Deutsche Niedriglöhne gefährden dänische Arbeitsplätze

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
kalki
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Beitrag von kalki »

@cimberia
  • diese aussage ist menschenverachtend. an jedem arbeitsplatz hängt eine existenz.
Was glaubst du wohl,was einem Chef das juckt,ob du als Arbeitnehmer eine Existenz planst/aufbaust/aufgebaut hast?

Ich denke mal,das wird einen Chef nicht im geringsten was jucken,sofern er nicht seinen Profit aus irgendwas ziehen kann.
In der Fleischbranche ist das sowieso nicht der Fall,oder meint die Öffentlichkeit etwa,die Bediensteten bekommen da ihre (zugestandenen) Ruhe- und Aufwärmpausen??
Ich glaube eher nicht,denn arbeitet ein Fleischer nicht,hat der Chef Verdienstausfall,und das kann er sich nicht erlauben,man hat ja gehört,dass manche dort 16 Stunden und mehr malochen müssen, mach das mal einer bei Temperaturen von ~5°C und das noch am Fließband.

Man schaue mal auf den Herrn Claas Puul,der in Büsum u.Umgeb. gefangene Nordseekrabben per LKW nach Nordafrika kutschiert,dort diese von Muslimen per Fließbandarbeit pulen läßt und diese dann auf selbigem Wege zurück nach Büsum karrt.....und der Witz ist,die Krabben gelten dann immer noch als "frisch gepult".....und siehe da,auch Herr Claas Puul aus Holland will seinen Teil vom Kuchen verdienen,und seid euch sicher,er wird einen großen Teil davon verdienen,und die,die die Arbeit machen,bekommen da nen kleinen Hungerlohn und sitzen bei 30°C am Pul-Tisch und wühlen mit ihren Fingerchen im Krabbenfleisch rum...wer weiß,wo die vorher drin steckten ?
Dänemarkfans
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Beitrag von Dänemarkfans »

Ja das ist es wohl,übel. Deutschland ist, was das angeht, echt zum ko...

Aber auch in anderen Teilen verdienen bei uns hier die Deutschen auch nicht mehr. In der ehemaligen Firma meines Mannes arbeiten die Leute für 7,50€/std und das Brutto.

...und so gehts hier weiter.

Es muss was passieren im Bereich "Lohn" in D.

Oder was meint ihr?
Hina
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Beitrag von Hina »

Natürlich muss da was passieren aber leider wartet in Deutschland einer auf den anderen, statt mal selbst seinen Hintern zu erheben. Müssen denn die Zustände wirklich erst wie in der ehem. DDR sein, damit die Leute nicht nur darüber meckern, was mit ihnen gemacht wird, sondern sich auch engagieren?
cimberia
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Beitrag von cimberia »

Hina hat geschrieben:....sondern sich auch engagieren?
das ist genau das stichwort.
ich und viele aus meinem bekanntenkreis boykottieren z.b. verkaufsoffene sonntage oder läden wie kik o.ä.
Sommerreifen sind für den Sommer da :-)
kalki
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Beitrag von kalki »

Leute,das Thema wird durch die Politik gesteuert,und das äußerst gewixt.

Man gibt den Leuten gerade soviel,dass sie genug zum Leben haben,aber zum Sterben halt zuviel. Die Politik will es doch so,der mündige Bürger soll sich gar nicht erst irgendwas aufbauen können,das wäre für den Staat totes Kapital,also wird man ihn so gezielt gängeln,dass er sich sogenanntes "Eigentum" nicht oder nur schwer zulegen kann.
Man schau sich mal die Hartz4-Gesetze an,allein die Freibeträge die solchen Menschen "belassen" werden sind doch der Hohn überhaupt.
Bedenkt man mal die Alters und Unfallvorsorge,die fast jedermann in jungen Abschließt,so gelangt man allein hiermit schon weit über die geltenden Sätze und fällt schon mal aus dem Raster,überhaupt H4 zu bekommen.
Nimmt man jetzt noch diejenigen dazu,die sich in frühen Jahren iene Lebensversicherung zulegten,so brauchen diese an eine Antragsabgabe gar nicht zu denken,die würden dabei nur ausgelacht.
Was viele nicht bedenken,eine LV kannst du nicht von heute auf morgen auflösen,ohne verdammt viel Geld in den Sand zu schießen,das wissen aber die von der ARGE und drängen künftige H4er dazu,denn bevor diese Geldquellen nicht gestopft sind,gibts keinen Cent vom Staat,so siehts aus.
Ob nun eine LV o.ä. eine Kündigungsfrist bedarf,ist der ARGE ebenso egal,der "Kunde" hat Vermögen und dies ist aufzulösen,und das geilste dran ist,die ARGE wird jedem einzelnen genau vorrechnen,wie lange derjenige mit "seinem" Geld auszukommen hat (welches er ja noch nicht einmal in Händen hält)

Was die meisten Arbeitnehmer nicht wissen:
Verdiente ein Arbeitnehmer mal ~20€/Stunde und gelangt in den Genuß der Arbeitslosigkeit,so bekommt er ja darauf sein ALG berechnet.
Nimmt dieser Arbeitnehmer nun eine geringer bezahlte Stelle an, z.b.7,50€/Stunde so wird sich zwangsläufig sein später zu bekommenes ALG auch reduzieren,denn das wird ja berechnet aufgrund des Verdienstes,und mit 7,50€ ist nicht wirklich was zu verdienen....
Letztendlich gelangt jeder AN,der Billig-Lohnjobs annimmt,zwangsläufig irgendwann in den Strudel des Hartz4-Wirrwarrs,auf dem dieser in den meisten Fällen nicht wieder heraus kommen wird.
Der soziale Abstieg ist daher mit Annahme eines Billiglohnjobs besiegelt.
astoria
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Beitrag von astoria »

Hina hat geschrieben:Natürlich muss da was passieren aber leider wartet in Deutschland einer auf den anderen, statt mal selbst seinen Hintern zu erheben. Müssen denn die Zustände wirklich erst wie in der ehem. DDR sein, damit die Leute nicht nur darüber meckern, was mit ihnen gemacht wird, sondern sich auch engagieren?
Ja Stuttgart 21 und Gorleben haben doch gezeigt dass das letzte Feuer noch nicht verloschen ist
wie Häuptling Seattle sagte: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann." in memoriam:Tschernobyl and Fukuschima - Leutnant Commander Bling: „Wir werden alle sterben“
Dänemarkfans
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Beitrag von Dänemarkfans »

kalki hat geschrieben: Was viele nicht bedenken,eine LV kannst du nicht von heute auf morgen auflösen,ohne verdammt viel Geld in den Sand zu schießen,
Das musste ich gerade machen,weil wir sonst hätten ausziehen und keine Ahnung was passiert wär...
Im Moment wissen wir nicht, was wir richtig machen sollen.
Die Arbeitsagentur kannst du vergessen...... Vor 7 Jahren war die Aufklärung in meiner Berufsbranche nicht vorbildlich und so zahlte ich keine ALG-Vers. Ja und das Resultat......ich kriege jetzt nix.Schlage mich mit wirklich lächerlich wenigen Euronen über Wasser und bekomme nix von der Agentur für Arbeit.

Einen Job hier? Kannst vergessen...nix da und wenn sieht der Lohn so aus wie aus dem Beitrag.

Es ist extrem bescheiden schön hier......

Kein Wunder das die Leute dahin ziehen wo das Geld stimmt, egal jetzt wo.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

astoria hat geschrieben:Es ist ganz einfach, die Dänen sind zu teuer und verlieren Arbeitsplätze, weil sie kein Gegenmittel haben. Die Deutschen haben durch kreative Unternehmensstrategien wirtschaftliche Vorteile erarbeitet und nutzen diese Vorteile aus. Die Dänen sind somit die Looser und dürfen sich in bestimmten Bereichen mit Kreativität neue Arbeitsmöglichkeiten überlegen.
Ganz falsch! DE ist der Verlierer - weil sie Milliarden verschwendet um veraltete Industrien am leben zu erhalten. DK ist Gewinner, weil unsere Produkte (z.B. aus der Landwirtschaft) durch DE Subventionen konkurrenzfähiger werden.
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Hina
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Beitrag von Hina »

kalki hat geschrieben:Man schau sich mal die Hartz4-Gesetze an,allein die Freibeträge die solchen Menschen "belassen" werden sind doch der Hohn überhaupt.
Naja, das sehe ich ein wenig anders. Die Deutschen können sich wirklich glücklich schätzen, dass es überhaupt einen Freibetrag gibt. Das ist ziemlich einmalig. In anderen Ländern darf man überhaupt nichts mehr haben, bis die Wohlfahrt dran ist.

Dass es aber mehr oder weniger verhindert wird, dass man sich etwas aufbauen kann, das stimmt schon. Die systematische Verarmung breiter Bevölkerungskreise ist ja nicht mehr zu übersehen. Sie sind zwar nicht am Verhungern aber wenn man bedenkt, dass Deutschland eines der reichsten Länder ist, dann ist es schon sehr beschämend. Diese systematische Verarmung hat auch einen ganz üblen Langzeiteffekt. Wer nichts in der Tasche hat, der gibt natürlich auch nichts aus. Das schwächt wiederum den Handel und die Produzenten und macht dort Arbeitsplätze immer billiger oder vernichtet sie gar und so ist das ein ewiger Kreislauf. Mittlerweile ist ja schon der früher doch sehr gut gestellte Mittelstand, der lange Zeit den größte Teil der Bevölkerung ausmachte, längst mit im Sog nach unten.

An eine Stärkung des Binnenmarktes und Abkommen von der starken Abhängigkeit vom Export, ist auch nicht zu denken. Damit würde man auch etwas mehr Stabilität in die Wirtschaft und die Arbeitsplätze hinein bekommen. Die ganze Entwicklung hat nun den Effekt, dass immer weniger Qualität eingekauft wird, stattdessen Geiz ist geil der Trend ist, also der Konsum von minderwertiger, kurzlebiger Ware. Das wird sogar noch durch entsprechende Trends gefördert. Was dieses Jahr in ist, ist nächstes Jahr sowieso out, also wozu noch auf Qualität achten? Dass aber billig unterm Strich teuer ist, wird dabei großzügig übersehen. Aber alles kein Problem. Man kann ohne Probleme billig leben. Haben ja schon einige Politiker mittels Kurzeitselbstversuch nachgewiesen. Dass man eine Weile auch mit Einkommen auf Hartz IV-Niveau auskommen kann, das bestreitet wohl kaum jemand, nur haben diese Rechenkünstler ihre Feldversuche keine 6-7 Jahre durchgehalten. Viele Familien leben aber mit oder ohne Arbeit durchaus viel länger auf diesem Einkommensniveau. Irgendwann muss aber die Wohnung nunmal renoviert werden und irgendwann ist die Billigjeans auch verschlissen und wenn man immer nur Billigschuhe trägt, passt man irgendwann eben nicht mehr in chinesische Billiggurken und hat einen kaputten Bewegungsapparat usw. Ist aber auch nicht weiter schlimm. Das ist ja dann nicht mehr Sache des Sozial- sondern des Gesundheitsbereichs. Das sind wieder andere Töpfe, die dann unsinniger Weise gemolken werden müssen.

Trotz allem geht es den Menschen in Deutschland noch recht gut aber ich frage mich wirklich manchmal, warum so viele bei ihrem eigenem sozialen Abstieg so geduldig zuschauen. Es sind doch mittlerweile wirklich schon so viele, dass sie, wenn sie wie damals die Leute in Leipzig auf die Straße gehen oder gar solche Sklavenfirmen boykottieren würden, zumindest erreichen, dass man sie überhaupt mal etwas ernster nimmt.

@cimberia
Kommst Du Dir da nicht wie ein Exot vor :wink:?

@astoria
Ja, das stimmt schon aber auffällig ist schon, dass vor allem diejenigen Aktionen viele Leute auf die Straße treiben, bei denen es sich im engeren oder weiten Sinne um Umweltpolitik handelt. Was den Bereich Arbeit und Menschenwürde betrifft, ist Deutschland noch weit davon entfernt. Ich kann mich noch bestens erinnern, wie vor wenigen Jahren in Berlin ein Werk bestreikt wurde. Das war eine absolut fernsehtaugliche Geschichte. Die "Streikenden" wurden aus Niedersachsen nach Berlin gekarrt und im Werk arbeiten die Leute fleißig weiter :? Als das Fernsehteam das mitbekam, verschafften sie sich Zugang zu den Arbeitern und fragten sie, warum sie nicht für ihre Interessen selbst auf die Straße gehen, sondern das ihren Kollegen aus Niedersachsen überlassen. Fast einhellige Antwort: Wir wissen ja, dass wir besch..... werden und sind auch froh über die Niedersachsen aber wir sind auf die Arbeitsplätze hier angewiesen. Leider kein Einzelfall.

Hilsen Hina
astoria
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Beitrag von astoria »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
astoria hat geschrieben:Es ist ganz einfach, die Dänen sind zu teuer und verlieren Arbeitsplätze, weil sie kein Gegenmittel haben. Die Deutschen haben durch kreative Unternehmensstrategien wirtschaftliche Vorteile erarbeitet und nutzen diese Vorteile aus. Die Dänen sind somit die Looser und dürfen sich in bestimmten Bereichen mit Kreativität neue Arbeitsmöglichkeiten überlegen.
Ganz falsch! DE ist der Verlierer - weil sie Milliarden verschwendet um veraltete Industrien am leben zu erhalten. DK ist Gewinner, weil unsere Produkte (z.B. aus der Landwirtschaft) durch DE Subventionen konkurrenzfähiger werden.
Anscheinenend unterscheiden sich hier Sichtweisen eines Dänen, der weltfremd Ursachenforschung betreibt unfd nicht bemerkt, dass er bereits überholt wurde, bevor er überhaupt mit dem denken beginnt. In Deutschland werden einfach vollendente Tatsachen geschaffen, bevor in Dänemarknachgedacht wird, das ist das Übel der Dänen, die immer denken sie seien das Oberhaupt und ohne ihnen funktioniert nichts. Falsch gedacht! Einfach akzeptieren den kürzeren gezogen zu haben und gut ist es! Und nachdenken wie man auf deutsche Angriffe dieser Art reagiert. Nur so kann man besser werden!
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

astoria hat geschrieben:Anscheinenend unterscheiden sich hier Sichtweisen eines Dänen
Nicht eines sondern die. In DK würde kein Mensch auf der Idee kommen, Steuergelder auszugeben, um "Arbeitsplätze zu retten". Hier hätte man niemals überlegt ein Rettungspaket für Opel, Karstadt oder Quelle zu schaffen. Und niemanden würde auf der Idee kommen Unterbezahlung mit Steuergelder auszugleichen.
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dina
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Beitrag von dina »

Lars J. Helbo hat geschrieben:Seit dem wissen hier alle, das Abwandern von schlechte Arbeitsplätze eigentlich nur von Vorteil ist.
Ich weiss ja nicht wieviel Kontakt du zu z.B. Velfac oder Vestas- Arbeitern hast die wegen der Verlagerung ihrer Arbeitsplätze gefeuert wurden. Soo viel Verständnis herrscht da nicht immer und so einfach ist es z.Zt. auch nicht, etwas anderes zu finden.
Und das die derzeitige Regierung auch noch die Möglichkeiten der Weiterbildung einschränkt und Arbeitslose (nach deutschem Vorbild) auf irgendwelche Pipifaxkurse schickt, ist auch nicht gerade sehr hilfreich.
Was die Schlachtereien angeht, so ist es doch noch gar nicht solange her, das deutsche Schlachtereiarbeiter, die in D von osteuropäischen Billigarbeitern verdrängt wurden, in Scharen nach DK gekommen sind und hier bei DC gutes Geld verdient haben. Trotz der hohen Löhne in DK hat DC doch schwarze Zahlen geschrieben, oder irre ich mich da?
Meiner Meinung nach geht es um reine Profitgier, oder wie im Falle von Vestas auch darum, die Aktionäre zu befriedigen.
Was sind denn deiner Meinung nach schlechte Arbeitsplätze? Industriearbeitzplätze?
Eine Volkswirtschaft kann doch nicht nur aus Wissenschaftlern, IT-Leuten und Schreibtischarbeitern bestehen, samt ein paar schlecht bezahlten, die ihnen den Dreck wegmachen, sie bedienen, rumkutschieren und den Po wischen, sprich Service.
Und hast du mal mit denen gesprochen, die den Schrott, undskyld, die Zulieferteile aus den Billiglohnländern wie China oder Rumänien hier weiterverarbeiten sollen?
Ob das noch so rentabel, von ökologisch sinvoll mal ganz zu schweigen ist, wenn die Teile 2 mal um die halbe Welt geschippert werden, wage ich zu bezweifeln.
Na gut, der Transportbranche gehts nicht schlecht dabei.
Schlechte Arbeitsplätze sind für mich schlecht bezahlte Arbeitsplätze.
Wenn ich für einen Hungerlohn arbeiten muss, fühle ich mich und meine Arbeitskraft nicht gewertschätzt und damit entwürdigt.
Jede Arbeit ist gesellschaftlich wichtig und sollte angemessen entlohnt werden.

LG Tina
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej astoria

Mit dieser dänischen Art hat es DK aber immerhin geschafft, seine Arbeitslosenquote seit Jahren unter der in Deutschland zu halten und im Großen und Ganzen eine doch finanziell recht gut gestellte breite Bevölkerungsschicht zu haben. Die Unterschiede sind jedenfalls nicht so Krass, wie in Deutschland. In DK leben auch nicht wie in Deutschland 12 % der Rentner am Rande des Existenzminimus usw. Irgendwas scheinen die Dänen also wohl doch nicht ganz so verkehrt zu machen :wink:.

Schaut man sich hier in DK auch mal die Sparprogramme an, um das Defizit im Haushalt wieder in den Griff zu bekommen, so sind das zwar einschneidende Maßnahmen, die letztendlich jeder an irgendeiner Stelle zu spüren bekommt, aber sie scheinen zumindest zu wirken, wenn auch so manches sicher nach hinten losgehen wird. Deutschland dümpelt dagegen seit 20 Jahren auf seinem Billiarden-Loch herum und spart und spart und spart und es reicht immer noch nicht, um wenigstens von den schwindelerregend hohen Zinsbelastungen runterzukommen, auch wenn Fortschritte immerhin schon sichtbar sind. Die einschneidenden Maßnahmen haben aber augenscheinlich zu spät eingesetzt. Deutschland hat nur den Vorteil, dass die Wirtschaft immerhin noch so "wertvoll" ist, dass dieses riesige Loch gedeckt ist und nicht zu einem Staatsbankrott geführt hat. Aber sich darauf ausruhen wäre sicher sehr gefährlich. Der Markt richtet sich nunmal nicht nach den Produzenten, sondern Wirtschaft funktioniert genau umgekehrt.

Hilsen Hina
astoria
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Beitrag von astoria »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
astoria hat geschrieben:Anscheinenend unterscheiden sich hier Sichtweisen eines Dänen
Nicht eines sondern die. In DK würde kein Mensch auf der Idee kommen, Steuergelder auszugeben, um "Arbeitsplätze zu retten". Hier hätte man niemals überlegt ein Rettungspaket für Opel, Karstadt oder Quelle zu schaffen. Und niemanden würde auf der Idee kommen Unterbezahlung mit Steuergelder auszugleichen.
das unterscheidet Dänen und Deutsche, wenn es in Dänemark um 200 Arbeitsplätze geht geht es in Deutschland um 2000 Arbeitsplätze mit "Familien, Anhang und Verpflichtungen etc." Wer da nicht alles mögliche an Rettungsversuchen unternehmen würde, wäre schön dumm.
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Hina
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Beitrag von Hina »

Allerdings belasten 200 verlorene Arbeitsplätze in DK die öffentlichen Kassen im Verhältnis weitaus mehr, als 2000 verlorene Arbeitsplätze in DE.
Und wenn die Rettungsversuche letztendlich so wie damals bei Holtzmann oder jetzt bei Opel nach hinten losgehen, macht es die ganze Sache eher noch schlimmer.
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