Familienzusammenführung Vater und sohn

[gautscho]

hi leute ich bin 17 jahre und werde im januar 18 . meine mutter hat mir die ganzen jahre den kontakt zu meinem vater verboten jetzt möchte ich ihn zu mir holen wenn ich 18 bin .kennt sich jemand damit aus ? er hat in deutschland seine wohnung verloren und er ist doch nun mal mein vater .
danke für antworten

[Lars J. Helbo]

Wenn Du eine Sinnvolle Antwort haben willst, dann solltest Du ein wenig über die Hintergründe erklären, z.B. Staatsangehörigkeiten, Deine Lebensumstände (Wohnung, Einkommen etc.) erzählen.

[SandraundSven]

Was heißt hier zu Dir holen, Du wohnst in Dänemark und bist Däne, oder Deutscher ? Hast Du eine eigene Wohnung ? Wer soll den Aufenthalt Deines Vaters bezahlen ? Er kann ja nicht einfach nach Dänemark dauerhaft ziehen ohne Job. etc.etc. etc.
Erkläre mal genau was Du vorhast, dann kann Dir hier vielleicht einer Weiterhelfen, so versteht man nicht mal richtig Deine Frage.

[galaxina]

deine mutter hatte bestimmt ihre gruende und dein vater ist volljaehrig.
um den brauchst du dich nicht zu kuemmern, vielleicht will er es auch gar nicht

[Hina]

Naja, nicht jede Mutter hat wirklich gute Gründe für so eine Entscheidung. Nicht selten ist der einzige Grund, dass sie den Vater "treffen" möchte, trifft aber damit vor allem das Kind. Aber das ist ja nicht das Thema hier.

Jeder, der nach DK zieht, muss sich selbst versorgen können, also ein eigenes Einkommen haben oder der Familienangehörige zu dem er zieht, weist nach, dass er ihn versorgen kann, aber dann gibt es keine eigenständige Aufenthaltsgenehmigung. Das Einkommen des Versorgers muss natürlich für beide ausreichend sein. Dabei geht es nicht danach, dass man selbst vorrechnet, mit wie wenig Geld man über die Runden kommt, sondern es gibt Richtlinien. Die Höhe kenne ich nicht aber im Gesetz für die Familienzusammenführung bei Nicht-EU-Bürgern beträgt das Mindesteinkommen 250.000 kr. im Jahr, also ca. 34.000 EUR. Sehr viel weniger wird das auch bei EU-Bürgern nicht sein. Bei Familienangehörigen muss man eigentlich auch nachweisen, dass man auch vorher schon in einem gemeinsamen Haushalt lebte aber vielleicht gibt es da Ausnahmen.

Alternative wäre für ein Jahr Aufenthaltsgenehmigung des Vaters, eine Bankgarantie von 70.000 kr. auf einem Konto zur Sicherung der eigenständigen Versorgung des Vaters und eine Krankenversicherung nachzuweisen und das dann jedes Jahr wieder, wenn der Aufenthalt verlängert werden soll. Ohne einen Job des Vaters oder ein anderes Einkommen von ihm, wird es ansonsten nichts, dann kann er sich max. 3 Monate in DK aufhalten, bemüht er sich aktiv um einen Job, auch bis zu einem halben Jahr.

Ist Dein Vater kein EU-Staatsbürger, geht eine "Familienzusammenführung" im Prinzip gar nicht. Denn neben kaum erfüllbaren finanziellen u.a. Rahmenbedingungen, muss er auch eine intensive Bindung an DK nachweisen. Das fängt mit dem Beherrschen der Sprache an bis hin zu regelmäßigen Familienkontakten, Freunden, Bekannten des Vaters in DK, regelmäßige Besuche in DK usw., die man nachweisen muss. Die Bedingungen sind jetzt so verschärft worden, dass es im Prinzip kaum noch jemanden gibt, der eine Möglichkeit hat, diese zu erfüllen.

Falls Dein Vater auch noch irgendwelche Verpflichtungen in Deutschland hat, z.B. finanzielle, was ja oft der Fall ist, wenn jemand seine Wohnung verliert, dann kann er sich auch da nicht so einfach sang und klanglos aus dem Staub machen, das muss alles vorher geregelt werden, wie das dann ins Reine gebracht wird.

Und noch etwas. Hier in DK kannst Du Deinem Vater im Prinzip nicht helfen und mit 18 bist Du selbst erst dabei, die Verantwortung für Dich zu übernehmen, die Deines Vaters muss er selbst tragen. Die kannst Du ihm nicht abnehmen. Das kann überhaupt niemand. Es gibt aber auch in Deutschland viele Möglichkeiten, professionelle Hilfe zu bekommen und das ist ganz bestimmt der bessere Weg, als ihn in ein Land zu bringen, dessen Sprache er wahrscheinlich nicht beherrscht, mit dem er nicht vertraut ist usw. Du riskierst, dass seine Probleme noch größer werden und hier kann er dann keine professionelle Hilfe bekommen. Es könnte ein Desaster dabei herauskommen und Du würdest Dir den Rest des Lebens große Vorwürfe machen.

Hilsen Hina