Martin Hofer hat geschrieben:Im Islandforum hast Du ja schon den Hinweis auf die Hardangervidda in Norwegen erhalten. Mir ist aber noch nicht ganz klar, wie diese Hochebene aussehen soll -- Dänemark ist zwar verhältnismäßig eben, aber alles andere als hoch ... und menschenleere Gegenden mit gemäßigtem Klima gibts in ganz Europa einfach nicht mehr, fürchte ich. In den wärmeren Monaten ist auch die Hardangervidda ein beliebtes Ziel für Rucksackwanderer.
Außerdem gibt es vielleicht noch andere Faktoren zu beachten -- einige Ebenen Islands würden sich beispielsweise für Schlachtenszenen wohl weniger eignen, weil sich Mensch und Tier auf dem moosbewachsenen Lavaboden die Beine brächen.
Ich denke, etwas weiter werdet Ihr schon fahren müssen. Vielleicht die gemäßigteren Gegenden in Sibirien ... aber da rate ich nur, ich war noch nie dort ...
-- Martin
Danke für deine Anregungen, Martin! Wie schon an anderer Stelle gerade klar gestellt geht es um Ebenen oder Hochebenen; das würde also nicht gegen Dänemark sprechen.
In Sibirien war ich wie in der Mongolei und in der ganzen Gegend noch nie und das ist mir zu unklar und zu groß und zu fremd alles vom Land her.
Island ist eben wohl sowieso zu kalt und wie ich grad auch in einer anderen Antwort geschrieben habe, handelt es sich bei mir um etwas, das sich "Experimental-" oder "Avantgardefilm" nennt, d.h. ich arbeite mit minimalem Team (vermutlich insgesamt zwei bis drei Leute vor Ort) und meine Anforderungen unterscheiden sich insofern natürlich von denen eines großen Spielfilmsets.
Und für alle, die möglicherweise noch fragen möchten:
Ich glaube nicht, dass es mir hier gelingen würde, in Worten zu erklären, wie der Film aussehen soll und weswegen also welche Landschaft ginge. Was ich sagen kann ist, dass die Grundlage des Films eine über die Monate ununterbrochen durchgehende Zeitrafferaufnahme bildet, in welche Vorort (nicht in Nachbearbeitung) gleichzeitig zum Zeitraffer der Landschaft bewußt gesetzte inszenierte Elemente mit Körpern und Gegenständen kommen. D.h. alle drei Minuten etwa wird ein Filmbild, also eine 1/24 sek. photographiert und in diesem Moment alle drei Minuten passiert auch das dazugesetzte Element, das dann eben auch 1/24 sek. am Film dauert.
Deswegen ist durchgehende Einsamkeit wichtig, weil dieser Zeitraffer über die Monate nie unterbrochen wird und ein 1/24 sek Filmbild mit einem vorbeikommenden Menschen irgendwo drauf einfach nur stört (zumindest wenn das häufiger vorkommt). Es wird nämlich aus dem ganzen Material auch nichts raus geschnitten. Der Film bleibt dann so, wie er nach drei Monaten aus der Entwicklung kommt. (Ein Tag dauert dann übrigen 20 sek. am Film und wenn ichs wirklich drei Monate mache, ist das dann ein halbstündiger Film.)
Vielleicht klärt das ja etwas und jemandem von euch fällt dazu noch etwas ein.