Lohnt Ferienhausvermietung in Dänemark?

Tipps und Fragen, Reiseberichte, Sehenswürdigkeiten, Städte etc.
frosch
Mitglied
Beiträge: 1660
Registriert: 05.08.2006, 19:44
Wohnort: Berlin

Lohnt Ferienhausvermietung in Dänemark?

Beitrag von frosch »

Lohnt Ferienhausvermietung in Dänemark?

Diese Frage stelle ich mir, wenn ich die Meldung über das Jahresergebnis von Bornholms Feriepartner lese:
http://www.bornholm.nu/?Id=46932

Ein Überschuß von rund 70.000 Euro nach Steuern ist ja wenig erhebend, zumal bei einem Verlust von 20.000 Euro im Vorjahr.
Wobei ich nicht weiß, ob das eine Bornholmer Spezifik ist, und wie Feriepartner sonst abgeschnitten hat.
Aber Henrik kann uns sicher aufklären?
Sandsturm(geloescht)

Beitrag von Sandsturm(geloescht) »

Wie viel Gewinn hast Du denn 2012 nach Abzug aller Kosten mit deinen Gehalt gemacht ????



70.000 Euro -------über!!!! Ist das kein Gewinn???
Was denkst Du denn ??? Das man Millionär mit ner Schlüsselbude wird ? Und das jedes Jahr
Sollys
Mitglied
Beiträge: 965
Registriert: 20.08.2003, 15:23
Wohnort: Nr. Nebel, Danmark

Beitrag von Sollys »

Wenn´s gar nicht lohnen würde, würde es wohl keiner machen.

Man muss unterscheiden zwischen Eigentümer und Büro, obwohl diese natürlich finanziell verbandelt sind.

Lohnt es nicht für den einen, lohnt es nicht für den anderen.

Es wurde hier im Forum oft darüber geschrieben, dass die Eigentümer und Büros in den Wintermonaten (abgesehen von Silvester vielleicht) oftmals bei einer Buchung draufzahlen, dafür ist natürlich im Sommer auch Gewinn drin, sonst würde es ja keiner machen.

Wenn man reich werden möchte, sollte man sich eine andere Einnahmequelle suchen.

Eigentümer können von der Vermietung nicht leben, die Büros ja, dank der Anzahl der vermittelten Häuser.

Viele Ferienhäuser, wenn nicht gar die meisten, sind in Dänemark nicht vermietet, sondern nur als ´Sommerfrische´ für den Eigentümer gedacht.

Ein Eigentümer darf nicht einfach beliebig viele Häuser haben, darauf achtet der Fiskus sehr streng.

Mit einem oder zwei Häusern sind aber keine grossen Gewinne zu erzielen.

Die Büros laufen sicherlich einigermassen rund, sind aber keine Geldmaschinen, die den grossen Umsatz machen.

Vielleicht solltest du deine Frage ob es sich lohnt noch mal etwas genauer formulieren. :-)
Tatzelwurm
Mitglied
Beiträge: 3978
Registriert: 05.06.2011, 14:43
Wohnort: Hvergelmir

Beitrag von Tatzelwurm »

Hej,

ich glaube für die meisten Ferienhausbesitzer ist das eher
ein nettes Zubrot, um einen Teil der Finanzierung mitabzudecken und
etwas Steuern zusparen.
Unser Freund in Dk hat lieber seinen Bauernhof großzügig umgebaut,
ein Ferienhaus zu bauen und zu finanzieren hat er strikt abgelehnt.

Ob das aber auch für die neuen, grossen Luxushäuser zu trifft
weiß ich nicht, vielleicht sind das ja auch nur Abschreibungsmodelle.

Dat ganze gehört doch eigentlich unter die Rubrik "Wirtschaft" oder :?:
Bin mal gespannt, wann Henrik nach seinem Gewinn gefragt wird. :wink:


Detlef
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.

Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Mal davon abgesehen, dass die Rubrik falsch ist: An der Nordsee kann man, als regionaler Anbieter, Geld verdienen, sonst ist das schwierig.

Als Eigentümer kann keine Gewinne machen, egal wo das Haus ist.

Als Portal kann man Gewinne machen, daran arbeiten wir noch.

Bin bis Mittwoch in Düsseldorf und habe wenig Zeit um Fragen zu beantworten.
Opel
Mitglied
Beiträge: 773
Registriert: 20.06.2012, 16:05
Wohnort: Duisburg

Beitrag von Opel »

Mit der Vermietung von Ferienhäusern in Dänemark kann man Gewinne erzielen. Allerdings sollte man das nur als ein Standbein betrachten. Oft befinden sich die Büros deshalb in Verbindung mit den Touristbüros oder bei Maklern oder früher auch in Lebensmittelläden etc.

Reich kann man damit nicht werden. Viele kleinere Büros lassen sich irgendwann von den großen Anbietern aufkaufen.

Die Vermietung ist und bleibt ein Saisongeschäft. Die Buchungen die ausserhalb der Sommermonate stattfinden, decken kaum die Kosten. Geschweige bringen sie Gewinne.

Zuviel Geld muss ausgegeben werden für Homepage und Katalogerstellung, Erfassung und Beschreibung der Häuser, Personal etc.

Wie sich Unternehmen, die den Status eines Reisebüros haben finanzieren(?), wäre sehr interessant zu erfahren. Hier arbeitet man mit 8 - 10% Provision und evtl. einem Bonus(Umsatzsteuer incl.). Die mittlere Buchung betrug ca. 700€. Bin allerdings nicht ganz auf dem Laufenden, kann sich also etwas verändert haben.

Allein hieraus wird klar, wie schwierig es ist grosse Gewinne zu regenerieren.

Oft werden positive Ergebnisse mit einem schlechten Sommerwetter wieder vernichtet. Dänemark ist eben kein Land mit Sonnengarantie.
Sollys
Mitglied
Beiträge: 965
Registriert: 20.08.2003, 15:23
Wohnort: Nr. Nebel, Danmark

Beitrag von Sollys »

Hallo Opel,

du schreibst: "Zuviel Geld muss ausgegeben werden für Homepage und Katalogerstellung, Erfassung und Beschreibung der Häuser, Personal etc."

Das kannst du so nicht ganz stehen lassen, denn diese Kosten werden ja bei Vermittlung durch ein Büro, durch dieses bestritten.

Die Büros kalkulieren eben mit diesen Kosten, Personal, Service, Katalog, Vermarktung usw....

Lass uns einigermassen realistische Preise nehmen, egal ob grosser oder kleiner Anbieter/Vermittler.

Sagen wir das Büro bekommt im Durchschnitt 25% der Mieteinnahmen, dann sind damit aber für den Eigentümer auch sämtliche Kosten für die o.g. Posten anfallen gedeckt.

Die Büros finanzieren sich wie weiter oben genannt durch die Anzahl der vermittelten Häuser.

Jetzt im Winter ein Verlustgeschäft für alle Beteiligten, im Sommer bis lang noch eine Win Win Situation. :-)

Leider werden die Familien mit Kindern immer weniger, ebenso die Langzeitbuchungen.

Immer mehr Leute reisen für drei Tage zu zweit, anstelle für drei Wochen zu fünft. :-(

Aber, das ist ein anderes Thema und hat nichts mit der Ferienhausbranche, sondern mit Familienpolitik zu tun. :-)
Tatzelwurm
Mitglied
Beiträge: 3978
Registriert: 05.06.2011, 14:43
Wohnort: Hvergelmir

Beitrag von Tatzelwurm »

Hej,

das Ferienhäuser ein Saisongeschäft sind , ist doch nun
wirklich nichts Neues.
Skiliftbetreiber im Sauerland verdienen ihr Geld auch nicht
im Sommer.

Zudem darf man ja Ferienhäuser nicht je jeder tages und
nachtzeit vermieten, auch das verringert den Gewinn. Da muss eben anders kalkuliert werden.

Detlef
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.

Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
frosch
Mitglied
Beiträge: 1660
Registriert: 05.08.2006, 19:44
Wohnort: Berlin

Beitrag von frosch »

Hallo Sollys,
erstmal schön wieder von Dir zu hören!

Ja, meine Ausgangsfrage war nicht richtig formuliert, denn die Meldung warf ja ein Schlaglicht auf die Gewinnsituation bei Vermietungsbüros, nicht bei den Hausbesitzern.
Und für für ein mittelständisches Unternehmen, ist ein Jahresertrag nach Steuern von knapp 70.000 Euro einfach nicht viel.
Was andererseits nicht bedeutet, daß es sich gar nicht lohnt.

Daher also anders gefragt: Ist dieser relativ niedrige Ertrag, wie ihn Bornholms Feriepartner ausweist, typisch für die Büros, oder ist das eher niedrig ?

Fragen tu ich letztlich aus zwei Gründen: Wenn wir wieder mal über die sauteuren Häuser fluchen, will ich nicht unbedingt den Falschen verfluchen.
Und für mich als Selbstständigen ist es immer interessant, einen Blick auf andere Branchen zu werfen, wie gut - oder schlecht - es dort läuft.
Sandsturm(geloescht)

Beitrag von Sandsturm(geloescht) »

frosch hat geschrieben: Und für mich als Selbstständigen ist es immer interessant, einen Blick auf andere Branchen zu werfen, wie gut - oder schlecht - es dort läuft.

Dann sollte Dir ja auch der Begriff "mittelständisches Unternehmen" besser bekannt sein.


Bei einen Ferienhausvermittler auf Bornholm kann sicherlich nicht die Rede von einen mittelständischen Unternehmen sein 8)
Opel
Mitglied
Beiträge: 773
Registriert: 20.06.2012, 16:05
Wohnort: Duisburg

Beitrag von Opel »

@Frosch
Wenn Ferienpartner Bornholm so wenig zu versteuern hat, dann hat er vllt. einen fähigen Steuerberater :idea:

Noch einmal zu der Aussage "Saisonbetrieb". Klar gibt es wo anders auch saisonabhängige Unternehmen. Aber bei eine Skilift ist es z. B. so, das dieser nur in der Saison läuft. So verursacht er nur geringe Kosten. Die Ferienhausvermieter aber vermieten das ganze Jahr über. Dort sind die Büros mit Personal, Raumkosten, Technik, Betriebskosten etc. zu zahlen. Die Spanne liegt bei ca. 40% incl. Steuer. Das hört sich erst einmal sehr viel an.

Die Personalkosten für Schlüsselbüros, Servicepersonal, Katalogerstellung, Technik, Hausbesitzeransprache und Betreuung, Werbungskosten, Mieterbetreuung, Abgaben, Steuern, Steuerberater etc.

Die Häuser müssen vermietet werden. Um das sicherzustellen, muss man auch s.g. Ferienhausvermittler mit ins Boot holen. Werden die Häuser nicht gut vermietet, laufen die Hausbesitzer weg. Dort werden dann Provisionen von ca. 8 - 10 % fällig.

Das ganz große Geld wäre mit dem Verkauf von Häusern zu verdienen. Aber leider nicht mit der Vermietung.
Opel
Mitglied
Beiträge: 773
Registriert: 20.06.2012, 16:05
Wohnort: Duisburg

Beitrag von Opel »

@Frosch
Wenn Ferienpartner Bornholm so wenig zu versteuern hat, dann hat er vllt. einen fähigen Steuerberater :idea:

Noch einmal zu der Aussage "Saisonbetrieb". Klar gibt es wo anders auch saisonabhängige Unternehmen. Aber bei eine Skilift ist es z. B. so, das dieser nur in der Saison läuft. So verursacht er nur geringe Kosten. Die Ferienhausvermieter aber vermieten das ganze Jahr über. Dort sind die Büros mit Personal, Raumkosten, Technik, Betriebskosten etc. zu zahlen. Die Spanne liegt bei ca. 40% incl. Steuer. Das hört sich erst einmal sehr viel an.

Die Personalkosten für Schlüsselbüros, Servicepersonal, Katalogerstellung, Technik, Hausbesitzeransprache und Betreuung, Werbungskosten, Mieterbetreuung, Abgaben, Steuern, Steuerberater etc.

Die Häuser müssen vermietet werden. Um das sicherzustellen, muss man auch s.g. Ferienhausvermittler mit ins Boot holen. Werden die Häuser nicht gut vermietet, laufen die Hausbesitzer weg. Dort werden dann Provisionen von ca. 8 - 10 % fällig.

Das ganz große Geld wäre mit dem Verkauf von Häusern zu verdienen. Aber leider nicht mit der Vermietung.
frosch
Mitglied
Beiträge: 1660
Registriert: 05.08.2006, 19:44
Wohnort: Berlin

Beitrag von frosch »

Opel hat geschrieben:@Frosch
Wenn Ferienpartner Bornholm so wenig zu versteuern hat, dann hat er vllt. einen fähigen Steuerberater :idea:
@opel:
Die genannten Erträge sind nach Steuern, wie´s auch im Artikel steht.
Sollys
Mitglied
Beiträge: 965
Registriert: 20.08.2003, 15:23
Wohnort: Nr. Nebel, Danmark

Beitrag von Sollys »

Die Vermittlungsbüros sind eben Dienstleistungsbetriebe.

Da ist nicht das ganz grosse Geld zu holen, es sei denn man ist Stardienstleistungsvermittler, wie sie es in der Friseur-, Kosmetik-, Makler- und sicherlich auch Ferienhausvemrittlungsbranche gibt.

Aber die Durchschnittsanbieter, wie der Normalfriseur oder der grosse Anbieter in der Ferienhausbranche ist eben nichts wahnsinnig Besonderes und verdient dementsprechend einfach sein täglich Brot mit der täglichen Arbeit.

Grosse Gewinne sind da nicht zu erwarten, Abzocke ist es auch nicht, ein Verlustunternehmen aber glücklicherweise auch noch nicht.

Natürlich verdienen wir unser Geld, im wahrsten Sinne des Wortes, wir leisten auch etwas dafür. Aber dass man von hohen Gewinnen und überdurchschnittlichen Einnahmen sprechen kann ist nicht der Fall.
Schlecht geht es uns auch nicht.

Es ist ein Markt der durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird und durch die landestypischen Kosten und Steuern determiniert ist. :-)
Opel
Mitglied
Beiträge: 773
Registriert: 20.06.2012, 16:05
Wohnort: Duisburg

Beitrag von Opel »

@Frosch

Also 70.000 Euronen auf die Kralle.....das ist nicht schlecht. Das wünscht sich mancher.

Wo ist dein Problem?
Antworten