Deutsch-dänische Vorurteile
Hej,
Ich bin neu bei euch.
Habe das Forum durch Zufall gefunden, mich
festgelesen und spontan zum mitmachen entschlossen.
Wir, meine Frau und der Hund, fahren seit
1998 2x im Jahr an die Nordspitze auf der
Nordseeseite.
Das ist für uns die absolute Freiheit:
Mit Respekt für das Land und die Menschen,
das Land im Einklang mit der Natur zu entdecken.Vorurteile stören da nur, so daß
wir keine haben und hoffen, daß uns auch keine entgegengebracht werden.
Zur Diskussion um den 1.Mai möchte ich folgendes beitragen: Ich bin Berliner und habe lange in Kreuzberg gewohnt.Mit den Nazis hat das wohl nichts zu tun.
Der 1.Mai wurde von ihnen instrumentalisiert,
aber nicht erfunden.
Er wurde vielmehr schon 1886 im Gedenken an amerikanische Arbeiter, die für den 8 Stundentag kämpften, ins Leben gerufen.
Von der sogenannten 2. Internationale, einem Kongreß von Gewerkschaften und Arbeiterparteien.
Seit 1891 wurde er als Kampftag der Arbeiter jährlich begangen.Soviel dazu.
Grüße aus Berlin
Heinz
Ich bin neu bei euch.
Habe das Forum durch Zufall gefunden, mich
festgelesen und spontan zum mitmachen entschlossen.
Wir, meine Frau und der Hund, fahren seit
1998 2x im Jahr an die Nordspitze auf der
Nordseeseite.
Das ist für uns die absolute Freiheit:
Mit Respekt für das Land und die Menschen,
das Land im Einklang mit der Natur zu entdecken.Vorurteile stören da nur, so daß
wir keine haben und hoffen, daß uns auch keine entgegengebracht werden.
Zur Diskussion um den 1.Mai möchte ich folgendes beitragen: Ich bin Berliner und habe lange in Kreuzberg gewohnt.Mit den Nazis hat das wohl nichts zu tun.
Der 1.Mai wurde von ihnen instrumentalisiert,
aber nicht erfunden.
Er wurde vielmehr schon 1886 im Gedenken an amerikanische Arbeiter, die für den 8 Stundentag kämpften, ins Leben gerufen.
Von der sogenannten 2. Internationale, einem Kongreß von Gewerkschaften und Arbeiterparteien.
Seit 1891 wurde er als Kampftag der Arbeiter jährlich begangen.Soviel dazu.
Grüße aus Berlin
Heinz
Zuletzt geändert von Schlingie am 23.07.2003, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
Hej,
ich bin Deutscher, der das Glück hatte einen großen Teil seiner Kindheit in Dänemark zu leben (Von meinem 8. bis zum 13. Lebensjahr). Ist aber schon lange her (1974 bis 1979) Ich ging in eine dänische Schule, spielte im Fußballverein und war Spejder (Grønspætter, wem das was sagt) Abneigung oder Vorurteile habe ich nie erlebt - ganz im Gegenteil! (Außer ein "böser" Klassenkamerad, der mich immer "Kartoffeltysker" nannte - Hej 'Lilla', måske læser du det her tilfældigt
) Ich kann auch nicht sagen, dass sich mein Bild heute geändert hat. Ich habe noch Kontakt nach DK und finde es immer noch ein freundliches und hyggelig Land. Für mich kam damals der Stress, als ich mit 12 nach D. zurück mußte. Ich war ja ein kleiner "Däne", der zu dem Zeitpunkt mit der deutschen Sprache und Mentalität Probleme hatte. Wie Maybritt bereits schrieb, "duzte" man ja z.B. alle und das Gelächter in der Schule war groß wenn ich am Anfang: "Du, Lehrer, kannst Du mir mal helfen" sagte. Egal, Nachsitzen mußte ich nicht. Das erzeugte natürlich auch beim Lehrer ein schmunzeln. Ich duze auch heute noch fast jeden, außer wirklich Ältere und habe festgestellt, dass das Duzen in D. ebenfalls 'Schule' macht.
Ich denke, bei solchen Umfragen "muß" man ja irgendwas sagen, also nimmt man was einem als erstes einfällt. Z.B. Die althergebrachten Vorurteile. Hätte man die Umfrage in den 80ern gemacht hätten die meisten Dänen warscheinlich gesagt "Alle Deutschen tragen Cowboystiefel"! (Die waren damals bei uns ja echt 'in', wer sich noch erinnert.)
Ich denke Dänen und Deutsche kommen bestens miteinander klar. Warum machen sonst so viele Deutsche Urlaub in DK und warum sprechen sonst so viele Dänen tysk?
Und warum würde es sonst dieses Forum geben?
)
Auf diesem Weg vielen Dank an Euch Maybritt og Martin
ich bin Deutscher, der das Glück hatte einen großen Teil seiner Kindheit in Dänemark zu leben (Von meinem 8. bis zum 13. Lebensjahr). Ist aber schon lange her (1974 bis 1979) Ich ging in eine dänische Schule, spielte im Fußballverein und war Spejder (Grønspætter, wem das was sagt) Abneigung oder Vorurteile habe ich nie erlebt - ganz im Gegenteil! (Außer ein "böser" Klassenkamerad, der mich immer "Kartoffeltysker" nannte - Hej 'Lilla', måske læser du det her tilfældigt

Ich denke, bei solchen Umfragen "muß" man ja irgendwas sagen, also nimmt man was einem als erstes einfällt. Z.B. Die althergebrachten Vorurteile. Hätte man die Umfrage in den 80ern gemacht hätten die meisten Dänen warscheinlich gesagt "Alle Deutschen tragen Cowboystiefel"! (Die waren damals bei uns ja echt 'in', wer sich noch erinnert.)
Ich denke Dänen und Deutsche kommen bestens miteinander klar. Warum machen sonst so viele Deutsche Urlaub in DK und warum sprechen sonst so viele Dänen tysk?
Und warum würde es sonst dieses Forum geben?

Auf diesem Weg vielen Dank an Euch Maybritt og Martin
Zuletzt geändert von smølf am 15.01.2004, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Ehrenmitglied
- Beiträge: 3092
- Registriert: 28.12.2001, 14:40
- Wohnort: berlin, deutschland (muttersprache: dänisch)
Hej!
Nur kurz: "wir" (dänen) sprechen deutsch weil es ein Pflichtfach in der Schule ist und wir es dort lernen müssen.
Gruß
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
Nur kurz: "wir" (dänen) sprechen deutsch weil es ein Pflichtfach in der Schule ist und wir es dort lernen müssen.
Gruß
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
Zuletzt geändert von maybritt h am 16.01.2004, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
"Think twice before posting.
If you don't want your future boss to read it,
don't post it."
If you don't want your future boss to read it,
don't post it."
hallo
was ist denn so schlimm daran wenn sich alle dutzen.
bei uns in der nähe (Westerstede) ist jetzt sogar ein dutzbereich eingerichtet worden.
mann hat einfach einen teil der fußgängerzone abgegrenzt und für jeden der sich dort aufhält ist das wort sie verboten.
alle gastronomischen einrichtungen in dieser zone haben deutliche umsatzzuwächse verzeichnet.
das sollte den sturen deutschen doch mal ein beispiel sein
ach ja ich bin auch ein deutscher
nichts für ungut Johann
was ist denn so schlimm daran wenn sich alle dutzen.
bei uns in der nähe (Westerstede) ist jetzt sogar ein dutzbereich eingerichtet worden.
mann hat einfach einen teil der fußgängerzone abgegrenzt und für jeden der sich dort aufhält ist das wort sie verboten.
alle gastronomischen einrichtungen in dieser zone haben deutliche umsatzzuwächse verzeichnet.
das sollte den sturen deutschen doch mal ein beispiel sein
ach ja ich bin auch ein deutscher
nichts für ungut Johann
Zuletzt geändert von ulrike1806 am 16.01.2004, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
Hej,
nach langer Zeit bin ich mal wieder im Forum gelandet und immer noch ganz begeistert darüber, was hier möglich ist und das es möglich ist, uns hier auszutauschen. Deshalb mal wieder HERZLICHEN DANK an Maybritt und Martin.
Schöne finde ich, dass diese Diskussion über Voruteile offensichtlich von einigen benutzt wird, sich intensiver auch mit anderen Themen im Forum auseinander zu setzen. Auch das zeigt, wie wichtig diese Aktion ist. Auch wenn zu eigentlichen Thema schon sehr viel geschrieben wurde, fühlen sich immer wieder auch neue Gäste animiert, sich zu äußern. Was kann man mehr erwarten von so einem Forum? Einfach toll!!!
Zum Thema direkt: Ohne einen gewissen Zwang würden wir hier auch nicht englisch lernen (müssen). Und obwohl es mittlerweile fast jeder in der Schule lernen muss und speziell die Jugend via TV und Musik den ganzen Tag englische Texte hört/sieht, verstehen es die wenigsten.
Mir fällt das gerade wieder auf, weil ich Nachhilfe auch in Englisch gebe und ganz erschüttert bin, dass selbst Kinder von Lehrern eine tiefe Abneigung gegen Englischlernen entwickeln. Offensichtlich aber nicht wegen de Sprache an sich, sondern mangelnder Fähigkeiten der Vermittler.
Der Groll auf Schule/Lehrer/Eltern überträgt sich so auf die Sprache und womöglich auch auf Land und Leute.
Vielleicht empfinden das Dänen ähnlich.
Andersherum überzeugt diese Argumentation leider nicht, das spielen wohl andere Mechanismen eine Rolle, denn kaum ein Deutscher wird gezwungen, dänisch zu lernen.
Und Dänen lernen deutsch bestimmt nicht aus Neigung sondern aus Einsicht in unübersehbarer Tatsachen. Ohne die Deutschen als Touristen und Deutschland als Markt könnte das Land kaum so leben wie jetzt.
Das man sich deshalb auch gerne mal abgrenzt, kann ich gut verstehen. Kaum vorstellbar, wenn alle deutschen Urlauber dänisch könnten!?
nach langer Zeit bin ich mal wieder im Forum gelandet und immer noch ganz begeistert darüber, was hier möglich ist und das es möglich ist, uns hier auszutauschen. Deshalb mal wieder HERZLICHEN DANK an Maybritt und Martin.
Schöne finde ich, dass diese Diskussion über Voruteile offensichtlich von einigen benutzt wird, sich intensiver auch mit anderen Themen im Forum auseinander zu setzen. Auch das zeigt, wie wichtig diese Aktion ist. Auch wenn zu eigentlichen Thema schon sehr viel geschrieben wurde, fühlen sich immer wieder auch neue Gäste animiert, sich zu äußern. Was kann man mehr erwarten von so einem Forum? Einfach toll!!!
Zum Thema direkt: Ohne einen gewissen Zwang würden wir hier auch nicht englisch lernen (müssen). Und obwohl es mittlerweile fast jeder in der Schule lernen muss und speziell die Jugend via TV und Musik den ganzen Tag englische Texte hört/sieht, verstehen es die wenigsten.
Mir fällt das gerade wieder auf, weil ich Nachhilfe auch in Englisch gebe und ganz erschüttert bin, dass selbst Kinder von Lehrern eine tiefe Abneigung gegen Englischlernen entwickeln. Offensichtlich aber nicht wegen de Sprache an sich, sondern mangelnder Fähigkeiten der Vermittler.
Der Groll auf Schule/Lehrer/Eltern überträgt sich so auf die Sprache und womöglich auch auf Land und Leute.
Vielleicht empfinden das Dänen ähnlich.
Andersherum überzeugt diese Argumentation leider nicht, das spielen wohl andere Mechanismen eine Rolle, denn kaum ein Deutscher wird gezwungen, dänisch zu lernen.
Und Dänen lernen deutsch bestimmt nicht aus Neigung sondern aus Einsicht in unübersehbarer Tatsachen. Ohne die Deutschen als Touristen und Deutschland als Markt könnte das Land kaum so leben wie jetzt.
Das man sich deshalb auch gerne mal abgrenzt, kann ich gut verstehen. Kaum vorstellbar, wenn alle deutschen Urlauber dänisch könnten!?
Zuletzt geändert von Klemens am 16.01.2004, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
Smølf schreibt: Ich duze auch heute noch fast jeden, außer wirklich Ältere und habe festgestellt, dass das Duzen in D. ebenfalls 'Schule' macht.
Ich spüre, daß das Duzen im deutschen Fernsehen inzwischen fast wie in DK die Regel ist, z.B. wenn ein(e) Moderator(in) sich mit einem Kollegen unterhält, oder wenn in einem Musikprogramm eine(n) Sänger(in) auf der Bühne angeredet wird, und natürlich wenn sie als Kollegen miteinander reden. Wo kommt eigentlich diese Tendenz her?
Wir haben -soviel ich weiß – in DK das Duzen von unseren schwedischen Nachbarn übernommen. In Schweden ist es seit Jahrzehnten üblich sogar zum Regierungschef ’Du’ zu sagen, keine Ehrerbietung.
Grüße - Berndt
Bearbeitet von - berndt am 16.01.2004 13:04:12
Ich spüre, daß das Duzen im deutschen Fernsehen inzwischen fast wie in DK die Regel ist, z.B. wenn ein(e) Moderator(in) sich mit einem Kollegen unterhält, oder wenn in einem Musikprogramm eine(n) Sänger(in) auf der Bühne angeredet wird, und natürlich wenn sie als Kollegen miteinander reden. Wo kommt eigentlich diese Tendenz her?
Wir haben -soviel ich weiß – in DK das Duzen von unseren schwedischen Nachbarn übernommen. In Schweden ist es seit Jahrzehnten üblich sogar zum Regierungschef ’Du’ zu sagen, keine Ehrerbietung.
Grüße - Berndt
Bearbeitet von - berndt am 16.01.2004 13:04:12
Zuletzt geändert von Berndt am 16.01.2004, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
Hej Johann und alle!
Wenn wirklich ALLE sich duzen, ist da sicher nichts Schlimmes dran - dann hat das DU allerdings, wie auch das engl.-amerikanische You (und so habe ich es im Englischunterricht vor vielen Jahren schon gelernt und immer wieder bestätigt gefunden) auch eine andere Bedeutung, eine andere Qaulität.
Ich selber käme mir im Deutschen eher komisch vor, wenn ich alle möglichen Leute mir gegenüber duzen sollte. Es gibt da ja verschiedene Formen, ich erinnere mich z.B. gut an die mit Vornamen und Sie, wie wir sie weitgehend in der Schule erlebten (seitens der Lehrer, wir sagten Herr Sowieso und Sie) - das zeigte beides: Eine gewisse Vertrautheit, aber doch auch die Distanz.
Und wenn Menschen, die meine Kindheit (ein Stück) begleitet haben, mir jetzt das Du anbieten, zeigen sie mir dadurch, daß sie mich jetzt gleichgestellten Partner akzeptieren und wir aus der Erwachsenen-Kindheit-Rolle herausgewachsen sind.
Mich freut das.
Es ist tasächlich so,daß ich mich daran gewöhnt habe, in DK alle zu duzen; das gehört eben zur Sprache dazu. und ich will ja nichts aus der anderen Diskusison aufäwrmen, aber auch dies riecht mir etwas nach jantelov --- alle sind gleich.
daß sie es in der Realität dann doch nichtnsind, ist ja wieder eine andere Geschichte.
Duzen allein schafft keine Vertrautheit; so, wie die Deutschen es dann verallgemeinern, schon mal gar nicht. denn dabei vergessen sie oft, daß es dennoch Unterschiede gibt und Entfernungen zwischen den Menschen.
Und solche Duzecken - es ist das erste Mal, daß ich davon höre - finde ich doch äußerst merkwürdig: So etwas muß doch wachsen und nicht erzwungen werden! Dann erst wird sich auch der Bedeutungswandel bei allen durchsetzen, und nur dann wird man eben auch nicht mißverstanden.
Es ist nicht gut, landestypische Gewohnheiten unreflektiert zu übernehmen; hinter dem dänischen Duzen steckt eine Geschichte, die dem Deutschen, das auf Imitation beruht, verlorengeht!
Merkwürdigerweise habe ich mich an das Duzen im Internet gewöhnt --- oder kommt es durch den dänischen Einfluß??
Keine Ahnung - aber wenn ich in Dtld. bin, kommt mir das Sie bei allen, die ich nicht (so gut) kenne, wieder sehr leicht über die Lippen.
Übrigens, Maybritt, fällt Dir das Siezen schwer aus "Überzeugung" heraus oder wegen der geänderten Grammmatikformen?
ich kannte mal einen Ausländer in Dtld., der alle Menschen siezte, selbst seine besten Freunde, weil ihm die grammatikalische Form (eben wie der Infinitiv) am leichtesten fiel, smile.
Allen ein schönes Wochenende aus DK, wo sich das Wetter zwischen Schnee und Regen nicht entscheiden kann - Ursel
Wenn wirklich ALLE sich duzen, ist da sicher nichts Schlimmes dran - dann hat das DU allerdings, wie auch das engl.-amerikanische You (und so habe ich es im Englischunterricht vor vielen Jahren schon gelernt und immer wieder bestätigt gefunden) auch eine andere Bedeutung, eine andere Qaulität.
Ich selber käme mir im Deutschen eher komisch vor, wenn ich alle möglichen Leute mir gegenüber duzen sollte. Es gibt da ja verschiedene Formen, ich erinnere mich z.B. gut an die mit Vornamen und Sie, wie wir sie weitgehend in der Schule erlebten (seitens der Lehrer, wir sagten Herr Sowieso und Sie) - das zeigte beides: Eine gewisse Vertrautheit, aber doch auch die Distanz.
Und wenn Menschen, die meine Kindheit (ein Stück) begleitet haben, mir jetzt das Du anbieten, zeigen sie mir dadurch, daß sie mich jetzt gleichgestellten Partner akzeptieren und wir aus der Erwachsenen-Kindheit-Rolle herausgewachsen sind.
Mich freut das.
Es ist tasächlich so,daß ich mich daran gewöhnt habe, in DK alle zu duzen; das gehört eben zur Sprache dazu. und ich will ja nichts aus der anderen Diskusison aufäwrmen, aber auch dies riecht mir etwas nach jantelov --- alle sind gleich.
daß sie es in der Realität dann doch nichtnsind, ist ja wieder eine andere Geschichte.
Duzen allein schafft keine Vertrautheit; so, wie die Deutschen es dann verallgemeinern, schon mal gar nicht. denn dabei vergessen sie oft, daß es dennoch Unterschiede gibt und Entfernungen zwischen den Menschen.
Und solche Duzecken - es ist das erste Mal, daß ich davon höre - finde ich doch äußerst merkwürdig: So etwas muß doch wachsen und nicht erzwungen werden! Dann erst wird sich auch der Bedeutungswandel bei allen durchsetzen, und nur dann wird man eben auch nicht mißverstanden.
Es ist nicht gut, landestypische Gewohnheiten unreflektiert zu übernehmen; hinter dem dänischen Duzen steckt eine Geschichte, die dem Deutschen, das auf Imitation beruht, verlorengeht!
Merkwürdigerweise habe ich mich an das Duzen im Internet gewöhnt --- oder kommt es durch den dänischen Einfluß??
Keine Ahnung - aber wenn ich in Dtld. bin, kommt mir das Sie bei allen, die ich nicht (so gut) kenne, wieder sehr leicht über die Lippen.
Übrigens, Maybritt, fällt Dir das Siezen schwer aus "Überzeugung" heraus oder wegen der geänderten Grammmatikformen?
ich kannte mal einen Ausländer in Dtld., der alle Menschen siezte, selbst seine besten Freunde, weil ihm die grammatikalische Form (eben wie der Infinitiv) am leichtesten fiel, smile.
Allen ein schönes Wochenende aus DK, wo sich das Wetter zwischen Schnee und Regen nicht entscheiden kann - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 16.01.2004, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Hej Smölf!
Deinen Beitrag finde ich interessant.
Ich glaube, in den 70er Jahren hatten die Dänen mehr Berührungspunkte mit den Deutschen als heute.
Ich kam 1980 erstmals hierher, un dmeine schwiegermutter konnte damals erstaunlich gut deutsch mit mir sprechen - obwohl sie schon lange aus der schule war logisch) und deutsch kaum praktiziert hatte. Wir leben auch nicht in einem Tpouristengebiet, wo man dauernd mit deutsch konfrontiert wird.
Aber damals, so sagte sie später, als ich längst hierhergezogen und des Dänischen mächtig war und ihr Deutsch daraufhin auch für mich spürbar verschwand, damals kamen eben doch etliche deutsche TV-Serien und -Filme mehr als heute --- und so kam sie aus der Übung.
Ich habe oft das Gefühl, an diesem Punkt sind die Dänen auch stehengeblieben --- oder haben sogar noch nach der Wiedervereinigung vor einem derart großen Nachbarn Angst bekommen , was ja Umfragen bei EU-Volkabstimmungen sogar unter jungen Leuten belegen.
Letztes jahr kam im TV eine Umfrage, was die Dänen zuerst denken, wenn sie an Deutsche denken (der Link zu den Nachrichten wurde damals ins Forum gesetzt)-und das war irgendwie nicht Cowboystiefel oder ein anderes modisches phänomen, es waren die alten Vorurteile von Krieg, Würsten und Kartoffeltysker. Durch die Generationen.
Die Frage könnte nun sein, ob sich die d/Deutschen (Turisten)so präsentieren oder ob die Dänen wirklich die Fakten neueres Datums ignorieren.
Zur deutschen Sprache: Wie schon Maybritt erwähnte, önnen die meisten Dänen heutzutage Dänisch, weil sie es in der Schule lernen müssen --- und wie hier im Forum an anderer Stelle diskutiert, ist Deutsch ein Haßfach bei den dänischen Schülern.
Warum das so ist und wie gut das Deutsch bei den jüngeren Leuten wirklich ist, sollte dann an der anderen Stelle diskutiert werden - aber als Annäherung an die Deutschen sehe ich das unter diesem Aspekt nur bedingt.
Allen ein schönes Wochenende - Ursel, DK
Deinen Beitrag finde ich interessant.
Ich glaube, in den 70er Jahren hatten die Dänen mehr Berührungspunkte mit den Deutschen als heute.
Ich kam 1980 erstmals hierher, un dmeine schwiegermutter konnte damals erstaunlich gut deutsch mit mir sprechen - obwohl sie schon lange aus der schule war logisch) und deutsch kaum praktiziert hatte. Wir leben auch nicht in einem Tpouristengebiet, wo man dauernd mit deutsch konfrontiert wird.
Aber damals, so sagte sie später, als ich längst hierhergezogen und des Dänischen mächtig war und ihr Deutsch daraufhin auch für mich spürbar verschwand, damals kamen eben doch etliche deutsche TV-Serien und -Filme mehr als heute --- und so kam sie aus der Übung.
Ich habe oft das Gefühl, an diesem Punkt sind die Dänen auch stehengeblieben --- oder haben sogar noch nach der Wiedervereinigung vor einem derart großen Nachbarn Angst bekommen , was ja Umfragen bei EU-Volkabstimmungen sogar unter jungen Leuten belegen.
Letztes jahr kam im TV eine Umfrage, was die Dänen zuerst denken, wenn sie an Deutsche denken (der Link zu den Nachrichten wurde damals ins Forum gesetzt)-und das war irgendwie nicht Cowboystiefel oder ein anderes modisches phänomen, es waren die alten Vorurteile von Krieg, Würsten und Kartoffeltysker. Durch die Generationen.
Die Frage könnte nun sein, ob sich die d/Deutschen (Turisten)so präsentieren oder ob die Dänen wirklich die Fakten neueres Datums ignorieren.
Zur deutschen Sprache: Wie schon Maybritt erwähnte, önnen die meisten Dänen heutzutage Dänisch, weil sie es in der Schule lernen müssen --- und wie hier im Forum an anderer Stelle diskutiert, ist Deutsch ein Haßfach bei den dänischen Schülern.
Warum das so ist und wie gut das Deutsch bei den jüngeren Leuten wirklich ist, sollte dann an der anderen Stelle diskutiert werden - aber als Annäherung an die Deutschen sehe ich das unter diesem Aspekt nur bedingt.
Allen ein schönes Wochenende - Ursel, DK
Zuletzt geändert von Ursel am 16.01.2004, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Hej zusammen,
auch wenn das Unterthema DUZEN eigentlich nix mehr mit gegen- oder einseitigen Vorurteilen zu tun hat, mir scheint, es verbreitet sich hauptsächlich über die Medien immer mehr.
Und in der Email-Kommunikation - speziell in Foren - hat es sich durchgesetzt, weil es aus dem englischen kommt (auch das wurde schon erwähnt).
Obwohl ich auch nicht jeden duze, finde ich es in der "virtuellen" Welt sehr angenehm.
Man hat schnell Kontakt - und den auch schnell wieder verloren, wenn alles gesagt/ausgetauscht ist. Nicht mehr und nicht weniger. Mit dänischer oder skandinavischer Eigenart hat das wohl nix zu tun.
Mich erinnert das Thema an meine Studienzeit in den 70er Jahren. Da war es an "fortschrittlichen" Bildungseinrichtungen üblich sich zu duzen. Ein alter Professor antwortete mal sinngemäß, als ihn ein Student erstaunt darauf ansprach: "Ist doch egal, ob ich Sie Arschloch oder Du Arschloch sage....
auch wenn das Unterthema DUZEN eigentlich nix mehr mit gegen- oder einseitigen Vorurteilen zu tun hat, mir scheint, es verbreitet sich hauptsächlich über die Medien immer mehr.
Und in der Email-Kommunikation - speziell in Foren - hat es sich durchgesetzt, weil es aus dem englischen kommt (auch das wurde schon erwähnt).
Obwohl ich auch nicht jeden duze, finde ich es in der "virtuellen" Welt sehr angenehm.
Man hat schnell Kontakt - und den auch schnell wieder verloren, wenn alles gesagt/ausgetauscht ist. Nicht mehr und nicht weniger. Mit dänischer oder skandinavischer Eigenart hat das wohl nix zu tun.
Mich erinnert das Thema an meine Studienzeit in den 70er Jahren. Da war es an "fortschrittlichen" Bildungseinrichtungen üblich sich zu duzen. Ein alter Professor antwortete mal sinngemäß, als ihn ein Student erstaunt darauf ansprach: "Ist doch egal, ob ich Sie Arschloch oder Du Arschloch sage....
Zuletzt geändert von Klemens am 16.01.2004, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Ehrenmitglied
- Beiträge: 3092
- Registriert: 28.12.2001, 14:40
- Wohnort: berlin, deutschland (muttersprache: dänisch)
Hej!
Und nochmal zum „duzen“:
@ursel:
Nun ich bin mit „du“ in DK groß geworden und kenne es nicht anders. Es kommt bei mir instinktiv vor, dass ich „fremde“ hier i D duze, deshalb fällt es mir auch nach 12 Jahren schwer zu siezen– ich freue mich dann aber wenn mir jemand das DU anbietet.
Ich habe schon oft überraschte Blicke bekommen, weil ich spontan jemanden geduzt habe – ich wollte denjenigen ja nicht zu nahe treten (so wie es in D aufgefasst wird)
Das „Sie“ empfinde ich persönlich als sehr anstrengend, habe aber mich angepasst.......
Zum Thema: Dänen können gut deutsch.
Ich habe mich öfters in Berlin mit Schulklassen getroffen um mit ihnen über das Leben als dänin in D zu reden. Sie finde es immer total spannend zu hören wie und wieso ich hier bin und wie es mir damit geht.
Es sind immer Schüler von Gymnasien die das Fach Deutsch hatten, die eine „Studientour“ nach Berlin gemacht haben.
Sie haben alle gesagt, dass Deutsch kein „Haßfach“ ist und sie die Sprache für sehr wichtig halten. Es waren immer sehr spannende Diskussionen.
Ich habe es auch nie als schlimme empfunden Deutsch in der Schule zu lernen, zumal ich sagen muss – das ich als Kind das deutsche Fernsehen hatte und dadurch viel gelernt habe.
@klemens:
herzlichen Dank fürs Lob!
Das tut auch mal gut zu hören! Das steckt ja einiges an Arbeit dahinter – das sieht man als Nutzer vielleicht immer nicht.
Gruß aus den grauen Berlin mit Regen
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
Und nochmal zum „duzen“:
@ursel:
Nun ich bin mit „du“ in DK groß geworden und kenne es nicht anders. Es kommt bei mir instinktiv vor, dass ich „fremde“ hier i D duze, deshalb fällt es mir auch nach 12 Jahren schwer zu siezen– ich freue mich dann aber wenn mir jemand das DU anbietet.
Ich habe schon oft überraschte Blicke bekommen, weil ich spontan jemanden geduzt habe – ich wollte denjenigen ja nicht zu nahe treten (so wie es in D aufgefasst wird)
Das „Sie“ empfinde ich persönlich als sehr anstrengend, habe aber mich angepasst.......
Zum Thema: Dänen können gut deutsch.
Ich habe mich öfters in Berlin mit Schulklassen getroffen um mit ihnen über das Leben als dänin in D zu reden. Sie finde es immer total spannend zu hören wie und wieso ich hier bin und wie es mir damit geht.
Es sind immer Schüler von Gymnasien die das Fach Deutsch hatten, die eine „Studientour“ nach Berlin gemacht haben.
Sie haben alle gesagt, dass Deutsch kein „Haßfach“ ist und sie die Sprache für sehr wichtig halten. Es waren immer sehr spannende Diskussionen.
Ich habe es auch nie als schlimme empfunden Deutsch in der Schule zu lernen, zumal ich sagen muss – das ich als Kind das deutsche Fernsehen hatte und dadurch viel gelernt habe.
@klemens:
herzlichen Dank fürs Lob!
Das tut auch mal gut zu hören! Das steckt ja einiges an Arbeit dahinter – das sieht man als Nutzer vielleicht immer nicht.
Gruß aus den grauen Berlin mit Regen
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
Zuletzt geändert von maybritt h am 16.01.2004, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
"Think twice before posting.
If you don't want your future boss to read it,
don't post it."
If you don't want your future boss to read it,
don't post it."
Hej Maybritt!
Nur schnell zu "Deutsch als Haßfach " --- das kommt nicht von mir, sondern war ein beitrag, der in diesem Forum, der aufgrund eines Presseberichts diskutiert wurde.
Es ist ja schön zu hören,daß es nicht immer so ist.
Viele kalte regnerische Wochenendgrüße aus DK von Ursel, die auch jemanden im Bekanntenkreis hat,die deutsch studiert und jetzt in Dtld. einige Semester macht...
Nur schnell zu "Deutsch als Haßfach " --- das kommt nicht von mir, sondern war ein beitrag, der in diesem Forum, der aufgrund eines Presseberichts diskutiert wurde.
Es ist ja schön zu hören,daß es nicht immer so ist.
Viele kalte regnerische Wochenendgrüße aus DK von Ursel, die auch jemanden im Bekanntenkreis hat,die deutsch studiert und jetzt in Dtld. einige Semester macht...
Zuletzt geändert von Ursel am 16.01.2004, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
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- Wohnort: berlin, deutschland (muttersprache: dänisch)
@ursel: Ich weiß, ich lese alle beiträge hier im Forum - wollte es aber nur mal so erwähnen....
Gruß
Maybritt
<font color=red>moderator</font id=red>
Gruß
Maybritt
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Zuletzt geändert von maybritt h am 17.01.2004, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Hej Maybritt!
Ich weiß, auch - aber nicht nur - bewundere ich Euren Einsatz ja auch sehr!
Aber es hätte ja sein können, daß andere sich nicht bis zu diesem Thema durchgelesen hatten, smile. Und ich trete auch so schon in genug Fettnäpfe, ach.
Einen schönen Samstag wünscht aus dem heute eher grauen DK - Ursel
Ich weiß, auch - aber nicht nur - bewundere ich Euren Einsatz ja auch sehr!
Aber es hätte ja sein können, daß andere sich nicht bis zu diesem Thema durchgelesen hatten, smile. Und ich trete auch so schon in genug Fettnäpfe, ach.
Einen schönen Samstag wünscht aus dem heute eher grauen DK - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 17.01.2004, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
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men at se med nye øjne."
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Hej Biggi!
Ja, in den Touristenhochburgen mag das ja stimmen, aber im "normalen" DK gibt es die Zeitungen auch nicht mehrsprachig, smile.
Und es ist auch einem dänischen Freund bereits passiert, daß er bei einem Aufenthalt an der Westküste im Laden erstmal auf Deutsch angesprochen wurde, aber das ist eben doch eher normal in Gebieten, die "fest in dt. Hand" sind.
Allerdings hast Du Recht: Sprachlich tun sich die Deutschen weitaus schwerer als die Dänen. Das hat verschiedene Gründe, nicht nur den Tourismus, sondern auch die Tatsache, daß man mit Dänisch außerhalb des Landes eben nicht sehr weit kommt oder auch das nicht-synchronisierte Fernsehen (das in den letzten Jahren jedoch etwas einseitig die englische-amerikanische Sprache fördert).
Generel finde ich die Dänen auch freundlich und - noch - nicht so hektisch wie die Deutschen, aber auch hier sollte man nicht vom Verhalten gegenüber (zahlungskräftigen) Touristen auf das gegenüber anderen Ausländern schließen.
Geschäftstüchtige Freundlichkeit hat nirgends mit Menthalität zu tun, finde ich.
Einen schönen Samstag -- Ursel
Ja, in den Touristenhochburgen mag das ja stimmen, aber im "normalen" DK gibt es die Zeitungen auch nicht mehrsprachig, smile.
Und es ist auch einem dänischen Freund bereits passiert, daß er bei einem Aufenthalt an der Westküste im Laden erstmal auf Deutsch angesprochen wurde, aber das ist eben doch eher normal in Gebieten, die "fest in dt. Hand" sind.
Allerdings hast Du Recht: Sprachlich tun sich die Deutschen weitaus schwerer als die Dänen. Das hat verschiedene Gründe, nicht nur den Tourismus, sondern auch die Tatsache, daß man mit Dänisch außerhalb des Landes eben nicht sehr weit kommt oder auch das nicht-synchronisierte Fernsehen (das in den letzten Jahren jedoch etwas einseitig die englische-amerikanische Sprache fördert).
Generel finde ich die Dänen auch freundlich und - noch - nicht so hektisch wie die Deutschen, aber auch hier sollte man nicht vom Verhalten gegenüber (zahlungskräftigen) Touristen auf das gegenüber anderen Ausländern schließen.
Geschäftstüchtige Freundlichkeit hat nirgends mit Menthalität zu tun, finde ich.
Einen schönen Samstag -- Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 17.01.2004, 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...