das war in Husby Klit, nördlich von Søndervig. Das Pfingst-Wetter war optimal zum Sonnen; das fanden die Kreuzottern wohl auch. Sie wohnen ja dort, wir sind nur Gäste und wahrscheinlich stören wir sie mehr als umgekehrt. Allerdings dachte ich während des einen oder anderen Spazierganges zum Strand, dass es irgendwie auch ganz schön wäre, den nächsten Urlaub auf Römö oder Fanö zu verbringen, denn angeblich soll es dort keine oder nicht so viele Kreuzottern geben. Mittlerweile ist aber mein Stressgefühl vergangen; die Strände sind einfach zu schön und wir werden wieder hinfahren. In den Touristenbüros sind auch Informationen und Telefonnummern von Ärzten und Tierärzten für den Fall eines Kreuzotterbisses ausgehängt. Es kommt wohl nicht ganz selten vor, dass diese benötigt werden. Trotz des Stresses sollte man sich wohl eher darüber freuen, dass die Natur dort einigermaßen intakt zu sein scheint und dazu gehören eben auch Kreuzottern. Und wer noch keine gesehen hat, der achte auf die Spuren im Dünensand, sie sind eindeutig. Aber macht es nicht so wie ich: Ich staunte einmal über die kunstvollen Muster im Sand und achtete in dem Moment nicht auf den schmalen Pfad- und schon ist die Hundenase oder Hundepfote am hugorm – trotz kurzer Leine. Während der anschließenden Spaziergänge zum Strand kommt man sich schon vor wie eine Karikatur; verkrampftes Gesicht, Blick nach unten , Hund so kurz angebunden an der Leine, dass man sich fast schämt- aber dann- Erlösung und Halsfreiheit in Sicht- die letzte Düne ist überwunden- man schliddert die Düne hinunter- freut sich über das Meer- doch dann- was ist das? An der dem Meer zugeneigten Dünenkante räkelt und schlängeln sich auch die hugorm. Seltsamerweise eher die kleineren. Na gut, sie wollen auch warmen Sand mit Meeresblick. Hat man das alles überwunden, einigt man sich ohne Worte auf eine friedliche Koexistenz. Hugorm an der Dünenkante, wir an der Wasserkante. Dann hat sich der Weg an den Strand gelohnt und man kann so herrlich entspannen- wäre da nicht der Rückweg.

Poitou