Ausländer in Dänemark

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ganouscha
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Ausländer in Dänemark

Beitrag von ganouscha »

Hallo an alle zusammen,

ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen und mußte mich gleich direkt anmelden. :o)))

Hat jemand ne Ahnung, wie man in Dänemark auf "richtige" Ausländer reagiert? Hört sich jetzt komisch an, aber in Deutschland werden ja z.B. Schweden oder so auch nicht als "richtige" Ausländer angesehen, sondern man geht sehr interessiert auf sie zu. Mein Mann ist Tunesier und lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Es ist nicht gerade einfach für ihn, denn er gehört zu den in deutschen Augen "echten" Ausländern. Er ist Elektroingenieur und würde sich sehr gern in Dänemark eine Arbeit suchen. Abgesehen davon, daß er leider noch die tunesische Staatsbürgerschaft hat und es somit bestimmt schwer ist, ein Arbeitsvisum zu bekommen, würde ich sehr gern wissen, wie das mit der Einstellung der Dänen zu Ausländern ist.
rubberduck
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Beitrag von rubberduck »

Wir wohen in Midtjylland und ich kenne keinen der etwas gegen "richtige Ausländer" hat die sich anpassen wollen , aber es ist sehr wichtig die Sprache zu erlernen um sich in die Gesellschaft zu integrieren. Man hat etwas gegen Ausländer die sich ausgrenzen und kaum die Sprache sprechen und nichts mit der dänischen Kultur zu tun haben wollen.
Wenn dein Mann seit 20 Jahren in Deutschland gelebt hat , kann ich mir gut vorstellen das leichter wird ein Arbeitsvisum zu bekommen oder einfach einen deutschen Pass beantragen?!
ganouscha
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Beitrag von ganouscha »

Na das ging ja schnell mit einer Meldung. Kenne mich in Foren nicht so aus und dachte, daß es ewig dauert, bis sich jemand meldet.
Also die Sprache, glaube ich, kann man direkt in Dänemark sicher am besten lernen. Mein Mann und auch ich sprechen bereits mehrere Sprachen, so daß dies hoffentlich kein zu großes Problem wird. Wir sind sowieso mit unseren Recherchen gaaaanz am Anfang. Das heißt, natürlich haben wir uns schon über das Arbeits- und Sozialleben usw. in Dänemark belesen.

Ich bin gelernte Europasekretärin und Krippenerzieherin. Ich habe die letzten 12 Jahre in verschiedenen Banken in der Börsenabwicklung und der Kundenbetreuung gearbeitet. Früher auch im Kindergarten als Erzieherin. Dies hat mir sehr viel Freude bereitet und ich würde deshalb auch sehr gern wieder im sozialen Bereich arbeiten. Ich spreche Englisch, Französisch und etwas Russisch.

Mein Mann ist Elektroingenieur und Ing. (HDT) für Versorgungstechnik. Die Chancen, in Deutschland einen Job zu bekommen sind eher gering, da er eben Tunesier ist und die Vorbehalte Ausländern gegenüber doch sehr groß sind - besonders wenn sie aus einem arabischen Land kommen. Er spricht Deutsch, Französisch, etwas Englisch und natürlich Arabisch. Leider wurde ihm noch nie so richtig die Chance gegeben zu zeigen, was er fachlich kann. Er würde auch als Elektriker, Haustechniker, Hausmeister o.ä. arbeiten !!! Die Hauptsache ARBEIT !!!

Ja, ein deutscher Paß wäre schon toll, aber mein Mann konnte sich tatsächlich erst vor kurzem dazu entscheiden, seine Staatsbürgerschaft abzugeben. Ob das klappt ist die andere Frage, denn er hat leider zu Zeit keine Anstellung. Das Gute daran ist dann aber, daß er im Prinzip zeitlich ungebunden wäre - bei einer eventuellen Arbeitsaufnahme.

Vielleicht gehört das alles, was ich gerade geschrieben habe auch noch in eine anderes Thema rein!?! :x

Viele Grüße aus Berlin.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich denke Ihr habt ganz gute Chancen. Von dem was ich höhe werden sowohl Ingenieure als auch Elektriker dringen gesucht. Um die Lage abzuschätzen, schreib doch einfach an Vestas, Danfoss und Grundfos und frag unverbindlich nach, ob die was haben. Die Adressen findest Du einfach, indem Du ".dk" an den namen anfügst. (Vestas stellt jeden Tag 10 neue Mitarbeiter ein).

http://www.dr.dk/Nyheder/Penge/Jobliv/2008/05/08/103022.htm

Was das mit den Ausländern betrift, denke ich, dass Ihr einfach versuchen solltet, die großen Orte wie Kopenhagen oder Århus zu vermeiden. Die nicht-europäischen Ausländer in DK leben sehr konzentriert in den großen Städten. Und ich denke, Ihr werdet weniger Probleme bekommen, wenn Ihr versucht woanders zu leben.

Was das Aufenthalttechnische Angeht, sollte es meines Erachtens kein Problem sein. Als Deutscher (und somit EU-Bürger) hast Du das Recht hier zu leben und Du darfst dabei Dein Ehemann mitnehmen.
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ganouscha
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Beitrag von ganouscha »

Hallo Lars,

na das hört sich ja gut an. Wir hätten uns wahrscheinlich auch nicht in eine Gr0ßstadt begeben, denn wir wohnen jetzt in Berlin - einfach viiieeell zu laut, schmutzig und sehr sehr fremdenfeindlich, obwohl immer so auf Multi-Kulti getan wird.

Wußte ich noch gar nicht, daß mein Mann einfach so mitgehen dürfte. Obwohl es sicher wegen seines Berufes für ihn einfacher sein wird, eine Anstellung zu finden. Durch meine leider bis dato fehlenden Sprachkenntnisse werde ich ja nicht in einem Büro oder einer Bank arbeiten können und im Kindergarten nur, wenn gemeint würde, die Kinder sollten vielleicht die deutsche Sprache erlernen. Na ja, wichtig ist die Chance für meinen Mann. Ich selbst würde auch erst mal als Putzfrau oder so arbeiten. Die Vokabeln dafür sind sicher schnell gelernt. :)
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Bei Firmen wie Vestas oder Grundfos würde ich einfach Versuchen "mich in Doppelpack zu verkaufen". Wenn sie wirklich Dein Mann als Ingenieur wollen, dann können sie doch auch ein Job für Dich finden, falls das die Bedingung ist, um ein Aufenthaltserlaubnis durch zu setzen.
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ganouscha
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Beitrag von ganouscha »

Ja, tolle Idee!!! Es ist sicher ratsam, die Bewerbung und den Lebenslauf ins Dänische übersetzen zu lassen, auch wenn man selbst noch nicht der Sprache mächtig ist!!? Oder reicht englisch auch?
udo66

Beitrag von udo66 »

Ich wuerde es erstmal bodenstaendig mit Englisch versuchen, da hier in
Esbjerg viele Ingenieure im Offshore Bereich nur Englisch sprechen - und dann 1 Jahr spaeter dann mit Daenisch anfangen.
Ihr seid ja fast ueberqualifiziert...warum als Putzfrau arbeiten?
Bei der Quali wuerd ich im Grossraum Kopenhagen/Aarhus was suchen.
Schoen alles auf Englisch und die daen. Sprache schonmal lernen.
mhv
Udo
ganouscha
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Beitrag von ganouscha »

Nein, leider NICHT überqualifiziert, denn mein Mann hat, ausser 1 Jahr auf einer Bohrinsel, nicht mehr als Ingenieur gearbeitet. Seine Abschlüsse sind leider schon lange her und deshalb haben sie schon fast gar keine Bedeutung mehr!!! :o(((( Aber da er nie die Chance bekommen hatte, auch in Deutschland als Ingenieur zu arbeiten.....!! Über 100 Absagen...!! Da ist man irgendwann einfach deprimiert. Und OFT wird direkt gesagt, daß sie lieber DEUTSCHE einstellen - besonders nach dem Anschlag vom 11.September auf die Towers !! Das waren ja auch arabischsprachige Leute und seitdem..... - echt KEINE Chance auf gute Arbeit!
haagensen
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Beitrag von haagensen »

hej,
wenn er offshore erfahrung hat wuerde ich (neben esbjerg) auch mal norwegen in betracht ziehen (insbs. westkueste, stavanger usw.).

denke da wirds auch in deinem bereich jobs geben.
norwegisch lernen is auch nicht schwieriger als dänisch.......und es ist landschaftlich wesentlich schöner da.....naja finde ich jedenfalls.......

haagensen
ganouscha
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Beitrag von ganouscha »

Ja, wir hatten auch schon überlegt, ob nicht auch Schweden oder Norwegen in Frage kommen würden! Aber Dänemark ist doch wenigstens nicht soo weit weg..! Na ja mal sehen, wir werden jetzt noch einige Jobmessen in Deutschland besuchen. Vielleicht tut sich ja da was auf. Wir spielen auch mit dem Gedanken direkt nach Dänemark oder aber eben eventuell auch nach Norwegen oder Schweden zu fliegen und dann mit unseren Unterlagen direkt in die Firmen zu gehen. Wir wissen nur nicht, ob das so gut ankommt. Ich gehe da immer von unseren Erfahrungen in Deutschland aus...!! Da bekommt man ja sofort ne Abfuhr.

Schön für Dich Biggi, daß Du so ein tolles Sozialleben hast, wo eben auch Menschen aus anderen Nationen integriert sind. Das können wir von uns nicht gerade sagen - und DAS in der Weltstadt Berlin.
meli
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Beitrag von meli »

mein Schwager ist auch Elektroingenieur und in einer grossen internationalen Firma in Kobenhagen angestellt. Er erzaehlt ,das alle haenderingend Ingenieure suchen. In dieser Firma ist die Arbeitssprache Englisch
ganouscha
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Beitrag von ganouscha »

Hört sich ja gut an. Könnte man den Namen der Firma erfahren? Dann könnte mein Mann sich ja dort bewerben. Nur mit der Arbeitserlaubnis wird es so eine Sache werden, da er ja Tunesier ist. Werden uns gleich morgen erkundigen.
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

[url]http://www.workindenmark.dk/[/url]
ist eine Seite des dänischen Staats, wo es gezielt darum geht, hochqualifizierte Kräfte nach DK anzuwerben
ganouscha
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Beitrag von ganouscha »

Danke, gute Seite. Vielleicht werden wir ja fündig.
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