Hauskauf - Finanzierung, rechtliches?

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pipeline
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Hauskauf - Finanzierung, rechtliches?

Beitrag von pipeline »

Hallo, ich nochmal (ich will's heute aber auch gleich wissen! :wink: )

Wenn mein Mann und ich es tatsaechlich schaffen, noch dieses Jahr nach DK zu ziehen, wie sieht das aus mit der Finanzierung eines Hauses?
Beispiel: hier in Grossbritannien ist es so, dass man mindestens seit 6 Monaten im land leben muss und mindestens 3 zusammenhaengende Lohnbescheide vom selben Arbeitgeber aus den letzten 3 Monaten vorlegen koennen muss, um ein Haus zu finanzieren. Die Anzahlung liegt dann fuer gewoehnlich bei 5%, ggf bei 3% wenn man zum ersten Mal kauft (in GB kaufen sich die Leute durchschnittlich alle 5-10 Jahre ein anderes Haus!) und unter ganz speziellen Umstaenden auch schon mal ne 100% Finanzierung - kommt auf die Bank an.
Gibt es in DK auch derartige Regeln (ich wuesste es uebrigens auch fuer D nicht...). Wie lange muesste ich ggf mieten, ehe ich mir ein Haus finanzieren "darf"? Gibt es fuer "Ersttaeter" auf dem daenischen Immobilienmarkt einen Mindestprozentsatz fuer die Anzahlung fuer eine Immobilie, um eine etwaige "Mindestaufenthaltsdauer" zu umgehen und gleich kaufen zu koennen (wir hoffen, aus dem Verkauf unseres Hauses in Schottland ordentlich Kapital zu schlagen - Hauspreise hier steigen seit Jahren ganz schoen zuegig an!).

Ich hoffe das war jetzt nicht zu verwirrend gefragt - und dann wollte ich noch erwaehnen, ich finde es richtig erfrischend, mal zu den Fragern und nicht zu den Gefragten zu gehoeren! Ich treibe mich normalerweise in Foren dieser Art fuer Schottland herum und da hagelt es auch immer nur so "Auswander-Frager" - endlich darf ich auch mal loechern! :D

LG Corinna
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Es gibt in DK besondere Baufinanzierungsinstitute (Kreditforeninger). Die dürfen laut Gesetz höchstens 80% vom Wert des Hauses finanzieren. Dann gibt es ein Zusatzfinanzierung von einer normalen Bank, das ist normalerweise 10 bis 15%, ist aber Verhandlungssache.

Es gibt keine Gesetzlichen Regeln dafür, wie lange Ihr vorher hier sein müßt. Da Dein Mann Däne ist, und früher mehr als 5 Jahre in DK gelebt hat, könnt Ihr sogar sofort ein Sommerhaus kaufen.

Der Bank will aber wissen, ob Ihr die Monatliche Leistungen aufbringen könnt. Dazu verlangen sie normalerweise 3 Monatgehaltsabrechnungen. Das ist aber auch Verhandlungssache, und hat viel damit zu tun, wie eng, Eure Budget geschnitten ist.

Fangt aber am besten hier an:

http://boligsiden.dk

Von dort gibt es links zu den Maglern. Jede Magler ist mit ein Kreditforening verbunden und wird immer ein Finanzierungsplan bereit halten. Dort kannst Du dann genau sehen, wie viel Eigenleistung vorgesehen ist.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Danke dir, Lars!

Eine Frage ist mir da jetzt noch eingefallen - sind die Hauspreise in DK Festpreise? Oder sind das Mindestgebote, so wie das hier bei uns in Schottland laeuft? (Hier wird z.B. ein Haus fuer "offers over £120.000" angeboten, und dann beginnt die Schlacht derer, die es gerne haben wollen - und wer den hoechsten Preis bietet, kriegt den Zuschlag. Problem: die Bank finanziert nur den eigentlichen Wert des Hauses - der fuer gewoehnlich leicht ueber dem Mindestgebot liegt - das Hoechstgebot geht aber gerne 20-25% drueber, und das muss man dann selber aufbringen. Deswegen ist es fuer Erstkaeufer in Schottland sehr sehr schwer, ueberhaupt in den Immobilienmarkt einzusteigen.
In England sieht das schon wieder ganz anders aus, da spricht man von "guide price" und nicht selten werden die Haeuser fuer weniger als urspruenglich angepeilt verkauft - also etwa als Beispiel guide price £240.000, verkauft fuer £220.000.

Wie ist das in DK? Kann ich davon ausgehen, dass der Preis, der im Internet fuer eine Immobilie angegeben ist, auch der ist, den ich dann abdruecken darf?
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das kommt ganz auf die Marktlage an. Vor 2-3 Jahren gab es oft mehrere Interessenten und dann konnte man riskieren, daß man etwas mehr bezahlen durfte. Im Moment geht es eher in die andere Richtung.

Es ist also immer Verhandlungssache. Im Moment würde ich versuchen 10% unter dem angegebenen Preis zu bieten.

Kommt natürlich auch drauf an, wie schnell man handeln kann. Viele potentielle Käufer haben ja selber ein Haus, die sie erst verkauft haben müssen. Die meisten Verkäufer mögten dagegen lieber sofort verkaufen. Wer also schnell kaufen kann, kann deshalb oft den Preis etwas drücken.

Wie die lage auf dem Markt ist, kann man ürbrigens auch hier sehen:

http://www.boligsiden.dk

Auf der Vorderseite steht:

I dag er der XXX emner til salg.

Vor zwei jahren lag die Zahl noch bei rund 30.000. Jetzt ist sie schon deutlich über 50.000. Je höher diese Zahl ist, je besser kann man versuchen den Preis zu drücken.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
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pipeline
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Beitrag von pipeline »

Danke Lars, deine Antworten helfen uns richtig gut weiter! :D
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