25örefan hat geschrieben:Ein weiterer (nicht nur dänemarktypischer) Schritt zum Nanny- Staat:
Jeder zweite Däne ist fettleibig. Forscher wollen dem mit einem breiten Katalog an Maßnahmen entgegenwirken.
Das ist doch ein alter Hut:
In Dänemark hat man im Jahr 2011 mit einer Fettsteuer versucht, das Konsumverhalten seiner Einwohner zu verändern. Umgerechnet 2,14 Euro pro Kilogramm mussten die Dänen mehr zahlen für Fleisch, Milchprodukte und Öl mit einem Anteil von mehr als 2,3 Prozent gesättigten Fettsäuren. Doch nach heftiger Kritik wurde die Steuer im Januar 2013 wieder abgeschafft. Die Universitäten von Oxford und Kopenhagen haben sich in einer Studie mit den Auswirkungen der Steuer auf das Konsumverhalten der Dänen beschäftigt. Und sie liefern gute Argumente, warum eine solche Steuer wieder eingeführt werden könnte.
Quelle:
https://www.wiwo.de/technologie/green/d ... 54476.html
Wie nachzulesen ist führte die Einführung der Fettsteuer in Dänemark trotz der Abschaffung nach einem Jahr zu einem nicht unerheblichen Erfolg:
https://www.euractiv.de/section/gesundh ... alten-vor/
25örefan hat geschrieben:
Wenn das nicht Bevormundung und Entlassung aus der freien Entscheidung und Eigenverantwortung ist:
Eine Begrenzung des Inhalts von Fett, Salz und Zucker, Regulierung der Vermarktung von ungesunder Nahrung,
Und wenn schon. Manchmal erscheint es sinnvoll das Volk im Hinblick auf die Volksgesundheit auf die richtige Spur zu bringen. Fettleibigkeit mit all seinen schädigenden Auswirkungen belastet schließlich unser Gesundheitssystem und das Solidarsystem, auf welches unser Gesundheitssystem aufbaut stark. Und so muss eben das eine oder andere solidarische Handeln zum Wohle aller mit sanften Druck eingefordert werden. Es steht dann ja immer noch jedem Verbraucher frei, ungesund zu leben. Es kostet dann eben nur etwas mehr.
Andere Staaten sind da bereits viel weiter. In England beispielsweise hat man von Regierungsseite aus dem Zuckerkonsum den Kampf angesagt. Nach der Anhebung der Unternehmenssteuer auf zuckerhaltige Limonaden 2018 (gestaffelt nach Zuckergehalt des jeweiligen Getränks) haben die Getränkehersteller den Zuckergehalt ihrer Limonaden auf rund die Hälfte reduziert.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 13839.html
In Deutschland werden derartige Maßnahmen ja bereits seit langer Zeit diskutiert, von s.g. Gutmenschen die da gleich wieder das Selbstbestimmungsrecht wanken sehen aber heftig bombardiert.
Dabei kennen wir derartige staatlich vorgenommenen Regularien seit vielen Jahren: Die Alkohol- und Tabaksteuer beispielsweise ist so eine Konsumbremse. Und auch die Hundesteuer. Die wurde 1809 als seuchenpolizeiliche Maßnahme eingeführt und sollte die Hundeanzahl und dadurch die Tollwutgefahr verringern. Und dann die Masern-Impfplicht oder...
Bei all diesen staatlich verordneten Maßnahmen geht es nicht einzig um den Schutz und das Wohlergehen des Einzelnen sondern um das Wohlergehen aller, der Volksgesundheit.
Freie Entscheidung und Eigenverantwortung (Selbstbestimmung) sind zwar Dinge, die in unseren Grundrechten verankert sind. Sie haben jedoch da ihre Grenzen, wo das Ausleben dieser Grundrechte
1. das Leben oder die Gesundheit einen selbst gefährden und/oder
2. andere Menschen infolge benachteiligt oder gefährdet werden.
Mein Fazit: Ich hoffe, dass Dänemarks zweiter Anlauf nicht wieder zur Eintagsfliege mutiert zumal der erste Versuch vor zwei Jahren doch bereits einen spürbaren Erfolg verzeichnen konnte.
Es bleibt die Frage, wohin mit dem ganzen überschüssigen Fett der nicht verkonsumiert wird. Joseph Bouys kann es ja nicht mehr verwerten (Stichwort „Fettecke“).
