Hej zusammen,
ich glaube, solche Unglücke werden immer und immer wieder passieren, weil die Menschen, in diesem Fall wohl hauptsächlich die deutschen Touristen, einfach zu unvernünftig sind.
Dafür gibt es meiner Meinung nach mindestens zwei Gründe:
Zum Einen muss man sich die Gefahr des Badens in Dänemarks Küstengewässern immer und immer wieder vor Augen halten. Das machen viele Menschen aber nicht.
Man fährt als deutscher Tourist ins "hygeligge" Dänemark, hat Urlaub, ist dort, wo alles toll ist, die Menschen nett, die Gegend toll.... Da will man sich doch nicht mit dem Gedanken belasten, dass man sich in Gefahr begeben könnte.
Erst wenn dann etwas passiert, wacht man auf.
Dann wird darüber diskutiert, haben die Eltern Schuld, sollen Warnhinweise am Strand aufgestellt werden, sollte es mehr Rettungsdienste am Strand geben....? Man bekundet vielleicht auch noch sein Mitleid.
Dann fahren die Leute und natürlich auch die Forumsmitglieder wieder nach Dänemark in den Urlaub. Letztere Gruppe müsste doch jetzt, aufgeklärt und aufgeschreckt durch die Beiträge hier im Forum, Respekt vor dem Meer haben und sich vernünftig verhalten.
Glaubt ihr denn, dass dann
Alle nach diesem Unglück nur noch bis höchstens zum Bauch ins Wasser gehen werden und alle Kinder der Forumsmitglieder dann mit Schwimmwesten herumlaufen? Ich glaube das nicht
An das letzte Unglück erinnert man sich so gerade ganz dunkel. "Sind da nicht welche ertrunken? Aber die haben sich ja irgendwie falsch verhalten, machen wir ja nicht". So oder ähnlich werden sicherlich Einige denken.
Viele werden vielleicht jetzt einfach denken, ok, fahre ich halt zur Ostsee, die ist ungefährlich. Stimmt nicht!!!!
Auch die Ostsee kann gefährlich sein. Auch dort gibt es ablandige Winde und Strömungen.
Mein Schwiegervater ist vor Jahren mal mit einem kleinen Schlauchboot auf der Ostsee herum gepaddelt. Nur mit Mühe und der Hilfe eines netten Fischers und seinem Boot hat er es zurück an Land geschafft.
Ich behaupte von mir, ziemlich gut schwimmen zu können, da ich früher Schwimmwettkämpferin gewesen bin. Aber vor dem Meer habe ich tierischen Respekt. Ich würde nie auf die Idee kommen, an Nord- oder Ostsee mehr als hüftweit ins Meer zu gehen. Das ist mir zu gefährlich

Mir fällt auch kein Zacken aus der Krone um dies zuzugeben.
Aber viele Menschen und dass ist der zweite Grund, warum solche Unglücke immer wieder vorkommen werden, überschätzen ihre Fähigkeiten und denken:" Warum sollte gerade mir was passieren

Manchmal ist die Nordsee auch sehr ruhig. Dann kann man doch mal ein Stück raus schwimmen. Man ist ja ein guter Schwimmer, was kann schon passieren? Unglücke passieren Anderen, nicht mir." Eine fatale Einstellung, die leider viele Leute haben.
Ob das der Raser auf der Autobahn ist, der glaubt, er sei unfehlbar, weil er ja ein guter Fahrer ist ( mindestens seit 20 Jahren unfallfrei ) und deshalb halbmüde bedenkenlos mit 150 km/h über die Bahn fliegt ( ist ja in 20 Jahren noch nichts passiert, also was solls?) oder der Schwimmer, der schon seit 20 Jahren in der Nordsee dort schwimmt, wo er nicht mehr stehen kann, ohne das was passiert ist. Sie schweben immer in latenter Gefahr und es ist eigentlich mehr Glück und Zufall, dass noch nichts passiert ist. Muss man dieses Glück eigentlich ständig herausfordern?
Wenn aber nur ein Bruchteil der Leser dieses Forums, aufgeschreckt durch dieses Unglück und die Diskussion darüber sich künftig vorsichtiger verhalten und dadurch vielleicht nur ein Unglück verhindert werden konnte, ist schon viel bewirkt worden.
Gruß
Kerstin eine Nichtküstenbewohnerin