Steuerberater mit dänemark kenntnissen Rhein-Neckar

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martymcfly
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Steuerberater mit dänemark kenntnissen Rhein-Neckar

Beitrag von martymcfly »

Hallo zusammen,

ich suche einen Steuerberater, der sich mit Steuernsystem in Dänemark bzw mit dem Doppelsteuerabkommen in Dänemark auskennt - und zwar im Rhein-Neckar-Raum (Heidelberg/Mannheim).

Kennt jemand einen oder gibt es im Inet dazu Hilfestellung ?

Meine Situation wäre, dass ich vll mit meiner Frau nach Dänemark ziehe, dort wohne, aber weiterhin bei meinem Dt Arbeitgeber von zu Hause (also Dänemark) aus arbeite....

Mange tak
Ursula
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Beitrag von Ursula »

Ich befürchte, du bist da etwas weitab vom Schuss (Komme selbst aus Stuttgart) :-)

Warum suchst du dir nicht jemanden, der "näher dran" ist? Heutzutage kann man ja auch ausgezeichnet über skype oder Internettelefonie Gespräche führen.

Empfehlen kann ich Irena Deckert:
http://www.steuerberatung-hst.de/steuerberatung-partner/steuerberater-ausland.php
Sie spricht fliessend Dänisch und kennt sich wirklich aus.

Viel Glück mit eurem Vorhaben!
Ursula Behrle, Dänischlehrerin für Ausländer
martymcfly
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Beitrag von martymcfly »

ich muss gestehen ich habe nicht daran gedacht, dass die auch schon über Skype etc beratungen machen... daher kam ich nicht auf den Gedanken :D

Danke dir
moni.a

Beitrag von moni.a »

Hej martymcfly

so wie du es beschreibst wirst du wohl voll steuerpflichtig in DK werden - siehe Hele Thorning Schmidt's Ehemann (is' ne Politikerin hier) , die durften gewaltig nachzahlen, da er via PC in DK verdient hat , obwohl Wohnsitz in der Schweiz...

Das Doppelbesteuerungsgesetz bedeutet, dass du wohl in einem anderen Land wohnst und dort dein "Lebensmittelpunkt" ist, aber in dem Moment in dem du dich in DK aufhältst und "fysisch" Geld verdienst das verdiente Geld in DK versteuern musst, und alles was du in etweiigen anderen Ländern verdienst an deinem Haupwohnsitz zu versteuern hast.

Kann dir leider keine "optimistischere" Antwort geben, hoffe aber trotzdem geholfen zu haben...

Grüsse moni.a
Hina
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Beitrag von Hina »

Das befürchte ich auch. Das Konstrukt habe ich nämlich auch versucht. Firma in Deutschland, Arbeitsplatz und Wohnort in DK. Das scheiterte schon bei der Staatsverwaltung bei der Registrierung des Wohnsitzes in DK. Wenn der Arbeitsplatz in DK liegt, dann zählt das als eine ausländische Niederlassung der Firma und die muss auch in DK angemeldet sein und man wird dann auch in DK versteuert.
Hier bei der Deutsch-Dänischen Handelskammer bekommst Du alle Infos, die Du und Dein Arbeitgeber brauchen http://www.handelskammer.dk/ .
Wenn Dein Arbeitgeber keine Zweitniederlassung anmelden will, weil er sich nicht im dänischen Arbeitsrecht auskennt, das dann für Dich gilt, dann kannst Du ein Gewerbe in DK anmelden und ihn Deine Arbeit in Rechnung stellen. Das ist das einfachste.
Hilsen Hina
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

wäre es nicht evtl möglich die selbstständig zu machen und als subunternehmer für deinen alten arbeitgeber zu arbeiten? kommt aber natürlich drauf an, was du beruflich machst, nicht dass es da probleme von wegen scheinselbstständigkeit gibt
martymcfly
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Beitrag von martymcfly »

erstmal danke für eure (etwas ernüchternden) Antworten
Hina hat geschrieben:Wenn der Arbeitsplatz in DK liegt, dann zählt das als eine ausländische Niederlassung der Firma und die muss auch in DK angemeldet sein und man wird dann auch in DK versteuert.
oh... ich befürchte da wirds juristisch... Mein offizieller Arbeitsplatz bleibt weiterhin in Deutschland bei der Firma, ich nutze eben Homeoffice, das von der Firma getragen wird.

Keine Ahnung ob und wie das einen Unterschied macht, ich befürchte neben Steuerberater muss da auch ein Arbeitsrecht-Anwalt mal ran.....
Jan_K hat geschrieben:wäre es nicht evtl möglich die selbstständig zu machen und als subunternehmer für deinen alten arbeitgeber zu arbeiten? kommt aber natürlich drauf an, was du beruflich machst, nicht dass es da probleme von wegen scheinselbstständigkeit gibt
soviel ich gelesen habe wäre ich der perfekte Kandidat für Scheinselbstständigkeit... daher ist die Option offenbar nicht für mich möglich.

Am schönsten wäre es natürlich ich finde auch Arbeit in Dk.. aber da schauts noch recht mau aus.....
Hina
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Beitrag von Hina »

Der offizielle Arbeitsplatz ist dort, wo Du auch physisch vorhanden bist und arbeitest und nicht, wo ihn Dein Arbeitgeber auf dem Papier zu stehen hat. Und nur dort, wo Du wirklich arbeitest bist Du z.B. dann auch über Deinen Arbeitgeber unfallversichert, falls Dein Rechner in Flammen aufgeht und Du Schaden nimmst o.a. Aber es geht nicht nur darum. Wenn Du in DK sitzt und arbeitest, das aber in DK nicht angemeldet ist, dass Du dort ein Einkommen erzielst, dann machst Du Schwarzarbeit und bist schneller zurück in DE, als Dir lieb ist. Aber auch in Deutschland ist ein Heimarbeitsplatz ein ausgelagerter Arbeitsplatz, also einer der sich nicht in der eigentlichen Hauptbetriebsstätte befindet und das geht auch in DE nicht einfach mal so, sondern muss angemeldet sein.

Ich habe Dir doch den Link zur Deutsch-Dänischen Handelskammer eingesetzt. Die gibt es extra, um u.a. solche Fragen zu klären. Die haben dafür Juristen, die darauf spezialisiert sind. Wie das steuerrechtlich aussieht, erfährst Du auch dort.

In Dänemark gibt es keine Scheinselbständigkeit. Das ist eine deutsche Erfindung, um z.B. auch die Arbeitnehmer zu schützen, weil die Arbeitgeber auf diese Weise der Arbeitsplatzauslagerung nicht nur kräftig sparen (Sozialabgaben, Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung usw.), sondern auch Kündigungsfristen aushebeln können. In DK interessiert das nicht, denn zum einen gibt es im Prinzip keine richtigen Kündigungsfristen (teilweise unter einer Woche) und die Sozialabgaben werden nicht vom Arbeitgeber bezahlt. Hier geht das über die Steuer, die der Arbeitnehmer bezahlt. Arbeitslosenversicherung ist sowieso freiwillig und wird auch nur vom Arbeitnehmer bei der Gewerkschaft bezahlt. Der Arbeitslosenkasse kann man übrigens ohne Probleme auch als Selbständiger in DK beitreten.

Hilsen Hina
oetschy
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Beitrag von oetschy »

@martymcfly

Was ist eigentlich das Motiv für den geplanten Umzug nach DK, wenn Du den AG in D behältst?
Hat Deine Frau einen besseren Job in DK in Aussicht?

Oder stecken steuerliche Gestaltungsversuche dahinter?

Auch wenn Du die gewünschte Konstellation als höchst kompliziert „ich befürchte neben Steuerberater muss
da auch ein Arbeitsrecht-Anwalt mal ran.....“ ansiehst, ist die Lösung doch ganz einfach:

Hauptwohnsitz in DK, Arbeit in DK. Für wen wo auf der Welt gearbeitet wird, ist bei überwiegendem Arbeitsort in DK unerheblich.

Steuerberater: http://www.steuerberatung-hst.de/index.php
War oder ist auch noch Sponsor vom Forum, zurzeit aber nicht auf der Leitseite eingeblendet.

Oder den Tipp von Hina nutzen und Kontakt mit http://www.handelskammer.dk/
aufnehmen und sich professionell beraten lassen. Ja, hier kommt meistens der Hinweis: das kostet aber!!??
Ich bezahle lieber für qualifizierte und haftbare Beratung als ein mehrfaches an Lehrgeld für „Möchtegernberater“ im Forum!! :wink:

Nachsatz: ich war am 26.01.2011 zum Neujahrsempfang der Dansk-Tysk-Handelskammer in Kopenhagen.
War sehr interessant und lehrreich. Was da an geballter Wirtschaftskraft vertreten war, imposant! Es sprach neben dem
GF der Kammer der deutsche Botschafter in DK, der CEO von Siemens A/S und der Indenrigs- og Sundhedsminister.
Und dann war natürlich Networking angesagt. Persönlich vermisst habe ich Vertreter der doch an sich sehr mit D verwobenen
Firmen wie Danfoss, Vestas und Lego. Aber bis auf Danfoss haben die Firmen vermutlich wichtigeres zu tun gehabt??!!

Hejhej
Joachim
martymcfly
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Beitrag von martymcfly »

Ach verdammt.... ich seh erst jetzt, dass mein eigentlicher Beitrag gar nicht meine "wahre" Situation wiedergibt.... args.... das glaub ich führte zu einigen Missverständnissen *schäm*

dann mal nun:
oetschy hat geschrieben:@martymcfly

Was ist eigentlich das Motiv für den geplanten Umzug nach DK, wenn Du den AG in D behältst?
Hat Deine Frau einen besseren Job in DK in Aussicht?

Oder stecken steuerliche Gestaltungsversuche dahinter?
im grunde ganz einfache:

Meine frau ist Wissenschaftlerin und findet hier in Deutschland keine akzeptable (unbefristete) Stelle. Die hat sie nun in Dänemark.
Ich suche eine Arbeit in Dänemark, es kann auch sein, dass ich in 2-3-4-5 Monaten eine habe.

Möglichkeit 1 ist: Ich bleib solange in Dt bis ich eine Arbeit in Dänemark habe und ziehe dann mit hoch
Möglichkeit 2 ist: Ich ziehe jetzt schon hoch und kann von dort aus erstmal weiter bei meinem dt Arbeitgeber arbeiten, bis ich etwas in Dk finde.

Möglichkeit 1 geht immer, wenn aber Möglichkeit 2 ohne Probleme gehen würde, so ziehen wir beide dies natürlich vor.

Ich danke euch für die ganzen Adressen, ich bin mittlerweile auch mit den Botschaften in Berlin bzw Kobenhavn in Kontakt.
oetschy hat geschrieben:Hauptwohnsitz in DK, Arbeit in DK. Für wen wo auf der Welt gearbeitet wird, ist bei überwiegendem Arbeitsort in DK unerheblich.
wenn ich das richtig verstehe widerspricht das den anderen aussagen. Egal... registrierung an sich geht, da meine Frau aufgrund der Konstellation sich registrieren kann (so die aussage v.a. der dänischen Botschaft - die übrigens auch meinte das mit dem Arbeiten sollte kein problem sein, verwies aber auf borgerservice). Steuerlich ist es auch geklärt von der netten Steuerberaterin vom Link des ersten Beitrags.

Frage ist für mich nun immer noch... geht es generell/was muss ich machen, dass ich in DK sitze, dort Steuern abführe, mein Arbeitgeber aber nur in Dt sitzt (was laut Steuerberaterin nicht heißt, dass die Firma eine Niederlassung haben muss in Dk).

Wie gesagt - wir sind an den offiziellen Stellen rangetreten mal schaun.

Danke euch...
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

der vorschlag bewegt sich jetzt vielleicht in einer rechtlichen grauzone, aber wenn das eh nur eine übergangsregelung wäre und du in deutschland noch einen arbeitsplatz (homeoffice) und eine meldeadresse hast, könntest du dich theoretisch ja bis zu 3 monate als tourist in DK aufhalten und ich wüsste nicht, was dagegenspricht, als tourist mal "ein paar geschäftliche emails zu beantworten" bzw wenn du in deutschland von zu hause aus arbeitest, spricht ja prinzipiell nichts dagegen mal deine frau an ihrem neuen wohnort zu besuchen und dir dann halt den firmenlaptop mitzubringen, damit du ein wenig produktiv sein kannst, während sie bei der arbeit ist
Hina
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Beitrag von Hina »

oetschy hat geschrieben:Hauptwohnsitz in DK, Arbeit in DK. Für wen wo auf der Welt gearbeitet wird, ist bei überwiegendem Arbeitsort in DK unerheblich.
Das gilt aber nur für Selbständige, denn die können sowohl nach überall auf der Welt verkaufen oder aber auch die europäische Dienstleistungsfreiheit in Anspruch nehmen. Sie könnten auch einen Arbeitnehmer ins Ausland schicken, so dass der dort arbeitet, ohne dass eine unselbständige Niederlassung gegründet wird. Das gilt aber nur zur Erbringung von Dienstleistungen gegen Rechnungen in dem Land des Aufenthaltes und der Arbeitnehmer unterliegt dann den Bestimmungen der Arbeitnehmerentsendungsrechtlinie. Und das geht auch nur für eine vorübergehende Arbeit. Das kommt ja alles hier nicht infrage, sofern es nicht um Aufträge für DK geht. Dann ist das alles kein Problem.

Eine Geschäftsreise kann übrigens auch ins Ausland führen, unabhängig wo derjenige, der vom Arbeitgeber beauftragt wird, seinen Wohnsitz hat. :wink:. Hab ich jahrelang so gemacht, wenn ich wochenlang DK war. Das sollte dann aber auch aus arbeitsrechtlicher, steuerrechlicher und versicherungstechnischer Sicht so deklariert werden. Bei mir wurde es erst kompliziert, als ich meinen Wohnsitz und Arbeitsplatz dauerhaft nach DK verlegen wollte. Das Problem war nicht der Wohnsitz, sondern der Arbeitsplatz.

Auf der Seite der Deutsch-Dänischen Handelskammer war mal eine gute Übersicht, über die Formen, wie man in DK tätig sein kann, wenn Hauptniederlassung der Firma in DE ist. Leider gibt es die Seite dort nicht mehr.

Hilsen Hina
ailun86
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Beitrag von ailun86 »

kommt aber natürlich drauf an, was du beruflich machst, nicht dass es da probleme von wegen scheinselbstständigkeit gibt.
martymcfly
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Beitrag von martymcfly »

nun ist einige Zeit vergangen, wir sind mittlerweile in Dk angekommen und da hier (leider) zu viel falsches geschrieben wurde, will ich berichten.

Dass hier manches falsch gesagt wurde ist ok, dass die Deutsch-Dänische-Handelskammer Stuss erzählt find ich schon ne Frechheit.

Laut deren Aussage ist es so wie Hina erzählt. Die Firma muss sich in Dk registrieren und dann muss dort die Lohnabrechnung gemacht werden.. und das wuerden sie dann machen... ( kein wunder dass sie das so propagieren).

In Dk nun angekommen und mit SKAT, dt Finanzamt und EURES etc gesprochen ist das FALSCH.

Ich konnte mich hier registrieren unter dem Punk "kann meinen lebensunterhalt selbst tragen" - somit habe ich mein Residence permit bekommen. Damit bekam ich ohne Probleme meine CPR Nummer.

SKAT nun errechnete anhand meines Verdienst meine zu zahlenden Steuern in Dk, die ich nun monaltich per ueberweisung zahlen muss.

In Dt bin ich steuerbefreit, sowie sozialvers. befreit, d.h. mein Arbeitgeben muss keine Abgaben mehr zahlen.

Der Arbeitgeber muss aber NICHT in dk sein oder sonstwie... jeder den ich bei den Behörden deswegen ansprach wer mehr als überrascht...

einzig und allein bzgl der unfallversicherung muss mein arbeitgeber schaun, dass diese auch in dk gueltig ist... das ist aber auch das einzige !

Also - bevor jemand anders hier noch das alles liest....
Johanna*
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Beitrag von Johanna* »

Hallo Marty,

ich will zwar nicht auswandern, sag aber trotzdem DANKE für diesen Beitrag/Bericht. Das wird für einige bestimmt von Nutzen sein :wink:

Viel Erfolg in DK :wink:

LG
Johanna