinigung kam dann bereits am Sonntag, zumindest die Kühlschrankbeleuchtung wurde durch einen Elektriker am Montag der zweiten Woche repariert. Nachdem wir das Haus natürlich bereits am Samstag mit eigenen Mitteln in einen Bewohnbaren Zustand versetzt hatten, einigte ich mich mit dem Büro auf einen Vergleich, dass bei Abreise durch uns lediglich die Bäder, Küche und Fenster von aussen gereinigt werden.
Die Enttäuschung setzte sich aber regional fort. Der Strand nicht schön, die Umgebung noch wesentlich „touristischer und deutscher“ als von mir im Vorfeld befürchtet. So sind die konzentriert liegenden Bereiche mit Geschäften derart verbaut, dass es alles andere als eine Freude ist, sich hier mit dem Auto selbst nur am ersten Tag bis zum Büro des Vermittlers zu bewegen. Wenn diese Bereiche selbst im Spätsommer derart schnell an ihre Grenzen geraten, vermag ich es mir gar nicht vorstellen, wie es sich dort im Sommer verhält. Auch das gesamte Publikum von Urlaubern erlebte ich hier als total unentspannt und rücksichtslos, wie ich es aus anderen Gegenden nicht kenne.
Das einzig positive, was ich hier mitnehmen konnte, waren einige schöne Ecken Natur im Hinterland zum Laufen und Radfahren. An den Strand gezogen hat es mich hier ganze 2x, in den „Ort“ nur auf der Durchfahrt mit dem Rad.
Ein Ausflug nach Norden zeigte dann, dass es ab Thorsminde dann schlagartig erträglicher wird und dort dann auch direkt wieder etwas nach Dänemark aussieht.
Also mein persönliches Fazit, hier muss ich so schnell nicht wieder hin. Entweder muss man es mögen, oder aber wir Jammerbucht- oder Nordjütlandurlauber allgemein sind doch etwas verwöhnt.
