banya hat geschrieben:Ich mache immer wieder den Fehler statt 'kun' 'bare' zu sagen.
Dann heißt es immer wieder 'ah, svenska?'
Hm, für mich ist "bare" (bara) gutes Skandinavisch, während "kun" doch eine dänische Besonderheit ist. Das kommt von "ikke uden", nicht wahr?
Jeg siger bare, at jeg taler skandinavisk.
Normaler Satz, oder? Kann es sein, dass deine dänischen Gesprächspartner nicht viel eher dein Dänisch loben wollen und dich als "Schwedin" einschätzen? Letztens sprach ich zu wildfremden Dänen in Tøndern auf "Dänisch". Die fragten mich auch, ob ich Schwede sei. Über "Vokabelverbrechen" bin ich mir aber nicht bewusst, da ich gar kein Schwedisch kann. Ich glaube, man will damit einfach nur nachfragen, aus welcher Ecke des Nordens einer kommt, weil man diesen "Dialekt" nicht so genau kennt. Womöglich ist es uns Deutschen innewohnend, Skandinavisch eben eher "norwegisch" oder "schwedisch" auszusprechen.
Ich sage es ganz ehrlich: Mein Ehrgeiz, den dänischen "stød" zu verwenden, tendiert ebenso gegen Null, wie der Versuch, Norwegisch zu "singen". Ich werde doch auch so verstanden und werde dabei noch nicht mal für einen Nicht-Skandinavier gehalten
Zum Thema: Ich halte es nicht für sinnvoll, gleichzeitig Schwedisch und Dänisch zu lernen (wie die Vorredner bereits sagten). Die beiden Sprachen (es sind - wie auch gesagt - ja eigentlich nur Dialekte einer gemeinsamen virtuellen interskandinavischen Sprache) sind sich einfach zu ähnlich. Man studiert auch nicht Standarddeutsch und gleichzeitig Schwäbisch.
Untersuchungen sagen übrigens, dass die Färinger am Besten dran sind im gesamten Norden. Das liegt an ihrer Zweisprachigkeit! Als Muttersprache haben sie Färöisch, also eine westnordische Sprache. In der Schule lernen sie dann ab der 3. Klasse Dänisch (Reichsdänisch, denn sie sind ja Reichsbürger, so wie die Grönländer). In Färöisch gefestigt, ist es nicht schwer, selber Isländisch und Altnordisch zu lernen (faktisch kam erst letztes Jahr ein Wörterbuch Isländisch-Färöisch heraus!). Umgekehrt sprechen sie selber das Norröne so aus, wie man es auch in Bergen (Westnorwegen) versteht. Also ein Färinger lernt zwar kein Norwegisch in der Schule, sondern das ist irgendwie angeboren. Selbiges gilt für Schwedisch (wo es erstaunliche Parallelen gibt). Tja und deren Dänisch, das ist schon eine Art Dänisch, aber es klingt wie der Prototyp des imaginären Interskandinavisch. Es erstaunt mich immer wieder, dass das von Färingern gesprochene Dänisch die am leichtesten zu verstehende Variante des Nordischen ist. Vielleicht bin ich aber auch ein Einzelfall...
