Post vom dt. Inkassobüro w. Strafzettel in DK

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lailacat
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Post vom dt. Inkassobüro w. Strafzettel in DK

Beitrag von lailacat »

Guten Tag, wir haben Anfang April auf dem Aldi-Parkplatz in Ringköbing von der Firma Europark einen Strafzettel über 510,-DK bekommen weil die Parkzeit überschritten war. Den Strafzettel habe ich in der Rundablage entsorgt da dies ja in Deutschland nicht weiter verfolgt werden kann lt. Gesetz. Nun bekomme ich von einem deutschen Inkassobüro eine Zahlungsaufforderung mit horrenden Gebühren.
Was nun? Hat jemand Erfahrung damit?
lillebaek

Strafzettel

Beitrag von lillebaek »

Oh, nein!!

Ich war eigentlich auch der Meinung, das so was nicht verfolgt wird?!?

Vielleicht liegt es daran, dass der Strafzettel von einem privaten Unternhemen ausgestellt ist? Ich glaube auf jeden Fall zu wissen, dass Bussstrafen von der Polizei nicht an deutschen Inkasso-Firmen weiterleitet werden.

"Umgekehrt", d.h. dänisches Auto in D, werden die Parkknüllchen auf jeden Fall nicht weitergeleitet, weiss ich aus eigener Erfahrung.... :oops:
thorbinoxx

Beitrag von thorbinoxx »

scheint ein fall fuer interpol zu sein. im naechsten schritt wird sicherlich die auslieferung beantragt mit anschliessender ueberstellung ;-)
sap83

Beitrag von sap83 »

Hallo Ihr.

Also die deutsche Polizei arbeitet schon mal nicht mit Inkasso-Firmen.
Hier wird alles Polizeiintern weitergeleitet. z.B. wenn du Geblitzt worden bist in Hamburg und in Bayern wohnst kommt es von der Polizei Hamburg zu der Polizei an deinem Wohnort.

Aus dem Ausland gibt es meines wissen nur wenige Abkommen mit anderen Ländern zu verfolgung von Ordnungswidrigkeiten: Altbekannt- 160 km/h auf der Österreichischen Autobahn und dann ein paar Wochen nach dem Urlaub kommt die Rechnung!

Bei Dänemark wär mir das Höchstens wie Ordnungswidrigkeiten im Anzeigenbereich denkbar. Sprich: Bei erlaubten 100 km/h 160 km/h fahren.
Das ist sauteuer (Punkte und sate Geldbuße)

Aber bei geringfügigen Sachen ist der Verwaltungsaufwand zu groß.

Die Frage ist nur ob der Zettel von einem privaten Unternehmen ausgestellt wurde. Da ist dann ein Privatmann dahinter und der arbeitet dann auch mit Inkasso-Unternehmen.... Ist zwar manchmal etwas unseriös aber es klappt.
In der Regel steht dann auch irgendwo ein kleines Schild mit dem Namen des Parkplatzbetreibers und auch dass im Falle eines nicht Zahlens das ganze Zivilrechtlich verfolgt wird.
Und das ist sicher auch gemäss dänischem Gesetz möglich.

So jetzt noch einen schönen Tag und 2:0 für DEUTSCHLAND ... SCHLAND SCHLAND ... SCHLAND.....................
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!
Vielleicht findest Ihr hier was dazu?

http://www.dk-forum.de/forum/viewtopic.php?t=5132&postdays=0&postorder=asc&highlight=parkgeb%FChren&start=15

Gruß Ursel, DK
Danebod

Beitrag von Danebod »

Und soweit ich weiß, sind die Zeiten vorbei, wo man Strafzettel einfach wegwerfen konnte, weil sie wegen des zu hohen Verwaltungsaufwandes nicht bis ins Ausland eingetrieben wurden. Da ist jetzt die EU davor, und die Inkassofirma ist beauftragt und wird sich einen Titel besorgen, wenn sie ihn nicht schon hat, und dann kommen natürlich noch die Gebühren dazu.

Sådan, Karl Smart... :mrgreen:
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!
Ich werf nochmal 2 Links hinterher - vielleicht wird man dort schlauer?

http://www.sellpage.de/reiseinformationen/bussgelder.html

http://www.netscape.de/index.jsp?cid=877788870&sg=Auto_Bussgeldkatalog

Gruß Ursel, DK
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Heute war einen Artikel in Jyllands-Posten:

http://www.jp.dk/indland/artikel:aid=3824160/

demnach hat die Polizei in DK weitgehend aufgehört sich um Falschparken zu kümmern. Das ist jetzt fast ausschlieslich Sache der Kommunen und die haben in aller Regel eine Private Firma mit der Sache beauftragt. Es ist also absolut normal, daß die Forderung von eine private Firma stammt. Hier geht es wohl auch um einen privaten Parkplatz - der Aldi gehört und wo Aldi dann die Überwachung an Europark übertragen hat.

Juristisch heißt das übrigens, daß es kein Bußgeld ist, sondern ein Parkgebühr. Indem Du die Parkplatz der Firma benutzt hast, hast Du mit der Firma Aldi ein Vertrag über die Nutzung/Miete des Parkplatzes zugestimmt.
lailacat hat geschrieben:Den Strafzettel habe ich in der Rundablage entsorgt da dies ja in Deutschland nicht weiter verfolgt werden kann lt. Gesetz.
Diese Auffassung ist eben ein bedauerlicher Irrtum. Solche Sachen konnten immer verfolgt werden. Allerdings wurden die Sachen oft fallen gelassen, weil der Aufwand sich nicht gelohnt hat - bzw. der Aufwand wäre nicht angemessen.

Ob man sich darauf verläßt ist aber natürlich Glückssache.
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Muschelsucher
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Beitrag von Muschelsucher »

Leider wahr,......
Sie können uns kriegen.
Meine Freundin und mich sollte ein falsches Parkerchen vor dem Føtex in Odense zuerst 500 dkk kosten und summierte sich dann letztendlich zu stolzen 245,- Euro plus Gebühr, da ich auch nicht dran glauben wollte.

Auch wir hatten das Zettelchen diskret entsorgt und wurden gefunden.
Die Sache ist rechtens, man wird zur Kasse gebeten.
Also mein Rat, wenn auch bitter: Zahle lieber jetzt als später, sonst wird es nur unnötig teurer.

Liebe Grüsse aus dem Backofen
Wir haben schlappe 28 Grad im Schatten....
Rette dich selbst, bevor´s die anderen tun.....
biskemad

Beitrag von biskemad »

Ja ja so kann`s gehen! :mrgreen:

Wenn Du nicht zahlst und beim nächsten Dänemarkurlaub erwischt wirst geht`s ab! Wohin? Guckst Du!

[img]http://www.cosgan.de/images/smilie/traurig/k045.gif[/img]

:wink: :wink: :wink:
Lu777

Beitrag von Lu777 »

Wir haben im letzten Jahr auf dem Parkplatz in Skagen geparkt und vergessen einen Parkschein zu ziehen. Als wir zurück kamen hatten wir auch ein Knöllchen dran, in allen möglichen Sprachen verfasst. Das waren umgerechnet so um die 75€ und wir sind fast umgefallen. Mein Freund hat die Strafe pflichtbewusst zuhause natürlich sofort überwiesen, wobei ich bestimmt ertsmal abgewartet hätte... :wink:
wak-r532
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Beitrag von wak-r532 »

Kurzes Hallo von meiner Seite.

Es mag sein, dass es nur wenige Übereinkommen wg. Ordnungswidrigkeiten gibt. Aber das dänische Recht kennt keine OWi, sondern nur Straftaten. Und Übereinkommen zur gegenseitigen Anerkennung von Urteilen etc. gibt es zu Hauf.

PS: Auch andere Staaten, z.B. Holland, bedienen sich der Hilfe von Inkasso-Unternehmen bei Strafzetteln ;-)

G!Thomas
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

wak-r532 hat geschrieben: Es mag sein, dass es nur wenige Übereinkommen wg. Ordnungswidrigkeiten gibt. Aber das dänische Recht kennt keine OWi, sondern nur Straftaten.
Und das hier hat weder mit dem einen noch mit dem anderen irgend etwas zu tun !!!

Wie schon mal gesagt, es ist kein Bußgeld sondern ein Parkgebühr. Deshalb ist es auch absolut irrelevant, ob es Überenkommen zur Verfolgung von Straftaten gibt.

Es geht hier um einen Kostenpflichtigen Parkplatz. Das ist nichts anderes als im Parkhaus oder sonst wo. Nur die Gebührenstruktur ist hier etwas "ungewöhnlich": Ich vermute, sie beträgt für die ersten 2 Stunden 0 Kronen und danach für jede 24 Stunden jeweils 510 Kronen.

Es ist aber immer noch ein Parkgebühr. Man darf also gerne den Parkplatz so lange nutzen, wie man will. Man darf dort gerne 5 oder 10 Stunden parken. Man kommt deswegen bestimmt nicht ins Gefängnis. Man muß nur die entsprechende Parkgebühr bezahlen.

Juristisch gesehen geht es also um eine Miete für die Nutzung des Parkplatzes. Das ist nichts anderes, als die 20 Kronen, die man im Parkhaus bezahlt oder die Miete für das Sommerhaus. In allen Fällen gibt es ein Mietvertrag. In diesem Fall hat man den Vertrag zugestimmt, indem man sein Fahrzeug dort abgestellt hat. Und wer sein Mietvertrag nicht erfüllt, indem er die Miete nicht bezahlt, der wird gephändet. Das gilt gleichermaßen für Wohnung, Sommerhaus und Parkplatz. All dies bedeutet übrigens auch, daß derjenige, der beruflich unterwegs ist, die Gebühr steuerlich geltend machen kann.

Ob eine solche Pfändung auch über die Landesgrenze geht, ist natürlich (nur) eine Kostenfrage. Lohnt der Aufwand verglichen mit der ausstehende Gebühr/Miete? Für ein mal 510 Kronen lohnt sich das vermutlich nicht, aber wenn die Firma Europark einige Hundert oder Tausend Fälle im Jahr hat, und dazu einen festen Partner in Form einer Deutschen Inkassobüro findet, dann sieht die Rechnung natürlich ganz anders aus.
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Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!

Ergänzung:
"Lohnt der Aufwand verglichen mit der ausstehende Gebühr/Miete? Für ein mal 510 Kronen lohnt sich das vermutlich nicht, aber wenn die Firma Europark einige Hundert oder Tausend Fälle im Jahr hat, und dazu einen festen Partner in Form einer Deutschen Inkassobüro findet, dann sieht die Rechnung natürlich ganz anders aus."

Und wenn die Langzeitparker auf dem Kaufhausplatz den Käufern die nahen Parkplätze blockieren und somit die Kunden ja quasi fernhalten, dann kann sich das auf Dauer eben auch rentieren...

Gruß Ursel, im sommerlichen DK
wak-r532
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Beitrag von wak-r532 »

Lars J. Helbo hat geschrieben:.... All dies bedeutet übrigens auch, daß derjenige, der beruflich unterwegs ist, die Gebühr steuerlich geltend machen kann...
Zumindest das dürfte für das deutsche SteuerR nicht gelten. Nach EStG dürfen Strafen und alle Abgaben, die Strafcharakter aufweisen, die Steuerschuld nicht mindern.

Und selbst wenn es sich nach dænischem Recht um eine Art "Miete" handeln sollte (was ich mangels næherer Kenntnis des dænischen Kollissionsrechts nicht beurteilen kann), so überwiegt doch der Strafcharakter. Es wird ja eine Überschreitung der Parkzeit geahndet, wie es in Deutschland ebenfalls üblich ist.
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