Anschlag in Aarhus vereitelt ?

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

pipeline hat geschrieben: Martin: Nachgeben oder Fingerspitzengefuehl?
Kann man durchaus diskutieren - Chamberlain hat damals viel Fingerspitzengefühl gezeigt.

Oder anders gesagt. Es geht hier um eine faschistische Gruppe, die mit Androhung von Gewalt versucht die Grundrechte der Demokratie abzubauen, meinst Du ernsthaft, dass man dort lange überlegen soll, wie man darauf reagiert?
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RenéS
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Beitrag von RenéS »

Hallo Pipeline,

ich kann nicht einsehen, weshalb eine Provokation der Gipfel der Intoleranz sein sollte.

Mit Hilfe von Karrikaturen oder kabarettistischen Äußerung werden übertriebene Darstellungen von Wahrheiten, kritischen Betrachtungen und Reflektionen, also Provokationen an Adressaten gesendet, die man dadurch nicht gering schätzt möchte oder bezüglich ihrer Nationalität, Religion, Sexualität, Sprache, Meinung oder was auch immer nicht akzeptiert oder ausgrenzen möchte, sondern man will Denkanstöße bieten, den Adressaten zu Reaktionen bewegen und dabei kann es durchaus auch negativ sein.

Das ist keine Intoleranz, sondern swelbst bei den alten Griechen bewährte Praxis in der politischen- und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Und das sogar in humaner Weise mit gegenseitigem Respekt. Ich will natürlich nicht bestreiten, dass es dabei auch zu Ausreißern kam und auch heute noch kommen kann. Aber das ist in der westlichen Gesellschaftsform legitim und auch gewollt. Und somit ist diese Form des Miteinanders nicht nur von uns zu verteidigen, sondern auch von den bei uns lebenden Gästen, egal welcher Nationalität, zu respektieren. Ich meine, das ist auch ein wesentlicher Bestandteil der so genannten Integration, die leider bisher zu mindestens in D selten so gesehen wurde.
Gut erzogene Menschen sprechen nicht mit vollem Mund, aber niemand hält sie davon ab, mit leerem Kopf zu reden.
udo66

Beitrag von udo66 »

Meyersdackel hat geschrieben:
reimund1012 hat geschrieben:Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber wenn ich mich darauf berufe um ganz bewußt Unfrieden zu stiften, brauche ich mich über das Echo nicht zu wundern.
... und das Mädchen im kurzen Rock braucht sich nicht zu wundern, daß es vergewaltigt wird.
.......


Meyersdackel,
wer so argumentiert, der darf sich schon zu den Freunden der JP zaehlen.
Glueckwunsch. Du hast geschafft und bekommst sicherlich bald Post von Haider und Pia K. .

@anderen: WIESO gehoeren Widerstandskaempfer in die gleiche Riege
wie die Zeichner der Mohamedbilder??? Unverschaemt sowas zu vergleichen. Das ist unerhoert dumm und verachtend.


UND das schlimmste sind immer noch die Leute hier im Forum, die sich im Fahrwasser von Populisten aufhalten und dafuer auch noch Applaus bekommen wollen. Unfassbar!

Immernoch abgelenkt vom Eigentlichen:
Abgesehen von der Reaktion auf die Bilder:
Wer ist den in den Irak einmarschiert????
Gehoert Daenemark jetzt zu den Huendchen der VSA?
Schoen Kriegmachen und spaeter einen grossen Teil der Telekommunikation aufbauen und dafuer Milliardengewinne einstreichen?
Wie dumm sind die Daenen den eigentlich? Oder wie arm dran?

IMMER schoen zwischen dem einfachen Volk und der Politik unterscheiden - aber es gibt bestimmte Spielregeln in der Welt. Ich glaube, die Zeichnungen stellen eine Ehrverletzung dar, die die Daenen nicht haben, da sie keine Religionsgefuehl haben.
D.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Man sollte nicht lange überlegen, ob man reagiert. Aber man sollte durchaus überlegen wie man reagiert. Soweit sind wir und sicher einig. Uneinigkeit besteht nur darin, ob das mit den Karikaturen nun eine so wohlüberlegte Aktion war.

Man hätte beispielsweise nicht gleich Bomben in Turbane zeichnen müssen. Ich habe schon den Eindruck, dass JP zu einem gewissen Grand bewusst die Grenzen der Muslime austesten wollte. Nur haben sie natürlich nicht damit gerechnet, dass das international zu einem Thema werden könnte. Das ist wiederum verzeihlich, damit hättet sicher niemand gerechnet.

-- Martin
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

@Dackelwurm: Sorry, aber mit dieser aufgeregten Polemik mag ich nicht diskutieren. Komm erstmal wieder runter von Deiner Palme.

-- Martin
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Rene, aber genau das ist ein Punkt, den die Muslime eben ganz anders sehen als wir. Und zwar alle Muslime, nicht nur die extremen (auch wenn es fuer einige hier absolut nicht nachvollziehbar ist - es gibt NICHT EXTREME Muslime, zumindest noch, aber wenn das so weitergeht...). Fuer die ist eine Provokation eben genau das - und da sie ihre Religion in Ehren halten (ein Gefuehl, das der Westen nicht (mehr) kennt - danke Dackelwurm!), muessen sie eben nicht zum extremen Lager gehoeren, um diese Ehrverletzung als solche zu empfinden.
Was an Religion dran ist oder nicht, sei dahingestellt - ich bin selber getauft, konfirmiert und doch ueberzeugter Atheist, weil ich an solche Nonsens nicht glaube. Aber warum ist es fuer "den Westen" heute so schwer nachzuvollziehen, dass es Gesellschaften gibt, die ihre Religion noch in Ehren halten? Wo es auch dem einfachen Mann in der Strasse eben nicht egal ist, was mit religioesen Ikonen gemacht wird - egal wo auf der Welt? Der sich, im Gegenteil, wahrscheinlich noch denkt "Was glauben die Daenen, wer sie sind, sich derartiges herauszunehmen, die sollen erst mal vor der eigenen Tuer kehren und uns in Ruhe lassen." Und Recht hat er!
Das ganze Theater jetzt zu wiederholen - sorry, aber genau so kreiert man Extremisten, die beim ersten Mal vielleicht nur auf die Strasse gegangen sind, ein zweites Mal aber als den Gipfel der Ungehoerigkeit empfinden und... such es dir aus...
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

pipeline, tut mir leid, aber so wird kein Schuh daraus. Ich kann mir auf Anhieb eine Religion einfallen lassen, komplett mit zugehörigen Tabus, deren Einhaltung ich dann von Dir einfordere, um die Ehre meiner Religion nicht zu beflecken.

Im Übrigen hat der Islam jahrhundertelang eine Kultur vorbildlicher Toleranz gepflegt, in der Andersgläubige weitgehend undiskriminiert leben konnten und man sich auf fruchtbare Religionsdiskurse zusammenfand. Der Schaum, den diese Leute heute vor dem Mund haben, hat nichts mit der islamischen Kultur zu tun, sondern mit der aktuellen Auslegung. Die Toleranz, die wir heute so hoch halten, ist uns mit dem Christentum ja auch nicht gerade in die Wiege gelegt worden ...

Ich habe volles Verständnis dafür, dass ich so eine Karikatur nicht in einer Zeitung in, sagen wir mal, Ägypten unterbringen kann. Aber es kann doch nicht sein, dass uns die Muslime dort vorschreiben können, was hier in der Zeitung steht!?

-- Martin
RenéS
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Beitrag von RenéS »

Hier mal ein etwas älterer Artikel zum Thema Ehre und Toleranz

[url]http://www.jesus.ch/index.php/D/article/390-Jesus-News/29541-Jesus_verboten_-_antisemitische_Karikaturen_erlaubt/[/url]


@pipeline,

hier mal ein Zitat aus Wikipedia zum Thema Ehre:

„Verletzte Ehre“ wurde und wird in Gesellschaften/Kulturkreisen, in denen das Ansehen eines familiären, ethnischen oder religiösen Kollektivs über das Wertesystem des Individualismus gestellt wird, unter offener Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien (Gewaltmonopol des Staates) auf gewaltsame Weise „wiederhergestellt“ (vgl. Rache, Duell, Ehrenmord).

Aus diesen Kreisen Antworten für unsere Probleme zu finden bzw. Anregungen für das Miteinander zu finden, ist schon beinahe absurd.[/url]
Gut erzogene Menschen sprechen nicht mit vollem Mund, aber niemand hält sie davon ab, mit leerem Kopf zu reden.
udo66

Beitrag von udo66 »

Aber es kann doch nicht sein, dass uns die Muslime dort vorschreiben können, was hier in der Zeitung steht!?

-- Martin[/quote]
Ok Martin, haste Recht. Es regt mich auf...staendig MitlaeuferKommentare zu lesen. (nicht deine)
Ich hatte nen langen Text geschrieben - den aber wieder weggemacht - das ganze eignet sich nicht fuer ein oeffentliches Forum, mehr fuer ein Seminar.
Das hier ist zukompliziert um es hier kurz behandeln zu koennen.

Aber:
Ytringsfrihed heisst nicht sich ueber alles und jeden lustig zu machen zu muessen oder zu koennen. Das gilt fuer den privaten Kontakt wie fuer den politischen Kontakt.
Das ist fuer mich ein Ding, was sicher ist.
Stammtisch ok - politisch kommt das nicht gut.
D.
udo66

Beitrag von udo66 »

@pipeline,

hier mal ein Zitat aus Wikipedia zum Thema Ehre:

„Verletzte Ehre“ wurde...in denen das Ansehen eines familiären, ethnischen oder religiösen Kollektivs über das Wertesystem des Individualismus gestellt wird, unter offener Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien (Gewaltmonopol des Staates) ....auf gewaltsame Weise „wiederhergestellt“ (vgl. Rache, Duell, Ehrenmord).

Aus diesen Kreisen Antworten für unsere Probleme zu finden bzw. Anregungen für das Miteinander zu finden, ist schon beinahe absurd.[/url][/quote]

Da kommst du aus besseren Kreisen!?? Und hast mit deinem Argument recht.
Was willst du denn damit sagen?
D.
udo66

zusammenfassung

Beitrag von udo66 »

pipeline hat geschrieben:Kann mir mal jemand erklaeren, gegen was genau diese Karikaturen ein WIDERSTAND sein sollen?
Wenn in den islamischen (merke: nicht den islamistischen) Laendern das Recht auf freie Meinungsaeusserung nicht existiert, dann soll das doch deren Problem sein und nicht unseres. Und wenn es dort Probleme gibt, bei denen "der Westen" helfen wll / soll, dann gibt es sicher dringlichere, die zuerst drankommen sollten.
Da ist immer noch ein Unterschied zwischen Widerstand und Provokation... das eine ist berechtigt, das andere nicht. Freie Meinungsaeusserung ist ein feines Deckmaentelchen - zumal man weiss, wenn man diese Meinung hierzulande aeussert, dann rueckt noetigenfalls eine Armee aus, um diese freie Meinung, und sei es nur die eines einzelnen, durchzusetzen - das ist eben ein Grundrecht.
Und auch zwischen "Schwanz einziehen" und "Fingerspitzengefuehl beweisen" gibt es noch einen kleinen aber feinen Unterschied...
Spitze!!!
Danke dafuer,
D.
udo66

Beitrag von udo66 »

Der Generalstaatsanwalt sah keine Grundlage für eine Änderung der Entscheidung des Regionalstaatsanwalts und stimmte daher dem Beschluss zu, die Untersuchungen im Zusammenhang mit den §§ 140 und 266 b des dänischen Strafgesetzbuches einzustellen.

Der Mohammed-Artikel und die Zeichnungen lagen, mit anderen Worten, im Rahmen der verfassungsmäßigen Meinungsfreiheit.

In einer abschließenden Bemerkung distanzierte sich der Generalstaatsanwalt jedoch von folgender Erklärung in der Einleitung zu dem Artikel:
„Es ist mit dem Recht auf Meinungsfreiheit unvereinbar, eine besondere Berücksichtigung religiöser Gefühle zu verlangen […], man muss bereit sein, Hohn, Spott und Lächerlichmachung zu ertragen.“
ABER:
Der Generalstaatsanwalt betonte, wenn es auch keine Grundlage für die Einleitung eines strafrechtlichen Verfahrens in dem Fall gebe, sollte darauf hingewiesen werden, dass beide Bestimmungen des dänischen Strafgesetzbuches sowie weitere Strafvorschriften, etwa zur Ehrabschneidung, das Recht auf freie Meinungsäußerung eingrenzten. Soweit öffentliche Äußerungen in den Wirkungsbereich dieser Vorschriften fielen, ----->gebe es daher kein uneingeschränktes Recht, Meinungen über religiöse Themen zu äußern.!!!

Das hoert sich aber schon anders an.
D.
Quelle:http://merlin.obs.coe.int/iris/2006/8/article105.de.html
baerchen
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Beitrag von baerchen »

http://www.pi-news.net/2007/10/jeff-dunham-achmed-der-tote-terrorist/

hier noch mal mit deutschen Untertiteln:

Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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DAS ist Provokation...
[img]http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/tiere/g042.gif[/img]

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub !!!
runesfar

Beitrag von runesfar »

Okay - falls Ihr diesen nicht gesehen haben:

Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Und in Norwegisch:


Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Und hier sind zwei klassiker:

http://www.thedailyshow.com/video/index.jhtml?videoId=128648&title=whats-the-matter-with-denmark


http://www.thedailyshow.com/video/index.jhtml?videoId=114121&title=whats-the-matter-with-denmark
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Zur rechtlichen Sache sollte man vielleicht etwas ergänzen.

§140 ist der Blasphemie-Paragraphen. Die lautet:
§ 140. Den, der offentlig driver spot med eller forhåner noget her i landet lovligt bestående religionssamfunds troslærdomme eller gudsdyrkelse, straffes med bøde eller fængsel indtil 4 måneder.
Man könnte sich vielleicht vorstellen, dass dieser Paragraph hier hätte verwendet werden können. Der Rechtspraxis sieht aber etwas anders aus. Der Paragraph stammt aus dem jahr 1866. Der letzte Urteil, der nach diesen Paragraphen gefällt wurde, war in dem Jahr 1938. Im Jahre 1971 wurde ein Prozess gegen Danmarks Radio wegen der Ausstrahlung des Liedes "Øjet" geführt. Das endete aber mit Freispruch. In der Zeit von 1973-89 wurde viel über den Film "Jesus vender tilbage" diskutiert:

http://akas.imdb.com/title/tt0104551/

Es kam aber nie zu einem Prozess. Nach diesen beiden Fällen besteht weitgehend Einigkeit, dass dieser Paragraph obsolet und inhaltsleer ist. Mit der vorhandene und anerkannte Rechtspraxis ist es einfach unvorstellbar, wie jemanden es anstellen sollte nach diesen Paragraphen verurteilt zu werden.

Im Jahre 2004 wurde gegen Danmarks Radio wieder Strafanzeige gestellt. Diesmal wegen des Filmes "Submission" von Theo van Gogh. Es kam (natürlich) nie zur Anklage. Daraufhin haben einige Politiker eine Initiative gestartet, um den Paragraphen zu streichen. Die Regierung war dagegen, aber es gab trotzdem eine Mehrheit für den Antrag. Das ist dann letztendlich doch gescheitert, weil Dansk Folkeparti und Enhedslisten sich nicht auf die Begründung für den Antrag einigen konnten.

Gestern hat Ny Alliance aber ein erneuten Vorstoß gestartet, um den Paragraphen zu kippen.

Der §266b ist der Rassismus-Paragraph:
§ 266 b. Den, der offentligt eller med forsæt til udbredelse i en videre kreds fremsætter udtalelse eller anden meddelelse, ved hvilken en gruppe af personer trues, forhånes eller nedværdiges på grund af sin race, hudfarve, nationale eller etniske oprindelse, tro eller seksuelle orientering, straffes med bøde eller fængsel indtil 2 år.
Stk. 2. Ved straffens udmåling skal det betragtes som en særligt skærpende omstændighed, at forholdet har karakter af propagandavirksomhed.
Hier geht es aber um die Verunglimpfung von Personen (z.B. wegen ihrer Religionsangehörigkeit) aber eben nicht um Verunglimpfung der Religion. Deshalb war es auch ganz klar, dass diesen Paragraphen nicht verwendet werden konnte.

Damit dies in Frage kommen könnte, dann müßte man z.B. die Zeichnung mit der Bombe im Turban nehmen und behaupten, die Aussage dieser Zeichnung sei "Alle Muslime sind Terroristen". Eine solche Aussage kann man aber unmöglich aus der Zeichnung ableiten. Man könnte zumindest genau so gut zu der Aussage kommen "Im Namen des Islams sind viele Terrortaten begangen worden". Dies wäre erstens unbestreitbar wahr und zweitens würde eine solche Aussage nicht unter §266b fallen, sondern unter der inhaltsleere §140.

Deshalb war eigentlich von vorn herein ganz klar, dass es wegen den Zeichnungen nie zu einem Prozess kommen konnte.

Später haben die Muslime dann versucht, ein Prozess wegen §267 (Verleumdung) zu starten. Bei den §§ 140 und 266b kann nur der Staatsanwalt Anklage erheben. Bei §267 ist auch ein Zivilprozess möglich. Das war aber auch unsinnig.

Es ist nämlich so, dass diese Bestimmung nur in Zusammenhang lebende Einzel-Personen oder nahe Verwandte von verstorbenen verwendet werden kann. Derjenige, der (angeblich) verunglimpft wurde, muss also noch am leben sein - oder sein Ehepartner oder Kinder müssen noch lebend sein. Wenn es um eine Person, der vor mehr als 100 Jahren gestorben ist, geht, dann kann man diesen Paragraphen getrost vergessen. Darüber hätte der Anwalt der Muslime seine Klienten belehren sollen - statt das Honorar einzustreichen.
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
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