Hej Rörviger!
yo simba kommentar klingt sehr westdeutsch
Und Deiner sehr unqualifiziert!
Ich zumindest kenne mind. 1 Frau aus der früheren DDR, die erst in Schweden (wo man berufstätige Frauen ebenso aufwertert, wie man Mütter zuhause abwertet genau wie in DK) gelebt hat und jetzt seit einigen Jahren in den USA - und die fühlt sich nach mehrfach geäußerter eigener Aussage erst in den Staaten wirklich frei, das zu tun, was sie selber will, OHNE daß sie irgendjemand mit einer hochgezogenen Augenbraue oder sogar schlimmen Kommentaren disqualifiziert (oder schlimmeres).
Natürlich halte ich Dir zugute, daß Du keine Mutter bist - schon gar nicht hjemmegående, aber dennoch:
Nimm bitte mal zur Kenntnis, daß nicht nur ich erfahren mußte, ich erzöge meine Kinder zu unsozialen, kontakscheuen, in dieser Gesellschaft nicht funktionstüchtigen Menschen, wenn ich sie nicht im frühesten Kindesalter in die Krippe/zur Tagesmutter gäbe.
Ich will damit nicht die alte Diskussion um berufstätige und nicht-berufstätige Mütter aufwärmen - ich will nur zeigen, daß es hier eben das andere Extrem ist.
In Dtld. gilt vielerorts die berufstätige Mutter noch als Rabenmutter, in DK ist es umgekhrt - sogar Ärzte deuten Dir an, daß Dein Kind sich nicht gut entwickelt, wenn es erst im KIGA von Dir wegkommt.
Und wenn die Pädagogin in der 0. Klasse meiner Tochter oder dem Sohn einer dt. Freundin an der Westküste (die übrigens selbst Lehrerin in Dk ist) bestätigt, sie seien Indivualisten, so klingt das nicht wie ein Kompoliment, sondern wie ein ernstzunehmendes Problem!
(Soll ich nun dem Zufall oder doch meiner Erziehung und gesunden Kindern danken, daß meine Kinder sich sehr gut in dieser Gesellschaft zurechtfinden?? - Besser, als so manches andersaufwachsene Kind zudem?)
Als frühere Feministin und immer noch für Gleichberechtigung eintretend hätte ich mir da gweünscht, man habe als Mutter und Vater eine wirkliche Wahlfreiheit, die von allen akzeptiert wird.
Gesellschaftliche Kritik oder Ächtung zu ertragen, ein schlechtes Gewissen eingeredet zu bekommen, ausgesondert zu werden auf die stille Art ist genauso schlimm wie die gesetzliche Handhabe gegen Anderssein!!!
(nennt sich in vielen Fällen, wo es noch konkreter wird, auch Mobbing, von dem es auch in Dk reichlich gibt!)
Es gibt übrigens, um das Thema wieder allgemeiner zu gestalten, eine sehr gute Glosse der bekannten Lotte Heise, die sich zum Thema Anderssein in DK geäußert hat und auch nicht so begeistert ist wie Du.
Sie ist übrigens Dänin mit sicher viel internationalem Weitblick - denn der schärft auch bei den ausgewanderten Dänen, mit denen ich viel Kontakt habe, viel Kritikfähigkeit für das eigene Land --- bei allem verständlichem und berechtigtem Stolz darauf!
Gruß Ursel, DK