Also meine Erfahrung hier in Dänemark im Hinblick auf Freundschaften ist, dass die meisten Freunde sich schon seit der Folkeskole oder noch länger kennen, dann kommen noch einige vom Gymnasium und dann vom Studium und evtl. noch von der Arbeit dazu.
Mein Mann z.B. (und viele seiner Freunde und meiner dänischen Bekannten ebenso) sagt, er hat genug Freunde und hat es schon schwer, seine Zeit zwischen Familie, Freunde, Arbeit und Hobbies einzuteilen - da braucht er keine neuen Freunde.
Freundschaften bedürfen ja auch einer gewissen Pflege, die doch hier und da zeitintensiv ist - und Zeit hat man nun mal nicht unbegrenzt zur Verfügung.
Und ansonsten sind die Kennlernphasen mit den Dänen recht lang und es dauert eher Jahre bis man den Status von Bekannte auf Freunde wechseln kann.
Ich habe hier viele deutsche Freunde, weil man sich unter seinesgleichen zusammengesucht und -gefunden hat und viele dänische Bekannte und Kollegen. Dänische richtige Freunde habe ich (noch) nicht. Aber vielleicht entwickeln sich im Laufe der Jahre noch richtige Freundschaften mit einigen lieben dänischen Bekannten.
Auf jeden Fall bin ich sehr glücklich hier, mit dem was ich habe - auch mit der Lebenseinstellung und der Kultur der Dänen - man passt sich eben an - andere Länder, andere Sitten - die muss man einfach akzeptieren und idealerweise annehmen, wenn man in ein anderes Land zieht.
Man kann schliesslich über jedes Land und deren Kultur "kritische Ausgrabungen" machen und diese niederschreiben. Es verdeutlicht doch nur die Kulturunterschiede - wir sind eben nicht alle gleich
und das ist auch gut so
