Die Macht der Sprache - "Ausgewanderte Wörter"

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annikade
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Die Macht der Sprache - "Ausgewanderte Wörter"

Beitrag von annikade »

Wer sich dafür interessiert, kann hier über [url=http://www.die-macht-der-sprache.de/]"Ausgewanderte Wörter"[/url] lesen.
Und noch mehr zum Thema (deutsche) Sprache.

Gruß

/annika
Nullermand
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Beitrag von Nullermand »

Hej Annika,

danke für den Link - es gibt so vieles was man nicht weiss. Werde jetzt aber nicht verraten, wie lange ich für das Memory gebraucht habe.

Den darunter stehenden Artikel fand ich allerdings, gerade für dieses Forum, auch sehr interessant. „Genderfreundliche Sprache“ - das scheint ein deutsches Problem zu sein. In DK ist eine Frau ja ganz selbstverständlich irgendwo „formand“ - auf deutsch geht das ja gar nicht! Andererseits: der Vorstand - die Vorständin??? Und Vorsteherin ist ja nun auch wieder was anderes......

Tak for det!

LG

Nullermand
annikade
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Beitrag von annikade »

Nullermand hat geschrieben:Hej Annika,
danke für den Link - es gibt so vieles was man nicht weiss. Werde jetzt aber nicht verraten, wie lange ich für das Memory gebraucht habe.

Den darunter stehenden Artikel fand ich allerdings, gerade für dieses Forum, auch sehr interessant. „Genderfreundliche Sprache“ - das scheint ein deutsches Problem zu sein. In DK ist eine Frau ja ganz selbstverständlich irgendwo „formand“ - auf deutsch geht das ja gar nicht! Andererseits: der Vorstand - die Vorständin??? Und Vorsteherin ist ja nun auch wieder was anderes......

Tak for det!

LG

Nullermand
Selv tak - wegen des Interesses!
Schade, dass niemand was zum Thema "Wörterwanderung" beitragen konnte. Vielleicht gibt's in Dänemark noch ein paar gewanderte deutsche Wörter, von denen wir noch nichts wussten?

Von mir aus könnte man sich übrigens das mit der "gendersensiblen Sprache" ruhig sparen. Kostet so viel Zeit und Atem (liebe Leserinnen und Leser....). ;-) Schön erholsam, wenn es mal kein "sie" und "er" zu beachten gibt, wie im Dänischen. Von mir aus dann auch mit einem ulkigen "m/f" oder so... ;-)

Bei mir warens 47 Wihaister... äähh... Züge... :oops:

/annika
Nullermand
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Beitrag von Nullermand »

Will ja nicht angeben, aber mit 30 „Lumpen“ war ich durch!

Das Thema „Wörterwanderung“ wollte ich nicht abwerten, aber leider kann ich dazu nicht so viel beitragen. Vermute aber, dass mein Mann mit seiner deutsch/dänischen Verwirrung gerade dazu beiträgt. Der spricht manchmal ein Kauderwelsch....und merkt es nicht einmal.

Im Gegenzug beachte ich immer gern Worte, die man aus dem Dänischen nicht in einem Wort ins Deutsche übersetzen kann. Das macht mir einfach Spass, weiss der Geier warum. Meine letzte „Errungenschaft“ ist: at småløbe - und da gibt es noch so viele andere Verben, die mit små ... gehen aber nicht übersetzt werden können. Kennst du andere?

LG

Nullermand
muldvarp
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Beitrag von muldvarp »

Hej annikade,

Danke für den link. Hab's leider zu spät gesehen.
Ist aber trotzdem interessant.

hi, hi
Wihaister :P
Wenn man's nicht besser wüsste könnte es nach geschriebenem Schwäbisch aussehen...

Gruß og solstråler til dig
fra muldvarp
geloescht19

Beitrag von geloescht19 »

Hej

ja denkt Euch ich habe sogar ein Wort eingesadt, das vom Deutschen ins Dänische ausgewandert ist:

Liebhaver
Liebhavervilla etc.

Ein echter Mischling.

Charlotte
Lippe 1
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Beitrag von Lippe 1 »

Hej,

ich glaube, (möchte aber gern weiteres darüber wissen) dass viele Wörter im Dänischen mit der Vorsilbe ge- aus dem Deutschen kommen, z.B gemyse, gemyt, gebyr, osv.
Wer weiß da mehr?

Schöne Grüße aus Lippe
Günter
Danebod

Beitrag von Danebod »

Da die Vorsilbe Ge- hochdeutsch ist, sind das Wörter, die überwiegend recht spät ins Dänische gekommen sind, als der Einfluss des Plattdeutschen nachließ - weil es selbst in seinem eigenen Sprachgebiet unter Druck von Süden kam.

Ich hab als Vorschlag "Berufsverbot" beigesteuert, das im Dänischen recht neu ist, das gibt es etwa seit den 1970ern, als Willy Brandt "mehr Demokratie wagen" wollte.
thorbinoxx

Beitrag von thorbinoxx »

Troldmor hat geschrieben:Hej

ja denkt Euch ich habe sogar ein Wort eingesadt, das vom Deutschen ins Dänische ausgewandert ist:

Liebhaver
Liebhavervilla etc.

Ein echter Mischling.

Charlotte
na charlotte, da haben wir ja fast was gemeinsam - ich habe liebhaveri eingesandt - puha - seen wir uns wohl auf der preisverleihung nich?
Berndt

Beitrag von Berndt »

@ Nullermand - - - > små-
Es gibt auch die Wörter: småregne - småtosset - småtravlt
Also ein Zustand zwischen wenig und viel......

Mir fallen momentan diese von Deutschl. eingewanderten Wörter ein
(die Buchstabierung vielleicht ein wenig geändert) :arrow:

totenslæger (=Totschläger)- ungefähr - habengut (=Hab und Gut) - gewesen (=Seelenwärmer) - gesjæft - fingerspitzengefühl - slager (=Schlager) - fartskriver (=fahrtschreiber) - das letztere hätte "køreskriver" heißen sollen.

Leider bin ich erst jetzt auf dieses interessante Thema aufmerksam geworden.
Arnstein
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Beitrag von Arnstein »

Also ich finde das schwierig, weil doch eh "der halbe" dänische Wortschatz aus (nieder)deutschen Lehnwörtern besteht.

Wollen wir mal?

aber (der er et aber dabei)
abitur
adel
adelig
afart (Abart)
afbilde (abbilden)
afbillede (Abbild)
afblæse (abblasen)
afbræk (Abbruch)
afdanke (abdanken)
affart (Abfahrt)
affatte (abfassen)
affinde (abfinden)
affældig (abfällig)
afgrund (Abgrund)
afhandling (Abhandlung)
afhøre (abhören)
aflad (Ablass)
aflyd (Ablaut)
afsats (Absatz)
afsked (Abschied)
afskum (Abschaum)
afskrække (abschrecken)
afsky (Abscheu)
afsmag (Abgeschmack)
afsnit (Abschnitt)
afsondre (absondern)
afstand (Abstand)
afstikker (Abstecher)
agt (Acht)
-agtig (-haftig, -artig)
ak! (ach!)
akse
alene (alleine)
aller-
almagt (Allmacht)
almægtig (allmächtig)
alsidig (allseitig)
amt
an
anbefale (anbefehlen)
anbelange (anbelangen)
andagt (Andacht)
andel (Anteil)
anderswo engagiert
andrage (antragen)
andrik (Enterich)
andægtig (andächtich)
ane (Ahne)
ane (ahnen)
anerkende (anerkennen)
anfald (Anfall)
anfordring (Anforderung)
anfægte (anfechten)
anføre (anführen)
angive (angeben)
angreb (Angriff)
angribe (angreifen)
angst
angå (angehen)
anholde (anhalten)
anhænger
anklage
anklang
ankomme
anløbe (anlaufen)
anmarch
anmasse (sich anmaßen)
anmelde
anmærkning (Anmerkung)
anordne
anråbe (anrufen)
ansamling (Ansammlung)
ansats
anse (ansehen)
ansigt (Ansicht)
anskaffe (anschaffen)
anskue (anschauen)
anskyde (anschießen)
anslag (Anschlag)
anspore (anspornen)
anspænde (anspannen)
anstalt
anstand
anstifte
anstikke (anstechen)
anstille (anstellen)
anstrenge
....

Es gibt also eine Unmenge :D
isbjørn
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Beitrag von isbjørn »

Hei,

kennt man in DK auch den Begriff "Vorspiel" ?

In Norwegen ist das ein sehr häufig benutzter Ausdruck. Er bedeutet, dass man sich vor dem Ausgehen bei jemandem trifft und sich dort schon mal ein bißchen auf den richtigen Alkoholpegel trinkt, bevor man ein Lokal (Disko, Kneipe, etc.) besucht.

Genauso gibt es danach das "Nachspiel", wenn man den erforderlichen Pegel im Rahmen des Ausgehens noch nicht erreicht hat.

Wie ist das in DK ?

Hilsen

isbjørn
Og har jeg end sejlet min skude på grund, o, så var det dog dejligt at fare ! (Kjærlighedens Komedie)
Skou

Beitrag von Skou »

hallo alle

Afsked, alene u.s.w. sind keine deutsche oder niederdeutsche Lehnwörter. Der Grund, warum sie den deutschen ähneln, ist das Deutsch und Dänisch, wie auch Schwedisch, Niederdeutsch, Norwegisch usw, derselben Sprache entstammen, nämlich Urgermanisch. Erst im 6. oder 7. Jahrhundert haben sich die neuen germanischen Sprachen aus dem urgermanischen entwickelt. Danach hat es eine gewisse sprachliche Entwicklung gegeben, aber viele Wörter ähneln sich immer noch, wie z.B. die obenerwähnten.
Lehnwörter sind mehr oder weniger assimilierte Fremdwörter, das heißt Orthographie, Lautform und Flexion wird die neue Sprache angepasst, z.B "Bischof" aus dem Griechischen "episkopos". Fremdwörter halten ihre ursprüngliche Gestalt bei, z.B. "Saison" aus dem Französischen.

Gruß

Carsten
Arnstein
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Wohnort: Kiel

Beitrag von Arnstein »

Skou hat geschrieben:hallo alle

Afsked, alene u.s.w. sind keine deutsche oder niederdeutsche Lehnwörter.
Entschuldige, aber da irrst du. Altnordisch kennt einn für allein (vgl. engl. alone). Im modernen Färöisch sagt man einsamallur.

"Afsked" ist nun wirklich ein reiner Germanismus. Auf Altnordisch gibt es sowas nicht, sondern da heißt es leyfi (vgl. engl. leave), Neufäröisch fráfaring, avstaðfaring, skilnaður

Ich habe schon bewusst nur Wörter ausgewählt, deren Etymologie klar auf das Deutsche zurück geht, also echte Germanismen im Dänischen.

Also Dänisch-Färöisch (was bekanntermaßen recht puristisch ist)

adel - aðal (Germanismus)
adelig - aðalborin
afart (Abart) - frábrigdi
afbilde (abbilden) - mynda, avmynda
afbillede (Abbild) - eftirmynd
afblæse (abblasen) - blása av (Germanismus)
afbræk (Abbruch) - avbrek (Germanismus), stígur, skaði
afdanket (abgedankt) - gamal og slitin
affart (Abfahrt) - fráfaring
affatte (abfassen) - seta saman, orða
affinde (abfinden) - lata sær n-ð lynda, semjast við ein
affældig (abfällig) - lasafarin, lasaligur
afgrund (Abgrund) - dýpi
afhandling (Abhandlung) - ritgerð
afhøre (abhören) - yvirhoyra, spyrja (= spørge)
aflad (Ablass) - avlát (Germanismus)
aflyd (Ablaut) - avljóð (Germanismus)
afsats (Absatz) - hjalli, pallur, stallur, sjøtul, sjøt; brúgv, hamar; rók, torva
afsked (Abschied) - fráfaring; avstaðfaring, skilnaður
afskum (Abschaum) - ótýggj, vittuggi, óvætti, bartrog
afskrække (abschrecken) - ræða frá, - virke afskrækkende på: styggja
afsky (Abscheu) - andstygd, stikni, vaml
afsmag (Abgeschmack) - atsmakkur (Germanismus?), remma
afsnit (Abschnitt) - táttur, partur, deild, bólkur, stykki
afstand (Abstand) - fjarstøða
afstikker (Abstecher) - slank, rend
agt (Acht) - ætlan, ætling, ætlingur
ak! (ach!) - á!
akse - ásur (gemeingermanisch)
alene (alleine) - einsamallur
almagt (Allmacht) - alvald
alsidig (allseitig) - fjølbroyttur
amt -amt (Germanismus)
an - fyri
anbefale (anbefehlen) - tilmæla, viðmæla
andagt (Andacht) - bønarhald, áhugi
andel (Anteil) - lutur, partur
andrage (antragen) - søkja um, biðja um
andrik (Enterich) - dunnusteggi
andægtig (andächtich) - áhugaður
ane (ahnen) - gruna, vara, óra, vita av, hóma
anerkende (anerkennen) -játta, viðurkenna, goðkenna, ásanna, vátta
anfald (Anfall) - ríð, herðindi, kast, slag; álop, atsókn, árás
anfordring (Anforderung) - tað ið kravt verður
anfægte (anfechten) - herja á, leypa á, ráðast á, finnast at; pina, nerva
anføre (anführen) - ganga á odda fyri, ganga undan, standa fyri,
angive (angeben) - geva upp; áseta
angreb (Angriff) - álop, atsókn, ágonga...
angribe (angreifen) - leypa á, herja á, leggja á...
angst - ótti, ræðsla, angist (gemeinermanisch)
angå (angehen) - viðvikja
anholde (anhalten) - taka (á hondum)
anklage - klaga, kæra, søk, kærumál...
anklang - undirtøka
ankomme - koma, lenda
anløbe (anlaufen) - koma at, leggja at
anmarch - koming
anmasselse (Anmaßung) - ágongd
anmelde - boða frá, siga til, kunngera; ummæla
anmærkning (Anmerkung) - viðmerking
anråbe (anrufen) - ákalla, heita á, bøna
ansats - ánæmi; varrastøða
anse (ansehen) - halda, meta, ætla
ansigt (Ansicht) - andlit
anskaffe (anschaffen) - fáa sær
anskue (anschauen) - skoða, líta at
anskyde (anschießen) - særa, lamskjóta
anslag (Anschlag) - slag, stoytur; ráð, ráðagerð
anspore (anspornen) - driva á, koyra á -> Koyra á Føroyar! (Färöer, Färöer, noch ein Tor!!!)
anspænde (anspannen) - royna, troyta
anstalt - stovnur
anstand - frest, freist
anstifte - íbirta, birta í, kveikja í, spinna í
anstikke (anstechen) - seta á
anstille (anstellen) - gera, fáa í lag
anstrenge - mæða, stríðast, strevast, sjabba, sjagga, knógva, kneyka, kneykra, tava, kýta seg

Wohlgemerkt, es gibt relativ viele Germanismen (meist aus dem Dänischen, also als Danismen empfunden) im Färöischen, diese sind angeführt ;)
Zuletzt geändert von Arnstein am 22.12.2006, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
Danebod

Beitrag von Danebod »

Amt ist ein Lehnwort aus dem Keltischen.

Wurde über das Deutsche, in dem es natürlich auch ein Lehnwort ist, zweimal ins Nordische entlehnt, einmal in althochdeutscher Zeit, als es dort noch nicht kontrahiert war, in dieser ursprünglicheren Form ist es als embede im Dänischen bewahrt. Und wesentlich später nochmal, als es im deutschen bereits zu Amt kontrahiert war.
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