Jetzt kostet's richtig viel Geld, dass DK kein Euro hat

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

Jørg hat geschrieben:§ 1: Lars hat recht.
§ 2: Falls Lars nich recht hat tritt automatisch § 1 in Kraft.
...und wer keine wiklichen Argumente hat, einfach mal F.. halten.
Nee wirklich, warum immer diese Sticheleien hier im Forum. Bleibt doch mal sachlich Jungs.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

fromms_de hat geschrieben:Kann also nicht so der große NAchteil seien für diese Länder das sie bisher keinen Euro haben als Zahlungsmittel.
Ich dachte, ich hätte jetzt schon einige male erklärt, dass dies in Bezug auf DK so einfach nicht stimmt? Ist es den wirklich so schwer zu begreifen, dass DK in dem Euro-Verband voll integriert ist (abgesehen von dem, was auf die Scheine steht und davon, dass DK kein Mitbestimmungsrecht in Frankfurt hat).

Was Norwegen angeht, machen Vergleiche wenig Sinn, weil sie einfach so viel Öl haben. Und bei Island trifft Deine Aussage wohl auch nicht ganz?
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Heute musste der Nationalbank wieder die Zinsen erhöhen, um den Wechselkurs festzuhalten:

http://www.business.dk/article/20081024/okonomi/81024028/
http://epn.dk/finans/realkredit_bolig/article1494104.ece
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Heute musste der Nationalbank wieder die Zinsen erhöhen, um den Wechselkurs festzuhalten:

http://www.business.dk/article/20081024/okonomi/81024028/
http://epn.dk/finans/realkredit_bolig/article1494104.ece

die schwedische nationalbank hat gestern die leitzinsen gesenkt und eine weitere kurzfristige zinssenkung angekuendigt.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, alle andere Länder senken die Leitzinsen, um die Wirtschaft in der Krise zu unterstützen. Das wäre auch in DK sinnvoll. Das ist aber leider unmöglich, weil wir dann nicht den Wechselkurs zur Euro festhalten könnten.

Weil wir dummerweise kein Euro haben, sind wir also gezwungen den Leitzins zu erhöhen, obwohl es der Wirtschaft schadet.
walex
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Beitrag von walex »

Dänemark ist ja eben in die entgegengesetzte Richtung gegangen und hat die Leitzinsen um ein halbes Prozent auf 5,5% angehoben.
galaxina
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Beitrag von galaxina »

wenn die zinsen steigen kann es ja auch eine bedeutung fuer die deutschen handwerker in dk haben. Anderseits stellt sich die frage, ob die haueser sich verguenstigen werden und der konsum abgebremst wird.
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

Zunæchst mal wird es die Hunderttausende von Hausbesitzern mit Flexlån Krediten in arge Bedrægnis bringen und das wiederum duerfte sich auf den Konsum auswirken - ausgerechnet in der dafuer wichtigen Vorweihnachtszeit.

Deutsche Handwerker duerften insofern betroffen sein, als das die Investitionstætigkeit in der Baubranche noch weiter abnimmt und damit die Arbeitslosigkeit steigt.

Business.dk hat gerade einen interessanten Artikel ueber krisensichere Jobs verøffentlicht. Am sichersten seien danach "hard-core tech" jobs wie z.B. System administrator, gefolgt von Lehrern und Krankenschwestern
[url]http://www.business.dk/article/20081020/ittele/710190042/2202/bizmedier/[/url]
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ja, die Wirkung für die Wirtschaft ist insgesamt negativ. Es wird teurer ein Haus zu kaufen, das wird die Preise drücken. Das heißt wiederum, dass es schwieriger wird Geld für An- und Umbauten zu leihen (weil die Sicherheit im Haus nicht so groß ist). Damit gibt es weniger Arbeit für Handwerker.

Sieht aber fast so aus, als ob bei SF die Front gegen den Euro jetzt ganz schnell bröckelt:

http://www.berlingske.dk/article/20081024/politik/810240373/

kann also sein, dass dies genau das Mittel ist, was den Dänen zur Vernunft (= volles Euromitgliedschaft) bringen kann.
galaxina
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Beitrag von galaxina »

wobei natuerlich auch gesagt werden muss, dass die zinsen am langen ende, die leitzinsveraenderungen nicht 1 zu 1 uebernehmen.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Stimmt, wenn der Euro-Leitzins bei 3,75% liegt und der Leitzins in DK bei 5,5% d.h. 46% höher als um Euro-Raum. Dann kann man nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass die Zinsbelastung für die Hausbesitzer und Firmen auch 46% höher liegen wird. Es kann auch sein, dass es nur 40% teurer wird.

Das ist aber auch eine ganze Menge Geld für Pia Kjærsgaards dummes Geschwätz.
micha_i_danmark
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Beitrag von micha_i_danmark »

...und Morten Messerschmidts gerade auf TV2 News.

Was hat die Regierung denn für Möglichkeiten? Selbst wenn man jetzt doch wieder das Thema Euroabstimmung ganz schnell wieder aus der Tasche ziehen würde, käme der Euro ja nicht quasi "über Nacht".

Also bliebe nur, die Absprache mit der EZB bezgl. des Korridors neu zu verhandeln. Oder liege ich da falsch?

Wenn man sieht, was die Firmen gerade an Aktienwerten verlieren (z.B. Vestas), wird einem schon ganz anders. Kommen wir da wohl mit einem blauen Auge raus oder wird das 'ne neue Weltwirtschaftskrise wie in den 30gern?
Frank H.

Beitrag von Frank H. »

micha_i_danmark hat geschrieben:... Deutsche Handwerker duerften insofern betroffen sein, als das die Investitionstætigkeit in der Baubranche noch weiter abnimmt und damit die Arbeitslosigkeit steigt. ...
Lars J. Helbo hat geschrieben:... Das heißt wiederum, dass es schwieriger wird Geld für An- und Umbauten zu leihen (weil die Sicherheit im Haus nicht so groß ist). Damit gibt es weniger Arbeit für Handwerker. ...
Vielleicht nur noch als Anzeichen zu betrachten -> Politiken berichtet, dass schätzungsweise 5.000 von 22.000 polnische
Handwerker in den letzten Monaten Dänemark verlassen haben: http://politiken.dk/indland/article586200.ece
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Frank H. hat geschrieben:
micha_i_danmark hat geschrieben:... Deutsche Handwerker duerften insofern betroffen sein, als das die Investitionstætigkeit in der Baubranche noch weiter abnimmt und damit die Arbeitslosigkeit steigt. ...
Lars J. Helbo hat geschrieben:... Das heißt wiederum, dass es schwieriger wird Geld für An- und Umbauten zu leihen (weil die Sicherheit im Haus nicht so groß ist). Damit gibt es weniger Arbeit für Handwerker. ...
Vielleicht nur noch als Anzeichen zu betrachten -> Politiken berichtet, dass schätzungsweise 5.000 von 22.000 polnische
Handwerker in den letzten Monaten Dänemark verlassen haben: http://politiken.dk/indland/article586200.ece
wozu gesagt werden muss, dass in polen das lohnniveau in den letzten jahren eheblich gestiegn ist und die polen an sich ein sehr mobiles volk sind (im gegensatz zu den deutschen). so ist die geschaetze zahl der "Pendler" UK-PL bei 300.000 Arbeitnehmer. Jetzt wahrscheinlich auch mit abnehmender Tendenz
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

micha_i_danmark hat geschrieben: Also bliebe nur, die Absprache mit der EZB bezgl. des Korridors neu zu verhandeln. Oder liege ich da falsch?
Es geht nicht um andere Absprachen, sondern um ein Signal an den Markt.

Der Kurs liegt absolut fest. Daran wird nichts geändert.

Nur, selbst hier - wo die meisten sich angeblich für DK interessieren - gibt es ja offensichtlich viele, die das absolut nicht begreifen, und meinen die Lage DK's in Bezug auf den Euro sei irgendwie mit UK, Schweden oder sogar Norwegen vergleichbar. Und auch viele Politiker - wie z.B. Morten Messerschmidt - begreifen den Zusammenhang absolut nicht. Nun kann man natürlich sagen, er sei einfach dumm; aber wenn Leute, die so nahe dran sind, die lage nicht verstehen, wie sollen dann Investoren in USA oder Japan die Sache begreifen. Das Problem im Moment ist also, dass diese Investoren irgendwie Angst haben, die Krone könnte doch noch abgewertet werden (wie die Norwegische und Schwedische Krone schon geworden sind).

Dagegen würde es schon helfen, wenn die Regierung nur eine Abstimmung ankündigen würde.
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