Unverständlich für Dänen

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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Martin Hofer hat geschrieben:. In D und DK sind die Verhältnisse in diesem Punkt sehr unterschiedlich,
yep.

Und ICH ziehe die dansken Verhältnisse ABSOLUT vor, u.a. dESHALB bin ich damals nach DK emigriert.

Apropos, in den sog. "Neuen Bundesländern" sind die Verhältnisse viel besser. :wink: und ähneln denen in DK.
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Ursel hat geschrieben: Also, bevor dies in Klischees ausartet: Dem kann ich immerhin entgegenwirken, alldieweil ich immerhin auch Däninnen kenne,die die Bett- und Unterwäsche bügeln!

H
Det må være i Jylland. :wink:

*ROFL*

Apropos, bei meinen Schwiegereltern bügelte meine Schwiegermutter NIE, das machte mein Sch
wiegerVATER ! Und DER bügelte auch JEDE Unterhose UND die Bettwäsche, wiel er postulierte, dass Frauen nicht "bügeln können".

Typisk dansk. :wink:

Und, meine Schwiegermutter hatte 5 Kinder, 4 Söhne und eine Tochter, sie war IMMER berufstätig.
Zuletzt geändert von Rørviger am 28.02.2007, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Ich ziehe es vor, Martin vollständig zu zitieren:
In D und DK sind die Verhältnisse in diesem Punkt sehr unterschiedlich, wodurch man die Vor- und Nachteile doch eigentlich schön studieren können sollte.
Denn wie beschrieben wäre eine reelle Wahlmöglichkeit die erste bessere ösung.
Eine noch bessere wäre, wenn sowohl Väter wie auch Mütter in beiden Ländern gleichermaßen wählen könnten (auch das ist in DK längst nicht gleichbberechtigt, u.a. auch wegen unterschiedlicher Lohnniveaus).
Und am besten wäre doch eine Teilzeitarbeitlösung für die, die gleichzeitig Kinderbetreuung vorzugsweise selbst in die Hand nehmen wollen.
Daß von Eltern auch gewisse Einschränkungen verlangt werden, finde ich in Ordnung.
In keinem Land der Welt kann man ALLES haben, un din jeder ituation bedeutet die Entscheidung FÜR etwas auch mind. 1 Entscheidung GEGEN etwas.
Etwas mehr Flexibilität vor allem auch auf dem Arbeitsmarkt wäre langfristig ja auch hilfreich bei den verschiedenen Bedürfnissen, die verschiedene Lebensabschnitte an den Menschen stellen.

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Und ICH ziehe die dansken Verhältnisse ABSOLUT vor, u.a. dESHALB bin ich damals nach DK emigriert.
Nun, das habe ich schon mitbekommen. Die Gründe wären aber interessant :)

-- Martin
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Ursel hat geschrieben: Und am besten wäre doch eine Teilzeitarbeitlösung für die, die gleichzeitig Kinderbetreuung vorzugsweise selbst in die Hand nehmen wollen.
Ich finde, am BESTEN wäre ein LANGER Barselsorlov, voll bezahlt.

Und es gibt bereits dänische (Gross)firmen, die ihre soziale Ader desangehend entdeckt haben und ihrem Mitarbeiten (Männern und/oder Frauen) den staatlich gewährten barselsorlov zum vollen Lohn bis zu einem ganzen Jahr aufstocken.

Das könnte eine der besseren Lösungen sein.

Auch, dass es nach der Beendung des Barselsorlovs eine Garantie für den Erhalt des Arbeitsplatzes gibt, wäre hier wichtig.

Ich glaube, dass diese Lösungen auch generell kommen werden, in Deutschland vielleicht dann 20 Jahre später. :wink:
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej!

Dann müßte mein Barsel aber bis zum KIGA reichen :D -- und auch danach brauchen Kinder noch viel Betreuung zuhause, finde ich.

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Danebod

Beitrag von Danebod »

@Martin
Zu der Sache mit der Arbeit: Mein Reden. Aber was schlägst Du da vor? Alle Betriebe verstaatlichen, jedem einen Arbeitsplatz geben und in Fünfjahresplänen Plansolle vorgeben?
Auf der privaten Ebene schlage ich vor, die Entscheidungen den Betroffenen zu überlassen. Den Frauen /Lebensgemeinschaften /Ehen, ob sie Kinder haben wollen und wenn ja, wie sie die Erziehung und das Zusammenleben organisieren wollen - ob ein Elternteil zu Hause bleibt oder beide arbeiten oder wie auch immer.

Da haben sich weder Sektenkader noch Springerpöbel einzumischen.

Auf der gesellschaftlichen Ebene hat der Staat die nötigen Möglichkeiten zu schaffen - also ausreichend Kinderkrippen, Tagesstätten, Kindergärten, Ganztagsschulen für diejenigen, die davon Gebrauch machen wollen oder müssen.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Hej Danebod,

das klingt ja alles ganz schön und gut. Aber wirkliche Wahlfreiheit, wie Du sie forderst (und auch ich, siehe ein paar Beiträge weiter oben) hieße, dass beide Familienformen gleiche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen. Davon bewegen wir uns in Deutschland immer weiter weg (das dänische System kenne ich nicht).

Wann immer jemand von mehr Geld für Betreuung spricht, meint er damit, dass das durch weniger Kindergeld gegenfinanziert werden soll. Für den Familienetat als Gesamtheit ist das ein recht bequemes Nullsummenspiel, aber innerhalb des Etats wird umverteilt zugunsten der Doppelverdienereltern und auf Kosten der Hausfrauen- (und -männer-) -familien. Das ist kein Zufall, sondern politischer Wille, dessen Motive ich, da stimme ich Dir zu, für fragwürdig halte.

Gleichzeitig ist es eine Umverteilung auf Kosten der "Unterschicht"familien, die dann mit weniger Kindergeld auskommen müssen, aber die durch Ganztagsbetreuung freigewordene Zeit nicht für Erwerbsarbeit nutzen können -- weil sie gar keine Arbeit finden. Das Resultat wäre doch, dass sich diese Mütter arbeitslos melden und auf dem Arbeitsamt und in dessen meist unsinnigen Weiterbildungsmaßnahmen die Zeit totschlagen, während ihre Kinder ganztagsbetreut werden. Das ist für die Familie (die weniger Zeit miteinander hat) und für die Gesellschaft (die beides bezahlen muss) ein Verlust.

-- Martin
Danebod

Beitrag von Danebod »

Die letzte Variante ist sicher für alle die Schlechteste - es sei denn, die Weiterbildung bringt wirklich etwas für diejenigen, die arbeiten wollen und ihre Chancen verbessern können.

In Schleswig-Holstein werden gerade die Zuschüsse für die Schülertransporte gnadenlos zusammengestrichen, auf die Eltern kommen erhebliche Mehrkosten zu. Besonders natürlich für die in dünnbesiedelten Gegenden mit langen Wegen. Und für die dänische Minderheit mit tendenziell längeren Wegen überall außerhalb größerer Orte.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Tja, aus Bayern kann ich da aktuell beisteuern: Büchergeld :roll:

Aus solchen Gründen stelle ich das Wort Familien"förderung" grundsätzlich in Anführungszeichen. Realistisch betrachtet "fördern" in Deutschland nämlich schon lange die Familien den Rest der Gesellschaft ...

-- Martin
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Martin Hofer hat geschrieben:Tja, aus Bayern kann ich da aktuell beisteuern: Büchergeld :roll:

Aus solchen Gründen stelle ich das Wort Familien"förderung" grundsätzlich in Anführungszeichen. Realistisch betrachtet "fördern" in Deutschland nämlich schon lange die Familien den Rest der Gesellschaft ...

-- Martin
mutige behauptung...
beleg das doch mal mit fakten!
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Aber gerne doch :)

Vor einer Weile bin ich nämlich auf ein höchst aufschlussreiches Zahlenwerk gestoßen. Es ist das Ergebnis einer aufwändigen Untersuchung im Auftrag des (rot-grünen!) Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2001:

Gutachten "Gerechtigkeit für Familien -- Zur Begründung und Weiterentwicklung des Familienlasten- und Familienleistungsausgleichs", erschienen als Band 202 der Schriftenreihe des Familienministeriums (ISBN: 3-17-017211-5), kann dort kostenlos angefordert werden: >> [url=http://www.bmfsfj.de]www.bmfsfj.de[/url]

In dieser Untersuchung wurden haarklein -- und ich meine wirklich haarklein -- alle Gelder und geldwerten Leistungen zusammengetragen, die Familien leisten oder erhalten, von Erziehungs- und Kindergeld bis hin zu Verdienstausfall, Karriereverzicht und Rentenminderung. Wirklich alles bis ins kleinste Detail. Also genau das, was wir brauchen für eine Abschätzung.

(Vorbemerkung zur richtigen Interpretation der Zahlen: In diesem Gutachten ist "kinderlos" definiert als das Gegenzeil zu "erziehungsleistend". "Kinderlose" sind also auch jene Erwerbstätigen, die derzeit noch keine Kinder haben oder deren Kinder bereits selbstständig sind.)

Zunächst schauen wir aber noch beim Statistischen Bundesamt (www.destatis.de) vorbei. Demzufolge werden (Stand 2005) von etwa 39,4% der steuer- und beitragspflichtigen Einkommen in Deutschland (davon gibt es insgesamt 37,8 Mio.) Kinder mit versorgt. Die weiteren 60,6% der Einkommen gehen in Haushalte, zu denen derzeit keine abhängigen Kinder gehören. Bei fairer Verteilung der Lasten sollten also auch 39,4% der Kinderkosten von den Familien getragen werden.

Nun kommt besagtes Gutachten des Familienministeriums ins Spiel: Durch die direkten Kosten, vor allem aber durch Einnahmeausfälle, Rentenminderung, Karriereknick usw., leisten die Familien tatsächlich etwa 56% selbst. Die Gesellschaft kommt (z. B. in Form von Unterstützung für Kindereinrichtungen, kostenlose Mitversicherung, Kindergeld, Steuer- und Beitragsausfall usw.) für etwa 44% auf.

Nochmal kurz:
Ca. 40% des Bevölkerung leisten 56% der Kosten.
Die anderen etwa 60% leisten nur 44%.
Es ist also jetzt klar, wie das Geld netto fließt: von den Eltern weg.

Was heisst das in Heller und Pfennig? Auch da hat das offizielle Gutachten Zahlen zu bieten: Zwei Kinder kosten bis zu ihrer Unabhängigkeit ca. 625.000 EUR. Davon tragen die Eltern selbst 350.000 EUR (daher stammen meine besagten 56%).

Das entspricht einer "Kinderstrafsteuer" von 2593.64 EUR pro Jahr und Kind.
Oder einem "Kinderlosigkeitsbonus" von 1958.81 EUR pro Jahr und (erwerbstätigem) Kinderlosen.

Pro Kind wäre das netto eine "Kinderstrafsteuer" von 51872.8 EUR.

Die Erziehenden in Deutschland verlieren demnach so zusammen jedes Jahr 45 Milliarden Euro.

(Die Daten sind, wie gesagt, ein paar Jahre alt, aktuellere gibt es meines Wissens nicht. Wenn man sich die aktuelle Entwicklung mit Kürzungen und Kostenbeteiligungen ansieht, dürften sich die Zahlen in der Zwischenzeit eher noch erhöht haben.)

-- Martin
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Martin Hofer hat geschrieben:Aber gerne doch :)


Nochmal kurz:
Ca. 40% des Bevölkerung leisten 56% der Kosten.
Die anderen etwa 60% leisten nur 44%.
Es ist also jetzt klar, wie das Geld netto fließt: von den Eltern weg.


-- Martin
sie leisten 56%- verursachen aber 100% der kosten...
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

War das jetzt Dein Ernst? Oder rollst Du nur wieder mit dem Kopf über die Tastatur?

-- Martin
galaxina
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Beitrag von galaxina »

naja martin, dass studien ergebnisoffen in auftrag gegeben werden, ist wohl eher selten nicht...
was den "mit dem kopf über die tastatur rollenbeitrag" angeht, so darf er doch in keinem guten forum fehlen nich ;-)
sogar n-tv empfiehlt das schon, allerdings in einem anderen zusammenhang:
"Ein gutes Passwort sieht aus, als hätten Sie ihren Kopf über die Tastatur gerollt", sagt der IT-Techniker Holger Rickert aus Kassel. Es soll so wirken, als habe der Benutzer wahllos irgendwelche Tasten gedrückt.
http://www.n-tv.de/769149.html
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