Danmark betaler for tysk skolegang

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galaxina
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Re: Danmark betaler for tysk skolegang

Beitrag von galaxina »

livogaard hat geschrieben: Hej !
Eben , was ist schon dabei , wenn zweisprachig ausgeschildert ist .
Bei uns nicht weit von Dresden , in der Lausitz gibt es die sorbische Minderheit , sie gehören zu den Slaven und haben ihre eigene Kultur/Sprache .
nichts ist dabei, trotzdem kann wohl kaum behauptet werden, dass die Sorben von dem Grossteil der Bevölkerung angemessen respektiert werden. Ich freue mich schon auf aehnliche Experimente im Kosovo und im Baltikum.
runesfar

Beitrag von runesfar »

Jochen1951 hat geschrieben:Was mag der Grund sein? Demonstration des eigenen Könnens?
Mensch - dann solltest du nicht die diskussionen in meine familie folgen. Kaos pur.

Ist wohl natürlich in zwei-sprachige Familien.
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livogaard
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Re: Danmark betaler for tysk skolegang

Beitrag von livogaard »

galaxina hat geschrieben:
livogaard hat geschrieben: Hej !
Eben , was ist schon dabei , wenn zweisprachig ausgeschildert ist .
Bei uns nicht weit von Dresden , in der Lausitz gibt es die sorbische Minderheit , sie gehören zu den Slaven und haben ihre eigene Kultur/Sprache .
nichts ist dabei, trotzdem kann wohl kaum behauptet werden, dass die Sorben von dem Grossteil der Bevölkerung angemessen respektiert werden. Ich freue mich schon auf aehnliche Experimente im Kosovo und im Baltikum.
Hej galaxina !

Sicher wird es immer welche geben , die nicht genug Respekt und Toleranz zeigen . Aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht , und von Experimente kann auch nicht die Rede sein . Wer mehr dazu wissen möchte dann unter : http://www.sorben.de/ oder http://de.wikipedia.org/wiki/Sorben
Wem´s nicht interessiert , sollte es sein lassen .
[img]http://www.nationalflaggen.de/images/flaggen/flagge-daenemark-flagge-vignette-oval-20x31.gif[/img]
http://panorama.dresden.de/
galaxina
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Beitrag von galaxina »

o.k.
die sorben sind eine ethnische Minderheit ohne souvären Staat, dem sie zuzuordnen waeren - sondern "lediglich" einer Ethnischen Gruppe. Kann mich nur an ein paar Zitate erinnern, die ich mir im Gaglower/Cottbuser Raum anhoeren durfte, von Personen die nicht unbedingt "Wendeverlierer" sind. Aber das ist natuerlich nicht repraesentativ fuer die gesamte Lausitz.
nowhereman
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Beitrag von nowhereman »

Die Betrachtungsweise in den genannten Artikeln, dass die deutsche Mehrheitsbevölkerung milde formuliert auf den Geschmack gekommen ist, was das dänische Schulsystem anbelangt, ist sowohl korrekt als auch grundfalsch.

Korrekt im Sinne von: Mindretallet har sejret sig selv ihjel.
Je mehr die Spannungen zwischen der dänischen Minderheit und der deutschen Mehrheit abnehmen - vor allem durch Gleichstellung nicht nur der Pflichten sondern auch der Rechte - desto kleiner ist die Hemmschwelle deutscher Eltern, ihren Kindern diese extra Dimension einer zusätzlichen Sprache zu gönnen.


Grundfalsch, weil die Schulausbildung auf einer dänischen Schule auch Arbeit und das in Kauf Nehmen von Nachteilen bedeutet. Das Gros der Eltern wird ihre Entscheidung schon beim Anmeldegespräch im Kindergarten überdenken.

Denn...

* ...die Eltern werden feststellen, dass die dänischen Schulen eben Gesinnungsschulen und keine Sprachschulen sind. Das bedeutet mehr als ein Lippenbekenntnis zur Minderheit. Denn ein Engagement in der Minderheit wird schlicht erwartet.

* ...die Eltern werden auch selbst die dänische Sprache erlernen müssen, wenn sie - und davon ist bestenfalls auszugehen - ihren Kindern während der Schulausbildung beistehen wollen.

* ...durch die geographisch kleinere Dichte an dänischen Schulen müssen entsprechend längere Schulwege in Kauf genommen werden. Das kostet Geld und Zeit.

Und dennoch gibt es sicher reichlich Eltern, die sich davon nicht abschrecken lassen und den Versuch wagen. Und das ist auch gut so.
Denn eines darf man bei der ganzen Debatte nicht vergessen: Auf der anderen Seite der Drehtür kommt ein dänischgesinnter junger Mensch raus, der weiß, worum es geht und es später seinen eigenen Kindern beibringen kann und wird. Eine neue Generation Minderheitendänen eben.
tømrermester
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Beitrag von tømrermester »

Als ich 1976 das dänische Schulsystem in Flensburg verliess wurde sehr darauf geachtet, dass auch im Schulhof dänisch gesprochen wurde. Es wurden Dänischkurse für die nichtdänischsprechenden Eltern angeboten weil z.B. Elternabende nur in dänisch abgehalten wurden. Ob heute alle Eltern an diesen Kursen teilnehmen ist fraglich, da Elternabende heute in beiden Sprachen abgehalten werden. D.h, das diese Abende doppelt so lange dauern.

Die untengenannten Regeln gelten immernoch, aber man sieht es lange nicht mehr so eng.
http://www.skoleforeningen.org/Datasider/Skolevedtaegter.pdf

Ich habe volles Verständnis dafür, dass einige Dänen sich darüber aufregen, dass es topmoderne, dänische Schulen in Deutschland gibt, die vom dänischem Staat bezuschusst werden, während die Schulen in Dänemark teilweise sehr renovierungsbedürftig sind.

Niemand hat etwas dagegen, dass deutsche Kinder die dänischen Kindergärten und Schulen besuchen, aber die Regeln müssen auch hier eingehalten werden. Darüber sollten die Eltern informiert werden und sich später nicht beklagen, dass sie nichts verstehen.
nowhereman
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Beitrag von nowhereman »

tømrermester hat geschrieben:Ich habe volles Verständnis dafür, dass einige Dänen sich darüber aufregen, dass es topmoderne, dänische Schulen in Deutschland gibt, die vom dänischem Staat bezuschusst werden...
Könnte ich auch teilweise verstehen, wenn das denn der Wahrheit entspräche. Denn das trift lediglich auf die A. P. Møller Skolen zu.

Die meisten dänischen Schulen und Kindergärten in Südschleswig sind in den 60er und 70er Jahren gebaut und waren daher sicherlich topmodern, als du die Schule verlassen hast.

Heute befinden sich 3/4 der Institutionen in einem miserablen und wenig zeitgemäßen Zustand.
Reparaturstau, Feuchtigkeit, veraltete Strom- und Wärmetechnik, undichte Dächer - von den für heutige Unterrichtsverhältnisse viel zu kleinen Klassenräumen mal ganz abzusehen.

Daran lässt sich jedoch vorerst nicht viel ändern, denn über die Hälfte der Schulen und Kindergärten erfüllen noch nicht einmal nicht die heutigen Sicherheitsvorschriften. Dies hat erste Priorität und sprengt bereits sämtliche Renovierungsbudgets der kommenden 5 Jahre.

Die jährliche Anpassung der Zuschüsse vom dänischen Staat hinken sowohl der Reallohnentwicklung als auch der allgemeinen Inflation hinterher. Zudem weigern sich die Kreise nach wie vor, sich angemessen an der Schülerbeförderung zu beteiligen.

Die Elternabende sind vielerorts immer noch ausschließlich auf dänisch, und Dänischkurse für Eltern gibt es nach wie vor.
Auch in den Schulhöfen wird nach wie vor erwartet, dass die Kinder dänisch sprechen. Die Schüler halten sich ebenso wenig daran wie in den 70ern, 80ern und 90ern.
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