Finanzierungsprobleme - wer hat Ahnung mit den Banken

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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

anndee hat geschrieben: Deshalb will ich keine Immobilie kaufen.
Das ist übrigens auch typisch deutsch. In DK ist man nicht "Eigentümer einer Immobilie" hier "hat man ein Haus" - ich denke diesen Unterschied sagt viel über die Einstellung :wink:
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anndee
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Beitrag von anndee »

Lars J. Helbo hat geschrieben:@anndee
Die Vorstellung, daß man ein Haus kaufen kann und dann gleich ein Kredit in fast dobbelter Höhe bekommen kann, wäre in DK unvorstellbar. Die eigentliche Baufinanzierungsinstitute (Kreditforeninger) dürfen höchstens 80% vom Wert des Hauses geben. Der Bank kann dann ein Zusatzkredit geben. Über 100% kann es aber nie kommen. Und der angesetzte Wert des Hauses kann niemals höher als der Kaufpreis sein.
Hey Lars, du har forståed mig forkert. det ikke har været et kredit i ? dobble høje, die Summe war Kaufpreis plus Zinsen für 20 Jahre Fest= 991.000 DM. ( ca. 500.000 Euro ) Darlehen. Nun, nach 12 Jahren will die Bank von mir die Differenz der bishergezahlten Tilgung ( 240.000 Euro ) zu der Restsumme der gesamten Finanzierung. Aber ich denke, das führt hier zu weit.
Ich stelle dnk deiner Hilfe und anderer postings fest, dass ich erstmal umdenken muss von D auf DK. Trotzdem kann ich ir nicht vorstellen, dass dänische Banken anders sind als deutsche.

Nur eines ist mir aufgefallen: Habe vor einer Woche ein Konto in DK eröffnet und habe ohne Nachfrage die vollständigen Geschäftsbedingungen ausgehändigt bekommen - in D unvorstellbar.
Und einen so sympathischen Banker wie dort bei der danske bank habe ich in D auch noch nie kennengelernt. Der hat mich doch tatsächlich als Kunde behandelt und sich fast entschuldigt, dass ich bei einem Valutakonto keine Zinsen bekomme, weil eben in Euro...

Und er at sich gefreut, dass ich gesagt habe "mange tak for hjælpen".
Für mich war das schon ein krasser Unterschied zu D - in Bezug auf Banker.
:o :mrgreen:
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

anndee hat geschrieben: Hey Lars, du har forståed mig forkert. det ikke har været et kredit i ? dobble høje, die Summe war Kaufpreis plus Zinsen für 20 Jahre Fest= 991.000 DM. ( ca. 500.000 Euro ) Darlehen. Nun, nach 12 Jahren will die Bank von mir die Differenz der bishergezahlten Tilgung ( 240.000 Euro ) zu der Restsumme der gesamten Finanzierung. Aber ich denke, das führt hier zu weit.
Wie bitte ???

Da haben wir doch schon ein ganz wesentlicher Punkt. Der Unterschied ist ja, daß Du dann praktisch für 20 Jahren Zinsen zahlen mußt, obwohl der Kredit schon nach 12 Jahren gekündigt würde. Das wäre in DK unvorstelbar.

Kleines Beispiel, wie das hier üblicherweise läuft.

Kaufpreis 1 Million Kronen

Wird finanziert durch:
Kredit von Kreditforening 800.000 Kr Laufzeit 30 Jahre
Kredit von der Bank 150.000 Kr. Laufzeit 15 Jahre
Anzahlung/Eigenkapital 50.000 Kr

Du mußt dann für beide Kredite jedes Jahr die anfallende Zinsen bezahlen, und Du mußt eine gewisse Tilgung bezahlen. Die ist so angelegt, daß die gesamten Schulden 800.000 + 150.000) innerhalb der Laufzeit (30 bzw. 15 Jahren) zurückbezahlt wird. Am Anfang hast Du eine hohe Zinsbelastung (die Zinsen werden ja immer von den Restschulden berechnet, und die ist am Anfang höher). Daher wird die Tilgung am Anfang relativ klein angesetzt, damit der Gesamtleistung erträglich ist.

Wichtig ist aber, daß auch im ersten Jahr eine gewisse Tilgung vorhanden ist. In dem Beispiel wäre die Tilgung im ersten Jahr vielleicht insgesamt 20.000 Kronen.

Nach einem Jahr sind die Restschulden also auf insgesamt 930.000 Kr. gesunken. Im zweiten Jahr ist die Tilgung etwas höher (und die Zinsen niedriger). D.h. nach zwei Jahren sind die Restschulden vielleicht 905.000 Kr.

Wichtig ist nun, daß der Bank niemals mehr als diese jeweilige vorhandene Restschulden fordern kann. Du kannst jeder Zeit zur Bank gehen und den Kredit durch Zahlung der jeweils vorhandene Restschulden kündigen. So lange das Haus nicht an Wert verliert, kann der Forderung der Bank niemals den Wert des Hauses übersteigen.

Nach zwei Jahren ist das Haus aber vermutlich auch in Wert gestiegen. Vermutlich bekommst Du 1,2 Millionen dafür. Davon zahlst Du erstens die Restschulden 905.000 und den Magler, der für den Verkauf sorgt. Damit sind Deine ursprüngliche 50.000 Kronen vermutlich schon auf über 200.000 angewachsen.
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anndee
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Beitrag von anndee »

tja, so sieht es halt in Deutschland nicht aus und als betrogener Deutscher möchte ich halt meinen "Lebensabend" in Ruhe verbringen, d.h. in Ruhe arbeiten und in Ruhe genießen. Das hatte ich mir als EU-Bürger so im EU-Land DK vorgestellt. Ich dachte: Ich habe mein Einkommen als Freiberufler und somit auch das Recht, im EU-Staat DK zu leben, ohne dem Staat zur Last zu fallen. Da ich aber einen Hund habe und gewissen Platzbedarf für meine Arbeit im Wohnhaus benötige und auf einen Garten nicht verzichten möchte, kommt für mich eben keine Etagenwohnung, sondern nur ein Haus in Frage. Dass nun gerade DK das wohl einzige Land auf der Welt ist, in dem das Mieten eines Hauses ( und dann noch mit Hund ) nur schwer möglich ist, war mir bis heute nicht bekannt. Das muß ich jetzt erstmal verarbeiten.
Ich bin ganz schön traurig über diese Erkenntnisse.
Alternative Faröer oder Grönland? Oder da auch so?
Danke nochmals für eure postings. Sie helfen mir sehr.
Simba
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Beitrag von Simba »

Nur eines ist mir aufgefallen: Habe vor einer Woche ein Konto in DK eröffnet und habe ohne Nachfrage die vollständigen Geschäftsbedingungen ausgehändigt bekommen - in D unvorstellbar.
Und einen so sympathischen Banker wie dort bei der danske bank habe ich in D auch noch nie kennengelernt. Der hat mich doch tatsächlich als Kunde behandelt und sich fast entschuldigt, dass ich bei einem Valutakonto keine Zinsen bekomme, weil eben in Euro...
Also das kann ich so nicht stehen lassen. Wir waren letztens erst in D bei unserer Bank. Und die Dame hat wegen uns sogar ihre Mittagspause sausen lassen, weil sie ja wusste, dass wir nur kurz im Lande sind. Und das, obwohl sie kein grosses Geschäft gemacht hat, es ging nur um so kleine Sachen wie ein Taschengeldkonto für unsere Kids zu eröffnen!

Das Du beim Hauskauf betrogen worden bist, tut mir leid. Aber das kannst Du doch nicht automatisch auf ganz D als Normalfall ausweiten. Hauskauf birgt immer ein gewisses Risiko und setzt viel Vorarbeit und Infosuche des Käufers voraus. Aber bei Vermietung kann man auch ganz schnell mal in ne blöde Situation geraten.
Ob Du nun kaufst oder mietest ist Deine Entscheidung, aber ich finde schon, dass man nicht alles so schwarz-weiss hinstellen kann, nur weil man selber halt gerade mal so eine Erfahrung gemacht hat.
Dass nun gerade DK das wohl einzige Land auf der Welt ist, in dem das Mieten eines Hauses ( und dann noch mit Hund ) nur schwer möglich ist, war mir bis heute nicht bekannt.
Auch das stimmt so nicht. Z. B. ist es in den USA auch eher unüblich (von den Grossstädten mal abgesehen) über längere Zeit zu mieten. Dort werden Mietverträge in der Regel auf ein Jahr gemacht. Ansonsten wird gekauft.

LG Simba
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Nachdem icvh jetzt das Hin- und Her in diesem thread verfolgt habe, mein ganz persönlicher Tip:

* KAUFEN, nicht mieten ! Das ist eigentlich auch immer das Günstigste.

* Umdenken ! In DK gibt es weder Bausparkassen noch Maschendrahtzäune, man wohnt generell in eigenen 4 Wänden und das nicht bis zum Lebensende. In DK WOHNT man, man ist nicht BESITZER und bleibt nicht auf dem Besitz hängen.

....

Als wir vor Jahrzehnten nach DK kamen, KAUFTEN wir ein Haus, damals war es übrigens ungleich schwieriger, DK war nocht nicht in der EU :wink:

Gegen alle deutschen "Ratschläge" belasteten wir uns dermassen, dass mein BruttoAnfangsgehalt TOTAL von Hausausgaben geschluckt wurde, und wir von weniger als dem Nettogehalt meiner Frau leben mussten.

Nundenn, wir liehen uns die letzten 5000 Kronen privat, und stürzten uns ins Experiment :wink:

Nach nicht einmal 1 1/2 Jahren waren wir total "aus dem Schneider".

U.a. auch weil "Inflation" herrschte. (*uuuuhuuuuu*, wenn man zu DEUTSCHEN Infaltion sagt..... :D :D ....und "Verschuldung" :D :D :D )

Fazit, nach 6 Jahren verkauften wir das Haus, zum DOPPELTEM Preis, und kauften ein neues.

Später kam noch ein Sommerhaus hinzu.

Und jetzt haben wir beide verkauft, und wohnen am Meer, wo wir unser 4 Haus "besitzen".
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!

Danke Simba - da denkt jemand wirklich sehr schwarz-weiß, denn nun ist Hauskauf normaler in DK als in Dtld. --- also platzt schon der Wunsch /Traum) vom Auswandern.
Dann ist es wohl wirklich gut, daß Du noch nicht umgezogen bist, denn hier sind die Dinge nun mal dänisch und nicht deutsch.
Mit vielem kann man gegen den Strom schwimmen, vor allem, wenn es nur die eigene Privatspähre betrifft, aber das kostet auch Kräfte und Rückgrat.
Mit manchen Dingen aber muß man sich abfinden oder sogar anfreunden - und das ist manchmal gar nicht so schwer.
Ich denke, der wichtigste Satz ist wohl schon gefallen:
Mach Dich frei von den deutschen Lebensvorstellungen und richte Dich darauf ein, dänisch zu leben.
Oder glaubst Du, auf den Faröern oder Grönland ist alles dem dt. Lebensgefühl angepaßt?

Freu Dich, Neues zu zu lernen und sieh mal auf die Vorzüge eines Systems, das so i nDtld. nicht möglich ist.

Und ja, auch ich habe durchaus sehr positive und unkonventionelle Erfahrungen mit deutschen Baken gemacht --- und ganz sicher kann man auch in DK reinfallen, wenn man nicht aufpaßt.
Ist deshalb jedesmal gleich das ganze Land schlecht?
Mit solchem Schubladendenken = Vorurteilen wird der Anfang und das Leben in einem anderenland sicher schwer!

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich denke es geht darum zu erkennen, daß Auswandern mit einen gewissen Umdenken verbunden ist. Ist doch auch gut so, es wäre doch total langweilig, wenn alles überall gleich wäre. Damit muß man sich aber auseinandersetzen und darauf einstellen, wenn man auswandert.

Irgendwie erinnert mich die Sache an eine Geschichte, die ich vor vielen Jahren gehört habe (ob sie wahr ist weis ich nicht - könnte aber sein). Eine Familie in Gellerup-Parken, Århus West, 2 OG beschwert sich beim Hausmeister. Die Decke in Badezimmer ist schwarz vor Nässe. Außerdem stinkt es auf dem Balkon.

Es stelt sich heraus, daß die Familie im 3 OG, auf dem Fußboden im Badezimmer 20 cm. Blumenerde ausgelegt hatten, um dort Kartoffeln zu züchten - und sie hatten eine Ziege auf dem Balkon. Sie waren vor kurzem aus ein Dorf im östlichen Anatolien gekommen und hatten versucht sich so einzurichten, wie sie es von zu hause kannten.

Darüber können wir natürlich schmunzeln, aber wer von D nach DK auswandert sollte sich auch darauf einstellen, daß manches anders ist.

Und nur weil etwas anders ist, muß es ja nicht unbedingt schlechter sein.
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pipeline
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Beitrag von pipeline »

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Dass nun gerade DK das wohl einzige Land auf der Welt ist, in dem das Mieten eines Hauses ( und dann noch mit Hund ) nur schwer möglich ist, war mir bis heute nicht bekannt.
Ich kann fuer Grossbritannien sprechen - gemietet wird sehr selten, meistens voll moebliert (*brech!* - nicht mal eine eigene Einrichtung mit persoenlicher Note ist moeglich in den meisten Faellen!), und versuch mal, eine Mietwohnung zu finden, wenn du ein Haustier hast - und sei es nur ein Hamster! Viel Glueck!

Die Kartoffelzuechter aus Anatolien finde ich uebrigens Klasse!
Ich hab in Schottland lange gemietet (wie gesagt immer moebliert und der Wunsch nach einem Stubentiger blieb ein Traum) und hatte immer einigermassen Glueck. Mein Mann hatte eine Mietwohnung in Glasgow, da hat der Mieter ueber ihm mal den Wasserhahn vergessen abzudrehen und bei meinem Mann lief das Wasser die Waende runter. Hat der Vermieter sich geruehrt? Fehlanzeige - weder der Mieter drueber wurde verantwortlich gemacht, die Schaeden zu beseitigen, noch hat es der Vermieter selbst veranlasst. (Wenigstens konnte mein Mann ohne Zucken ausziehen, wegen unzumutbarer Verhaeltnisse.) Seither wohnen wir in den eigenen 4 Waenden - nie mehr Wohnung, nie mehr von anderen abhaengig sein - seien es verantwortunglose Mitmieter noch skrupellose Vermieter. Und haben unseren Haus-Zoo :D
Rørviger

Das ist eine Wandergeschichte ! (Urban history)

Beitrag von Rørviger »

Lars J. Helbo hat geschrieben:I

Es stelt sich heraus, daß die Familie im 3 OG, auf dem Fußboden im Badezimmer 20 cm. Blumenerde ausgelegt hatten, um dort Kartoffeln zu züchten - und sie hatten eine Ziege auf dem Balkon. Sie waren vor kurzem aus ein Dorf im östlichen Anatolien gekommen und hatten versucht sich so einzurichten, wie sie es von zu hause kannten.

Darüber können wir natürlich schmunzeln, aber wer von D nach DK auswandert sollte sich auch darauf einstellen, daß manches anders ist.

Und nur weil etwas anders ist, muß es ja nicht unbedingt schlechter sein.
die Geschichte stimmt nicht, sie ist erlogen und erstunken. Ich finde sie auch nicht lustig, sondern eher diskriminierend und...rassistisch.

Die Geschichte wandert in verschiedenen Versionen aber IMMER mit den "Kartoffeln im 3.Stock" jetzt schon seit Jahrzehnten rum, erst waren es die "schmierigen Polakken" im Ruhrgebiet, dann Flüchtlinge aus Ostpreussen und dem Memelland, dann die "Ithaker" und "Knoblauchfresser"....Auch in den USA existiert sie.

ICH schmunzele nicht darüber. :(

Helt bortset fra, at man naturligvis skal indstille sig på Danmark, Danskerne og dansk, hvis og når man flytter til DK.
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Lars J. Helbo
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Re: Das ist eine Wandergeschichte ! (Urban history)

Beitrag von Lars J. Helbo »

Rørviger hat geschrieben: die Geschichte stimmt nicht, sie ist erlogen und erstunken.
Das kann gut sein. So ist das oft mit Gleichnisse. Das spielt aber keine große Rolle. Eigentlich geht es nämlich nur darum, daß man nicht in ein anderes Land auswandern sollte und dann glauben man könne genau so weiterleben, wie man es von zu Hause aus gewöhnt ist.

Das wird oft übersehen, - gerede wenn es darum geht in das Land "nebenan" auszuwandern. Je ähnlicher die beiden Länder sind, desto einfacher ist es in die Irrglaube zu verfallen, es gäbe keine Unterschiede.
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Beitrag von anndee »

Ja, Lars, du hast ja Recht. Deshalb ist Europa bzw die EU ein großer politischer Betrug und hat bisher nichts Positives gebracht, aus meiner Sicht jedenfalls.
Und vielleich solltet ihr euch mal fragen, WARUM soviele Menschen aus Deutschland auswandern wollen und dies auch realisieren......
Aber vielleicht überschreitet diese Fragestellung den Sinn und Zweck dieses Forums, was ich verstehen kann. Deshalb halte ich mich zu diesem Thema zurück.
Liebe Grüße, AnnDee
Simba
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Beitrag von Simba »

Und vielleich solltet ihr euch mal fragen, WARUM soviele Menschen aus Deutschland auswandern wollen und dies auch realisieren......
Möglicherweise aus dem selben Grund, aus denen in allen Ländern Menschen auswandern. :wink:

Es herrscht im Moment ein deutliches Ost-West-Gefälle bei der Auswanderung. Z. B. sind 2 Mio. Rumänen westwärts ausgewandert, dafür sind Unmengen an Asiaten nachgerückt.
:wink:
Polen und Ungarn sind gewandert und wandern immer noch Richtung D und Nachbarländer.
Deutsche wandern nach DK, USA, Canada, eigentlich die ganze Welt.
Engländer wandern genauso aus wie es die Spanier und Türken auch schon getan haben...

Ich finde es eigentlich nur eine normale Entwicklung, dass man die "kleiner werdende" Welt nutzt.

Kennt jemand eigentlich eine Statistik, die belegt, wieviel mehr Menschen tatsächlich auswandern im Vergleich zu früher? Sicher wird im Moment der Auswandererboom durch Arbeitsämter, Medien und ähnlichem geschürt. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Zahl problematisch hoch geworden ist.

LG Simba
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Na so gesehen begann die Auswanderung ja schon mit dem Exodus aus Afrika, "Mitochondrial Eve" und all diese Leute. Liegt wohl mehr als alles andere in der Natur der Menschen - irgendwann werden sie rastlos und muessen weiterziehen. Sonst haette auch nie jemand Amerika entdeckt - und besiedelt :wink:
Ist wahrscheinlich nur so, dass in einigen von uns die "Reiselust" ausgepraegter ist als in anderen. Wenn sich die Neanderthaler eine neue Hoehle gesucht haben, hat es auch immer einen Teil gegeben, der in der alten Hoehle bleiben wollte, waehrend anderen die "Verwurzelung" nicht mehr gereicht hat und die Familie weniger wichtig wurde als der persoenliche Vorteil - und weg sind sie. Ist uns wahrscheinlich von unseren Vorfahren geblieben... :wink:
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Guten Morgen!
Deshalb ist Europa bzw die EU ein großer politischer Betrug und hat bisher nichts Positives gebracht, aus meiner Sicht jedenfalls.
Wieso ist es ein großer Betrug, wenn innerhalb eines politisch vereinigten Europas die einzelnen Völker und Nationalitäten ihre Eigenarten bewahren??
Dann wäre Deutschland ja auchein großer Betrug, mit allden vielen Bundeslöändern - und ich beziehe mich hier auf die menthalen Unterschiee.

Natürlich sind innerhalb der einzelnen Länder die Gesetze auch dem angepaßt, was das Volk für richtig hält --- wieso solltens ich die Dänen denn in Mietwohnungen quetschen,wennsie soviel Platz pro Einwohner haben?
Das sieht dann bei Niederländern schon wieder anders aus.
Wieso sollte ein Spanier Arbeitszeiten wie ein Nordeuropäer haben,wen es doch gerade dann, wo diese arbeiten, am heißesten ist?

Man paßt sich doch den Gegebenheiten an!
Das sind doch just die liebenswerten (naja, manchmal halt auch nicht,wennwir drüber stolpern :mrgreen: ) Eigen-Arten eines Volkes!
Wer will denn wirklichden globalen Einheitsmishcmasch?
Dann mußt Du auchwirklich nicht auswandern - dann hast Du Spanien oder DK ja bei Dir zuhause!
Gruß Ursel, DK
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men at se med nye øjne."

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