Wie soll man das schaffen?

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Michael!
Ich habe jetzt nicht die Zeit, Deine vielen Punkte zu diskutieren - soll aber keine Ausrede sein. Es wäre ganz sicher interessant! :wink:
Trotzdem verweise ich dann auch gern noch mal auf den Link oben, der zwar gut 2 Jahre alt ist (oder?, grübel), aber im wesentlichen und in der Tendenz viel widergibt.

Schule habe ich mit der besagten Dänin heute auch kurz diskutiert, die es z.B. u.a. herrlich fand, daß Kinder in DK bis zur 9. Kl. in einer Schule zusammenbleiben.
Ich habe andere Erfahrungen (und meine Kinder andere Bedürfnisse), nicht nur, weil ich es anders kenne, finde ich das nicht gut.
Habe ich auch schon an andererStelle ausgeführt.

Wie an vielen anderen Sachen kommen wieder die beiden Seiten der Medaille ins Spiel - und nicht jede wird genannt -auch nicht in den Broschüren der Behörden.

Ganz oft würde ich persönlich mir einen Mittelweg zwischen deutschen und dänischen Vorgehensweisen wünschen: in der medizinischen Versorgung, im Schulwesen, in der Kinderbetreuung, im Warenangebot etc..
Da es den leider nicht gibt, schwenkt das Pendel mal mehr zu Gunsten der einen, mal der anderen Seite aus.
Und - nun wiederhole ich mich sogar erneut - dann ist ja der Schwerpunkt dort, wo man selber betroffen ist.
Ich meine, niemand wandert aus, weil im einen Land die chronisch Kranken besser versorgt werden, wenn er nicht chronisch krank ist; niemand wandert aus, weil die schwachen Schüler mehr gefördert werden, wenn er nicht selbst schwache Schüler hat; etc.

Und deshalb finde ich es immer wieder so verflixt schwer, jemandem zu- oder abzuraten.
Wichtig ist eben, sich so umfassend wie möglich zu informieren, über die rein sachlichen, aber auch die menthalen Unterschiede und Gegebenheiten.
Dazu gibt dieses Forum bereits hinreichend Möglichkeit - ich verweise nochmal auf den genannten Link mit lebendiger Diskusison und unterschiedlichsten Ansichten, die gerade deshalb ja auch umso besser beleuchten, wie etwas ist und wie unterschiedlich es bewertet werden kann.

Erstmal etwas eilige Grüße - Familie ruft ... Ursel, DK
Vilmy
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Lebenhaltungskosten

Beitrag von Vilmy »

Hej Michael & Ursel,
ich kann dir aus eigener Erfahrung nur zustimmen, Michael. Ob ich hüben oder drüben wohne, tut sich nichts, jedenfalls nicht was die Lebenshaltungskosten angeht. Geb ich hier mehr für Steuern aus, muss ich in D Krankenversicherung zahlen. Usw.

Was man zwei arbeitenden Eltern hält, ist jedem selbst überlassen. Wir (w, m, eine Tochter) sind hier jedenfalls sehr glücklich; wir möchten nicht in Deutschland leben (ja, haben wir probiert, zumindest wir Erwachsenen). Wir leben lieber in einer dänischen Kleinstadt als in einer deutschen Großstadt. Und trotz unserer zwei Arbeitsplätze haben wir auch tagsüber Zeit fürs Kind.

Natürlich ist es für eine Familie wie unsere (oder auch Ursels) leichter, hin- und her zu überlegen. Wenn Deutsche auswandern wollen, sieht der Berg, der vor ihnen liegt (was muss man beachten, wie wird es gehen, Haus, Auto, Jobs, Sprache) manchmal aus wie der K2. Wenn man als Ausgangspunkt schon ein Paar ist, das "ein Bein in jedem Lager" hat, dann ist der Schritt nicht so gross: einer muss eben im Ausland leben.

Die Vor- und Nachteile wird man immer sehen, aber ich glaube, letztendlich ist es wichtig, dass man eine gute Basis hat (Familie, Arbeit) und den Entschluss gut durchdenkt. Dann kann es auch klappen.

Gruss, vilmy
Zuletzt geändert von Vilmy am 23.07.2006, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Vilmy, ich stimme Dir vollständig zu!
Jeder muß das nämlich so gut es geht für seine eigenen lebensumstände hinkriegen, deshalb ist Information eben wichtig, guter Rat schwierig! :wink:
Gute Nacht - Ursel, DK
Lines

Beitrag von Lines »

hej ihr lieben,

jo, also um zum abschluß zu kommen - da dieses thema ja schon - wie ursel richtig berichtet - schon unzählig mal diskutiert wurde und als ergebnis stehen sollte:

jeder ist seines glückes schmied :oops:

@mediengestalter: wenn alle 100%tig hinter dieser entscheidung, nach dk auszuwandern stehen und alle nebenbedingungen geschaffen wurden, könnt und solltet ihr es schaffen. für jedes problem gibt es eine lösung und das wichtigste ist - niemals ein ziel aus den augen verlieren :P

wir kämpfen seit 1 1/2 jahren, um halt diese "nebenbedingungen" zu schaffen und haben gemerkt, das das ziel, nach dk zu kommen nicht unerreichbar ist. nur haben wir uns halt für einen weg entschieden:

wir werden nach sh ziehen, ich werde in dk arbeiten und der rest kommt - wenn es soll - von allein. :P


:wink: nicht weil es unerreichbar ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es unerreichbar
schnatti68
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wie soll man das schaffen?

Beitrag von schnatti68 »

Hallo alle zusammen, also mein Freund und ich wollen auch nach DK auswandern. Natürlich ist das mit den Autos ganz schön teuer und geht ins unermessliche. Wir haben es so vor, das wir die Autos auf andre Namen in Deutschland angemeldet lassen und nicht in DK anmelden. Vielleicht klappt das ja so...schauen wir mal. Vielleicht konnten wir weiter helfen :oops:
runesfar

Beitrag von runesfar »

Jetzt muss Ich es sagen: Ein Auto ist - meistens - kein Menschenrecht. Die Zeit das Man(n) damit verbraucht Geld für die Karre zu verdienen kann viel besser benutzt werden. Z.b. mit den Kindern zusammen.

Ich finde die Dänische Steuern an Autos viel, viel zu niedrig.
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Lars J. Helbo
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Re: wie soll man das schaffen?

Beitrag von Lars J. Helbo »

schnatti68 hat geschrieben:Wir haben es so vor, das wir die Autos auf andre Namen in Deutschland angemeldet lassen und nicht in DK anmelden. Vielleicht klappt das ja so...schauen wir mal.
Das könnt Ihr natürlich machen, dann dürft Ihr aber nicht mit dem Auto in DK fahren, wenn diese andere nicht im Auto sitzt :wink:

Ihr solltet das also lieber vergessen :!:
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

mediengestalter hat geschrieben:Verstehe nun, alle wohnen auf pump, zahlen also ewig Kredite zurück und die Bank macht das mit. Kann man sich in Deutschland schwer vorstellen, aber nun wird mir einiges klarer, vor allem die 10 Jahre-Tilgungsfrei werden sicherlich öfters in Anspruch genommen...
Ich fürchte Du hast immer noch nicht sehr viel verstanden :wink: Laß uns daher ein paar Sachen klarstellen.

Erstens rechnest Du nur mit ein Einkommen. Das ist falsch. Über 99% aller Frauen in DK sind berufstätig (und es gibt kaum Teilzeitarbeitsplätze). Über 99% aller Kinder in DK sind ab einem Alter von 12 Monate bei Tagesmutter in Kindergarten etc. (Bei uns in der Familie ist es zwar anders, das läßt sich aber nicht als Vorbild sehen - es gibt hier etliche Besonderheiten).

Zweitens, Du brauchst kein Auto für 333.000 Kronen, auch nicht mit 3 Kinder. Du mußt einfach etwas umdenken. Das soll heißen, Du mußt Dich von Mercedes & Co. verabschieden. Du mußt auch alles über Jahreswagen und ähnliches aus Deine Gedanken streichen. Das sind Deutsche Denkweisen, die hier nicht zu gebrauchen sind. Du kannst stattdessen z.B. ein Golf 1996 für rund 60.000 Kronen kaufen. Also, wo ist das Problemm?

Drittens, es stimmt zwar, daß die Häuser in den letzten Jahren sehr gestiegen sind - aber gerade deswegen lohnt sich doch der Hauskauf. Wenn die Häuser steigen, geht der Gewinn doch an den Besitzer, während der Mieter leer ausgeht.

In DK werden fast alle einfamilienhäuser mit 30 jährige Krediten finanziert. Es wurde in ein Beitrag weiter oben gesagt, die Belastung könne steuerlich geltend gemacht werden. Das stimmt nur teilweise. Es sind nur die Zinsen, die geltend gemacht werden können und dies sogar nur teilweise. Das ist ja der Unterschied, wenn der Magler Netto- und Brutto-Monatsleistung angibt.

Übrigens verstehe ich nicht, warum Du erst nach 2-3 Jahren in DK ein Haus kaufen willst? Bei steigende Preise sollte man doch lieber sofort kaufen. Besser wäre erstmal ein kleineres Haus oder ein Eigentumswohnung zu kaufen, und diese dann nach ein paar Jahren gegen etwas besseres auszutauschen - oder anbauen. Ein Haus in DK ist NICHT fürs leben!!!

Das mit der Tilgungsfreiheit stimmt schon, sowas gibt es; man sollte aber nicht damit rechnen. Wenn ich richtig erinnere, ist es rund ein Viertel der Hausbesitzer, der diese Möglichkeit benutzen. In Kopenhagen (wo die Preise hoch sind, ist es deutlich mehr als in Jütland). Gedacht ist das aber für besondere Zeiten.

Ich verstehe es so, daß Deine Frau in den ersten paar Jahren eine Berufsausbildung machen will. Dafür wäre die Tilgungsfreiheit z.B. gedacht.
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Ursel
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Beitrag von Ursel »

Næ, Runesfar - das meinste jetzt nicht ganz ernst, gelle? :wink:
Wenn ich in Berlin oder einer anderen (dt.?) Großstadt wohnte, hätte ich mit Sicherheit auch kein Auto.
Aber hier auf dem Lande mit stündlich (max. :!: ) 1 (in Worten: einem Bus rein und raus ... wie soll ich das denn machen???????
Und erzähl mir jetzt bitte nicht wie jemand bereits hier im Forum, daß der Violinenunterricht meiner Kinder Luxus sei...
Ich muß auch einkaufen, sie zu diversen Freunden fahren oder dort holen, die - da Dorfschule - aus anderen Gemeinden oder entfernter gelegenen Baunernhöfen kommen, wir fahren schwimmen (Luxus? bei dieser Hitze und mit Sommerferien?) und sind dabei noch in der glücklichen Lage, unseren Arbeitsplatz zuhause zu haben!!!

Woher kommst Du aus DK -aus Kopenhagen? Du klingst jedenfalls wie die Politiker dort, die mit Sicherheit all dies nicht schaffen müssen + mehrere Kinder in diversen Tagesinstitutionen abgeben! :wink:

Gruß Ursel, DK - so gut wie gar nicht ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden!
schnatti68
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Wie soll man das schaffen?

Beitrag von schnatti68 »

Entschuldige, aber das kann ich mir nun absolut nicht vorstellen. Es ist doch relativ egal, auf wem das Auto gemeldet ist. Wenn ich mir kein eigenes Auto leisten kann und das von meinen Bruder fahren, kann man ja wohl kaum verlangen,das mein Bruder sein Auto in DK anmeldet. Verdient man Geld, ist es ja kein problem. sich ein Auto zu kaufen, aber die erste Zeit wird es wohl so gehen, oder??? :?
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Silvana!
Es ist hier im Forum schon des öfteren nachzulesen (benutze mal die Suchfunktion!):
Wenn Du in DK angemeldet bist als Däne, Deutscher oder sonstwer, dann darfst Du in DK kein Auto mit fremdem = ausländischen Kennzeichen fahren.

Ganz einfache, klare Regel.
Nicht mal das Auto vom Bruder schnappen, der gerade Urlaub hier macht, und zum Bäcker düsen ... zumindest müßte Dein Bruder daneben sitzen!


Gruß Ursel, DK
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Beitrag von Insulaner »

Da hätte ich auch gleich ne Frage zu!
Wie ist es wenn ich zwar in DK arbeite, aber meinen Hauptwohnsitz in D habe? Dann kommt bei mir noch die Frage: Unser Auto ist auf meine Frau zugelassen, dafür die Motorräder auf mich -> darf ich nicht mit unserem Auto auf Montage, weil ich nicht in der Zulassung stehe???
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Lars J. Helbo
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Re: Wie soll man das schaffen?

Beitrag von Lars J. Helbo »

schnatti68 hat geschrieben:Entschuldige, aber das kann ich mir nun absolut nicht vorstellen.
Es ist aber trotzdem so .....
schnatti68 hat geschrieben:Wenn ich mir kein eigenes Auto leisten kann und das von meinen Bruder fahren, kann man ja wohl kaum verlangen,das mein Bruder sein Auto in DK anmeldet.
Wenn Du in DK wohnst und in DK damit fahren willst, dann muß das Auto in DK gemeldet sein.
schnatti68 hat geschrieben:Verdient man Geld, ist es ja kein problem. sich ein Auto zu kaufen, aber die erste Zeit wird es wohl so gehen, oder??? :?
Nein, das wird es nicht.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

@Insulaner:

Es spielt keine Rolle auf wem das Fahrzeug zugelassen ist. Wichtig ist nur: Wenn Du in DK wohnst, darfst Du kein im Ausland zugelassene Fahrzeug in DK fahren.

Die Frage ist daher, ob Du in DK wohnst? Das ist nicht ohne weiteres so zu beantworten. Es geht dabei nicht nur darum, wo Du gemeldet bist. Es geht darum, wo Dein "Lebensmittelpunkt" ist. Wenn Du z.B. ein Haus in DE und nur ein gemietete Zimmer in DK hast. Du arbeitest über die Woche in DK, fährst aber am Wochenende nach DE, wo Deine Frau und Kinder immer sind, dann wäre Dein "Lebensmittelpunkt" in DE, und Du kannst ohne Probleme ein in DE zugelassenes Fahrzeug in DK fahren - egal wer das Fahrzeug gehört.
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Beitrag von Insulaner »

@Lars J. Helbo
Vielen Dank, genau das ist bei mir der Fall (wird er sein)
Ich hab nen Haus hier und will nur in DK arbeiten.

Gruß der Insulaner
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