Rückläufige Buchungen oder nur nörgelnde Urlauber?

[sievers]

Hier ein Leserbrief im Flensborg Avis.
Zitat:
In Dänemark muss sich eine Menge ändern

Læserbrev


Hans-Erhard Henningsen, Flensburg (red@fla.de)

tirsdag, 20. dec 2011


Zu den Berichten über rückläufige Zahlen bezüglich der Buchungen dänischer Sommerhäuser durch deutsche Gäste möchte ich als jahrzehntelanger deutscher Gast in solchen Häusern gerne etwas bemerken.

Auch ich habe mich zwischenzeitlich nach mehr als 60 Buchungen innerhalb von 40 Jahren von den Freizeithäusern in Dänemark zurückgezogen, ich liebe zwar das Land und seine Küsten, aber irgenwie gerät da etwas aus dem Gleichgewicht.

Nicht ausschlaggebend sind de hohen Wochenpreise der Häuser oder die höheren Preise im Lebensmittelhandel, das kennt der Dänemark-Urlauber, und das nimmt er in Kauf. Was zunehmend abschreckt, ist die Abzockerei, anders kann ich das nicht nennen.

Mein bevorzugter Vermieter schlägt bei jeder Buchung einen Betrag in Höhe von 13,- Euro auf und nennt das »Buchungsgebühr«, was immer das sein soll.

Für die Endreinigung eines mittleren Hauses kommen noch einmal 80,- bis 100,- Euro dazu, und die bei der Abreise fälligen Stromgebühren liegen zumindest in der kühleren Jahreszeit bei etwa 10,- Euro pro Tag, das überteuerte und oft minderwertige Kaminholz noch gar nicht gerechnet.

Für ein Fahrrad sind z.B. in Bjerregaard 11- Euro fällig, in Bad Maasholm an der Schlei kostet ein modernes Fahrrad für 24 Stunden 4,- Euro, auf Hallig Hooge, auch ein Touristenzentrum, sogar nur 3,60 Euro.

Dass ein Sommerhausvermieter eine Anzahlung möchte, kann ich gerade noch verstehen, warum das aber volle 30 Prozent vom Mietpreis sein müssen, versteht wohl nur der Vermieter selbst. Am Unglaublichsten ist, dass die Restmietsumme volle 2 Monate vor Ankunft zu leisten ist, da arbeitet ein Vermieter zwei Monate mit Geld, für das er bis dahin absolut keine Leistung erbracht hat. Als besonderes Entgegenkommen wird darauf hingewiesen, das man einige Häuser auch schon ab Freitag mieten kann.

In diesem Sommer war ich im Harz. Mein Quartier in einer großen Ferienwohnung in Wernigerode entsprach im Preisniveau dem eines vergleichbar großen Sommerhauses an der Westküste, aber:

" Ich konnte mir den Anreisetag frei auswählen, ohne Restriktion, auch in der Hauptsaison,

" es wurde keine Anzahlung verlangt, den Mietpreis habe ich dem Vermieter komplett am 2. Tag meines Aufenthaltes gezahlt,

" es gab nichts, was Buchungsgebühr hieß.

Die Wohnung war pico-bello sauber, was leider in den dänischen Sommerhäusern zunehmend nicht mehr der Fall ist.

" Im Preis waren Handtücher enthalten,

" im Preis war Bettzeug enthalten,

" im Preis war die Endreinigung enthalten,

" das Ganze dann einschließlich jeder verbrauchten Energie.

Mein nächster Urlaub findet vermutlich wieder im Harz statt, irgendwann sicher auch wieder in Dänemark, aber da muss sich in diesem schönen Land erst einmal eine Menge ändern.

http://fla.de/?UNF=1c

[Matthes63]

auf Hallig Hooge, auch ein Touristenzentrum, sogar nur 3,60 Euro.

[Johanna*]

auf Hallig Hooge, auch ein Touristenzentrum, sogar nur 3,60 Euro.

Ich kann mir ja nicht wirklich erklären, warum das so lustig ist [img]http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a050.gif[/img]

http://www.hallig-hooge-urlaub.de/

[Taigabraut]

Hej,

man kann halt nicht alles haben.

Wir hier in NRW verbringen unsere Kurzurlaube auch gerne mal in Ostfriesland oder den Niederlanden.
Schlichtweg weil es bis DK einfach zu weit ist.

Ostfriesland ist im Vergleich zu DK geradezu spottbillig.
Unser Ferienhaus mit Deichblick kostet uns als Stammgäste in den Osterferien gerade einmal 50 Euro pro Tag.
Inklusive Kaminholz, Endreinigung, Bettwäsche, allen Verbrauchskosten und unbezahlbarer Herzlichkeit der Besitzer.

Aber die endlos weiten Sandstrände, die Stille der Heidegebiete und die nach Harz duftenden Kiefernwälder kann das trotzdem nicht ersetzen.
Natürlich ärgere ich mich auch darüber das insbesondere die Endreinigung mittlerweile schon mehr als unverschämt teuer geworden ist, aber dann putzen Männe und ich die Hütte eben selber.
2 Personen machen ja kaum Schmutz, da hält sich die Putzerei in vertretbaren Grenzen.

Und die Stromkosten ?
In Deutschland stellen auch immer mehr Vermieter von Ferienobjekten auf verbrauchsabhängig um.
Insbesondere in Meck-Pomm und Schleswig-Holstein schämt man sich nicht im geringsten teilweise 32 oder mehr Cent pro kw/h und absolut unverschämte Preise für den Gasverbrauch abzukassieren.
Von Kurtaxe und horrenden Parkgebühren in den Kurorten mal ganz abgesehen.

Und auch in Harz werden spätestens in 2 Jahren Strom- und Gaszähler völlig normal sein.

LG

Heike

[Matthes63]

Johanna, Du warst schon mal auf Hooge? Ein wirkliches Touristenzentrum... Ich bin dort seit Jahren alle zwei Jahre Gast und ich liebe die Einsamkeit dort. Wahrlich ein Touristenzentrum.

[SandraundSven]

Ob man jetzt über Hooge als Touristenhochburg diskutieren muß oder nicht, fest steht bei dem Beispiel mit den Fahrrädern das das dann in Dänemark doch sehr teuer ist gegenüber in Deutschland.
Ansonsten sind doch viele Punkte in dem Leserbrief richtig, oder meint Ihr nicht? Klar sind jetzt wieder ein paar hier die jetzt sagen "das ist halt so", "wem das zu teuer ist soll doch woanders Urlaub machen", oder wieder diese dämlichen Auflistungen irgendwelcher Standardbeschwerden hier im Forum wo sich dann lustig drüber gemacht werden muß.
Fakt ist ja das manchen Urlaubern einige Dinge negativ auffallen und das sind halt häufig die enormen Endreinigungskosten die nicht gerechtfertigt sind etc. Meiner Meinung nach werden hier im Forum diese Beiträge immer mehr und das Thema hier hat ja ein Fragezeichen. Sprich werden es weniger Urlauber, gibt es da Statistiken? Wenn ja müssen sich die Vermieter fragen was sie ändern können - und nein ich will hier jetzt keine Vermieter belehren etc.

Sven

[Sandsturm(geloescht)]

fest steht bei dem Beispiel mit den Fahrrädern das das dann in Dänemark doch sehr teuer ist gegenüber in Deutschland.

Welch Zufall, genau darüber (Preise) hatte ich eine lange und ausgiebige Diskussion Mit Henrik während wir auf Fejö waren.
Es ging zwar nicht um Fahrräder, dennoch berücksichtigen wir bei unseren "deutschen" Preisgefühl leider nicht die total hohen Löhne allein schon für den Fredie, der die Fahrräder den Kunden übergeben muß.
Der Typ verdient kaum weniger in Dk als ein Arbeiter bei VW am Band.
Irsinn für die Tätigkeit, klar....dennoch sollte man die Lebenshaltungskosten des Mannes(Frau) in Dk zugrunde legen.

Genau wie wir meinen, mit ner Currywurstbude und die Wurst für 2.50€ in Henne verticken macht uns schnell mega Reich.............aber nur wenn man im Auto pennt und schön in D wohnt.


Das gleiche gilt auch für die Putze aus Puket, die mal eben das Ferienhaus in Vorupör reinigt. Die verdient auch nicht so wenig wie die Putze hier im Kaufland. Ergo ist die Endreinigung aus unserer Sicht "Sauteuer".

Dagegen ein Softis für umgerechnet 3 Euro mit Meerblick...das kannste ja mal in Kühlungsborn versuchen....
Ganz zu schweigen von Taxe und Parkgebühren.

Und...wer will schon nach Wernigerode mit Kid´s und Hund ???????????

[SandraundSven]

Schön und gut das die Dänen mehr verdienen, sind denn die Verdienste der Putzfrauen beispielsweise in den letzten Jahren prozentual genauso angestiegen wie die Kosten für die Endreinigung die der Urlauber bezahlen soll/muß ?

[Sandsturm(geloescht)]

Schön und gut das die Dänen mehr verdienen, sind denn die Verdienste der Putzfrauen beispielsweise in den letzten Jahren prozentual genauso angestiegen wie die Kosten für die Endreinigung die der Urlauber bezahlen soll/muß ?

Du darfst nicht nur die Löhne berücksichtigen....dein Tankwart in D bekommt auch nicht prozentual viel mehr als vor 2 Jahren, oder??
Die ganzen Nebenkosten (Sprit, Fahrzeug, Gebrauchsmittel etc.) müßen doch auch mit kalkuliert werden.
Bedenke doch mal was hier in D vor ein paar Jahren noch eine Pizza gekostet hat..........heute das doppelte!!....das doppelte bekommt der Kellner aber nicht als Lohn.


Genau so verhält es sich auch mit den gestiegenen Kosten in anderen Ländern.

[Fuglesang]

Die Lebenshaltungskosten sind gestiegen, die Löhne des Reinigungspersonals dementsprechend auch, die Kaufkraft der Däben ist dennoch geringer, da die Kosten auch für die Dänen selbst genauso hoch sind, wie für die Urlauber.

PS.

Sven du schreibst: "Verdienste der Putzfrauen".....

Schreib doch bitte nicht dieses böse Wort, sonst haben wir anstelle über Preise zu diskutieren gleich wieder eine Negerkussdiskussion

[SandraundSven]

@Sandsturm: Abzocke sehen viele denke ich darin das die Reinigungskräfte oft nur wenige Minuten in Häusern sind. Das haben schon mehrere beobachtet (auch wenn sie wußten das eine Endreinigung bestellt war). Könnte man lange drüber diskutieren.

@Fuglesang: Putze von Sandsturm ist dann auch nicht besser Von mir aus Reinigungskraft, besser?

Der Leserbrief ist für mich weiterhin interessant da er das widerspiegelt was sicherlich viele langjährige Dänemarkurlauber denken.

[Sandsturm(geloescht)]

Jepp, nun lasst uns nicht die Jobs alle heilig sprechen...ne Putze putzt und ein Koch kocht.
Das ist nix weltbewegendes in der Tätigkeit.



Das die Reinigung oft sehr sehr schnell von statten geht haben wir in den ganzen Jahren natürlich auch schon oft genug erlebt.
Das ärgert einen natürlich wie schnell hier vemeintlich das Geld verdient wird.
Anderseits habe ich selbst keine Lust meine mittlerweile horrende Kautionszahlung aufs Spiel zu setzen.
Da ist Handlungsbedarf, in keinen Hotel muß ich eine Sicherheitsleistung hinterlegen / vorrauszahlen.


Mit guten Beispiel geht da Henrik selbst voran und beweist, es geht auch anders. Ebenso auch Thommy Schultz mit den meisten Objekten.
Bei einen vernünftigen Mietpreis kann auch schon mal der Strom inkludiert sein...why not ?
Das war mit dem Wasser früher auch normal.
Es gibt also ganz andere Baustellen als Fahrradvermietung und HotDOg Preise

[Fuglesang]

Hast recht, Sven, Putze ist auch abfällig, aber nicht frauendiskriminierend.

Davon mal ab, denke ich der Artikel spiegelt die Meinung vieler deutscher Urlauber oder sogar die Gesamtstimmung sehr gut wider, lässt jedoch den dänischen Aspekt ausser acht.

Was im Artikel als ´Abzocke´ bezeichnet wird, würde der Durchschnittsdäne sicherlich als lebensnotwendig bezeichnen, um bei der Vermietung nicht draufzuzahlen.

Wären die Preise niedriger, liesse sich das nicht managen. Es gibt sie nicht, die bösen Vermieter, die sich eine goldene Nase an den Deutschen verdienen. Weder die Eigentümer, noch die Reinigungskräfte, noch die Vermitllungsbüros.

Dienstleistungen sind in Europa einfach teuer geworden.

Man kann Dänemark nicht mit Deutschland vergleichen, darf auf keinen Fall die hohen Steuern ausser acht lassen und man muss vor allem berücksichtigen, dass sich hier in Dänemark die Zeiten auch geändert haben.

In den Familien arbeiten weiterhin beide Elternteile, die meisten haben zwei Jobs pro Person, um sich einigermassen über Wasser zu halten, nicht mehr, um sich, wie noch vor ein paar Jahren einen bescheidenen Reichtum aufzubauen oder sich etwas besonderes zu leisten.

Die Dänen kämpfen auch um ihre Existenz und sitzen nicht einfach händerreibend und Geldzählend da und zocken ihre Nachbarn ab.

[Bischoff30]

In den Familien arbeiten weiterhin beide Elternteile, die meisten haben zwei Jobs pro Person, um sich einigermassen über Wasser zu halten, nicht mehr, um sich, wie noch vor ein paar Jahren einen bescheidenen Reichtum aufzubauen oder sich etwas besonderes zu leisten.

Die Dänen kämpfen auch um ihre Existenz und sitzen nicht einfach händerreibend und Geldzählend da und zocken ihre Nachbarn ab.

Dem kann ich NEU-Dæne nur zustimmen !

Im Forum wurde auch schon mehrmals ueber die hohen Kosten diskutiert, aber dennoch kann ich auch hier guenstig einkaufen. Ich selbst schaue wie auch in Deutschland auf die Preise und vergleiche. Wenns mir zu teuer ist, lasse ich es halt liegen. Ich kann mir dennoch kein anderes Land vorstellen, schon alleine, was fuer die Kinder alles getan wird !

God jul !

[dennis3110]

Hej Jürgen ,

ein schöne Leserzuschrift mit tw. richtigen Argumenten.

Bettwäsche und Handtücher sollten in jedem Fall parat liegen. Dafür +- 15€ zu verlangen ist einfach nur dreist.

Strom. Ok einer muss die Zeche zahlen aber wieso bei Dansommer z.B. 0,31€ p. Kw fällig werden enzieht sich meiner kenntnis. Lt. Statistik der europäischen Gemeinschaft zahlt der durchschnittliche Otto Normal Däne 0,27€ p.KW (stand Juni 2011). Den günstigsten Anbieter den ich auf die schnelle in dk finde nimmt ca. 0,25€ p.KW. Sind bei 100 verbrauchten kw. 600Cent ergo 6,00€. An wen fließt eigentlich dieser (über alle Mietobjekte verteilt) erhebliche Gewinn? Oder sind alle Hausbesitzer an den teuersten Anbieter gebunden?!

Stichwort Endreinigung , ca. 100€ für 1 1/2h (sofern man überhaupt für eine Standard Reinigung 90min. benötigt als Profi in einem kleinen Haus). Ist ein Stundensatz von Bt. 66,00€. Abzgl. Reinigern , Anfahrt Et Cetera perge, perge.

Die Vorrauszahlung ist an sich ebenso verbreitet wie nicht in ordnung. Geld arbeitet normalerweise. Es wird kaum beim jeweiligen Vermittlungsbüro unter der Matraze liegen. Was geschieht eigentlich mit den Zinsen? Tagesgeld in D im Schnitt +- 5% pA. DK Quoten sind mir auf Anhieb nicht bekannt.

Bei Mietpreisen von 1500€ und mehr pro Woche sollte doch nicht auf der einen Seite ein offenes Portemonnaie erwartet werden , während die andere Seite munter die erbsen zählt.

Besten Gruss

Dennis