2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

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hesseldahl2

Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von hesseldahl2 »

frosch hat geschrieben: Nach den Bauplanungen sollen bis zu 15.000 Fahrzeuge die neue Verbindung nutzen, nach deutschem Recht würde man bei diesen Zahlen nicht einmal eine Umgehungsstraße bauen!
Und ja, es würden ganz bestimmt Hunderttausende so aus Stockholm nach Paris fahren, ganz klar, das ist richtig visionär gedacht.
Im Jahre 2022 werden laut der Prognose 9.518 Fahrzeuge je Richtung die Verbindung benutzen - im Jahre 2035 13.052 Fahrzeuge. Hinzu kommen etwa 100 Züge Pro Tag. Quelle: http://www.femern.dk/material-folder/documents/2014-publikationer/trafikprognose-for-en-fast-forbindelse-over-femern-balt-2014.pdf

Dann hätte man die A20 ja nie bauen können: hier ein Ausschnitt aus einem Artikel vom Hamburger Abendblatt:

Auf dem östlichen Abschnitt der A 20 bei Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern führen nur 9400 Fahrzeuge täglich. Ursprünglich wurden dort 16 200 Fahrzeuge pro Tag erwartet. . Quelle: http://www.abendblatt.de/region/stade/article2358973/Gibt-es-auf-der-A-20-zu-wenig-Verkehr.html

Mir ist klar, dass viele Linksradikale wie frosch (ich bin ja angeblich neoliberal) gegen jeder Fortschritt ist, am liebsten soll alles so bleiben wie es ist... Man könnte ja die Steuern und Abgaben in Dänemark erhöhen... dann klappt es vielleicht,

Die Verbindung wird aber gebaut - ich freue mich darüber :-)

Gruß

Morten Hesseldahl
Zuletzt geändert von hesseldahl2 am 23.01.2015, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
hesseldahl2

Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von hesseldahl2 »

Ronald hat geschrieben:Die im Forum viel zitierte "dänische Art" der Problemlösung (diesmal Finanzen) ist wirklich eine ganz eigene.
Bei einigen Stellungnahmen oder Meinungen von kalten Neoliberalen zu sprechen ist gar nicht so abwegig.
Die Bezeichnung drängt sich auch bei anderen Themen auf.

-Ronny
Erstens lebe und arbeite ich in Deutschland - also ich nicht mein Steuergeld. Wieso ist man Neoliberal wann man darauf hinweist, dass man das Geld nur ein Mal verwenden kann und, dass man immer gucken muss wo man sinnvoll sparen kann. Es wäre ja auch eine Variante das Krankenhaus auf Bornholm zu schließen und die Fähre zu behalten!!!

Gruß

Morten Hesseldahl
hanno
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von hanno »

Tatzelwurm hat geschrieben:
Die Nord- und Ostfriesischen Inseln haben auch nicht alle ein Krankenhaus


Detlef
Dafür haben sie aber das.

https://www.drf-luftrettung.de/de/mensc ... n-niebuell

[url]http://www.rettungsdienst.de/nachrichten/luftrettungseinsatze-auf-den-ostfriesischen-inseln-11349[/url]

Wie es mit der Luftrettung in Dänemark bestellt ist, darüber habe ich keine Informationen.
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Ronald
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von Ronald »

hesseldahl2 hat geschrieben: Erstens lebe und arbeite ich in Deutschland - also ich nicht mein Steuergeld.
Ich lebe und arbeite auch in Deutschland und mache keinen und würde auch nie Urlaub auf Borholm machen, also könnte mir die Fähre völlig Hupe sein.
hesseldahl2 hat geschrieben:Es wäre ja auch eine Variante das Krankenhaus auf Bornholm zu schließen und die Fähre zu behalten!!!
Jetzt tut doch bitte nicht so, als könnten nur diese beiden Möglichkeiten der Streichung den dänischen Haushalt sanieren? :mrgreen:
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25örefan
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von 25örefan »

Was meinen Bornholmer dazu. Hier mal eine (durchaus nachvollziehbare Stimme ( http://www.faehren-aktuell.de/neuer-verkehrsvertrag-2017-fuer-bornholm-sorgt-fuer-aerger/#comment-134 )
Bornholm sagt – Nein – zum Verkehrsvertrag 2014

Der Verkehrsvertrag, der für Bornholm für das Jahr 2014 verhandelt wurde, ist ein Skandal wegen der schlechten Behandlung von Bornholm als Landesteil, so dass wir uns, die auf der Insel wohnen ( und anderen), davon distanzieren !
Wir wollen uns nicht mehr damit abfinden, was auf Christiansborg beschlossen wurde ! GENUG IST GENUG !

Wir haben uns lange genug damit abgefunden,ausgeschlossen zu werden, immer und immer wieder, wenn Dänemarks andere Landesteile verkehrsmässig gleichgestellt wurden mit Vorteilen und Anerkennung von Christiansborgs Seite!
Im Jahre 2002 hat man die einzige direkte Fährverbindung nach Kopenhagen geschlossen. 33.000 haben einen Protest gegen die Niederlegeung unserer Nachtfähre zur Kvæsthausbrücke in Kopenhagen unterschrieben.

Niemand hat uns geholfen – Christiansborg hat die Rute trotzdem geschlossen, was wir als einen Skandal ansehen. Stattdessen bekamen wir, als kleines Pflaster auf die Wunde ,eine Fähre, die Güter nach Køge transportiert. Doch niemand auf Bornholm hatte darum gebeten, nach Køge transportiert zu werden; wir hatten und haben nur einenBedarf für eine Direktverbindung nach Kopenhagen.Man hat uns stattdessen dazu gezwungen, durch ein anderes Land – unser Wirtsland Schweden – zu reisen, verbunden mit 79 Bedingungen, die für den normalen Bornholmer mit vielen Problemen verbunden waren wie z.B. Medizinpass, Pass und teure Impfungen für Tiere,und viele andere Schwierigkeiten. Schliesslich mussten wir staunend mitansehen, wie der grosse Zugfond von 28,5 Milliarden Kronen auf alle anderen Teile Dänemarks verteilt wurde, NUR BORNHOLM GING LEER AUS ! Der grosse Zugfond erwähnt Bornholm nicht mit einem einzigen Wort – Bornholm exestiert einfach nicht auf Christiansborgs Landkarte, wenn es sich um die verkehrsmässige Gleichstellung dreht.

Durch den skandalösen schlechten Verkehrsvertrag, abgeschlossen 2014 von allen Parteien ( ausgenommen EL und Liberal Alliance ), verlieren wir nun auch unsere DSB- IC / Bornholm Zugverbindung von Ystad ( Schweden ) nach Kopenhagen. Behinderte, Passagiere mit Kinderwagen und Fahrrädern werden im Stich gelassen. So spart man 31 Millionen Kronen ! Es muss sich wohl eine Möglichkeit finden lassen, diese 31 Millionen aus dem grossen Zugfond von 28,5 Millionen Kronen nehmen zu können.

GLEICHZEITIG wird unsere einzige sichere Fähre – Poul Ancher – eine sicher gebaute, konventionelle Fähre, stillgelegt. Diese Fähre konnte als einziges Schiff bei allen Sturmstärken die Ostsee befahren – ganz im Gegensatz zur Katamaranfähre, die bei schlechtem Wetter aufgeben muss! Die Poul Ancher hat uns bis jetzt immer als Reservefähre gedient ! ABER WIR WERDEN KEINE ANDERE RESERVEFÂHRE BEKOMMEN – weil man an dieser Stelle 30 Millionen spart, indem man die Poul Ancher einspart.

So haben wir also keine Reservefähre mehr , wenn das Wetter sehr stürmisch wird .Aber viel schlimmer noch ist es, dass die Reederei Færgen A/S die Rute RØNNE – SASSNITZ schliessen will, weil sie nicht rentabel ist. Auch auf dieser Rute wurde die Poul Ancher eingesetzt. Dieser Beschluss ist ganz und gar katastropfal für Bornholm, da es sich hier um den Turismus von Deutschland dreht mit, mit einer Einnahme von ca. 500 Millionen Kronen für Bornholm und vielen Arbeitsplätzen im Turistgewerbe, die abhängig sind von dieser Einnahmequelle. Bornholm ist bekannt als Turisteninsel !

Aber wenn man nun den Plan für die Einsparungen durchliest, die das Transportministerium aufgestellt hat, zeigt sich sehr schnell, dass die 61 Millionen , die durch Serviceverschlechterungen in unserer Infrastruktur eingespart wurden, nicht einmal bewirken, dass die sehr hohen Preise für die Fährfahrkarten für den Transport nach Ystad heruntergesetzt werden. Hier ist etwas ganz und gar verkehrt !

Stattdessen hat man uns eine “ generöse “ Preisreduktion von 10 % in der Nebensaison zugestanden, die das Transportministerium als vernünftig bezeichnet. Entweder ist der Minister zahlenblind , kann schlecht rechnen , oder auch ist er einfach kein Transportminister für Bornholm, sondern nur für den Rest von Dänemark !
Transportminister Magnus Heunicke verhöhnt Bornholm mit diesem überaus schlechtem Verkehrsvertrag !

Bornholm kann sich nicht mehr alleine helfen, daher senden wir ein SOS Signal ! Nun muss Christiansborg auswachen und endlich bemerken, dass Bornholm nicht mehr mit Füssen getreten werden darf !

BORNHOLM FORDET EINE VERKEHRSGLEICHSTELLUNG MIT HILFE DES GUTEN POLITISCHEN WILLENS, GENAUSO WIE DAS ÜBRIGE DÄNEMARK SCHON VOR LANGER ZEIT ERHALTEN HAT !
"Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls, und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell."
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hanno
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von hanno »

hesseldahl2 hat geschrieben:

Im Jahre 2022 werden laut der Prognose 9.518 Fahrzeuge je Richtung die Verbindung benutzen - im Jahre 2035 13.052 Fahrzeuge. Hinzu kommen etwa 100 Züge Pro Tag. Quelle: http://www.femern.dk/material-folder/documents/2014-publikationer/trafikprognose-for-en-fast-forbindelse-over-femern-balt-2014.pdf


Mir ist klar, dass viele Linksradikale

Gruß

Morten Hesseldahl
Diese Zahlen sind total überzogen und wie du selbst schreibst sind es Prognosen, die vom Bauträger total überzogen dargestellt wurden um den Sinn dieses Objektes begründen zu können.

Bevor du Menschen in politische Kategorien einteilst und sie als Radikale beschimpft, was schon eine Unverschämtheit ist, solltest du mal über deine eigene Gesinnung nachdenken.
Aber ich erinnere mich an einen User der hier unter Namen Morten Hessendahl aufgetreten ist, bist du die gleiche Person, oder ist das ein Zufall ?
Wenn ja existiert dein erster Username auch noch.
Weil ich mich noch an einige Sprüche erinnern kann, war da nicht auch ein Forumsurlaub im Gespräch ?
Deshalb sollte man Menschen nicht in politische Gruppen und als Radikale bezeichnen, denn das könnte als Bumerang zurück kommen.
Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
Abraham Lincoln

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hesseldahl2

Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von hesseldahl2 »

hanno hat geschrieben: Diese Zahlen sind total überzogen und wie du selbst schreibst sind es Prognosen, die vom Bauträger total überzogen dargestellt wurden um den Sinn dieses Objektes begründen zu können.

Bevor du Menschen in politische Kategorien einteilst und sie als Radikale beschimpft, was schon eine Unverschämtheit ist, solltest du mal über deine eigene Gesinnung nachdenken.
Aber ich erinnere mich an einen User der hier unter Namen Morten Hessendahl aufgetreten ist, bist du die gleiche Person, oder ist das ein Zufall ?
Wenn ja existiert dein erster Username auch noch.
Weil ich mich noch an einige Sprüche erinnern kann, war da nicht auch ein Forumsurlaub im Gespräch ?
Deshalb sollte man Menschen nicht in politische Gruppen und als Radikale bezeichnen, denn das könnte als Bumerang zurück kommen.
Ich halte die Zahlen für sehr realistisch - aber da werden wir wohl nie einig.

Naja ich wurde als Neoliberaler bezeichnet - wo ist der unterschied? Ich bin Morten Hesseldahl - mein Benutzername "Hesseldahl" funktioniert leider nicht mehr (habe es schon an einen Moderator gemeldet - noch ist keine Lösung gefunden). Ich weis nicht was du mit einem Forumsurlaub meinst?

Gruß

Morten Hesseldahl
hesseldahl2

Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von hesseldahl2 »

Ronald hat geschrieben: Jetzt tut doch bitte nicht so, als könnten nur diese beiden Möglichkeiten der Streichung den dänischen Haushalt sanieren? :mrgreen:
Klar gibt es andere Möglichkeiten - ich wollte damit nur sagen, dass man halt bei den unwichtigsten Sachen wie eine Fährverbindung / Reservefähre eher sparen soll, als bei Schulen, Krankenhäuser usw.

Gruß

Morten Hesseldahl
maybritt h
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von maybritt h »

Hallo Forumler,

bitte jetzt nochmal zurück zum Hauptthema!
Persönliche Beleidigungen gehören nicht hierhin.

Danke!

Maybritt
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Loriot
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von Loriot »

Wenn ich diesen Thread lese, dann empfinde ich mal wieder "zwei Lager", die auch kaum ein Interesse haben, sich aneinander anzunähern oder anderes herum, den Grundgedanken der Unterschriftenaktion aus Sicht der Betroffenen zu verstehen. Ich habe keine Zahlen und bin auch kein Betriebswirtschaftler, für die Belange der Betroffenen ist das mit Verlaub auch bis zu einem gewissen Grade zu vernachlässigen.

Das "Kontra-Lager" argumentiert hier doch lediglich mit der Sicht, ist halt zu teuer, sind bloß 40.00 Einwohner, die haben doch eine Fähre, also reicht das.

Ja, diese Sicht kenne ich mittlerweile aus der Betriebsführung vieler Betriebe, die leider nur die Zahlen sehen und nicht die langfristigen Konsequenzen - für die Menschen bzw. auch für die Folgekosten.


Bornholm ist nun mal eine Insel, die historisch diverse Landesherren hatte, geographisch näher an Schweden, Deutschland und sogar Polen liegt, als an Dänemark. Nun gehört sie aber schon ein paar Jahre zu Dänemark und wird - so ich den Ergebnissen des Verkehrsvertrages folgen kann - eher als ungeliebtes Kind "weit weg" betrachtet. Ein Vergleich mit anderen Inseln hinkt immer ziemlich durch die weite Entfernung zum Mutter(fest)land.

Bornholm hat wenig Infrastruktur zu bieten, Fischerei trägt sich kaum noch, Industrie und Bodenschätze gibt es (glücklicherweise für uns Urlauber) nicht auf der Insel, wenn wir von ein paar Steinbrüchen mal absehen, die mittlerweile auch fast alle geschlossen sind.

Neben der Landwirtschaft (dort wird versucht, die Produkte über ökologische Landwirtschaft wertiger zu machen und einen Markt zu erlangen) und der Forstwirtschaft ist eigentlich nur der Tourismus der Wirtschaftsfaktor für die Insel. Viele Bornholmer arbeiten schon auf dem Festland und pendeln regelmäßig, viele sind auch nur am Wochenende auf der Insel und haben eine Zweitwohnung während der Woche in der Nähe des Arbeitsplatzes. Um die Attraktivität der Insel für berufstätige (steuerzahlende) Dänen zu erhalten und die Überalterung / Bevölkerungsrückgang aufzuhalten, ist also ein Signal vom Staat gefordert, dass sie zu ihren Insulanern stehen und die Verkehrswege sicher und attraktiv erhalten.

Manchmal ist ein Projekt eben defizitär (wie übrigens fast jeder Personen-Nahverkehr, trotz ständiger Preiserhöhungen), der Wegfall könnte die Folgekosten aber noch viel stärker explodieren lassen. Ich bin kein Betriebswirtschaftler, in meinem Umfeld habe ich aber selbst erlebt, wie die Spirale von mangelnden Investitionen, sinkender Attraktivität, fehlenden Einnahmen und noch weniger Investitionen letztendlich zum Untergang führt. Schuld hat dann übrigens stets nicht die Betriebsführung, sondern das Ausbleiben der Kundschaft oder natürlich das Personal.

Nach meinem Verständnis geht es weniger um die Sassnitz-Route, sondern viel mehr um eine sichere (wetterfeste) konventionelle Fähre, die dringend vorhanden sein muss. Im Sommer gibt es fast keine Ausfälle durch schlechtes Wetter - höchstens regelmäßige Motorschäden bei den störanfälligen Katamaranen. Die sichere Fähre ist also in erster Linie in stürmischen Monaten gefragt. Zum Thema der ärztlichen Spezialversorgung: Auch das ist ein Argument für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Natürlich hat Bornholm ein grundversorgendes Krankenhaus, auch eine Dialyse. Aber wie es mit einer Koronarangiographie aussieht? Na, ich hätte im Fall des Falles schon gerne schnell eine Coro...

Natürlich werden auch ohne Sassnitz-Fähre weiter Urlauber nach Bornholm kommen, nach dem Wegfall der Travemünde-Trelleborg Verbindung und den Grenzschikanen der DDR sind wir viele Jahre mit viel Zeitverlust trotzdem über Schweden gefahren. Vielleicht kommen dann mehr Dänen, Schweden oder Norweger nach Bornholm? Aber die neu erschlossenen Märkte in Polen und im östlichen Deutschland werden sicherlich wieder abbröckeln.

Als Sommer-Tourist habe ich bei den Preisen der Hauptsaison übrigens nicht das Gefühl, dass ich unwahrscheinlich subventioniert werde. ;-) Sehr hohe Preise, auf Monate ausgebuchte Fähren, Autos eng an eng gestapelt... In der Nebensaison ist die Verbindung sicherlich defizitär, da ist das Autodeck schon mal sehr übersichtlich.

Aber: Wenn für die stürmischen Monate eine Ersatzfähre bereitsteht, dann könnte diese Fähre in den "sicheren Sommermonaten" natürlich den Urlauberanstrom via Sassnitz mit erledigen und damit nicht nutzlos im Hafen liegen. Mit dem Kompromiss, dass die Route kostendeckend zwischen Ende Mai bis Mitte September bedient wird, ist der Einbruch bei den lukrativen Buchungen sicherlich deutlich geringer. Der Stichtag 2017 für die Zwangs-Außerdienststellung ist ja schon länger bekannt und so mancher wird das Gefühl haben, dass das Problem mal wieder einfach ausgesessen wird.

Das ist meine persönliche Wahrnehmung der Dinge. Ich bin lediglich Urlauber und als Hamburger fein raus, da ich auch über Schweden fahren kann, was ich übrigens aus privaten Gründen in den letzten Jahren bei der Hinfahrt auch so gemacht habe. Für den Standort Bornholm wünsche ich mir, dass es der Staat die Bedürfnisse und Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt. Auch befürchte ich, dass bei einer weiteren Schwächung des Wirtschaftsstandorts die Folgekosten unter Umständen viel höher werden könnten.

Loriot
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25örefan
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von 25örefan »

Loriot hat geschrieben:...Das "Kontra-Lager" argumentiert hier doch lediglich mit der Sicht, ist halt zu teuer, sind bloß 40.00 Einwohner, die haben doch eine Fähre, also reicht das.
Ja, diese Sicht kenne ich mittlerweile aus der Betriebsführung vieler Betriebe, die leider nur die Zahlen sehen und nicht die langfristigen Konsequenzen - für die Menschen bzw. auch für die Folgekosten.
...
Für den Standort Bornholm wünsche ich mir, dass es der Staat die Bedürfnisse und Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt. Loriot
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von Johanna* »

Danke für diesen Beitrag, Loriot :wink:

Hilsen
Johanna
hesseldahl2

Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von hesseldahl2 »

Loriot hat geschrieben:Wenn ich diesen Thread lese, dann empfinde ich mal wieder "zwei Lager", die auch kaum ein Interesse haben, sich aneinander anzunähern oder anderes herum, den Grundgedanken der Unterschriftenaktion aus Sicht der Betroffenen zu verstehen. Ich habe keine Zahlen und bin auch kein Betriebswirtschaftler, für die Belange der Betroffenen ist das mit Verlaub auch bis zu einem gewissen Grade zu vernachlässigen.

Das "Kontra-Lager" argumentiert hier doch lediglich mit der Sicht, ist halt zu teuer, sind bloß 40.00 Einwohner, die haben doch eine Fähre, also reicht das.
Hallo,

muss man unbedingt auf den anderen zugehen wenn man anderer Meinung ist?

Ich habe mir den Text (Bornholm sagt – Nein – zum Verkehrsvertrag 2014) zwei Male durchgelesen, zudem habe ich etwas gegooglet um "Neutrale" Fakten zu kriegen - ich bin weiterhin anderer Meinung - das ist wohl erlaubt?

Die Leute in Holstenbro die in einigen Jahren ohne Krankenhaus auskommen müssen tun mir auch nicht leid - das Geld dafür fehlt einfach - im Jahre 2015 muss man sich als Land halt anders aufstellen aus 1985.

Gruß

Morten Hesseldahl
Tatzelwurm
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Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von Tatzelwurm »

hej,

verstehe ich was falsch. Bisher wurde doch einvernehmlich diskutiert und
sachlich, wenn auch subjektiv) argumentiert.
Warum auf einmal wieder die Einteilung,
die für die Beibehaltung der Fährverbindung sind die GUTEN,
die eine andere Meinung haben sind die BÖSEN :shock:

Deshalb nochmal meine Meinung:
Es geht um eine Fährverbindung zwischen D und DK und nicht um eine Verbindung zwischen DK und DK.
Und wer von den Unterzeichnern hat jemals diese Fährverbindung genutzt.?????????
Und wer schreit als erster wenn die Fahrpreise teurer werden.!!!!!!!!!

So lange es nicht an`s eigene Portmonee geht, kann man immer leicht dagegen sein.

Detlef
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.

Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
Jonah-2
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Beiträge: 11
Registriert: 27.01.2015, 01:38

Re: 2017 keine Bornholm Fähre mehr !!!

Beitrag von Jonah-2 »

Hallo, habe gerne meine Unterschrift hinzugefügt.
Viele Grüße
Michaela
Antworten