Soziale Sicherheit für deutsche Arbeitnehmer mit Haus in DK

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Anja22
Neues Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 21.11.2010, 22:55
Wohnort: Kiel

Soziale Sicherheit für deutsche Arbeitnehmer mit Haus in DK

Beitrag von Anja22 »

Liebe Dänemark Freunde. Ich habe einpaar Fragen zum Thema
Soziale Sicherheit in Dänemark.Ich bin Deutsche und
ich habe ab dem 1.12.10 eine neue Arbeit in einer Dänisch-Deutschen Firma in Silkeborg. Ich bin beriets über 40 und freue mich über diese Chance.
Jetzt habe ich die Gelegenheit ein kleines altes Haus nahe Silkeborg zu kaufen. Wie sieht es mit der Absicherung aus.
Falls ich nach 7 bis 10 Jahren arbeitslos werde.,und Arbeitslosengeld
vom Dänischen Staat erhalte, muß ich dann erst das Haus verkaufen,oder
darf ich mein kleines Haus behalten und bekomme trotzdem Arbeitslosen bzw. Sozialehilfegeld,falls ich arbeitlos werde.
In Deutschland darf man auch bei Arbeitslosigkeit und Hartz 4, sein
Haus bis 80 qm Grösse behalten und erhält :P :) Hartz 4. Wie ist in Dänemark die gesetzliche Regelung ?
Gibt es in Silkeborg kostenlose Dänischkurse ?

Ich freue mich über eure Antwort.
Gruß Anja
Liebe Grüße von Anja
dina
Mitglied
Beiträge: 2617
Registriert: 17.12.2006, 18:07
Wohnort: Vestjylland

!

Beitrag von dina »

Hallo Anja,
man kann natürlich nie wissen, ob man erst nach 7-10 Jahren oder schon nach 7-10 Wochen oder Monaten arbeitslos wird.
Aber abgesehen davon hast du nach der derzeitigen Rechtslage Anspruch auf 2 Jahre Arbeitslosengeld wenn du ein Jahr in die A-kasse eingezahlt hast, gehe mal von Vollzeitbeschäftigung aus. In der Zeit nimmt dir keiner dein Haus weg, wenn du die Raten bezahlen kannst :mrgreen: .
Allerdings bekommst du erst nach 5 Jahren eine permanente Aufenthaltsgenehmigung und auch nur, wenn du dich selbst versorgen kannst, sprich Arbeit hast.
Anspruch auf Sozialhilfe hast du vorher nicht, musst also das Haus verkaufen und wieder nach D zurück.
Bei der Veränderungswut der derzeitigen Regierung kann man allerdings nie wissen, wie lange Regeln und Gesetze gelten und was in Zukunft sein wird.
Trotzdem wünsch ich dir viel Glück, Silkeborg und Umgebung sind wunderschön!

LG Tina
Heinz-NF
Mitglied
Beiträge: 14
Registriert: 03.11.2009, 14:47

Beitrag von Heinz-NF »

Also die A-Kassen Geschichte die hier überall herumgeistert sollte sicherlich genau beschrieben werden. Du hast anspruch wenn du:

a. Innerhalb von vier wochen nach dem ersten Arbeitstag, so wie es in deinem Arbeistvertrag steht, in die A-Kasse eintritts!

b. Innerhalb von 12 Monaten mind 1980? Stunden arbeitest

c. Deinen ständigen Wohnsitz in DK hast. Kein Grenzpendler!

Dann hättest du eventuell Glück was zu bekommen! Wenn du dann was bekommst dann darfst du auch in DK bleiben weil du dem staat nicht auf der Tasche liegst.

Verlaß dich aber nicht darauf. Hab 18 Monate gezahlt und nichts bekommen bei 3f.

Heinz-NF

Und noch einen guten Rat: Es gibt nicht nur 3f sondern auch det faglige Hus. Kostet die Hälfte und hat die gleichen Leistungen weil die ja Staatlich festgelegt sind.
Wenige Menschen haben Mut unangenehme Ratschläge zu geben!
dina
Mitglied
Beiträge: 2617
Registriert: 17.12.2006, 18:07
Wohnort: Vestjylland

Beitrag von dina »

Hallo Dieter,
1. Es sind 1924 Std. für Vollzeitbeschäftigte, der höchste dagpengesats beträgt 752 dkk.

2. Selbstverständlich gilt das nur, wenn fester Wohnsitz in DK, hatte das bei Anja vorausgesetzt, da sie ja ein Haus kaufen will.

3.Habe noch keinen Arbeitsvertrag gesehen, der eine A-Kassen Mitgliedschaft innerhalb von 4 Wochen vorschreibt. Du kannst auch erst nach 6 Monaten in die A-Kasse, für die Berechnung zählt dann natürlich das Eintrittsdatum in die A-Kasse und nicht der Arbeitsbeginn.

4. Die Erfahrungen, die du gemacht hast, scheinen mit milde gesagt ziemlich dubiosen Arbeitgebern gewesen zu sein, nach deinen Treads zu Urteilen.

@ Anja, wenn du wirklich in die Lage kommen solltest auf Kontanthjælp, also Sozialhilfe angewiesen zu sein, musst du erst den Friværdi deines Hauses aufbrauchen, bevor du Anrecht darauf hast.

LG Tina
Hesseldahl

Beitrag von Hesseldahl »

Heinz-NF hat geschrieben:
Und noch einen guten Rat: Es gibt nicht nur 3f sondern auch det faglige Hus. Kostet die Hälfte und hat die gleichen Leistungen weil die ja Staatlich festgelegt sind.
Die Leistungen sind nicht nur vom Staat festgelegt - die kommen auch zur 80% vom Staat....
Anja22
Neues Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 21.11.2010, 22:55
Wohnort: Kiel

Beitrag von Anja22 »

Liebe Tina, ich danke dir für deinen Beitrag :)

ich finde Dänemark sehr schön und gerade die Gegend um Silkeborg.
Das ich erst nach 2 Jahren Anspruch auf Arbeitslosengeld habe,
ist o.k.
Die Nachricht das ich erst mein Haus verkaufen muss; falls ich
nach vielen Jahren mit einen permanenten Aufenthaltsrecht arbeitslos werde od. schlimmer auf Sozialhilfe angewiesen sein könnte ist erschreckend. Ich überlege mir ob ich doch erst ein Haus miete.
Obwohl es schwierig ist , da wenig Häuser zur Miete angeboten werden.

Es scheint so das die soziale Absicherung in Deutschland gerechter ist.
Da man sein schwer erwirtschaftetes Haus nicht sofort in einer Notlage
verkaufen muß. Hier ist man davor geschützt.Allerdings nur bis zu einer
Hausgröße von 80 qm.
Aber dafür ist der Arbeitsmarkt in Dänemark flexibler und mir wurde berichtet das ich immer Arbeit in Dänemark bekommen werde. Also auch falls ich meine Arbeit in Silkeborg nach einpaar Jahren verlieren würde.
Stimmt es das man in Dänemark auch ältere ( über 40 ) Arbeitnehmer gern einstellt ?
LG Anja
Liebe Grüße von Anja
Anja22
Neues Mitglied
Beiträge: 3
Registriert: 21.11.2010, 22:55
Wohnort: Kiel

Beitrag von Anja22 »

Hallo Heiz Nf ( Hesseldahl ) ich danke dir für deinen Beitrag, :)

dein Beitrag ist sehr hilfreich aber auch verwirrend. Wieso hast du kein Arbeitslosengeld erhalten. Ist es so das du erst ein permanenteen
Aufenthaltsstatus brauchst bevor dich der dänische Staat schützt.

Ich habe jetzt kalte Füsse bekommen wegen dem Hauskauf.
Falls ich vielleicht wirklich arbeitslos werde und mein Erspartes aufgebraucht habe könnte es zu einer Zwangsversteigerung kommen . Und verbleibe mit Schulden zrück.
Das wäre schreckich !

Was ist ein 3-f Hus und zum Unterschied dazu ein falglige Hus.
Und wie erwerbe ich so ein faglige Hus ?
Ich habe mich bisher nur über die Maklerbörse um einen Hauserwerb bemüht. Dort waren beiden Begriffe nicht gefallen !
Bitte gib mir einen Rat ; an wen soll ich mich vertrauenvoll wenden
wenn ich ein günstiges Haus kaufen will ?
Warum gibt es so wenig Häuser zur Miete in Dänemark.
An wen muß ich mich wenden falls ich mich doch eher für das
Mieten eines Hauses entscheide ?

Es ist also doch alles nicht so einfach. Aber zumindest habe ich den
neuen Job. In Kiel habe ich keine vernünftige Arbeit bekommen.
Über 40 bist du zu alt für den deutschen Arbeitsmarkt.
Hoffentlich sind die Dänen toleranter.
Freue mich auf deinen nächsten Beitrag !
LG Anja
Liebe Grüße von Anja
Heinz-NF
Mitglied
Beiträge: 14
Registriert: 03.11.2009, 14:47

Beitrag von Heinz-NF »

Tja da hab wahrscheinlich wirklich immer in den einen eimer gegriffen.

Ist jetzt auch egal. Der Traum von DK ist für mich zu Ende. Die wirklichkeit ist da. Die heißt das in DK erstmal offene stellen mit Dänen besetzt werden. Dann mit zugereisten die aber immer für sich alleine leben können. Also kurz rein und schnell wieder raus.

Bekannte von mir haben sich Ihr Haus in DK gekauft. Können ohne Staat leben. Bezahlen richtig viel Skat.

Sie hatte auch eine Arbeit und was soll ich sagen, Sie hat auch erst nach etlichem hin und her ihre Penge bekommen.

Die zeiten werden härter.
Wenige Menschen haben Mut unangenehme Ratschläge zu geben!
Hina
Mitglied
Beiträge: 2230
Registriert: 25.10.2007, 14:32
Wohnort: 7800 Skive

Beitrag von Hina »

Hej Anja

Du bekommst, wenn Du lange genug in die A-Kasse eingezahlt hast, 2 Jahre Abeitslosengeld in DK. In der Zeit nimmt Dir niemand ein Haus weg, es sei denn, das Arbeitslosengeld reicht nicht aus, um die Raten zu bezahlen. Innerhalb der zwei Jahre, sollte es möglich sein, einen neuen Job zu finden. Falls Du keine Chancen hast, bleibt Dir immer noch Zeit, das Haus zu verkaufen und nicht auf eine Zwangsversteigerung mit großen Verlusten zu warten. Böser sieht es aus, wenn sich eine Arbeitsunfähigkeit einstellen sollte. Aber wer ein Haus kaufen möchte, der kann sich einfach nicht gegen alles absichern. Eine permanente Aufenthaltserlaubnis kannst Du allerdings erst nach 5 Jahren beantragen und die bekommst Du auch nur, wenn Du in den 5 Jahren Arbeit hattest, also der Grund der ersten 5-Jahres-Aufenthaltserlaubnis nicht durch Arbeitslosigkeit, Krankheit o.ä. zwischenzeitlich entfallen ist.

Wenn Du aber in einem Haus leben möchtest, würde ich mir das trotz aller Risiken früher oder später doch überlegen zu kaufen und nicht ewig zu mieten. Anfangs wird Dir aber gar nichts weiter übrig bleiben, es sei denn, Du hast sehr viel Eigenkapital. Im Moment sind die Banken sehr zugeknöpft bei Hauskrediten besonders bei "Neudänen". Die monatlichen Mieten für ein Haus sind aber in DK in der Regel wesentlich höher als die monatlichen Raten für ein gekauftes Haus. Kaufen bringt also letztendlich fast immer Sinn, auch wenn man das Haus, wenn es ganz dicke kommt, verkaufen muss. Solche Angst vor einem Hausverkauf haben die Dänen z.B. überhaupt nicht, es sei denn, sie haben ihr Haus vor 5-6 Jahren vollkommen überteuert gekauft. Das hat sich aber jetzt wieder reguliert. Im Schnitt zieht jeder Däne alle 7 Jahre um und die wenigsten Dänen leben in Mietwohnungen oder -häuser. Wenn Du nach DK gehen willst, musst Du Dich in sehr vielen Dingen von Deutschen Denkstrukturen lösen, sonst wirst Du hier nicht glücklich :wink:.

Was die Arbeitsmarktsituation betrifft, hat ja Biggi schon berichtet, wie das derzeit hier aussieht. Mir ist auch nicht ganz klar, wer immer noch erzählt, dass man hier bei Arbeitslosigkeit schnell wieder in Arbeit kommt. Das ist mittlerweile schon für viele Dänen ein Problem und für Ausländer, ganz besonders, wenn sie noch nicht richtig Dänisch können, ganz besonders.

Hilsen Hina
Hina
Mitglied
Beiträge: 2230
Registriert: 25.10.2007, 14:32
Wohnort: 7800 Skive

Beitrag von Hina »

Hej Biggi

Sofort kaufen wäre sowieso halsbrecherisch, abgesehen davon, dass man kaum eine Chance hat, so schnell einen Kredit zu bekommen :wink:. Wer weiß schon, ob er die Zeit, bis er arbeitslosengeldberechtigt ist, hier wirklich bleiben kann. Firma pleite, passt nicht ins Team, kommt nicht mit der Sprache klar oder mit der Arbeit, fühlt sich vollkommen unwohl, weil es eben doch anders ist als in DE usw. Das haben wir ja alles schon im Forum zu lesen bekommen. Wer in einer solch riskanten Zeit gleich mit einem gekauften Haus anfängt, der macht sich auch sicher keinen Kopf, was passiert, wenn er vielleicht auf öffentliche Gelder angewiesen ist. Vor dem dritten oder gar vierten Jahr DK würde ich über das Thema auch nicht nachdenken aber wenn man sich hier eingelebt hat, Ein- und Auskommen halbwegs sicher sind, man die Sprache spricht, dann würde ich mir das schon langsam überlegen (wobei ich persönlich ja nicht, ich bin nicht so ein Hausfan ;) ). Natürlich hat man auch bei Hauskauf reichlich Nebenkosten aber kein Vermieter, der die ja auch hat, schenkt einem die. Die werden mit Aufschlag auf die Miete umgelegt und das ziemlich reichlich, da ja möglichst auch noch ein bißchen verdient werden soll. Dazu kommen leider auch noch die derzeitigen horrenden Mietkautionen und Vorauszahlungen. Bei einem 100 qm-Haus muss man schon ein kleines Vermögen mitbrigen. Dass kaum jemand was von seiner Kaution wiedersieht, wissen wir ja leider auch. Alles Geld, was in einem gekauften Haus natürlich sinnvoller angelegt ist.

Hilsen Hina
Akina
Mitglied
Beiträge: 306
Registriert: 12.08.2005, 22:32
Wohnort: bei Lübeck

Beitrag von Akina »

Hallo Anja,

so ganz kann ich Dir nicht folgen.

Wenn ich in einer neuen Stadt (ob in D, Dk oder sonstwo) einen neuen job anfange, suche ich mir eine kleine Wohnung, die ich bei Bedarf auch schnell kündigen kann.

Oder hast Du einen festen Arbeitsvertrag für 10 Jahre ?????
Gruß,

Akina

Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist. (M.Born)
Landpostbud3220
Mitglied
Beiträge: 416
Registriert: 22.11.2010, 18:23
Wohnort: Vejby

Beitrag von Landpostbud3220 »

@Hina,
das gute als eigentümer ist..........man kann seine nebenkosten selbst in begrenztem rahmen halten, was bei mietverträgen oft nicht möglich ist weil z.b. dong über den vermieter geht oder auch anschlüse in mehrfamilienhäusern nur über einen zähler abgelesen werden. der beispiele gibt es wohl unendliche wo man mieter abziehen kann.
Hina
Mitglied
Beiträge: 2230
Registriert: 25.10.2007, 14:32
Wohnort: 7800 Skive

Beitrag von Hina »

Hej Anja

Du hattest ja noch ein paar mehr Fragen.

Sprachschulen gibt es in jeder Kommune. Die Kommunen sind verpflichtet, jedem Einwanderer maximal 3 Jahre lang kostenlos Sprachunterricht anzubieten. Wenn Du allerdings Vollzeit arbeitest und zur Abendschule musst, wird das sicher sehr hart werden, denn es sind auch viele Hausaufgaben zu machen. Dänisch ist alles andere als eine einfache Sprache. Vokabeln und Grammatik ist nicht so das Problem, die Aussprache braucht dagegen viel Übung, bis die Dänen einen auch verstehen und ganz heftig wirds, bis man die Dänen selbst versteht. Das braucht allgemein am längsten. Hilfreich ist es natürlich, wenn Du auf Deiner Arbeitsstelle dänische Kollegen hast und die Geschäftssprache dort nicht Englisch ist oder gar alle mit Dir Deutsch reden. Welche Sprachschule für Dich dann zuständig ist, erfährst Du, wenn Du Dich auf der Kommune anmeldest. Ich habe damals direkt von meiner Sprachschule die Einladung zugesendet bekommen.

Dass es so wenig Häuser zur Miete gibt, liegt daran, dass Miete hier keine typische Wohnform ist, sondern anders als in DE ist Kauf die Hauptwohnform. Eher bekommt man eine Mietwohnung aber auch da ist es nicht so üppig wie in Deutschland. Wenn man Mieten möchte, kann man sich entweder bei den Wohnungsgesellschaften einschreiben oder man sucht die Angebote in der Zeitung. Seltener findet man etwas passendes im Internet. Sinnvoller ist es vor Ort auf Suche zu gehen.

Hilsen Hina
Hina
Mitglied
Beiträge: 2230
Registriert: 25.10.2007, 14:32
Wohnort: 7800 Skive

Beitrag von Hina »

Hej Biggi
Seit Sommer diesen Jahres ist es wieder an allen Schulen kostenlos, weil die Abrechnung der 500 kr. zu teuer war :wink:.
Hilsen Hina
cecile
Mitglied
Beiträge: 19
Registriert: 04.01.2009, 13:28

Beitrag von cecile »

Kurz etwas zur Sprachschule: ich hab bisher 3 Module bestanden und kein extra Geld bezahlt.. Nur die 500 Kronen Jahresbeitrag! In meiner Sprachschule hieß es, nur das Examen kostet extra..
Antworten